Zwergziegenbock lahmt =(
Zwergziegenbock lahmt =(
Guten Abend allerseits...
ich stell's mal hier ein, weil es mir eher darum geht, mich "auszuheulen", statt Tipps zu bekommen. Die hab ich schon vom TA bekommen.
Heute wollte ich meinem Zwergziegenbock Titus die Klauen schneiden, bin gegen 15.30 Uhr an die Koppel gekommen - und sehe, dass Titus das rechte Vorderbein schonte. Ich dachte im ersten Moment, er stünde vielleicht auf einem Stein und es sähe nur so aus, als würde er es entlasten, aber als er sich in Bewegung setzte, war klar, dass der kleine Weiße lahmte.
Ich versuchte sofort, das Bein abzutasten und einen Unterschied zum gesunden linken zu erkennen, aber ich konnte nichts fühlen. Titus fraß normal und sah auch ganz munter aus, schlimm schien es also nicht zu sein. Andererseits jedoch hatte keiner der beiden in den 4 Jahren, in denen sie mir gehörten, etwas Akutes gehabt und ich wollte lieber den TA einmal zu viel kommen lassen als einmal zu wenig. Also rief ich sofort die Ambulanznummer der Gießener Veterinärklinik an. Natürlich hatte sich Titus den perfekten Tag ausgesucht, um sich zu verletzen - es war Sonntag und mein TA hatte keinen Dienst. Dafür versprach sein Kollege, sofort vorbeizukommen.
Er maß Titus Fieber, der Kleine hatte jedoch Normaltemperatur. Ich führte Titus einmal vor dem Tierarzt auf und ab, damit er das Bein in Bewegung beobachten konnte. Dann begann er, das Bein abzutasten und die Gelenke auf Schmerzempfindlichkeit zu untersuchen. Es waren weder geschwollene Stellen zu ertasten noch ließ sich das Bein abnormal bewegen. Titus bekam ein entzündungshemmendes Schmerzmittel gespritzt und einen Stützverband, der bewirken sollte, dass er das Bein weiterhin schonte. Er ließ sich den Verband überraschend willig anlegen und zuckte auch bei der Spritze mit keiner Wimper. Dann bekam ich noch den Abgabebeleg und ein paar ermutigende Worte des Tierarztes und schon war ich wieder alleine mit meinen beiden Böckchen, von denen der weiße jetzt einen schicken roten Verband um das rechte Vorderbein trug. Er schien diese "coole" Farbe jedoch gar nicht zu schätzen zu wissen und knabberte an dem Verband, um ihn loszuwerden. Das konnte ein langer Nachmittag werden, aber das gehört eben dazu, wenn man Tiere hat. So hängte ich den beiden ihre Heusäcke nach draußen in die Sonne und vertiefte mich in mein Buch, das meine Mutter mir netterweise gebracht hatte. Später band ich Titus und Frodo draußen an, damit sie noch etwas Gras fressen konnten und Titus den Verband in Ruhe ließ. Dieser Plan funktionierte zum Glück. Er schien sein neues rotes Accessoire zu vergessen und auch das Schmerzmittel wirkte, sodass er sich wieder einigermaßen normal bewegen konnte.
Mit einem guten Buch und später einer guten Freundin an meiner Seite vergingen die Stunden ziemlich schnell und gegen 18.30 Uhr machte ich mich wieder auf den Heimweg, nachdem wir den Stall so behindertengerecht wie möglich umgestaltet hatten. Nachher statte ich den beiden noch einen Kontrollbesuch ab und hoffe, dass der Verband noch drauf ist. Bis morgen soll er ihn behalten, dann soll ich ihn abnehmen und die Lahmheit weiter beobachten. Es kann sein, dass er sich danach wieder komplett normal bewegt - wenn nicht, muss er wohl oder übel zum Röntgen in die Klinik gebracht werden.
Naja - ich bin ein Optimist und gehe erst einmal davon aus, dass Titus sich "nur" vertreten hat und es mit der Spritze und den Stützverband getan ist. Trotzdem bin ich über jeden Daumen dankbar, der gedrückt wird... immerhin ist es das erste Mal, dass einer meiner beiden Jungs ein Problem hat. :(
Viele Grüße,
Lisa
P.S.: Und danke für's "Zuhören" ;) :P
ich stell's mal hier ein, weil es mir eher darum geht, mich "auszuheulen", statt Tipps zu bekommen. Die hab ich schon vom TA bekommen.
