Fesselband und Bolus in Baden-Württemberg zugelassen
Verfasst: 10.12.2014, 23:49
Seit 9. Dezember 2014 neu in Baden-Württemberg:
Fesselband und Bolus als ohrmarkenfreie Kennzeichnungsmöglichkeit für Schafe und Ziegen zugelassen.
Diese neuen Kennzeichnungsmittel sind ab sofort bestellbar.
Es sind auch Kombinationen mit einer Ohrmarke möglich.
Neu sind diese Kombinationen:
- Bolus und visuelles Fesselband ohne Transponder
- Bolus und visuelle Ohrmarke ohne Transponder
- Fesselband ohne Transponder und Ohrmarke mit Transponder
- Fesselband mit Transponder und Ohrmarke ohne Transponder (Achtung: diese Kombination nicht für den Export!)
Download der Pressemitteilung, der Kennzeichnungsmittelkataloge (getrennt für Ohrmarken und Fesselband/Bolus) sowie die zugehörigen Bestellformulare unter www.lkvbw.de für Betriebe in Ba-Wü.
In Brandenburg ist diese neue Kennzeichnungsvariante (ohne Ohrmarken) gerade in Arbeit.
Nachdem ich die Situation mit der Problematik der Ohrmarken in einem Beitrag vom 11. November 2012 "Ohrmarken und Tierschutz" hier im Forum ausführlich beschrieben habe und auch einige Reaktionen betroffener Ziegenhalter eingegangen sind, habe ich mich wieder an die Arbeit gemacht und erneut Schreiben an das Landwirtschaftsministerium in Stuttgart, Ba-Wü, verschickt. Letztendlich vorangekommen ist die Sache im Sommer diesen Jahres nach einem Schreiben an die Landesbeauftragte für Tierschutz, die in ihrem Antwortschreiben zugegeben hat, dass ihr das Problem mit den tierschutzrelevanten Zuständen durch Ohrmarken bei Schafen und Ziegen schon länger bekannt sei. Ein erneuter Vorstoß beim Ministerium in dieser Sache wurde versprochen. Die Zulassung von Fesselband und Bolus war das Ergebnis.
Ich gehe davon aus, dass zeitgleich auch noch andere Personen und/oder Institutionen in dieser Sache so wie ich aktiv waren, sonst wäre es wohl nicht gelungen. An dieser Stelle danke ich allen aktiv Beteiligten, dass dieses leidige Thema der Kennzeichnung mit Ohrmarken nun eine echte Alternative bekommen hat.
Zum Fesselband: In meinem Betrieb habe ich das Fesselband jetzt seit 2 Jahren im Testeinsatz an 5 Ziegen. Es hat sich hervorragend bewährt. Es sind weder Verletzungen oder Entzündungen, noch andere Beeinträchtigungen aufgetreten.
Bei noch nicht ausgewachsenen Tieren muss man aber regelmäßig schauen, ob es nicht zu eng anliegt. Wenn dies der Fall ist, kann es in drei Stufen weiter gestellt werden. Betriebe, die ihre Ziegen zur Landschaftspflege (Gestrüpp usw.) einsetzen, sollten die Tauglichkeit an einigen Tieren prüfen. Die Tiere sollten nicht mit dem Fesselband an Büschen und anderen Teilen im Gelände hängenbleiben. Sorgfalt und Beobachtung sind unumgänglich.
Der Magen-Bolus: Den Bolus gibt es in zwei Größen. Die Auswahl ist abhängig von Gewicht und Größe des Tieres. Der Bolus soll erst bei älteren Lämmern eingesetzt werden, da der Pansen schon gut entwickelt sein muss. Der Bolus kann nur elektronisch ausgelesen werden. Wichtig ist, dass der Bolus nur von einer sachkundigen Person (Tierarzt o.ä.) eingesetzt werden darf. Falsche Eingabe kann zu erheblichen Problemen, im schlechtesten Fall zum Tod des Tieres führen. Die Eingabe sollte also in aller Ruhe erfolgen. Das jeweilige Eingabegerät ist auch nicht ganz billig. Meines Wissens gibt es in Spanien 11 Mio Schafe, davon tragen inzwischen mehr als 7 Mio Schafe diesen Bolus (in Spanien kombiniert mit einer Ohrmarke).
Wer also von den Ohrmarken wegkommen und der Kennzeichnungspflicht nachkommen will, hat jetzt in Baden-Württemberg die oben genannten Möglichkeiten dazu. Wem die Eingabe des Bolus zu gefährlich erscheint, kann immerhin eine Ohrmarke durch das Fesselband ersetzen. Wer weder Fesselband noch Bolus will, muss sich weiterhin mit zwei Ohrmarken abfinden. Oder die Ohrmarken machen gar keine Probleme bei den Tieren (sowas soll es durchaus auch geben), dann ist ja alles bestens, so wie es seither war.
Wer in einem anderen Bundesland wohnt und auch Fesselband und Bolus einsetzen will, sollte sich mit dem zuständigen Ministerium und evtl. dem Tierschutzbeauftragten kurzschließen, um eine Regelung, wie jetzt hier in Ba-Wü, zu erreichen.
In Brandenburg ist eine derartige Aktion bereits im Gange. Dort ist meines Wissens der Bolus schon länger zugelassen, es geht hier noch um die Zulassung des Fesselbandes.
Der LKV Ba-Wü hat auch zwei neue Ohrmarken ins Programm aufgenommen. Eine neue Schleifenohrmarke und eine Marke für dicke Ohren.
