Zwergziegen anschaffen Garten

Florentine
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Zwergziegen anschaffen Garten

Beitrag von Florentine »

Hallo Liebe Ziegenfreunde

Ich trage mich schon länger mit dem Gedanken, 2 Ziegen anzuschaffen und wüsste gerne, ob mein "Plan" so aufgehen kann und hätte gerne ein paar Einschätzungen. Ich habe irrsinnig viel Grünzeug, das ich jedes Jahr zur Gründeponie fahre und dort kostenpflichtig entsorgen muss: was eigentlich schade ist. Also überlegte ich, ob Ziegen nicht eine schöne Maßnahme wären.

Nach meinen Recherchen würde ich mich für zwei kastrierte Böckchen entscheiden.
Einen Stall habe ich, es handelt sich um ein isoliertes Gartenhaus (3x4m) mit einer kleinen Erhöhung.
Das Grundstück ist mit einem 1,20m hohem Stabmattenzaun aus Metall umzäunt.
Ein großer Knackpunkt ist die Weidefläche.

Modell 1: die Tiere nutzen den gesamten Garten inklusive Terrasse und können sich überall bewegen. Das wären ca. 800m2 inklusive Bachlauf. "Wichtige" Pflanzen sind da keine, aber eben der Spielbereich der Kinder und auch unser Sitzbereich. Hier sehe ich das Problem, das Ganze einigermaßen sauber zu halten.

Modell 2: Ich grenze den hinteren Teil des Gartens mit dem Stall ab. Blieben etwa 250m2.
Der hintere Teil ist (noch) komplett verbuscht, dort steht auch ein großer Walnussbaum (den ich dann schützen würde).
Stämme und Spielmöglichkeiten wären vorhanden. Diese kleinere Weidefläche könnte ich regelmäßig absammeln, ich habe das schon mal probiert und mit einem kleinen Rechen und Schaufel geht es ganz ordentlich.
Den restlichen Garten könnten die Tiere dann gelegentlich zur Abwechslung "unter Aufsicht" begehen.

Da es ein altes Grundstück mit Naturgarten ist, habe ich jedes Jahr reichlich Ast und Gehölzschnitt (grade wieder 10m3 weggefahren), das ich füttern könnte (Hasel, Hainbuchen, Weißdorn, Beeren, Ahorn, Nadelholz) und auch die Nachbarn würden ihren Schnitt bei mir abgeben.

Heu und Stroh kann ich vom benachbarten Bauern immer frisch holen und 2-3 Balken auch im Gartenschuppen regensicher lagern.

Ich möchte keine leidenden Tiere. Mit erscheint das gerade machbar, aber vielleicht übersehe ich auch etwas?

Danke fürs Lesen und eure Ansichten.


Judith Schmidt
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Beitrag von Judith Schmidt »

Hallo Florentine,

2 Ziegen sind zwar besser als nur 1 Ziege zu halten, aber dennoch zu wenig. Meiner Erfahrung nach fühlen sich Ziegen in einer größeren Gruppe (ab 5 aufwärts) wohler.
Die Verbuschung werden deine zukünftigen Ziegen mit Sicherheit dezimieren und vielleicht sogar schneller als dir lieb ist. Dann solltest du in der Tat schauen, wo du woanders "Ast-Material" herbekommst. Oder dich mit dem Gedanken anfreunden, mit den Ziegen regelmäßig spazieren/wandern zu gehen, damit sie unterwegs "naschen" können.


Schönen Gruß aus der belgischen Eifel
Judith

Für mich ist das Leben eines Lamms nicht weniger wertvoll, als das Leben eines Menschen. (Mahatma Gandhi)

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sanhestar
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Beitrag von sanhestar »

Mistentsorgung und -Lagerung, Wasserversorgung im Winter, Matschbildung im Winter in den häufig frequentierten Bereichen um die Hütte, Wege.

Urlaubsbetreuung.


Sabine M.H.
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Nadua
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Beitrag von Nadua »

Und klären, ob ihr auf dem Grundstück überhaupt Ziegen halten dürft. Ziegen werden von den Ämtern grundsätzlich als Nutztiere eingestuft, auch wenn es nur 2 Zwergziegen in reiner Hobbyhaltung werden sollen. Und Nutztiere dürfen eben nicht überall gehalten werden (in reinen Wohngebieten z B ist es üblicherweise verboten).
Betriebsnummer müsst ihr dann auch beantragen und je nach Bundesland wird Beitrag zur Tierseuchenkasse fällig.


