Wie wird man Landwirt

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Marion Schumacher

Wie wird man Landwirt

Beitrag von Marion Schumacher »

Da es in der Tierhaltung anscheinend immer einfacher ist, wenn man Landwirt ist, würde mich mal interessieren, wie man Landwirt wird: Welche Kriterien muß ich erfüllen, um als Landwirt zu gelten?


Axel
Beiträge: 1794
Registriert: 06.02.2004, 11:39

Beitrag von Axel »

Hallo Marion,
das ist "relativ" einfach zu beschreiben: in dem Du einen land- oder forstwirtschaftlichen Betrieb hast bzw. ihn betreibst. Die entsprechende Ausbildung solltest Du natürlich auch haben, bzw. entsprechende Mitarbeiter ebenso auch die erforderlichen Grundstücksflächen und Betriebsräume.
Da ich aus Deiner Fragestellung aber weiß, worum es Dir geht, nämlich um Privilegierung in Bezug auf bauliche Anlagen und ähnliches, muß der Betrieb zudem noch einen "Gewinn" abwerfen. Genaueres dazu kann die die für Dich zuständige Landwirtschaftkammer mitteilen.

Viele Grüße Axel


Der Bock springt hoch, der Bock springt weit, warum auch nicht, er hat ja Zeit.
Hitzewelle
Beiträge: 744
Registriert: 11.04.2005, 09:59

Beitrag von Hitzewelle »

Wichtig ist nicht der ständige Gewinn, sondern eine "Gewinnerziehlungsabsicht". D. h. du solltest mindestens in einem Jahr einen Gewinn haben (kann man auch etwas dabei "tricksen") um als privilegierter Landwirt anerkannt zu werden.


Z. B. Ich kenne einen Nebenerwerbslandwirt, der seine kleine Landwirtschaft (hauptsächlich Wald) "nur" dazu betreibt, seine Einkommensteuer zu drücken, da er als Lehrer nicht grade wenig verdient. Bei ihm reicht es, ab und zu mal ein Jahr z. B. mehr Holz zu verkaufen, als er andere Ausgaben hat. Darauf hin kann er dann wieder ein paar Jahre lang seine "fetten" Verluste fahren.

Wenn man so was machen will, muss man das dem Finanzamt klar machen können, und die gesetzlichen Fakten gut kennen, was er als Rechnungswesen-Lehrer natürlich kann. ;-)


Viele Grüße
Christine
Ziegenhund
Beiträge: 649
Registriert: 20.09.2006, 09:18

Beitrag von Ziegenhund »

Ich habe bei uns in der oberpfalz auch gerade erst eine ladwirtschaft angemeldet .Bei uns ab 3 Ha ! Alle Formulare hab ich so ausgefüllt als wenn ich damit Geld verdienen will.Ab 11 tiere gilt es dann nicht mehr als Hobbyhaltung. Aber da mann ja erst mit ein paar Tierchen anfängt ,dauert es ja ein paar jährchen.
Jetzt habe ich eine Betriebsnummer erhalten.
Als Nebenerwerb muß ich nicht unbedingt Gewinn erziehlen!
Es kann dann allerdings irgenwann passieren das,das Finanzamt sagt "Es ist kein Erwerbsbetrieb!
Es gibt einige Betriebe die nicht Gewinn abwerfen, ich darf halt nicht ewig draufzahlen.
Gruß Heinz


Solange Menschen denken das Tiere nicht fühlen,müßen die Tiere fühlen,das Menschen nicht denken!!
schuehlw
Beiträge: 2139
Registriert: 24.02.2003, 22:40

Beitrag von schuehlw »

Hallo!
Schon alleine, wenn man die Nachkommen verkauft (als Zuchttiere oder zum Schlachten), oder zumindest die Absicht hat, dies zu tun, ist das als "Einkommen oder Gewinnerzielung" zu sehen.
Das gilt für alle Tierarten.
Gruß Werner


"Du bist zeitlebens für das verantwortlich,
was du dir vertraut gemacht hast!"
Hitzewelle
Beiträge: 744
Registriert: 11.04.2005, 09:59

Beitrag von Hitzewelle »

Aber nur, wenn die Einnahmen, die man dadurch hat, auch durchaus mal höher sein können, als die dazugehörigen Ausgaben (was in der Regel bei einer Hobbietierhaltung nicht der Fall ist).


Viele Grüße
Christine
schuehlw
Beiträge: 2139
Registriert: 24.02.2003, 22:40

Beitrag von schuehlw »

Wer will das vorher wissen?
Die erzielbaren Preise für Zuchttiere lassen sich ja nicht kalkulieren.
Man kann ja durchaus die Erwartung haben, für einen Jungbock 500€ zu bekommen. Ob man das dann erzielt, ist ne andere Sache.
Genauso kann ich ja kalkulieren, pro Ziege 2,2 Junge zu kriegen.
Wenns dann nur 1,5 werden? (=Natur!)
Aber die Absicht der Gewinnerzielung ist der Faktor!
Das ist in jedem Gewerbe-oder Industriebetrieb so: Vorher weiß man´s nicht!
Gruß Werner


"Du bist zeitlebens für das verantwortlich,
was du dir vertraut gemacht hast!"
Osiris

Beitrag von Osiris »

Hallo , ich wollte gern in der Außenlage als Pferdezüchter eine Reithalle bauen und benötigte dazu die Privilegierung , habe sie auch nach etlichen Querelen erhalten und durfte bauen , bin aber trotzdem mit der Anerkennung als Landwirtschaft vor dem Finanzamt gescheitert ( wir mussten damals ein Zuchtkonzept- WIRTSCHAFTLICHKEITSBERECHNUNG- vorlegen... Ihr seht : man kann auf viele Arten Landwirt sein ... und das obwohl meine bessere Hälfte Diplomforstwirt ist ! Wir hatten damals 11 ha und ca 25 Pferde . Heute sind wir auf 5 ha und 10 Pferde geschrumpft. Gruß Marion


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