Viele Grüße
MartinS
Fesselband und Bolus als ohrmarkenfreie Kennzeichnungsmöglichkeit für Schafe und Ziegen zugelassen.
Diese neuen Kennzeichnungsmittel sind ab sofort bestellbar.
Es sind auch Kombinationen mit einer Ohrmarke möglich.
Neu sind diese Kombinationen:
- Bolus und visuelles Fesselband ohne Transponder
- Bolus und visuelle Ohrmarke ohne Transponder
- Fesselband ohne Transponder und Ohrmarke mit Transponder
- Fesselband mit Transponder und Ohrmarke ohne Transponder (Achtung: diese Kombination nicht für den Export!)
Download der Pressemitteilung, der Kennzeichnungsmittelkataloge (getrennt für Ohrmarken und Fesselband/Bolus) sowie die zugehörigen Bestellformulare unter www.lkvbw.de für Betriebe in Ba-Wü.
In Brandenburg ist diese neue Kennzeichnungsvariante (ohne Ohrmarken) gerade in Arbeit.
Nachdem ich die Situation mit der Problematik der Ohrmarken in einem Beitrag vom 11. November 2012 "Ohrmarken und Tierschutz" hier im Forum ausführlich beschrieben habe und auch einige Reaktionen betroffener Ziegenhalter eingegangen sind, habe ich mich wieder an die Arbeit gemacht und erneut Schreiben an das Landwirtschaftsministerium in Stuttgart, Ba-Wü, verschickt. Letztendlich vorangekommen ist die Sache im Sommer diesen Jahres nach einem Schreiben an die Landesbeauftragte für Tierschutz, die in ihrem Antwortschreiben zugegeben hat, dass ihr das Problem mit den tierschutzrelevanten Zuständen durch Ohrmarken bei Schafen und Ziegen schon länger bekannt sei. Ein erneuter Vorstoß beim Ministerium in dieser Sache wurde versprochen. Die Zulassung von Fesselband und Bolus war das Ergebnis.
Ich gehe davon aus, dass zeitgleich auch noch andere Personen und/oder Institutionen in dieser Sache so wie ich aktiv waren, sonst wäre es wohl nicht gelungen. An dieser Stelle danke ich allen aktiv Beteiligten, dass dieses leidige Thema der Kennzeichnung mit Ohrmarken nun eine echte Alternative bekommen hat.
Zum Fesselband: In meinem Betrieb habe ich das Fesselband jetzt seit 2 Jahren im Testeinsatz an 5 Ziegen. Es hat sich hervorragend bewährt. Es sind weder Verletzungen oder Entzündungen, noch andere Beeinträchtigungen aufgetreten.
Bei noch nicht ausgewachsenen Tieren muss man aber regelmäßig schauen, ob es nicht zu eng anliegt. Wenn dies der Fall ist, kann es in drei Stufen weiter gestellt werden. Betriebe, die ihre Ziegen zur Landschaftspflege (Gestrüpp usw.) einsetzen, sollten die Tauglichkeit an einigen Tieren prüfen. Die Tiere sollten nicht mit dem Fesselband an Büschen und anderen Teilen im Gelände hängenbleiben. Sorgfalt und Beobachtung sind unumgänglich.
Der Magen-Bolus: Den Bolus gibt es in zwei Größen. Die Auswahl ist abhängig von Gewicht und Größe des Tieres. Der Bolus soll erst bei älteren Lämmern eingesetzt werden, da der Pansen schon gut entwickelt sein muss. Der Bolus kann nur elektronisch ausgelesen werden. Wichtig ist, dass der Bolus nur von einer sachkundigen Person (Tierarzt o.ä.) eingesetzt werden darf. Falsche Eingabe kann zu erheblichen Problemen, im schlechtesten Fall zum Tod des Tieres führen. Die Eingabe sollte also in aller Ruhe erfolgen. Das jeweilige Eingabegerät ist auch nicht ganz billig. Meines Wissens gibt es in Spanien 11 Mio Schafe, davon tragen inzwischen mehr als 7 Mio Schafe diesen Bolus (in Spanien kombiniert mit einer Ohrmarke).
Wer also von den Ohrmarken wegkommen und der Kennzeichnungspflicht nachkommen will, hat jetzt in Baden-Württemberg die oben genannten Möglichkeiten dazu. Wem die Eingabe des Bolus zu gefährlich erscheint, kann immerhin eine Ohrmarke durch das Fesselband ersetzen. Wer weder Fesselband noch Bolus will, muss sich weiterhin mit zwei Ohrmarken abfinden. Oder die Ohrmarken machen gar keine Probleme bei den Tieren (sowas soll es durchaus auch geben), dann ist ja alles bestens, so wie es seither war.
Wer in einem anderen Bundesland wohnt und auch Fesselband und Bolus einsetzen will, sollte sich mit dem zuständigen Ministerium und evtl. dem Tierschutzbeauftragten kurzschließen, um eine Regelung, wie jetzt hier in Ba-Wü, zu erreichen.
In Brandenburg ist eine derartige Aktion bereits im Gange. Dort ist meines Wissens der Bolus schon länger zugelassen, es geht hier noch um die Zulassung des Fesselbandes.
Der LKV Ba-Wü hat auch zwei neue Ohrmarken ins Programm aufgenommen. Eine neue Schleifenohrmarke und eine Marke für dicke Ohren.
Viele Grüße
MartinS