Frage an die Grünlandwirte

Platz für Ziegen-Themen, die in keine der anderen Rubriken passen ...
Ela
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Frage an die Grünlandwirte

Beitrag von Ela »

Guude!
Ich bekam eine Anfrage bezüglich Grünlandneuansaat und die Saatmischungen für eine zukünftige Mähweide, aber auch Pferde und Ziegen Weide. Es geht um einen zur Austrocknung neigendem Standort, bei teilweise möglicher Düngung.
Ich habe ihm dann 2 Standartmischungen nach meinem ehem. Prof. Opitz v. Boberfeld zukommen lassen.

Für Interessierte: (Sattmenge in kg x ha)
GII / GIIo: (Mahdwiesen)
6 x Wiesenschwingel
4 x deutsches Weidelgras früh
6 x Weidelgras mittel
6 x Weidelgras spät
5 x Wiesenlischgras
3 x Wiesenrispe
2 x Weissklee (entfällt bei N Gabe)

G IV: (Austrocknende Standorte mit Mahd)
12 x Knaulgras
10 x Weidelgras früh
5 x Wiesenlieschgras
3 x Wiesenrispe

Bei Pferdebeweidung würde ich sowieso auf Kleesaat verzichten. Andererseits für die Ziegen die Saatmischung mit diversen Kräutern aufwerten. Bei erhöhtem Weidedruck Weidelgrasdosis mittel und spät erhöhen.
Hoffe das war so richtig?

Frage 2:
Aussaat wie? Es geht scheinbar um einen ehemaligen Brachacker, mit Pflanzenrückständen zur Aussaatszeit.
Ich empfahl eine mechanische Drillmaschine mit Doppelscheibenschar.
Nun kenn ich die Problemchen bei Feinsaat wie z. B. Raps, natürlich lässt sich das durch entsprechende Säräder ausgleichen, doch nun stellt sich mir die Frage, ob es nicht einfacher wäre mit einer Pneumatischen Drillmaschine. Ich kenne die Lemken Solitair 12 recht gut, nur habe ich keinerlei Erfahrungen mit dieser bei Feinsaat. Macht es überhaupt einen Unterschied? Immerhin kann man dort bedingt durch das Schubrad die Einstellungen wesentlich schneller durchführen und muss nicht an jeder Scharstufe einzeln einstellen.

Würde mich über sinnvolle Antworten sehr freuen.

LG Ela


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Therapiehof

Beitrag von Therapiehof »

Hi Ela,

ich bin zu wenig Fachmann um Deine Mischungen zu beurteilen. Ich habe mich da bisher auf den Rat vom Lieferant verlassen.

Ich hoffe ich darf hier Schleichwerbung machen, aber mit Becker-Schoell habe ich gute Erfahrungen, vor allem weil die auch Bio-Saatgut haben

http://www.becker-schoell-ag.de/saat7.htm

Zur Saattechnik benutze ich eine banale Amazone mit Schleppschare, wichtig wäre bei Wiesen/Weidennutzung flach säen, kreuz und nochmal extra quer dazu fahren und anschliessend mit ner Ackerwalze anwalzen.

Aussaat mit einem 12V Pendelstreuer ginge auch, bzw. kann evtl. auch ein Lohnunternehmer günstig machen

lg
Andreas


Anonymous

Re: Frage an die Grünlandwirte

Beitrag von Anonymous »

Ela hat geschrieben:Guude!
Ich bekam eine Anfrage bezüglich Grünlandneuansaat und die Saatmischungen für eine zukünftige Mähweide, aber auch Pferde und Ziegen Weide. Es geht um einen zur Austrocknung neigendem Standort, bei teilweise möglicher Düngung.
Gegenfrage: was wächst denn da aktuell drauf? Nichts und aktuell Ackerland? Oder schon Bewuchs?
Wenn letzteres, würde ich mir die Neuansaat wenn irgend möglich schenken wollen. Lieber durch geeignete Pflege die Fläche verbessern.

Gespannt,
Michael


Ela
Beiträge: 688
Registriert: 07.03.2001, 00:00

Beitrag von Ela »

Hey das ging aber schnell.

Danke Andreas. Wegen der Mulchsaat würde ich dennoch Scheibenschar benutzen. Nachwalzen ok, doch wir haben anstatt Striegel sowieso zur Nachbearbeitung Gummiwalzen drauf. Weil für mich selbstverständlich, habe ich das nicht weiter gegeben. Gut dass Du nochmal drauf eingehst.

