Hallo Alex,
.und es geht nur um Profit.
Versteh ich nicht - wie meinst du das?
Ich hab mir den Film jetzt angeschaut und bis auf die Tatsache, dass es ja "weiter gehen" muss, konnte ich da kein "Profitdenken" erkennen-
(Im Gegenteil, bei der Käseherstellung hat´s mir in den Fingern gejuckt, die Arbeitsschritte zu rationalisieren, weil der so seltsam lange Wege gemacht hat...).
Meinst du den Umgang mit dem Virus?
Da hatte ich ebenfalls den Eindruck, dass es "wirtschaftlicher" gewesen wäre, die Tiere früher auszutauschen, bzw. frag mich, ob es wirklich "tierfreundlich" ist, so abgemagerte Ziegen weiter zu melken.
Den Ansatz, selber zu züchten, weil sie, wie sie sagen, dann für die Abgabe von Zuchtvieh mehr Geld bekommen, kann ich gut nachvollziehen - nicht nur wegen des Gewinns, sondern auch wegen kommender Krankheiten könnte eine "bewusstere Zucht" nicht nur mehr Geld, sondern auch weniger Tierleid bringen.
(Eine Frage hab ich noch zum Film: brauchen die nicht neue Weiden? An einer Stelle wird gesagt, auf den Weiden könnten sie sich den Virus holen, aber es wurde nicht erwähnt, wie lange sich der dort hält. Da hat mich gewundert, dass die neue Herde nach 3 Wochen Quarantäne da hin durfte.)
Mit Ziegen kenne ich mich ja eigentlich nicht aus, aber die Sache mit dem "Profitdenken", oder besser gesagt dessen Ablehnung, die interessiert mich.
In meinen Augen ist da was paradoxes dran: denke ich gar nicht an den Profit, muss ich verdammt viel Glück haben, oder woanders meine Fehler schon gemacht, mein Lehrgeld bezahlt haben, damit ich es langfristig halten kann.
Beim Orientieren an "Profit" ist es etwas anders: leg ich es nicht auf "direkten Gewinn" an, sondern auf langfristigen,
darauf, die Komponenten stimmig zu gestalten, kann es durchaus sein, dass dabei auch "glückliche", also artgerecht gehaltene und damit gesündere Tiere möglich sind.
Und der Laden langfristig gut läuft, weil halt auch die beteiligten Strukturen gepflegt sind.
Wenn das zum Kampfbegriff wird (und diesen Verdacht möchte ich gerne ausräumen), fällt mehr weg als nur "Profit"(Geld): Auch wenn ich nicht für andere produziere, muss es sich doch "lohnen", im Sinne von: nicht zu viel aus andern Bereichen verbrauchen.
Nach einigem Grübeln bin ich drauf gekommen, dass es wohl besser "Verschwendungs-Vermeidung" (als "Profitdenken") heissen müsste - klingt aber absolut zu sperrig.
Und taugt auch weil es irgendwie eine doppelte Verneinung ist nicht wirklich. Aber ich fand schon, dass sie da eine "gute Vermeidung von Verschwendung" betreiben.
Hab dich dich jetzt missverstanden oder nur zu wörtlich genommen?
(Ein "P.S. in eigener Sache" quasi: Unser Begriff von "Profitdenken" kommt ja daher, dass "Juristische Personen", also Firmen, kein Gewissen haben und alles auf die Gesellschaft abwälzen können, was sie an Schaden anrichten; bzw, sie bedienen sich der Ressourcen, ohne dafür Verantwortung zu übernehmen.
Das schmälert aber nicht nur die Lebensqualität der anderen, sondern auch deren Möglichkeit, zu "profitieren", am Kreislauf teil zu nehmen.
Vor allem aber schadet es dem Kreislauf selbst und der ist dann nicht mehr "profitabel" - er ist weniger "lebendig", siehe Klimawandel.
Nicht der Begriff ist das Übel, sondern die Art, ihn zu ge- oder missbrauchen.)