Herkulesstaude / Riesenbärenklau
Herkulesstaude / Riesenbärenklau
Das dürfte den einen oder anderen von uns betreffen:
dieses widerliche riesige Grünzeug auf unseren Weideflächen oder sogar in unseren Gärtnen. Herkulesstauden oder auch Riesenbärenklau genannt.
Es gibt ein internationales Projekt zum Monitoring und zur Bekämpfung dieser Neophyte, das sich "Giant-Alien-Project" nennt.
Aus diesem Projekt ist eine sehr lesenswerte Broschüre hervorgegangen, der "Praxisleitfaden Riesenbärenklau".
Es wird auch explizit auf die Bekämpfung durch Beweidung eingegangen (S. 33).
Download unter <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.giant-alien.dk/pdf/German%20 ... df</a><!-- m -->
Ist die Herkulesstaude bei Euch ein Thema? Erfahrungen?
HTH,
Michael
dieses widerliche riesige Grünzeug auf unseren Weideflächen oder sogar in unseren Gärtnen. Herkulesstauden oder auch Riesenbärenklau genannt.
Es gibt ein internationales Projekt zum Monitoring und zur Bekämpfung dieser Neophyte, das sich "Giant-Alien-Project" nennt.
Aus diesem Projekt ist eine sehr lesenswerte Broschüre hervorgegangen, der "Praxisleitfaden Riesenbärenklau".
Es wird auch explizit auf die Bekämpfung durch Beweidung eingegangen (S. 33).
Download unter <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.giant-alien.dk/pdf/German%20 ... df</a><!-- m -->
Ist die Herkulesstaude bei Euch ein Thema? Erfahrungen?
HTH,
Michael
Hi Michael,
ja das mit dem Riesenbärenklau... das ist so ne Sache... das Ganze wird bei uns (Saarland) noch eher untergeordnet betrachtet. Schaut man sich auf "Überlandfahrten" aber mal ein bißchen um, so sieht man ihn schon an der ein oder anderen Stelle wuchern.
Meine Eltern führen i.M. explizite Bekämpfungsmaßnahmen mit Abschneiden, Blütenstände entfernen, Wurzeln ausgraben usw. durch.
Der Erfolg hält sich dabei (soweit ich das beurteilen kann) eher im Rahmen.. mein Vater hatte auch schon ne schöne Verbrennung auf dem Unterarm...
Die Lektüre ist SUPER, die Beweidungsnummer auch, hatte dazu (glaub ich mal) schonmal nen Artikel speziell über Ziegen in den Händen... Wenn ich ihn bei Gelegenheit finde kann ich ihn Dir gerne zukommen lassen.
Grüsse ins Rheinhessische
Martin
ja das mit dem Riesenbärenklau... das ist so ne Sache... das Ganze wird bei uns (Saarland) noch eher untergeordnet betrachtet. Schaut man sich auf "Überlandfahrten" aber mal ein bißchen um, so sieht man ihn schon an der ein oder anderen Stelle wuchern.
Meine Eltern führen i.M. explizite Bekämpfungsmaßnahmen mit Abschneiden, Blütenstände entfernen, Wurzeln ausgraben usw. durch.
Der Erfolg hält sich dabei (soweit ich das beurteilen kann) eher im Rahmen.. mein Vater hatte auch schon ne schöne Verbrennung auf dem Unterarm...
Die Lektüre ist SUPER, die Beweidungsnummer auch, hatte dazu (glaub ich mal) schonmal nen Artikel speziell über Ziegen in den Händen... Wenn ich ihn bei Gelegenheit finde kann ich ihn Dir gerne zukommen lassen.
Grüsse ins Rheinhessische
Martin
Die Herkulesstaude ist in der Tat eine sehr gute Bienenweide und für sie wurde damit geworben. Ein Teil der ausufernden Verbreitung ist daher auf Imker zurückzuführen. Nachgedacht wurde da leider nicht richtig, vermutlich hat auch niemand die Renitenz der Pflanze bedacht. Inwischen sind die meisten Imker kritischer geworden was Neophyten angeht.