Heute wollte ich meinem Zwergziegenbock Titus die Klauen schneiden, bin gegen 15.30 Uhr an die Koppel gekommen - und sehe, dass Titus das rechte Vorderbein schonte. Ich dachte im ersten Moment, er stünde vielleicht auf einem Stein und es sähe nur so aus, als würde er es entlasten, aber als er sich in Bewegung setzte, war klar, dass der kleine Weiße lahmte.
Ich versuchte sofort, das Bein abzutasten und einen Unterschied zum gesunden linken zu erkennen, aber ich konnte nichts fühlen. Titus fraß normal und sah auch ganz munter aus, schlimm schien es also nicht zu sein. Andererseits jedoch hatte keiner der beiden in den 4 Jahren, in denen sie mir gehörten, etwas Akutes gehabt und ich wollte lieber den TA einmal zu viel kommen lassen als einmal zu wenig. Also rief ich sofort die Ambulanznummer der Gießener Veterinärklinik an. Natürlich hatte sich Titus den perfekten Tag ausgesucht, um sich zu verletzen - es war Sonntag und mein TA hatte keinen Dienst. Dafür versprach sein Kollege, sofort vorbeizukommen.
Er maß Titus Fieber, der Kleine hatte jedoch Normaltemperatur. Ich führte Titus einmal vor dem Tierarzt auf und ab, damit er das Bein in Bewegung beobachten konnte. Dann begann er, das Bein abzutasten und die Gelenke auf Schmerzempfindlichkeit zu untersuchen. Es waren weder geschwollene Stellen zu ertasten noch ließ sich das Bein abnormal bewegen. Titus bekam ein entzündungshemmendes Schmerzmittel gespritzt und einen Stützverband, der bewirken sollte, dass er das Bein weiterhin schonte. Er ließ sich den Verband überraschend willig anlegen und zuckte auch bei der Spritze mit keiner Wimper. Dann bekam ich noch den Abgabebeleg und ein paar ermutigende Worte des Tierarztes und schon war ich wieder alleine mit meinen beiden Böckchen, von denen der weiße jetzt einen schicken roten Verband um das rechte Vorderbein trug. Er schien diese "coole" Farbe jedoch gar nicht zu schätzen zu wissen und knabberte an dem Verband, um ihn loszuwerden. Das konnte ein langer Nachmittag werden, aber das gehört eben dazu, wenn man Tiere hat. So hängte ich den beiden ihre Heusäcke nach draußen in die Sonne und vertiefte mich in mein Buch, das meine Mutter mir netterweise gebracht hatte. Später band ich Titus und Frodo draußen an, damit sie noch etwas Gras fressen konnten und Titus den Verband in Ruhe ließ. Dieser Plan funktionierte zum Glück. Er schien sein neues rotes Accessoire zu vergessen und auch das Schmerzmittel wirkte, sodass er sich wieder einigermaßen normal bewegen konnte.
Mit einem guten Buch und später einer guten Freundin an meiner Seite vergingen die Stunden ziemlich schnell und gegen 18.30 Uhr machte ich mich wieder auf den Heimweg, nachdem wir den Stall so behindertengerecht wie möglich umgestaltet hatten. Nachher statte ich den beiden noch einen Kontrollbesuch ab und hoffe, dass der Verband noch drauf ist. Bis morgen soll er ihn behalten, dann soll ich ihn abnehmen und die Lahmheit weiter beobachten. Es kann sein, dass er sich danach wieder komplett normal bewegt - wenn nicht, muss er wohl oder übel zum Röntgen in die Klinik gebracht werden.
Naja - ich bin ein Optimist und gehe erst einmal davon aus, dass Titus sich "nur" vertreten hat und es mit der Spritze und den Stützverband getan ist. Trotzdem bin ich über jeden Daumen dankbar, der gedrückt wird... immerhin ist es das erste Mal, dass einer meiner beiden Jungs ein Problem hat. :(
Viele Grüße,
Lisa
P.S.: Und danke für's "Zuhören" ;) :P
When life gives you a hundred reasons to cry, show life a thousand reasons to smile. :)
-
- Beiträge: 264
- Registriert: 26.03.2011, 19:22
Re: Zwergziegenbock lahmt =(
Hi!