ElliBesch
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Beitrag von ElliBesch »

[quote='Florentine','https://ziegen-treff.de/forum/index.php ... post218544']Hallo Liebe Ziegenfreunde Hallo Florentine


Ich trage mich schon länger mit dem Gedanken, 2 Ziegen anzuschaffen und wüsste gerne, ob mein "Plan" so aufgehen kann und hätte gerne ein paar Einschätzungen. Ich habe irrsinnig viel Grünzeug, das ich jedes Jahr zur Gründeponie fahre und dort kostenpflichtig entsorgen muss: was eigentlich schade ist. Also überlegte ich, ob Ziegen nicht eine schöne Maßnahme wären. Prima, dass Du Dich vorher informieren möchtest!


Nach meinen Recherchen würde ich mich für zwei kastrierte Böckchen entscheiden. Judith schrieb schon dazu...( ich ergänze. Beim Tod eines Tieres bleibt dann ein einsames zurück...)

Einen Stall habe ich, es handelt sich um ein isoliertes Gartenhaus (3x4m) mit einer kleinen Erhöhung. ( Kannst Du dort alles gut säubern/ ausmisten? Thema Mist/ ggfls.Mistmatratze?)

Das Grundstück ist mit einem 1,20m hohem Stabmattenzaun aus Metall umzäunt. 120 cm sind nicht besonders hoch und am Stabmattenzaun können sie hochklettern...Ziegen sind sehr erfinderisch, wenn es ums Ausbüchsen geht)


Ein großer Knackpunkt ist die Weidefläche. Ja, das stimmt.


Modell 1: die Tiere nutzen den gesamten Garten inklusive Terrasse und können sich überall bewegen. Das wären ca. 800m2 inklusive Bachlauf. "Wichtige" Pflanzen sind da keine, aber eben der Spielbereich der Kinder und auch unser Sitzbereich. Hier sehe ich das Problem, das Ganze einigermaßen sauber zu halten.Ja, das stimmt. Und sie werden alles zu nutzen versuchen...Bachlauf- feucht- ist nicht wirklich ein Ziegending. Sie lieben und brauchen trockenes Gelände-


Modell 2: Ich grenze den hinteren Teil des Gartens mit dem Stall ab. Blieben etwa 250m2. Zu kleine Fläche- leider! Diese ist schnell verkotet, nach Regen vermatscht und vielleicht ein halbes Jahr nutzbar, weil dann alles abgefressen sein wird...

Der hintere Teil ist (noch) komplett verbuscht, dort steht auch ein großer Walnussbaum (den ich dann schützen würde).
Stämme und Spielmöglichkeiten wären vorhanden. Diese kleinere Weidefläche könnte ich regelmäßig absammeln, ich habe das schon mal probiert und mit einem kleinen Rechen und Schaufel geht es ganz ordentlich. Auch bei 2 Tieren kommt eine Menge zusammen...

Den restlichen Garten könnten die Tiere dann gelegentlich zur Abwechslung "unter Aufsicht" begehen. "Unter Aufsicht" ist ja bei Ziegen so eine Sache. Als Fernwandertiere möchten sie immer weiter und alles erkunden...


Da es ein altes Grundstück mit Naturgarten ist, habe ich jedes Jahr reichlich Ast und Gehölzschnitt (grade wieder 10m3 weggefahren), das ich füttern könnte (Hasel, Hainbuchen, Weißdorn, Beeren, Ahorn, Nadelholz) und auch die Nachbarn würden ihren Schnitt bei mir abgeben. Deine Gehölze sind prima- ich hoffe, dass Deine Nachbarn keine Giftpflanzen untermengen- natürlich unwissend- denn es gibt ja Gehölze- Thuja, Taxus, etc.- die Ziegen töten können, bitte schau alles genau vorher an und lasse Fremdfütterung nicht zu.)


Heu und Stroh kann ich vom benachbarten Bauern immer frisch holen und 2-3 Balken auch im Gartenschuppen regensicher lagern. ( Ja, wäre mir zu lästig, alle paar Tage zum Nachbarn zu gehen - Ziegen brauchen Heu ja am liebsten ganzjährig- als gesundes Grundnahrungsmittel / Rauhfutter- zusätzlich zu dem Gehölz...)


Ich möchte keine leidenden Tiere. Mit erscheint das gerade machbar, aber vielleicht übersehe ich auch etwas? ( Das finde ich sehr lobenswert. Meines Erachtens ist die Fläche auf Dauer zu klein und Sanhestar schrieb ja auch schon dazu... und wirklich wichtig ist auch der Urlaubsgedanke. Auch Ziegenhalter müssen mal weg von Zuhause und da sollte wirklich eine ziegenkennende Person vor Ort sein...Ich hoffe, in Deinem Bekanntenkreis gibt es eine solche Person. Und ach ja- ein ziegenkundiger Tierarzt wäre auch sehr von Vorteil...)


