Neues aus frankys Kampung
Verfasst: 30.12.2006, 17:56
Hallo ihr Lieben und frohe Weihnacht nachträglich. Bevor das Jahr zu ende geht, will ich Euch mal wieder von unseren Ziegen erzählen.
Wie Ihr ja wisst, pflege ich die mittlerweile 11 Ziegen meines Freundes und Nachbarn Wan. Seit dem Tod des kleinen Tamboy ist kein ernster Fall mehr aufgetreten und allen Ziegen geht es recht gut. Am 26.12.06 erblickte der kleine Danny, Dayangs erstes Kind, das Licht der Welt. Er ist gesund und Rechtsnuckler *shock* Er trinkt ausschließlich an Mamas rechter Zitze. Dies hat zur Folge, daß Dayangs linke Zitze anschwoll, ihr aber noch keine Probleme bereitete.
Wan und seine Frau Sue, holten heute im Morgengrauen Dayang und Danny aus dem Stall, führten sie hinter ihr Haus, fesselten Dayang an allen Vieren, warfen sie zu Boden und zwangsmelkten das bis dahin schon völlig verstörte und vor Angst und Panik schreiende Tier.
Angela, meine Frau, hörte den Tumult und weckte mich. "ich weiß nicht was die Bekloppten jetzt schon wieder mit den Ziegen anstellen, aber ich höre eine Ziege schreien, als würde sie umgebracht" sagte sie. ich schoss aus den Federn, wie ein geölter Blitz, rein in die Klamotten und raus, den Schreien nach. Ich fand Dayang, gefesselt am Boden liegen; sie zitterte und röchelte nur noch, schaute auf, sah mich und begann zu jaulen, wie ich es noch nie von einer Ziege gehört habe. Es zerriß mir das Herz! Wan und Frau waren weder zu sehen noch zu hören; ich zog meine Machete, hier Parang genannt, heraus und schnitt Dayang frei, während mir die Tränen übers Gesicht liefen. Sie blieb einfach liegen, war aber völlig ruhig und blickte mich vertrauensvoll an. Ich vernahm leises Wimmern aus dem nahe liegenden Gebüsch ... Danny! ... Mein Gott ... wo bist du? Nach und nach arbeitete ich mich in die grüne Wand (das Gebüsch) hinein, um einen total verängstigten, zitternden kleinen Ziegenbock (er ist gerade mal 4 Tage alt) vorzufinden, der sich nicht mehr auf den Beinen halten konnte, so war er am schlottern. Ich dachte darüber nach, ob ich jetzt einfach mal meine Nachbarn ausrotte, oder sie vorher frage, was das nun wieder sollte.
Dayang versuchte aufzustehen, klappte aber sofort wieder zusammen; der Lütte winselte leise in meinen Armen. Ich riss mein Hemd herunter, machte schnell einen kleinen Tragesack daraus, packte Danny hinein, hängte mir das kleine Bündel um den Hals, schulterte Dayang und schleppte beide in den Stall zurück, wo ich sie vorsichtig bettete. OK, mir brachs fast das Kreuz - sch****egal - Ich hatte die beiden in Sicherheit zu bringen.
Während der ganzen Aktion herrschte in Wans Haus Totenstille, ich hörte aber ihr Radio dudeln, was nicht der Fall ist, wenn sie nicht zu Hause sind. "Die Feiglinge verstecken sich", dachte ich bei mir. Angela brachte alles weiter nötige, um die beiden Ziegen zu versorgen und knirschte wütend mit den Zähnen, wir checkten vorsichtig ihre Temperaturen und Reflexe, machten sie sauber (sie waren beide total verdreckt, warum auch immer) und streichelten sie in den Schlaf.
Zwei Stunden später waren Mutter und Sohn wieder wohlauf und verlangten nach Frühstück, was auch umgehend gebracht wurde. Ich hatte nun die Schnauze gestrichen voll und klopfte ärgerlich an Wans Haustür, die sofort aufging und ein etwas gekrümmter Wan lugte heraus. "Was, um Himmels Willen, macht ihr denn mit der armen Dayang?" fauchte ich ihn an. "Äähh ... umpf ... äähhh..." kam es aus ihm heraus "wir dachten, die Ziege muss abgemolken werden, weil die eine Zitze ist so dick" Klasse die eine Zitze ist so dick; klar da geht man auch gleich mit äußerster Brutalität vor, um das Problem zu lösen. Vor meinen Augen explodierten kleine rote Wölkchen. "Ist dir klar, daß Dayang und Danny beinahe vor Angst gestorben sind und was ihr der armen Dayang für Schmerzen zugefügt habt?" fragte ich ihn mit vor Zorn bebender Stimme. "glaubst du, ich habe die geschwollene Zitze nicht schon längst bemerkt?"
