Vermenschlichung der Ziegen

Platz für Ziegen-Themen, die in keine der anderen Rubriken passen ...
DasBastet
Beiträge: 1379
Registriert: 27.09.2006, 10:49

Beitrag von DasBastet »

Hallo wir müssen ja nicht dikuttieren sondern jeder kann doch seine Meinung kundtun.

@Anabella Es ist traurig, wenn man sich in einem Forum nicht trauen kann. Was kann einem schon passieren, die Person am anderen Ende, kann mich doch nicht treffen, die meisten kenne ich nicht. Sicherlich ärgert man sich manchmal, dann laufe ich hin und her und denke du... Notfalls schalte ich die Kiste aus um es später nochmals durchzulesen und dann klingt es schon nicht mehr so schlimm und entlockt ein Grinsen.

@Winnie, warum sollte man es nicht glauben, dass du nicht an den Tieren hängst. Sicherlich stösst du mit deiner Art, mal den ein oder anderen vom Kopf und verschreckst, denke ich auch den ein oder anderen. Bei genauem Lesen, merkt man doch das eine einwandfreie Haltung bei dir im Vordergrund steht. Du warst einer der ersten, der damals sagte, komm mit deinen Ziegen vorbei, ich zeige euch das Klauenschneiden. Als, du erfahren hast, dass wir davon keine Ahnung haben.

@Ziegenfreundin genau getroffen, man sollte das Tier nicht über die Menschen stellen, auch wenn manche es tun, aus welchen Gründen auch immer.

@Girly0815 nei ich glaube nicht, dass man ein Tier verhätschelt, nur weil man Leckerlie gibt. Ich tue es auch, wenn ich einen Apfel habe und mir den Luxus gestatten kann, meinem Tier auch einen zu geben, warum denn nicht. Ich mache mir keine Illusionen darüber, das smeine Ziegen in diesem Moment nicht mich lieben, sonder den Apfel:-( aber schön ist es trotzdem, wenn sie angerannt kommen, man kann es sich ja mal kurz einreden, darf aber in der Illusion nicht leben.

Vermenschlichung wäre hierbei, wenn ich es tue, weil ich dem Tier zuviel geben, aus dem Glauben daraus, das Tier liebt mich über alle Masse, weil es einen Apfel von mir bekommt. Und dann die Überfütterung da ist. Wie bei Hunden das Sahnetörtchen.

@Elise der Satz stimmt, es sind intensive Gefühle vorhanden, wenn ich um ein Tier trauere, ob die Person es als Liebe oder was auch immer nennt ist es egal.

Eben warum soll ich nicht sagen ich liebe dieses Tier?`Mein Hund ist 14Jahre bei uns, er kann keine Dienste mehr verrichten, da sein Herz sehr stark angegriffen ist. Er hat meinen Sohn vor Verbrennungen im Gesicht gerettet. Er wird auf jeden Fall hier mal begraben.

Ich bin froh, dass ich beide Seiten kenne, die nüchterne die mein Mann hat, die übertriebene, die mein Vater hielt. Er hielt den Hund deutlich vor den Menschen, was die ein oder andere Narbe zeigt bei mir:-).
Und ich wo mich fast in der Mitte befinde, aber meinen Tiere versuche alles zu tun, allerdings meine Familie nicht in den Hintergrund stelle.
Aber, ich leben nicht von der Landwirtschaft, und das ist ein entscheidender Faktor.

@Matthias, so eine TA haben wir auch:-)

Tine


Erstens kommt es
zweitens anders
drittens als man denkt.
Butterblume
Beiträge: 639
Registriert: 14.04.2005, 18:45

Beitrag von Butterblume »

Nun,ich bin der Meinung,das wir das Ziel nicht aus den Augen verlieren dürfen.Ziegen sind keine Kuscheltiere.Ziegen sind zweifelsfrei sehr intelligent und verstehen es ihren Besitzer auszunutzen-deshalb die vielen Leckerlies.
Aber sie gehören eigentlich auch in unsere Nahrungskette.Und wir haben die Pflicht,das sie nicht leiden.Meine Ziegen kommen nach gewisser Zeit in den Topf.Ausnahmen:Gute Milchleistung,kräftige gesunde Lämmer bei guter Mutterleistung sowie die Bulgarenziegen zum Rasseerhalt.Das heißt dann für mich Öffentlichkeitsarbeit für Ziegen.
Aber immer Maß halten,niemals mehr schlachten als wir selbst essen-und auch da ohne Leid.