Danke fürs Lesen und eure Ansichten. Danke fürs Fragen!
[/quote]


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Not being vegan is a mistake. ^^
Florentine
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Beitrag von Florentine »

also eine Urlaubsbetreuung habe ich ohenhin immer für meine anderen Tiere, das wäre kein Problem.
Frisches Wasser kann ich - auch im Winter - problemlos aus dem Bach holen.
Der Stall hat 2.20m Giebelhöhe, der lässt sich also gut ausmisten und begehen.

Ich glaube gerade nicht, dass das Zufüttern ein Problem wäre, hier haben alle Nachbarn große Grundstücke mit 1500-5000 m2. Das wäre auch die Entsorgungsoption für den Mist (ist mit den Nachbarn besprochen).

Hmmm. Bei so einer kleinen Fläche müsste man die vermutlich schon jeden Tag säubern, oder?
Ich kann mir grade schwer vorstellen, wie viel da so pro Tag und Ziege zusammen kommt.

Und zu zweit sind die nicht happy? Also mehr als 2 kann ich definitiv nicht unterbringen...auch das mit dem Zaun lässt sich nicht anders lösen, Strom will ich wegen der Kinder nicht einsetzen.

Da bröselt der Gedanke ja schon wieder....


Florentine
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Registriert: 18.10.2019, 10:39

Beitrag von Florentine »

Hier in der Nähe haben Leute 2 Ziegen mit Hasen auf einer Wiese mit etwa 400m2. Da ist allerdings bis auf einen Kletterbaum und einer Hütte nichts anderes drauf...vielleicht klingel Ich auch da mal und gucke mir das an.
Hatte mich auch schon gefragt, wie lange deren Wiese wohl hält, aber die Tiere stehen da auch erst seit dem Frühling.

Wäre halt wirklich schön, den ganzen Gehölzschnitt einfach verfüttern zu können.


sanhestar
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Beitrag von sanhestar »

[quote='Florentine','https://ziegen-treff.de/forum/index.php ... post218549']
hier haben alle Nachbarn große Grundstücke mit 1500-5000 m2. Das wäre auch die Entsorgungsoption für den Mist (ist mit den Nachbarn besprochen).


Und zu zweit sind die nicht happy? Also mehr als 2 kann ich definitiv nicht unterbringen...auch das mit dem Zaun lässt sich nicht anders lösen, Strom will ich wegen der Kinder nicht einsetzen.
[/quote]
nur muss Mist vor der Ausbringung mehrere Monate ablagern = rotten. Und je nach Region darf das nicht mehr auf Naturboden passieren (Grundwasserschutzverordnungen), sondern nur auf einem wasserundurchlässigen Untergrund.

Und bitte nicht unterschätzen, wie viel Mist - es sind nicht nur die Köttel, auch die Einstreu und das auf den Boden gezogene Futter, das nicht mehr gefressen wird - da jährlich anfällt.

Und ohne Strom ruinieren Dir Ziegen einen Festzaun. Sie steigen daran hoch, wetzen die Hörner, reiben sich mit dem vollen Körpergewicht dagegen. Kinder können lernen, einen Stromzaun zu akzeptieren/deswegen aufzupassen. Haben mehrere Generationen Landkinder auch tun müssen.....


Sabine M.H.
http://www.working-goats.de Pack- und Fahrziegen
Sven
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Beitrag von Sven »

Wir haben Festzaun seit Jahrzehnten, der ist nur 1,10 m hoch und wir hatten nie Probleme. Nur wenn die "Maschen" zu groß sind, kommen die Ziegen durch oder bleiben mit den Hörnern hängen. Wir haben deshalb zusätzlich engmaschigen Zaun davor.


Nadua
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Registriert: 02.02.2018, 10:33

Beitrag von Nadua »

[quote='Florentine','https://ziegen-treff.de/forum/index.php ... post218550']Wäre halt wirklich schön, den ganzen Gehölzschnitt einfach verfüttern zu können.
[/quote]Da ist fraglich, ob das klappen würde.

Wir haben vier Zwergziegen, die wir regelmäßig mit Zweigen versorgen. Laub bzw. Nadeln rupfen sie sauber weg, und auch die Rinde wird teilweise abgeschält. Ansonsten noch die ein oder andere Zweigspitze abgebissen, die noch nicht zu verholzt ist. Aber sie fressen nie restlos alles auf. Die blanken Astgerippe lassen sie über. Wir haben inzwischen einen Häcksler angeschafft, mit dem wir das Zeug kleinmachen, so nimmt es wenigsten weniger Platz weg. Das geschredderte Material füllen wir in Gartensäcke, und wenn da wieder zwei, drei voll sind bringen wirs zur Grüngutdeponie (das ist bei uns glücklicherweise noch kostenlos, wenn man nicht gerade mit ganzen LKW-Ladungen ankommt).

Bezüglich Zaun hätte ich auch weniger Bedenken. Wir haben 1,20 m hohen Doppelstabmattenzaun und bislang klappt das gut.


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