Wan glotzte mich hilflos an und stammelte was von "meine Frau meinte ..." und "der Kleine ist weggelaufen, wir haben überall nach ihm gesucht." "Na, mal gut, daß ICH ihn wiedergefunden habe." sagte ich dann schürte es mir die Kehle zu und bevor ich ausgerastet wäre, drehte ich mich nur noch wortlos um und ging zurück in den Stall, wo mich elf fröhliche Ziegen erwarteten.
Wans Frau ist leider dumm, wie geschnitten Brot - für Tiere, gefährlich doof.
Kleines Beispiel: Am späten Abend des 26. Dany war gerade 10 Stunden alt, schichtete Sue einen Doppelzentner trockene Palmenblätter und Kokosnussfasern unter dem Stall auf - direkt unter Dayangs und Danys Box - und zündete das Ganze an.
in Sekunden Schlugen die Flammen hoch und die Ziegen brüllten in Angst auf. Ich rannte wiedermal durch meinen Garten, rüber zum Stall. "Was machst du denn schon wieder? Willst du den Kleinen vergasen und braten?" Die Kokosfaser brennt nicht, sondern sie raucht wie eine Gasgranate. Sue kratzte eilig den brennenden Haufen auseinander und meinte nur "sorry, sorry ... Aber das Baby braucht Wärme und kein Feuer ohne Rauch ..." Ach ja? Wärmflaschen sind wohl noch nicht erfunden, was? Ich fragte sie: "Als euer Sohn auf die Welt kam, hast du da auch Feuer unter seinem Bett gelegt?" Sie glotzte mich nur unverständig an. Im Stall fand ich Danny auf den Kniehen, nach Luft ringend. Ich nahm ihn auf und brachte ihn nach draußen, an die frische Luft. Danny versagte die Atmung, er begann blau anzulaufen und wurde ohnmächtig; Rauchvergiftung!
Ich rannte mit ihm in unser Haus zurück und begann mit der Wiederbelebung, während Angela ihm eine gute Dosis Dexasone spritzte. Dex benutzen wir zur Schockbehandlung bei fast allen Tieren, es hält Herz und Atmung in gang. Gut, daß wir Sauerstoff im Haus haben (bei diesen Ziegenbesitzern müssen wir gut gerüstet sein) Maske auf die kleine Ziegennase und auf den Hahn. Danny begann nach einiger Zeit wieder von selbst zu atmen und erholte sich rasch. Uff ... geschafft! Drei Stunden später konnte Mama ihn wieder in die Vorderläufe schließen.
Man muss sich das mal vorstellen; wir reißen uns den Hintern auf, um die Tiere in Ordnung zu bringen und zu halten, die Besitzer (und Verantwortlichen) kümmern sich sonst einen Dreck um sie, aber drehen wir einmal den Rücken, starten sie die beknacktesten Aktionen, um uns zu beweisen, daß sie doch besser durchblicken. Es ist zum Mäuse melken!!!
Ich bearbeite Wan und Sue schon seit einiger Zeit, daß sie uns ihre Ziegen verkaufen, oder uns wenigstens als Exklusivkäufer nehmen, damit die Ziegen nicht in falsche Hände geraten. Heute sagte Wan, er wäre schon bereit, aber seine Frau (ach herrje!) habe das letzte Wort, keine Ahnung warum. Naja, soweit ich die beiden kenne (Sue ist extrem geldgierig), sieht das schon mal nach einer Lösung, oder besser gesagt, für die Ziegen, nach Licht am Ende des Tunnels aus. Sollte es klappen und ich kann die Tiere übernehmen, sind sie raus aus der Reihe der Todeskandidaten fürs nächste Mussel-Schlachtefest und ich muß dann halt einen Stall bauen, der dann aber der beste, größte, modernste und schönste Stall in ganz Malaysia sein wird. Selbstverständlich wird dieser Stall (mit allen Schikanen) aus Stein und nicht aus Schrottholz gebaut; das kann ich Euch versichern.
Ich halte Euch auf dem Laufenden, wenn Ihr mögt.