Bei meinen Landschaftspflegern habe ich ca 3x im Jahr eine Humpelziege dabei. Bisher konnte ich oder die TÄ noch nie eine konkrete Ursache finden.
Geholfen hat bisher immer Traumeel, 2 x täglich 2 Tabs.... Nach spätestens 3 Tagen war der Spuk dann jedesmal vorbei.
Ich vermute bei meinem Gelände vertreten sich die Tiere schon mal. Vielleicht war das bei Deinem Titus ja auch der Fall.
LG Andrea
Bei meinen Landschaftspflegern habe ich ca 3x im Jahr eine Humpelziege dabei. Bisher konnte ich oder die TÄ noch nie eine konkrete Ursache finden.
Geholfen hat bisher immer Traumeel, 2 x täglich 2 Tabs.... Nach spätestens 3 Tagen war der Spuk dann jedesmal vorbei.
Ich vermute bei meinem Gelände vertreten sich die Tiere schon mal. Vielleicht war das bei Deinem Titus ja auch der Fall.
LG Andrea
Re: Zwergziegenbock lahmt =(
Hallo,
vertreten oder mal bei einer Rangelei unglücklich in den Hörnern des anderen hängen geblieben.
Obwohl ich kein Freund der Komplexmittel bin, gibt es in solch einem Fall bei uns auch Traumeel (da ja die Traumaursache nicht genau eingegrenzt werden kann) und nach ein paar Tagen ist der Spuk dann ebenfalls vorbei.
vertreten oder mal bei einer Rangelei unglücklich in den Hörnern des anderen hängen geblieben.
Obwohl ich kein Freund der Komplexmittel bin, gibt es in solch einem Fall bei uns auch Traumeel (da ja die Traumaursache nicht genau eingegrenzt werden kann) und nach ein paar Tagen ist der Spuk dann ebenfalls vorbei.
Sabine M.H.
http://www.working-goats.de Pack- und Fahrziegen
http://www.working-goats.de Pack- und Fahrziegen
Re: Zwergziegenbock lahmt =(
Guten Morgen,
danke für den Tipp mit den Traumeeltabletten! Das hab ich noch nicht gewusst, ich werd mir demnächst gleich mal welche zulegen - für den Notfall.
Titus hatte wider Erwarten den Verband heute Morgen noch drauf, als ich kam. Nach Anweisung des TAs sollte er ihn ja nur über Nacht aufbehalten, also habe ich ihn abgemacht. Titus schont das Bein beim Stehen nicht mehr, aber er tritt noch vorsichtig auf. Mal sehen, wie es sich heute im Laufe des Tages entwickelt.
Viele Grüße,
Lisa
danke für den Tipp mit den Traumeeltabletten! Das hab ich noch nicht gewusst, ich werd mir demnächst gleich mal welche zulegen - für den Notfall.
Titus hatte wider Erwarten den Verband heute Morgen noch drauf, als ich kam. Nach Anweisung des TAs sollte er ihn ja nur über Nacht aufbehalten, also habe ich ihn abgemacht. Titus schont das Bein beim Stehen nicht mehr, aber er tritt noch vorsichtig auf. Mal sehen, wie es sich heute im Laufe des Tages entwickelt.
Viele Grüße,
Lisa
When life gives you a hundred reasons to cry, show life a thousand reasons to smile. :)
-
- Beiträge: 264
- Registriert: 26.03.2011, 19:22
Re: Zwergziegenbock lahmt =(
Traumeel ad.us vet. ist das für Tiere. Es gibt Traumeel auch im Humanbereich und unterscheidet sich etwas in der Zusammensetzung.
LG Andrea
LG Andrea
Re: Zwergziegenbock lahmt =(
Oh Man, Lisa,
das scheint ja ein gefühltes Humpeljahr zu werden.
Bei mir hatte Zieglinde erst ein Humpelbein (Ursache unbekannt, vermutlich vertreten oder gestoßen), TA war da, Schmerzmittel und irgendwas anderes (ich dachte natürlich gleich an Beinbruch), dann Moritz (Holzsplitter aber so im Horn, das es seitlich reingewandert ist, zu sehen war nur ein Punkt auf der Klauenhinterwand, also nicht von unten eingetreten). Hat der TA rausgeschnitzt, ich hätte nie so viel von der Klaue wegschneiden können. Das hat sich dann auch entzündet gehabt. Locura hatte sowas auch, das haben die Ärzte an der TiHo erst durch Röntgen rausfinden können, weil in der Zwischenzeit das Horn wieder sauber drüber gewachsen ist und den Fremdkörper eingeschossen hat.
