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ziege melkunwillig
Verfasst: 23.09.2012, 08:34
von Biber
hi,
wie melke ich eine ziege, die sich schlotternd vor angst sofort breit auf ihr euter setzt ? IMMER !
#shock#
ich kämpfe schon seit ein paar wochen mit ihr - am hals anhängen, mit saugurt am bauch oder brust an die wand binden, knie unter den bauch schieben, auch mal ganz ohne fesseln. ich melke im liegen, im stehen, kopfüber, kopfunter - säuselnd, fluchend, schweissgebadet.......
es stinkt uns beiden !
hat jemand eine idee für die ultimativ-effektive position unserer kür ?
(die ziege hat noch nie getragen, ist 5 jahre alt, mixrasse, milcheinschuss erstmalig diesen sommer, habe nicht abgemolken, bis das euter dann doch entzündungszeichen zeigte. jetzt melke ich ca. alle 4-5 tage ab. ich bin geübt im melken. es kommt normale milch (ca. anderthalb liter, die vorwiegend auf dem stallboden landet). habe jetzt auch trockensteller eingespritzt, mal sehen. sie kriegt nur heu und weide, ist ansonsten unauffällig. wir hatten aber irrsinnige plage mit allerlei stechlingen, das euter blieb nicht davon verschont.)
bin gespannt !
gruß
biber
Re: ziege melkunwillig
Verfasst: 23.09.2012, 09:01
von Uzou
Hallo Biber, hier treffen sich zwei bis drei Themenkreise, die man NORMALERWEISE getrennt bearbeitet, was bei Dir in Deinem Fall ja nicht geht.
1. Anmelken, also das Erlernen sich melken zu lassen ist schon ein Projekt für einige Wochen.
2. Eine Ziege, die Anzeichen für eine Euterentzündung zeigt, wird sich nicht gerade begeistert zeigen, wenn sie dann zwangsgemolken wird. KEINE Ziege wird sich das gerne gefallen lassen. Es tut einfach weh!!!
Ein Zwergziegenmix mit 1 1/2 Litern im Beutel kann bei einer solchen Aktion schon gewaltigen Druck auf dem Euter haben... Die Plagenbelastung durch Stecher ist hier hinzuzurechnen. Also alles Andere ALS GUTE Vorraussetzungen
3. Es gibt Tiere, die sich grundsätzlich nicht gerne melken lassen und wo das Procedere ewig sprich mehr als eine Laktation dauern kann.
Zwergziegenmixe sind auch nicht gerade bekannt dafür auf Melkbarkeit gezüchtet zu sein *fg*
Meine Tipp: Mach weiter mit allen Verenkungen und mach es nicht erst alle vier bis fünf Tage, sondern täglich einmal
Shocking, ich weiß!
Dann darfst Du damit rechnen, dass die nächste Saison Frischkäse abwirft *fg* , denn das ganze wird sich wiederholen.
Also kein Tipp wie es sofort besser geht, sondern leider nur ein trost, dass es irgendwann besser wird, und zwar durch ständige Wiederholung und ein so angenehmes Lern-Umfeld wie möglich. Mit so wenig Zwang wie möglich und soviel wie nötig.
Gruß von Marion, die Jede Saison vor solchen Tieren steht, die das Procedere nicht kennen und nicht so recht *fg* wollen.
Re: ziege melkunwillig
Verfasst: 23.09.2012, 09:27
von ElliBesch
Hallihallo Ihr lieben Melkerinnen,
keine Ahnung von dieser Materie habend, wage ich hier trotzdem mal, meine Gedanken zu diesem Fall niederzuschreiben.
Marion hat es ja schon angedeutet, dass Zwergziegenmixe nicht auf Melkarbeit gezüchtet worden seien.
Liebe/er Biber, mußt Du denn davon leben? Ich meine jetzt die Melkarbeit an sich, oder hältst Du die Ziegen just for fun? Oder bist du Hobbymelker/in ( wie sicher viele hier im Forum, die dann aber wohl eher Milchziegenrassen halten?)?
Wie wäre es denn einfach, wenn Du dieser Ziege diese Qual einfach ersparst( nachdem sie- wie auch immer- trockengestellt wurde)? Wäre das nicht auch mal eine Option?
Muß man denn immer Tiere halten, die sich für ihr Dasein hier auf Erden ständig plagen müssen?
Ist vielleicht etwas provokant, dieser Beitrag von mir- aber man sollte vielleicht auch mal querdenken.
Ich würde dieser Ziege ein unbeschwertes Dasein gönnen. Und Milch/ Käse bekommst du doch sicher auch anderswo her....
Liebe Grüße!
Elli&Co.....------------------------und nun schlagt mich *fg*
Re: ziege melkunwillig
Verfasst: 23.09.2012, 09:52
von Biber
*fg*
danke erstmal.
also, daß das mal klar ist:
ICH WILL NICHT MELKEN, ÜBERHAUPT NICHT !