Besser die Geiß im Stall,als die Kuh auf dem Dach ...
Girly0815
Beiträge: 588
Registriert: 24.10.2007, 18:33

Beitrag von Girly0815 »

an locura: menschen sind allesfresser, das ist fakt. schon die ersten steinzeitmenschen haben fleisch, damals noch roh gegessen. sie haben gejagt und getötet, zu der zeit noch grausam und in massen. späder haben sie die tiere dann gefangen und gehalten, tiere ausgesucht die sich für die nahrungsgewinnung lohnen und leich zu zähmen sind, dadurch gab es weniger verschwendung. deshalb essen wir hauptsächlich rind und schwein, da ist halt am meisten dran. das heißt aber nicht das wir nicht auch pflanzen essen sollten. die heutigen ernährungswissenschaftler sagen ja auch nicht zu viel fleisch. aber keiner von denen sagt ohne fleisch. wir brauchen die tierischen eiweise und fette. deshalb sollten menschen nicht vegetarier sein. aber es gebit genung von denen die glauben als nicht vegetarier bist du ein schlechter mensch. tier töten usw. alles böse. ist doch blödsinn wir sind nun mal in der nahrungskette ganz oben also genießen wir es. #daumen_hoch*


Liebe Grüße aus Adelsberg, von Carola, den Eseldamen Lilly, Emma und ihrer Elenor und den Ziegendamen Goldy und Chipsy und dem kleinen Jacky.
Annabella
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Registriert: 19.11.2003, 10:48

Beitrag von Annabella »

@ Tine: es geht nicht um "nicht trauen"- ich traue mich viel, manchmal viel zu viel!
Aber ich habe keine Lust mich wegen meiner Art mit Tieren zu leben (und ja @ Winnie: auch zu kommunizieren!) rechtfertigen zu müssen. Viele, die so denken, empfinden und leben wie ich haben das aufgegeben. Und die werden sich deshalb nicht mit ihrer Meinung/Lebensart äußern. Und daher wird der Thread nur ein müder Abklatsch sein von Pauschalisierungen, eventuell das Thema Vegetarier streifen (was meiner Meinung nach nichts mit Tierliebe zu tun hat). Tierliebe fängt mit Achtung an, egal ob Leckerli oder nicht, egal ob Fleischesser oder Vegetarier. Jede(r) wird seine Art mit Tieren umzugehen in den Himmel loben (soll ja keine Diskussion werden), und das wars dann.....


Liebe Grüße,
Katja
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Ich bin wie ich bin.
Die einen kennen mich, die anderen können mich!
(Konrad Adenauer)
DasBastet
Beiträge: 1379
Registriert: 27.09.2006, 10:49

Beitrag von DasBastet »

@Katja, ich merke es schon das es mühselig ist dieser Thread;-) Wenn ich ehrlich bin, steht mehr drin, als ich am Anfang erwartete. Ich finde, trotzdem dass sich das Forum gewandelt hat, als ich hier zu schreiben anfing, ging es noch schneller, dass man eingeschüchtert im Eck stand.
Kein Mensch hätte sich schreiben trauen, er guckt Bauer sucht Frau, oder das er Cornflakes gibt.
Eine Diskussion wollte ich nicht mal anleiern, sondern einfach Meinungen lesen. Schade, jetzt sind die Leute versteckt, mit denen ich mich hätte austauschen können;-)
Aber, ich fürchte du hast recht.
Tine


Erstens kommt es
zweitens anders
drittens als man denkt.
Inge
Beiträge: 500
Registriert: 04.04.2003, 18:52

Beitrag von Inge »

Hallo zusammen,

wie das bei diesen Themen immer so ist: da stehen sich zwei Welten (Meinungen) gegenüber. Wichtig ist einfach, dass man den anderen Menschen respektiert und sich nicht spöttisch oder abfällig über seine Gedanken-Welt äußert. Ich denke, es ist in solchen Fällen immer gut, wenn man seine eigenen Ansichten schreibt, aber die der anderen auch achtet und stehen lassen kann.