Inzwischen reagiere ich leicht hysterisch, wenn eine Ziege mal nicht wirklich richtig auftritt....
Mitfühlende Grüße
Silke
PS. Wie gut, dass es gute Bücher, gute Freundinnen und fürsorgliche Mütter gibt :D
das scheint ja ein gefühltes Humpeljahr zu werden.
Bei mir hatte Zieglinde erst ein Humpelbein (Ursache unbekannt, vermutlich vertreten oder gestoßen), TA war da, Schmerzmittel und irgendwas anderes (ich dachte natürlich gleich an Beinbruch), dann Moritz (Holzsplitter aber so im Horn, das es seitlich reingewandert ist, zu sehen war nur ein Punkt auf der Klauenhinterwand, also nicht von unten eingetreten). Hat der TA rausgeschnitzt, ich hätte nie so viel von der Klaue wegschneiden können. Das hat sich dann auch entzündet gehabt. Locura hatte sowas auch, das haben die Ärzte an der TiHo erst durch Röntgen rausfinden können, weil in der Zwischenzeit das Horn wieder sauber drüber gewachsen ist und den Fremdkörper eingeschossen hat.
Inzwischen reagiere ich leicht hysterisch, wenn eine Ziege mal nicht wirklich richtig auftritt....
Mitfühlende Grüße
Silke
PS. Wie gut, dass es gute Bücher, gute Freundinnen und fürsorgliche Mütter gibt :D
Re: Zwergziegenbock lahmt =(
Hallo!
Silke, ich weiß genau, was du meinst mit dem "in Panik ausbrechen", wenn du eine Ziege siehst, die ein Bein anders hält als sonst. So geht's mir mit unseren Voltigierpferden im Reitstall, aber das ist eine andere Geschichte.
Titus' Bein geht es wieder besser, dafür hat der kleine Weiße jetzt ein anderes, größeres Problem. Es fing damit an, dass meine Mutter mich heute Morgen um 9 Uhr aus dem Bett warf. Sie war beim Gassigehen an der Koppel vorbeigekommen und Titus hatte nicht aufstehen wollen, selbst dann nicht, als sie den beiden ein Bündel Zweige zum Frühstück brachte.
Ich zog mich in neuer Rekordzeit um, schnappte mein Handy vom Nachtschränkchen und saß schon wieder mit ihr im Auto. Leider kann ich noch nicht selbst fahren...
Als wir an der Koppel ankamen, hatte Titus sich mittlerweile aufgerappelt und schien auf den ersten Blick normal zu sein, aber ich kannte ihn zu gut und wusste sofort, dass etwas nicht stimmte. Er begrüßte mich nicht wie üblich, sondern stand mit halb geschlossenen Augen und hängendem Kopf apathisch vor dem Stall. Beunruhigt betrat ich die Koppel, ging zu ihm und tastete sein Bein ab. Keine Schwellung, nicht warm. Normal. Da ich kein Stethoskop besitze, legte ich mein Ohr an seine Seite und versuchte, Pansengeräusche auszumachen. Stille. Normalerweise gluckerte und brummte es ununterbrochen, heute hörte ich nichts. Spätestens da war mir klar, dass es ernst war. Wieder rief ich die Tierambulanz der Gießener Vet-Klinik an und auch heute hatte "mein" TA keinen Dienst - allerdings war heute seine Kollegin an der Reihe, mit der ich im letzten Jahr auch eine Woche im Praktikum verbracht hatte und die auch schon bei meinen Ziegen gewesen war. Sie hörte mir zu, als ich Titus' Symptome schilderte und versprach, sofort loszufahren. Einmal mehr war ich heilfroh über die drei Tierärzte der Ambulanz, die immer zu erreichen waren, sodass man nie mit seinen kranken Tieren auf sich gestellt war.
Während ich auf ihr Eintreffen wartete, ging ich sorgfältig die Koppel ab, konnte aber keine Brot- oder Gemüsereste finden, die evtl. für das Unwohlsein meines Böckchens verantwortlich sein könnten. Plötzlich fiel mir ein, dass ich mit den beiden am Vorabend auf einer Wiese grasen gewesen war und sie dort eine Pflanze entdeckt hatten, die ich nicht kannte. Ich hatte sie immer wieder davon weggezogen, aber nicht verhindern können, dass sie davon naschten. Ich lief schnell zu der Wiese und zupfte einen Stängel der Pflanze ab. Vielleicht konnte es der Tierärztin bei einer Diagnose behilflich sein.