ICH BRAUCHE WEDER MILCH, NOCH JOGHURT, NOCH KÄSE
deshalb ist oberstes ziel: NO MILK EVER.
bis dahin ist es aber noch eine weitere strecke, ich kenne das.
ich mußte schon einige male wochenlangen besuch ertragen, nur daß täglich ein weiterer mensch bei den fixiermassnahmen helfen konnte, bis die ziege endlich ihre renitenz aufgab. das will ich diesesmal vermeiden !
ich habe auf kreative bauten-vorschläge von euch gehofft, wäre mir nix zuviel !
die ziege ist kein zwergziegenmix, sondern größere-rassenmix, durch unintelligente haltung mehrfach verinzüchtelt #stoned# => mittelgroß und von mir von dort rausgeholt.
wer hier wen ausnützt, dürfte dann wohl klar sein, oder ?
sie ist handscheu ! täglich geht deshalb gar nix, es sei denn, ich sperre sie 24h ein.
hmhm.
biber
Re: ziege melkunwillig
Verfasst: 23.09.2012, 10:03
von Uzou
Sorry Biber, ich habe MIX ZZ im Avatar wohl falsch interpretiert und dass Du keine Milch willst habe ich auch verstanden! Aber hier geht es nicht um Dich!!! Sondern um eine Ziege!!! Die wie Du geschildert hast Milch gibt ohne tragend gewesen zu sein. Das eben kommt vor und ist nun Deine Problemlage? Habe ich Dich richtig verstanden? Eine "Gerät" zur Zwangsfixierung und leichten Melkbarkeit wird es NICHT Geben. Sonst hätte ich es Dir empfohlen.
Die Ziege gibt nun aber Milch und das ist nicht zu ändern???
Wie weit ist Dein Versuch sie trockenzustellen denn gediehen? Bei mir dauert es mit einmal Melken und Trockensteller eingeben eine Woche warten und noch einmal melken Trockensteller wiederholen und "Schluss iss" eigentlich also nur 14 Tage. Eine Laktation nach wenigen Wochen mit Trockensteller zu unterbrechen ist NICHT TIERGERECHT und kann sie krank machen. Ich nehme an, Du hast helfen wollen, als Du die Ziege nahmst, aber nun musst Du auch helfen bis in die letzte Konsequenz.
Danach kommt nichts mehr! Wenn nun Deine Ziege auf das Procedere - wenn richtig angewandt - nicht reagiert und Du nicht melken willst, dann bleibt nur Eines: Gib die Ziege in Hände, die ihre Fähigkeiten Milch zu produzieren nutzen wollen, denn nächstes Jahr stehst Du wieder vor diesem Problem!
Gruß Marion
Re: ziege melkunwillig
Verfasst: 23.09.2012, 11:00
von Biber
hallo marion,
sollte es nicht gelingen, die ziege trockenzustellen, werde ich sie melken, bis zum ende :evil: !
das ist kein thema.
nur - so haben wir es wirklich sehr schwer.
der saugurt hat mir in früheren fällen schon ganz gut geholfen, hier halt nicht.
den trockensteller werde ich jetzt einmal wiederholen, ausserdem auf den nahenden winter setzen.
gruß
biber
Re: ziege melkunwillig
Verfasst: 23.09.2012, 13:29
von Zieglinde
Hallo,
ich stelle mir gerade eine meiner Ziegen vor, die zu meinem Bedauern auch öfter Milcheinschuß hat. Und nicht angefaßt werden will.
Wie reagiert deine Ziege denn auf Leckerlie? Also verfressen? Dann würde ich einen Eimerchen Heucoops nehmen (nichts dabei, was eiweißhaltig ist, keine Brennessel, die milchbildend ist, etc:). Oder vielleicht einfach nur ein Eimerchen mit Haselnußblätter (da geben meine Ziegen alle 4 Klauen für her). Also raus und Säckeweise abpflücken.
Dann hätte ich für meine Ziege gerne so etwas wie ein Kinderbett mit Gittern, da könnte ich sie dann reinführen. Dann müßte ich, sobald ich Ziege reingeführt habe, ein Längsteil zur Ziege hinschieben können. So daß die Ziege sich nicht mehr drehen kann. Da könnte ja auch ein Bauchgurt oben an den Längsstangen befestigt sein, diesen könnte ich jetzt unter die Ziege durchführen. Jetzt kann sie sich nicht drehen und nicht hinfallen. Weil es sich um ein altes Kinderbett handelt, habe ich dort, wo ich melken will, die Stangen rausgesägt. Dann könnte ich die Ziege melken.
Also, ich versuche, seit ca. 10 Jahren Hustinette zutraulich zu bekommen, so daß sie sich beim Anfassen nicht wehrt. Welch Wunder: gestern hat sie beim Klauenschneiden relativ still gehalten. Den Euter melke ich nicht, solange er nicht heiß wird. Ich wüßte bei Hustinette nämlich nicht, wie ich sie täglich einfangen und melken sollte. Solche Ziegen gibt es halt auch. Aber finde ich auch okay. Sollte es zu einer Euterentzündung kommen, würde ich sie von den Ziegen trennen, ans Haus holen und einsperren müssen, damit ich sie täglich zwangsbehandeln kann.