Ach ja:
Unsere Ziegen bekommen auch ab und zu "Leckerchen", sie werden gestreichelt und beschmust.
Unsere Ziegen werden auch mit Appetit gegessen....
... aber wenn unsere gute alte Emmi irgendwann in die Wurst kommt.... #heul#


Viele Grüße aus dem Spessart
Inge

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Wesemichshof
Matscher
Beiträge: 289
Registriert: 08.11.2007, 21:11

Beitrag von Matscher »

Ja, das sehe ich auch so.
Wieso "Diskussion" ?
hab mal gehört: soviel Ziegen/ Hunde/ wasweissich- Halter/ -Züchter es gibt, so viele Ansichten. Also x Facetten, Farben. Ist doch gut so. Solang ich niemand wegen seiner Meinung ans Bein pinkel.....Natürlich ärgern mich eingewachsene Halsbänder, kaputte Klauen, dunkle Buchten. Doch ich denke darum geht´s hier nicht. Mir ist´s egal, ob mir manchmal Schizophrenie unterstellt wird, wenn ich alle Ziegen mit Namen kenn´(was bei 20 Tieren möglich ist), einige davon sehr mag, gern mit ihnen schmuse, mich täglich an der Herde und ihrem Funktionieren freue und gleichzeitig regelmässig nach kühlen Gesichtspunkten selektiere, plane und mittlerweile selbst schlachte. Zur Erklärung: nach einigen Notfällen, die ja immer Sonntag Abend stattfinden, habe ich das Bolzengerät meines Schlachters überlassen bekommen. Nach 10 Jahren Schlachthof hat dieser paarmal hobbymässig bei uns mit uns geschlachtet, so dass bei mir die nötigen Handgriffe ganz gut sitzen. Nichts ist schlimmer, als eine junge Ziege mit zertrümmerter Hüfte mit dem Messer schlachten zu müssen. In dem Fall war Heilung Unsinn, da das kränkliche Jungtier (unsere erste Dayla) aus einem Grossstall sowieso ganz unten rangierte. Zerstörerin war eine rabiate Ziegendame, welche wir dann zurückgegeben haben (bevor wir sie schlachten konnten). Diesen Moment werden wir nie vergessen. Folge: kein Tier verlässt unser Grundstück lebend als Schlachttier, auch wenn Islamisten gut dafür bezahlen. Obwohl auch da jeder tun kann, was er will. Fleischverkauf lohnt hier sowieso nicht, eher kann man nen ALDI mit 2€/KG Schwein eröffnen. Für Ziegen, welche wir gekauft haben, haben wir auch ohne ZB immer mehr bezahlt, als jemand bereit war, uns für ein gesundes, entwurmtes, geimpftes Tier zu geben. Also schlachten wir jährlich die Bocklämmer bzw. was eben sein muss. Die gehen (auch wenn man sich dabei schäbig fühlt) ganz ohne Argwohn die 10 Meter ins Schlachthaus mit und bevor sie richtig merken, was los ist, fertig. Und: Nein, ich fühle dabei kein inneres Wohlbehagen. Aber: wenn wir regelmässig Lämmer zulassen (und uns daran freuen), müssen wir mit den Konsequenzen leben und sollten uns letztendlich auch am lecker Braten freuen. Wir nutzen das Fleisch, indem wir z.B. für Familiengeburtstage Menü´s als Geschenk zubereiten. Da ist dann nicht aller finanz. Aufwand umsonst. Und sämtliche Tiere, welche nach erfolgloser Behandlung oder so gestorben sind, werden im Garten begraben. Unsere ziemlich sensible Tochter (11) ist insgesamt damit zufrieden. Sie hat jeweils ein Lieblingstier, welches nach Kräften am Leben gehalten wird und isst ansonsten lieber Fleisch als Gemüse, wenn´s denn schmackhaft zubereitet ist. Somit kommen wir mit uns und unseren Tieren zurecht. Jeder, der andere Bedingungen und Einstellungen hat, machts halt anders. Das ist für mich nicht schlimm.
Gruss, Mathias


Judith Schmidt
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Registriert: 16.03.2001, 00:00

Beitrag von Judith Schmidt »

Hallo zusammen,

das Thema ist doch die Vemenschlichung und ich frage mich immer wieder, was genau ist denn Vermenschlichung überhaupt?
Wenn ich Leckerlies gebe, vermenschliche ich doch nicht, und wenn ich ein Tier einschläfern lasse und /oder es begraben lasse, vermenschliche ich auch nicht.