Die Minuten, bis sie bei mir eintraf, zogen sich ins Endlose. Titus hatte sich wieder unter den Bauwagen auf den Boden gelegt und zitterte am ganzen Körper. Mir wurde ganz anders, als ich ihn so sah.
Dann ertönte endlich das lang ersehnte Motorengeräusch, das ich wohl nie vergessen werde und nur Sekunden später bog der grüne Ambulanzbus in den Weg zur Ziegenkoppel ein. Die Tierärztin, eine Studentin und meine Freundin, die gerade ein Praktikum in der Ambulanz absolvierte, stiegen aus. Ich berichtete ihnen noch einmal detailliert, was mit Titus nicht stimmte und informierte sie auch über das Bein, das zwei Tage zuvor noch schmerzhaft gewesen war.
Die TÄ begann mit einer Untersuchung. Titus fühlte sich deutlich unwohl und wollte sich jeder Berührung entziehen, sodass wir ihn zu dritt festhalten mussten. Mein Verdacht, dass mit dem Pansen etwas nicht stimmte, wurde durch die Tierärztin bestätigt. Ich schwor mir im Stillen, ab sofort noch sparsamer mit den Leckerlis umzugehen, als ich es ohnehin schon tat - obwohl ich nicht wirklich glaubte, dass die Beschwerden von den geringen Mengen kommen können, die ich den beiden gebe.
Titus bekam Blut abgenommen und um den Pansen wieder zum Laufen zu bringen, wurde eine braune Flüssigkeit angerührt, die er trinken musste. Die TÄ wollte ihm netterweise eine Sonde ersparen und flößte ihm die ersten 40 ml mit einer roßen Spritze ein. Der Kleine war empört darüber, so grob behandelt zu werden, aber freiwillig wollte er das Zeug ja nicht schlucken! Nach den ersten beiden Portionen sahen wir alle aus wie Ferkel und als wir Titus losließen, wischte er angeekelt sein verschmiertes Maul an meinen Schuhen ab. Immerhin hatte er seinen Kampfgeist nicht verloren!
Die restliche Lösung ließen die Tiermediziner mir da, ich sollte sie ihm im Laufe des Tages komplett einflößen. Dann war ich wieder alleine mit Titus, der sich schon wieder unter den Bauwagen gelegt hatte. Er zitterte noch immer, sodass ich ihm eine leichte Fleecedecke überlegte. Dann machte ich es mir mit einer Thermoskanne warmem Kakao und einem neuen guten Buch im alten Traktorreifen gemütlich, das zum Spielen auf der Koppel lag. So vergingen die Stunden. Zwischendurch stand Titus immer mal kurz auf, um sich eine neue Liegeposition zu suchen. Alle halbe Stunde überredete ich ihn zum Aufstehen, wenn er es nicht von selbst tat, um den Kreislauf etwas anzukurbeln. Von dem Medikament flößte ich ihm immer wieder mal eine Spritze ein, er hielt überraschenderweise relativ still - wahrscheinlich, weil er zu schwach war, um sich ernsthaft zur Wehr zu setzen. Die Nacht über hatte er nämlich so gut wie kein Heu gefressen.
Mittags breitete ich mein Liegekissen auf dem Boden aus, legte mich darauf und versuchte ein wenig Schlaf nachzuholen. Frodo ließ sich dicht neben mir nieder und begann wiederzukäuen. Das gleichmäßige malmende Geräusch hatte schon seit ich denken kann eine beruhigende Wirkung auf mich und auf einmal bemerkte ich, dass es von beiden Seiten kam: Titus käute ebenfalls wieder! Ich hatte ihm ein Büschel Heu vor die Nase gelegt, von dem er jetzt immer mal wieder zwei Hälmchen knabberte. Auch, wenn ich ihm ganze kleine Stückchen eines Tannenzweiges anbot, nahm er es an.