Ps.: Den Stall und die Ziegen, wie sie früher aussahen kann man hier anschauen.[/url]
Nochmal Ps.: Roger, der hier auch im Forum schreibt (ein Tag im Kampung) ist übrigens ein Freund von uns; wir wohnten einige Jahre im Gleichen Dorf, hier auf Langkawi. Schön ihn hier wieder zutreffen :)
Wie Ihr ja wisst, pflege ich die mittlerweile 11 Ziegen meines Freundes und Nachbarn Wan. Seit dem Tod des kleinen Tamboy ist kein ernster Fall mehr aufgetreten und allen Ziegen geht es recht gut. Am 26.12.06 erblickte der kleine Danny, Dayangs erstes Kind, das Licht der Welt. Er ist gesund und Rechtsnuckler *shock* Er trinkt ausschließlich an Mamas rechter Zitze. Dies hat zur Folge, daß Dayangs linke Zitze anschwoll, ihr aber noch keine Probleme bereitete.
Wan und seine Frau Sue, holten heute im Morgengrauen Dayang und Danny aus dem Stall, führten sie hinter ihr Haus, fesselten Dayang an allen Vieren, warfen sie zu Boden und zwangsmelkten das bis dahin schon völlig verstörte und vor Angst und Panik schreiende Tier.
Angela, meine Frau, hörte den Tumult und weckte mich. "ich weiß nicht was die Bekloppten jetzt schon wieder mit den Ziegen anstellen, aber ich höre eine Ziege schreien, als würde sie umgebracht" sagte sie. ich schoss aus den Federn, wie ein geölter Blitz, rein in die Klamotten und raus, den Schreien nach. Ich fand Dayang, gefesselt am Boden liegen; sie zitterte und röchelte nur noch, schaute auf, sah mich und begann zu jaulen, wie ich es noch nie von einer Ziege gehört habe. Es zerriß mir das Herz! Wan und Frau waren weder zu sehen noch zu hören; ich zog meine Machete, hier Parang genannt, heraus und schnitt Dayang frei, während mir die Tränen übers Gesicht liefen. Sie blieb einfach liegen, war aber völlig ruhig und blickte mich vertrauensvoll an. Ich vernahm leises Wimmern aus dem nahe liegenden Gebüsch ... Danny! ... Mein Gott ... wo bist du? Nach und nach arbeitete ich mich in die grüne Wand (das Gebüsch) hinein, um einen total verängstigten, zitternden kleinen Ziegenbock (er ist gerade mal 4 Tage alt) vorzufinden, der sich nicht mehr auf den Beinen halten konnte, so war er am schlottern. Ich dachte darüber nach, ob ich jetzt einfach mal meine Nachbarn ausrotte, oder sie vorher frage, was das nun wieder sollte.
Dayang versuchte aufzustehen, klappte aber sofort wieder zusammen; der Lütte winselte leise in meinen Armen. Ich riss mein Hemd herunter, machte schnell einen kleinen Tragesack daraus, packte Danny hinein, hängte mir das kleine Bündel um den Hals, schulterte Dayang und schleppte beide in den Stall zurück, wo ich sie vorsichtig bettete. OK, mir brachs fast das Kreuz - sch****egal - Ich hatte die beiden in Sicherheit zu bringen.
Während der ganzen Aktion herrschte in Wans Haus Totenstille, ich hörte aber ihr Radio dudeln, was nicht der Fall ist, wenn sie nicht zu Hause sind. "Die Feiglinge verstecken sich", dachte ich bei mir. Angela brachte alles weiter nötige, um die beiden Ziegen zu versorgen und knirschte wütend mit den Zähnen, wir checkten vorsichtig ihre Temperaturen und Reflexe, machten sie sauber (sie waren beide total verdreckt, warum auch immer) und streichelten sie in den Schlaf.
Zwei Stunden später waren Mutter und Sohn wieder wohlauf und verlangten nach Frühstück, was auch umgehend gebracht wurde. Ich hatte nun die Schnauze gestrichen voll und klopfte ärgerlich an Wans Haustür, die sofort aufging und ein etwas gekrümmter Wan lugte heraus. "Was, um Himmels Willen, macht ihr denn mit der armen Dayang?" fauchte ich ihn an. "Äähh ... umpf ... äähhh..." kam es aus ihm heraus "wir dachten, die Ziege muss abgemolken werden, weil die eine Zitze ist so dick" Klasse die eine Zitze ist so dick; klar da geht man auch gleich mit äußerster Brutalität vor, um das Problem zu lösen. Vor meinen Augen explodierten kleine rote Wölkchen. "Ist dir klar, daß Dayang und Danny beinahe vor Angst gestorben sind und was ihr der armen Dayang für Schmerzen zugefügt habt?" fragte ich ihn mit vor Zorn bebender Stimme. "glaubst du, ich habe die geschwollene Zitze nicht schon längst bemerkt?"