@Michael: Wie schon geschrieben ist es wohl eine Mulchsaat auf Brachefläche. Wird nicht viel brauchbares drauf stehen, jedenfalls wenn sie annähernd so ausschaut wie die in unserer Gegend hier. Gesehen hab ich die Fläche allerdings nicht.

Grüssle Ela


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Anonymous

Beitrag von Anonymous »

Ela hat geschrieben: @Michael: Wie schon geschrieben ist es wohl eine Mulchsaat auf Brachefläche. Wird nicht viel brauchbares drauf stehen, jedenfalls wenn sie annähernd so ausschaut wie die in unserer Gegend hier. Gesehen hab ich die Fläche allerdings nicht.
Ich bewirtschafte einige dieser Sozialbrachen auf Trockenrasen, schon nach einer Saison Beweidung mit konsequentem Nachmähen mit dem Balkenmäher (wg. sauberem Schnitt) nach jeder parzellierten Beweidung - und das mehrfach im Jahr!- verändert die Flächen drastisch zum Positiven.
Nach einer Neueinsaat sind meiner Erfahrung (auch von früher als wir noch Pferde hatten) die Flächen über etliche Jahre nicht wirklich gut nutzbar. Bis sich eine belastungsfähige Grasnarbe ausbildet, gehen Jahre drauf.
Wenn die Fläche längere Zeit nur gemulcht wurde, ist sie sicherlich auch zu stickstoffreich geworden. Da hilft nur abmagern durch Beweidung und Mahd mit Abfuhr des Schnitts.
Vorschlag: jetzt noch mit einem Schlegelmulcher tief mulchen, wenn möglich und Fläche befahrbar und mit der Wiesenegge abziehen. Dann erst mal sehen. Nachsäen kann man immer noch. Nicht ohne Not die Oberfläche zerstören.


Gruss,
Michael


Ela
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Beitrag von Ela »

Danke werde ich so weiter leiten,
nur ist dabei auch der sehr trockene Standort bedacht?

Kleiner Edit:
Die Brache ist in ihrem derzeitigen Zustand nicht brauchbar. Der Bewuchs als Futter untauglich. Er vermutet dass wenn nicht komplett umgebrochen wird, ausser jahrelange Arbeit nichts dabei rum kommt, ausser irgendwann doch neu einsähen.


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Anonymous

Beitrag von Anonymous »

Ela hat geschrieben: Die Brache ist in ihrem derzeitigen Zustand nicht brauchbar. Der Bewuchs als Futter untauglich. Er vermutet dass wenn nicht komplett umgebrochen wird, ausser jahrelange Arbeit nichts dabei rum kommt, ausser irgendwann doch neu einsähen.
Dann muss er aber auch den alten Bewuchs mit Glyphosat abspritzen, erst dann umbrechen und drillen.
Die Fläche ist im ersten Jahr nicht durch Pferde beweidbar (Boden zu weich), Heuernte dürfte aber gehen.
Ich behaupte mal, dass es ein sehr teurer Spass wird, es sei denn er hat alle Maschinen im Zugriff.
Jetzt muss ich gerade noch mal was fragen: einfach nur trockene Fläche oder Trockenrasen? Wie dick ist der Mutterboden? Nicht das es mit der Landespflege Stress gibt.
Ich bleibe dabei, Fläche mulchen und im nächsten Jahr mit Schafen/Ziegen intensiv beweiden, konsequent nachmähen. Das Geld ausgeben kann er dann immer noch. Wie siehts denn mit JKK auf der Fläche aus?
Ich habe so eine Fläche innerhalb von einer Saison von Distel/Goldrutendickicht in eine brauchbare Weide "konvertiert". Also nicht ich selbst, sondern die Mähdels und der Balkenmäher.

Gruss,
Michael


Ela
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Beitrag von Ela »

OK Danke.

Kann noch jemand etwas zu den Maschinen sagen? Lieber mechanische; oder doch pneumatische Drill?


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Lafayette
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Registriert: 13.05.2005, 12:53

Beitrag von Lafayette »

Hallo Ela,

Gegenfrage, welche Maschinen sind denn verfügbar? Wie soll umgebrochen werden? Welche Maschine läuft vor der Drillmaschine, welche dahinter?

Grüßle
Lafayette


Sowas habe ich noch nie gesehen - zumindest nicht als Ziege. (M. H., Ostermontag 2009)
Ela
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Beitrag von Ela »

Hey...
war nur interessehalber für mich wegen der FEINSAAT #ka# !?

Bei dem Schatzi mit dem ich rumwerkel (nicht zum Gras sähen) ist das Untergerät eine Kreiselegge und das Nachgerät sind Gummiwalzen, wahlweise Striegel, aber eher selten.

Grüssle


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