Nach einer weiteren Medikamentenportion konnte ich ihn sogar dazu überreden, mir aus der Koppel zu folgen, einmal die 20 m bis zur Straße zu gehen und wieder zurück. Unterwegs nahm er trockene Blätter auf und zupfte hier und da einmal an einem Grashalm. Er schien sich besser zu fühlen und als ich wieder mein Ohr an seine Seite drückte, stellte ich erleichtert fest, dass es schon lauter gluckerte als noch am Morgen.
Nachdem ich 6 Stunden bei den beiden Wache gehalten hatte, holte meine Mutter mich ab, damit ich zu Hause etwas essen und mir die Hände waschen konnte. Ich warte jetzt noch ab, bis meine TV-Serie zu Ende ist, und dann werde ich wieder hinfahren. Ich hoffe sehr, dass wir auch diese Krise überstehen. Ich will mir gar nicht ausmalen, dass es auch anders ausgehen könnte, aber es ging ihm heute Nachmittag ja schon besser als am Morgen...
Viele Grüße,
Lisa :(
Silke, ich weiß genau, was du meinst mit dem "in Panik ausbrechen", wenn du eine Ziege siehst, die ein Bein anders hält als sonst. So geht's mir mit unseren Voltigierpferden im Reitstall, aber das ist eine andere Geschichte.
Titus' Bein geht es wieder besser, dafür hat der kleine Weiße jetzt ein anderes, größeres Problem. Es fing damit an, dass meine Mutter mich heute Morgen um 9 Uhr aus dem Bett warf. Sie war beim Gassigehen an der Koppel vorbeigekommen und Titus hatte nicht aufstehen wollen, selbst dann nicht, als sie den beiden ein Bündel Zweige zum Frühstück brachte.
Ich zog mich in neuer Rekordzeit um, schnappte mein Handy vom Nachtschränkchen und saß schon wieder mit ihr im Auto. Leider kann ich noch nicht selbst fahren...
Als wir an der Koppel ankamen, hatte Titus sich mittlerweile aufgerappelt und schien auf den ersten Blick normal zu sein, aber ich kannte ihn zu gut und wusste sofort, dass etwas nicht stimmte. Er begrüßte mich nicht wie üblich, sondern stand mit halb geschlossenen Augen und hängendem Kopf apathisch vor dem Stall. Beunruhigt betrat ich die Koppel, ging zu ihm und tastete sein Bein ab. Keine Schwellung, nicht warm. Normal. Da ich kein Stethoskop besitze, legte ich mein Ohr an seine Seite und versuchte, Pansengeräusche auszumachen. Stille. Normalerweise gluckerte und brummte es ununterbrochen, heute hörte ich nichts. Spätestens da war mir klar, dass es ernst war. Wieder rief ich die Tierambulanz der Gießener Vet-Klinik an und auch heute hatte "mein" TA keinen Dienst - allerdings war heute seine Kollegin an der Reihe, mit der ich im letzten Jahr auch eine Woche im Praktikum verbracht hatte und die auch schon bei meinen Ziegen gewesen war. Sie hörte mir zu, als ich Titus' Symptome schilderte und versprach, sofort loszufahren. Einmal mehr war ich heilfroh über die drei Tierärzte der Ambulanz, die immer zu erreichen waren, sodass man nie mit seinen kranken Tieren auf sich gestellt war.
Während ich auf ihr Eintreffen wartete, ging ich sorgfältig die Koppel ab, konnte aber keine Brot- oder Gemüsereste finden, die evtl. für das Unwohlsein meines Böckchens verantwortlich sein könnten. Plötzlich fiel mir ein, dass ich mit den beiden am Vorabend auf einer Wiese grasen gewesen war und sie dort eine Pflanze entdeckt hatten, die ich nicht kannte. Ich hatte sie immer wieder davon weggezogen, aber nicht verhindern können, dass sie davon naschten. Ich lief schnell zu der Wiese und zupfte einen Stängel der Pflanze ab. Vielleicht konnte es der Tierärztin bei einer Diagnose behilflich sein.
Die Minuten, bis sie bei mir eintraf, zogen sich ins Endlose. Titus hatte sich wieder unter den Bauwagen auf den Boden gelegt und zitterte am ganzen Körper. Mir wurde ganz anders, als ich ihn so sah.
Dann ertönte endlich das lang ersehnte Motorengeräusch, das ich wohl nie vergessen werde und nur Sekunden später bog der grüne Ambulanzbus in den Weg zur Ziegenkoppel ein. Die Tierärztin, eine Studentin und meine Freundin, die gerade ein Praktikum in der Ambulanz absolvierte, stiegen aus. Ich berichtete ihnen noch einmal detailliert, was mit Titus nicht stimmte und informierte sie auch über das Bein, das zwei Tage zuvor noch schmerzhaft gewesen war.