Definition:
Vermenschlichung ist vielmehr falsch verstandene Tierliebe, die das Tier nicht verwöhnt, sondern aus "blauäugigkeit" in Tierquälerei ausartet.

Ich kenne Leute, die sich freuen, weil ihre Ziegen jeden Tag nach mitgebrachten Plätzchen betteln. Die Plätzchen sind zwar ungesund für die Ziegen und die Leute halte ich für dumm, dass sie das tun, aber vermenschlichen würde ich das nicht nennen. Es ist vielmehr ihr Unvermögen, die Ziegen an sich binden zu wollen.

Ich finde gerade Ziegen lassen sich schlecht vermenschlichen, weil man ihnen im Grunde gar nicht seinen Willen aufzwingen kann. Hunde und manchmal auch Katzen leiden unter Vermenschlichungen viel mehr. Denn bei der Vermenschlichung steht ja das Leid an erster Stelle und nicht, ob ich das Tier verwöhne.

Wenn jemand seinem Hund Tatar füttert und seinem Mann Schweinemett (um bei dem Beispiel zu bleiben) na und? Damit schade ich dem Hund nicht. Wenn ich den Tierarzt kommen lasse, weil meine Ziege niest und ich selber bei einem Schnupfen nicht zum Doc renne, na und?

Mir persönlich ist bei Ziegenhaltern kein Fall von tierquälerischen Vermenschlichung bekannt. Sehr wohl schlechte Haltung, aber das ist ein anderes Thema.


Schönen Gruß aus der belgischen Eifel
Judith

Für mich ist das Leben eines Lamms nicht weniger wertvoll, als das Leben eines Menschen. (Mahatma Gandhi)

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www.ziegenworkshop.com
Matscher
Beiträge: 289
Registriert: 08.11.2007, 21:11

Beitrag von Matscher »

Danke für die zum Thema zurückführenden Worte *oops*
Gruss, Mathias


Fridolin
Beiträge: 1662
Registriert: 26.02.2006, 22:26

Beitrag von Fridolin »

Grüß Euch

Ich denke die Vermenschlichung fängt damit an, dass man seinen Tieren Namen gibt und diese auch prompt auf den Namen hören. Ja, ich gebe zu, dass ich meine Tiere gerne vermenschlicht sehe und ich mich über deren Zuneigung freue; wobei mir schon klar ist, dass meine Zuneigung zu ihnen größer ist. Ich freue mich, wenn es ihnen gut geht und gleichzeitig bemühe ich mich, keine Fütterungsfehler oder Haltungsfehler zu machen.

Auf alle Fälle aber bin ich zugegebener Maßen ein großer Heuchler. Ich finde nichts dabei, mir Wurst- und Fleischwaren in den Wanst zu stopfen und will gar nicht wissen, aus welcher weit entfernten Ecke das Fleisch herangekarrt wird (wobei wir hier in Österreich eigentlich ein recht strenges Tiertransportgesetz haben, welches von der EU allerdings mehr oder weniger ausgehebelt worden ist), renne aber heute schon mit einem Kloß im Hals herum, wenn ich nur daran denke, dass wir im Frühjahr möglicherweise 6 süße Jungkitze und 4 Schafslämmer haben werden. Als ich im Vorjahr einem Schaf bei einer Totgeburt beigestanden bin, hat mich das emotional weniger getroffen als wenige Monate später die zwei Lämmer von unserem 2. Schaf geschlachtet wurden. Es gibt da zwischen meiner Freundin und mir - sie eine Bauerntochter und ich ein Stadtmensch - dann auch immer die Diskussionen über den Sinn und Zweck unserer Ziegenhaltung.


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