Wan glotzte mich hilflos an und stammelte was von "meine Frau meinte ..." und "der Kleine ist weggelaufen, wir haben überall nach ihm gesucht." "Na, mal gut, daß ICH ihn wiedergefunden habe." sagte ich dann schürte es mir die Kehle zu und bevor ich ausgerastet wäre, drehte ich mich nur noch wortlos um und ging zurück in den Stall, wo mich elf fröhliche Ziegen erwarteten.
Wans Frau ist leider dumm, wie geschnitten Brot - für Tiere, gefährlich doof.
Kleines Beispiel: Am späten Abend des 26. Dany war gerade 10 Stunden alt, schichtete Sue einen Doppelzentner trockene Palmenblätter und Kokosnussfasern unter dem Stall auf - direkt unter Dayangs und Danys Box - und zündete das Ganze an.
in Sekunden Schlugen die Flammen hoch und die Ziegen brüllten in Angst auf. Ich rannte wiedermal durch meinen Garten, rüber zum Stall. "Was machst du denn schon wieder? Willst du den Kleinen vergasen und braten?" Die Kokosfaser brennt nicht, sondern sie raucht wie eine Gasgranate. Sue kratzte eilig den brennenden Haufen auseinander und meinte nur "sorry, sorry ... Aber das Baby braucht Wärme und kein Feuer ohne Rauch ..." Ach ja? Wärmflaschen sind wohl noch nicht erfunden, was? Ich fragte sie: "Als euer Sohn auf die Welt kam, hast du da auch Feuer unter seinem Bett gelegt?" Sie glotzte mich nur unverständig an. Im Stall fand ich Danny auf den Kniehen, nach Luft ringend. Ich nahm ihn auf und brachte ihn nach draußen, an die frische Luft. Danny versagte die Atmung, er begann blau anzulaufen und wurde ohnmächtig; Rauchvergiftung!
Ich rannte mit ihm in unser Haus zurück und begann mit der Wiederbelebung, während Angela ihm eine gute Dosis Dexasone spritzte. Dex benutzen wir zur Schockbehandlung bei fast allen Tieren, es hält Herz und Atmung in gang. Gut, daß wir Sauerstoff im Haus haben (bei diesen Ziegenbesitzern müssen wir gut gerüstet sein) Maske auf die kleine Ziegennase und auf den Hahn. Danny begann nach einiger Zeit wieder von selbst zu atmen und erholte sich rasch. Uff ... geschafft! Drei Stunden später konnte Mama ihn wieder in die Vorderläufe schließen.
Man muss sich das mal vorstellen; wir reißen uns den Hintern auf, um die Tiere in Ordnung zu bringen und zu halten, die Besitzer (und Verantwortlichen) kümmern sich sonst einen Dreck um sie, aber drehen wir einmal den Rücken, starten sie die beknacktesten Aktionen, um uns zu beweisen, daß sie doch besser durchblicken. Es ist zum Mäuse melken!!!
Ich bearbeite Wan und Sue schon seit einiger Zeit, daß sie uns ihre Ziegen verkaufen, oder uns wenigstens als Exklusivkäufer nehmen, damit die Ziegen nicht in falsche Hände geraten. Heute sagte Wan, er wäre schon bereit, aber seine Frau (ach herrje!) habe das letzte Wort, keine Ahnung warum. Naja, soweit ich die beiden kenne (Sue ist extrem geldgierig), sieht das schon mal nach einer Lösung, oder besser gesagt, für die Ziegen, nach Licht am Ende des Tunnels aus. Sollte es klappen und ich kann die Tiere übernehmen, sind sie raus aus der Reihe der Todeskandidaten fürs nächste Mussel-Schlachtefest und ich muß dann halt einen Stall bauen, der dann aber der beste, größte, modernste und schönste Stall in ganz Malaysia sein wird. Selbstverständlich wird dieser Stall (mit allen Schikanen) aus Stein und nicht aus Schrottholz gebaut; das kann ich Euch versichern.
Ich halte Euch auf dem Laufenden, wenn Ihr mögt.
Ps.: Den Stall und die Ziegen, wie sie früher aussahen kann man hier anschauen.[/url]
Nochmal Ps.: Roger, der hier auch im Forum schreibt (ein Tag im Kampung) ist übrigens ein Freund von uns; wir wohnten einige Jahre im Gleichen Dorf, hier auf Langkawi. Schön ihn hier wieder zutreffen :)