Die TÄ begann mit einer Untersuchung. Titus fühlte sich deutlich unwohl und wollte sich jeder Berührung entziehen, sodass wir ihn zu dritt festhalten mussten. Mein Verdacht, dass mit dem Pansen etwas nicht stimmte, wurde durch die Tierärztin bestätigt. Ich schwor mir im Stillen, ab sofort noch sparsamer mit den Leckerlis umzugehen, als ich es ohnehin schon tat - obwohl ich nicht wirklich glaubte, dass die Beschwerden von den geringen Mengen kommen können, die ich den beiden gebe.
Titus bekam Blut abgenommen und um den Pansen wieder zum Laufen zu bringen, wurde eine braune Flüssigkeit angerührt, die er trinken musste. Die TÄ wollte ihm netterweise eine Sonde ersparen und flößte ihm die ersten 40 ml mit einer roßen Spritze ein. Der Kleine war empört darüber, so grob behandelt zu werden, aber freiwillig wollte er das Zeug ja nicht schlucken! Nach den ersten beiden Portionen sahen wir alle aus wie Ferkel und als wir Titus losließen, wischte er angeekelt sein verschmiertes Maul an meinen Schuhen ab. Immerhin hatte er seinen Kampfgeist nicht verloren!
Die restliche Lösung ließen die Tiermediziner mir da, ich sollte sie ihm im Laufe des Tages komplett einflößen. Dann war ich wieder alleine mit Titus, der sich schon wieder unter den Bauwagen gelegt hatte. Er zitterte noch immer, sodass ich ihm eine leichte Fleecedecke überlegte. Dann machte ich es mir mit einer Thermoskanne warmem Kakao und einem neuen guten Buch im alten Traktorreifen gemütlich, das zum Spielen auf der Koppel lag. So vergingen die Stunden. Zwischendurch stand Titus immer mal kurz auf, um sich eine neue Liegeposition zu suchen. Alle halbe Stunde überredete ich ihn zum Aufstehen, wenn er es nicht von selbst tat, um den Kreislauf etwas anzukurbeln. Von dem Medikament flößte ich ihm immer wieder mal eine Spritze ein, er hielt überraschenderweise relativ still - wahrscheinlich, weil er zu schwach war, um sich ernsthaft zur Wehr zu setzen. Die Nacht über hatte er nämlich so gut wie kein Heu gefressen.
Mittags breitete ich mein Liegekissen auf dem Boden aus, legte mich darauf und versuchte ein wenig Schlaf nachzuholen. Frodo ließ sich dicht neben mir nieder und begann wiederzukäuen. Das gleichmäßige malmende Geräusch hatte schon seit ich denken kann eine beruhigende Wirkung auf mich und auf einmal bemerkte ich, dass es von beiden Seiten kam: Titus käute ebenfalls wieder! Ich hatte ihm ein Büschel Heu vor die Nase gelegt, von dem er jetzt immer mal wieder zwei Hälmchen knabberte. Auch, wenn ich ihm ganze kleine Stückchen eines Tannenzweiges anbot, nahm er es an.
Nach einer weiteren Medikamentenportion konnte ich ihn sogar dazu überreden, mir aus der Koppel zu folgen, einmal die 20 m bis zur Straße zu gehen und wieder zurück. Unterwegs nahm er trockene Blätter auf und zupfte hier und da einmal an einem Grashalm. Er schien sich besser zu fühlen und als ich wieder mein Ohr an seine Seite drückte, stellte ich erleichtert fest, dass es schon lauter gluckerte als noch am Morgen.
Nachdem ich 6 Stunden bei den beiden Wache gehalten hatte, holte meine Mutter mich ab, damit ich zu Hause etwas essen und mir die Hände waschen konnte. Ich warte jetzt noch ab, bis meine TV-Serie zu Ende ist, und dann werde ich wieder hinfahren. Ich hoffe sehr, dass wir auch diese Krise überstehen. Ich will mir gar nicht ausmalen, dass es auch anders ausgehen könnte, aber es ging ihm heute Nachmittag ja schon besser als am Morgen...