Übrigens, nicht zwangsweise schießt nun jedes Jahr Milch ein. Manchmal auch nur jedes zweite Jahr. Und nicht immer muß auch abgemolken werden. Dieses Jahr war Hustinette wieder dran, dafür hat aber Zieglinde ausgesetzt. Mal schauen, wer nächstes Jahr Milch geben will. Ich denke, bei mir liegt es (leider) an den Rassen, aber bestimmt auch an der vielen Brennessel, die ja als milchbildend bekannt ist.
Viel Glück
LG
Silke
PS. Und verrate mir bitte, wie du Trockensteller in die Ziege reingekriegt hast!!! Das interessiert mich persönlich sehr. Ich kann mir nicht vorstellen, in Hustis Zitzen was reindrücken zu können, es sei denn, ich haue ihr vorher einen dicken Ast über den Schädel und das möchte ich nicht.
Re: ziege melkunwillig
Verfasst: 23.09.2012, 16:27
von Biber
hallo silke,
auch dank für deine grübelergebnisse !
hätte....würde....könnte - schön wär's.
meine ziege ist absolut abstinent, sowie es zur sache geht !
meistens weiß sie vor mir, daß wir jetzt gleich melken werden und hält abstand, sodaß auch schon das zugreifen ein kunststück zum auftakt wird. nächster akt: sie ein paar meter zur reling zu führen - führen ? sie läßt sich auch da schon schwer (65 kg ?)aufs euter fallen....sind wir dann am halsband angebunden, dito, erhängen scheint ihr eine echte alternative zu sein. bauchgurt - entweder er rutscht so weit nach vorn unter die achseln, daß sich das euter bei permanent gewollter draufliegeposition ebenso am boden ausbreitet - hänge ich sie mit nicht vorhandenen bärenkräften noch höher, sind wir beide kurz vorm kollaps. oder der bauchgurt rutscht nach hinten, dann klemmt er das euter zu.
so stelle ich mir das ganz auch in deinem kinderbett vor. es sei denn, man klemmt das ganze tier flächig und seeehr fest zwischen die längsteile, am besten mit breitem querbrett unter dem bauch. gibt ja solche käfige für bissige oder wilde tiere.
trockensteller ? ich habe ja auch die milch letzendlich rausbekommen, also kriege ich auch die kleine kanüle (gibt unterschiedliche größen)ein stück weit rein. im liegen natürlich....
ging aber leichter, als ich dachte ! die striche sind auch nicht entzündet, sonst wäre es eine qual.
ja, meine früheren kandidatinnen haben dann auch nicht jedes jahr milch produziert. aber man muß solche euter wirklich täglich im auge behalten ! und handscheue ziegen aus schlechter haltung blieben handscheu. eine war aber superverschmust - wollte immer mit mir ausgiebig köpfeln, nase-an-nase-reiben, aber hände weg !
brennesseln - ja, haben wir auch viel. wäre aber schade für die anderen ziegen, sie zu eliminieren ?
biber
Re: ziege melkunwillig
Verfasst: 23.09.2012, 17:16
von Zieglinde
Oje Biber,
was für ein kack.
Ich sehe dein Problem (könnte auch meins sein). Das schwer machen, hinlegen etc. Und erst das mit dem Fangen.... Nerv! Kenne ich leider.
Aber sieh es mal so, fremde böse Männer können diese Ziege nicht so einfach in ihren Wagen laden und mitnehmen :D Es hat auch was gutes.
Auf Brennessel will ich auch nicht verzichten, da hab ich auch viel zu viel von.
Es gibt Globulis, Phytolacca. Hab ich mal Zieglinde bei Euterentzündung gegeben. Warum weiß ich nicht mehr (gegen Milchstau oder so?), aber einige hier im Forum kennen sich ja damit aus. Wäre vielleicht eine Möglichkeit, rechtzeitig im nächsten Jahr zu verabreichen? Oder macht man das nicht? Erst anwenden wenn das Kind in Brunnen gefallen ist?
LG
Silke
Re: ziege melkunwillig
Verfasst: 23.09.2012, 18:37
von Biber
hab ich vergessen, zu sagen: phytolacca d6 ist mit im anti-milch-programm seit zwei wochen.
in der not probieren wir auch das #ka# , wenn auch nicht so richtig regelmäßig, u.a. aus überzeugungsmangel.
du hast recht, böse männer haben keine chance !
und sowieso verzeihe ich ihr alles, weil sie ein besonders sensibles, freundliches, mitfühlendes wesen hat: eine art krankenschwester #engel# .
wenn andere irgendein zipperlein haben, umsorgt sie die ganz rührend.
mal sehen. morgen ist es wieder soweit.........
biber