Viele Grüße,
Lisa :(
When life gives you a hundred reasons to cry, show life a thousand reasons to smile. :)
Re: Zwergziegenbock lahmt =(
Ähem, tschuldigung, dass ich mich einmische,
wir hatten diese Thematik schonmal...
http://ziegen-treff.de/forum/index.php? ... adID=15369
und nu mal im Ernst, liebe Pepper, netten Schreibstil hast Du, aber die meisten interessiert das Wohl der Ziege und nicht wirklich, zu welch nachtschlafender Zeit Du aus den Federn musst....
Nix für ungut!
LG Elli&Co
P.S. Deutsch LK ?
wir hatten diese Thematik schonmal...
http://ziegen-treff.de/forum/index.php? ... adID=15369
und nu mal im Ernst, liebe Pepper, netten Schreibstil hast Du, aber die meisten interessiert das Wohl der Ziege und nicht wirklich, zu welch nachtschlafender Zeit Du aus den Federn musst....
Nix für ungut!
LG Elli&Co
P.S. Deutsch LK ?
Re: Zwergziegenbock lahmt =(
Passage vom Mod entfernt, da der Beitrag, auf welchen diese bezogen war - nicht mehr existiert.
Die Pflanze konnte von der TÄ als ungefährliche Luzerne identifiziert werden.
Nein, kein Deutsch-LK - allerdings fast, wenn ich letztes Jahr durch den Lehrer nicht die Lust daran verloren hätte.
So, ich glaube, Titus ist über den Berg! Ich war eben nochmal da, da schien er im Stall schon Heu gefressen zu haben und kam gleich raus, als ich rief. An den Geschmack des Medikamentes scheint er sich gewöhnt zu haben, er fand es eben gar nicht mehr so ekelhaft wie heute Morgen. Es gluckert wieder lauter in ihm und im Stall ist er auch aus dem Stand auf "seine" Kommode gesprungen, um am Heu zu fressen. Er scheint sich wirklich erholt zu haben, aber trotzdem schaue ich heute Abend noch ein paar Mal vorbei...
erleichterte Grüße,
Lisa
Die Pflanze konnte von der TÄ als ungefährliche Luzerne identifiziert werden.
Und genau deswegen hab ich den Thread ins Forum "Sonstiges" gestellt und nicht zur Gesundheit. Wenn ich sowas erlebe, muss ich das aufschreiben, das ging mir schon immer so.ElliBesch hat geschrieben:Ähem, tschuldigung, dass ich mich einmische,
wir hatten diese Thematik schonmal...
http://ziegen-treff.de/forum/index.php? ... adID=15369
und nu mal im Ernst, liebe Pepper, netten Schreibstil hast Du, aber die meisten interessiert das Wohl der Ziege und nicht wirklich, zu welch nachtschlafender Zeit Du aus den Federn musst....
Nix für ungut!
LG Elli&Co
P.S. Deutsch LK ?
Nein, kein Deutsch-LK - allerdings fast, wenn ich letztes Jahr durch den Lehrer nicht die Lust daran verloren hätte.
So, ich glaube, Titus ist über den Berg! Ich war eben nochmal da, da schien er im Stall schon Heu gefressen zu haben und kam gleich raus, als ich rief. An den Geschmack des Medikamentes scheint er sich gewöhnt zu haben, er fand es eben gar nicht mehr so ekelhaft wie heute Morgen. Es gluckert wieder lauter in ihm und im Stall ist er auch aus dem Stand auf "seine" Kommode gesprungen, um am Heu zu fressen. Er scheint sich wirklich erholt zu haben, aber trotzdem schaue ich heute Abend noch ein paar Mal vorbei...
erleichterte Grüße,
Lisa
When life gives you a hundred reasons to cry, show life a thousand reasons to smile. :)
Re: Zwergziegenbock lahmt =(
Hi Lisa ,
gut das es ihm wieder etwas besser geht !!!
Was hat die TÄ ihm denn eingeflößt - Pansenstarter ???
Mal sehen was die Blutuntersuchung ergibt ...
Aber ich wäre froh , wenn ich in so einem Fall den Grund finden könnte .
LG
martina
gut das es ihm wieder etwas besser geht !!!
Was hat die TÄ ihm denn eingeflößt - Pansenstarter ???
Mal sehen was die Blutuntersuchung ergibt ...
Aber ich wäre froh , wenn ich in so einem Fall den Grund finden könnte .
LG
martina