Hier in der Ecke gibts immer wieder Stellen, an denen sie vermehrt auftauchen. Die Gemeinden gehen gezielt gegen die Pflanze vor, es dauert aber dank der robusten Samen sehr lange, bis tatsächlich alles weg ist.
Hier in der Ecke gibts immer wieder Stellen, an denen sie vermehrt auftauchen. Die Gemeinden gehen gezielt gegen die Pflanze vor, es dauert aber dank der robusten Samen sehr lange, bis tatsächlich alles weg ist.
Günter hat geschrieben:Hallo Michael,
hast Du dafür auch ne Bezugsadresse oder nen link oder sollte ich googlen ? Oder habe ich da was übersehen ?
Hallo Günter,
ich glaub' ich werde langsam porös. Ich hab doch in meinem Ursprungsposting tatsächlich den Link vergessen #bonk#
Habe ich aber jetzt nachgeholt, steht jetzt oben.
Zur Sicherheit noch mal hier:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.giant-alien.dk/pdf/German%20 ... df</a><!-- m -->
Danke für den Hinweis...
Gruss,
Michael
Während meiner Diplomarbeit habe ich auch ein grosses NSG hier in Rheinhessen bearbeitet, in das sich ein Riesenbestand Riesenbärenklau eingeschmuggelt hatte.Thyrie hat geschrieben:Die Gemeinden gehen gezielt gegen die Pflanze vor, es dauert aber dank der robusten Samen sehr lange, bis tatsächlich alles weg ist.
Da wurde mit einer Horde ABMler flächig Bärenklau mit einem Riesenaufwand ausgemerzt, das A und O ist wirklich, die Verjüngungszone der Speicherwurzel abzutrennen. Dann ist wirklich Ruhe.
Was man früher gemacht hat, einfach den Blütenstand abtrennen ist nicht effektiv, die Pflanze schiebt schneller einen Ersatz nach als man gucken kann...
Letztendlich läufts auf abtrennen des oberirdischen Teils und dann Abstechen der Wurzel hinaus. Das aber über Jahre hinweg unter den Grossen lauern keimfähige Samen auf ihre Chance.
Mehrfach im Jahr mähen ist auch eine gute Methode, auf Flächen die intensiv als Grünland genutzt werden, hat diese grüne Pest auch keine Chance. Was bleibt dann für den Bärenklau? Genau die Flächen, die uns als Weiden angeboten werden...Unland und Säume. Habitate, die einen gewissen ökologischen Wert darstellen. Wo der Riesenbärenklau aber mal Fuss gefasst hat, ist es mit der Wertigkeit bald vorbei.
Auf meiner einen Fläche habe ich auch einige Pflanzen vorgefunden, meine erste Amtshandlung war es, nachdem klar war wo sie austreiben, dem Spuk ein Ende zu machen. Durch die Beweidung und das konsequente Ausmähen danach dürfte ihm bald die Luft ausgehen.
Glyphosate (RoundUp und Verwandte) funktionieren auch, kann man als Einzelpflanzenbehandlung mit der Docht/Streichmethode machen. Für uns dürfte das auch das Ungefährlichste sein. Einmal beim Austrieb des Bärenklaus und dann nochmal im Juli.
Allerdings habe ich auf der Weide mit der chemischen Keule irrationale Bauchschmerzen. Vorgeschrieben ist eine 14tägige Wartezeit, aber trotzdem...
Nochmal eine Frage an die alten Landschaftspflegehasen (schönes Wort :-) ):
wie bewertet Ihr die Phototoxizität des Pflanzensafts? Habt ihr Tiere mit hellpigmentierten Köpfen?
Gruss,
Michael
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- Beiträge: 1698
- Registriert: 09.04.2006, 11:30
Hallo guten Morgen,
@Michael: Also ich bewerte die Phototoxizität des Riesenbärenklaus
(Herkulesstaude) als ziemlich hoch ein. Es ist ja bekannt, dass alle Teile des Bärenklaus hochgiftig sind, deshalb sollte man ja nur in Schutzkleidung sich dieser doch im Anblick hübschen Pflanze widmen. Erst in Verbindung mit dem UV-Licht kommt dieses Übel zu tragen und kann zu Verbrennungen 1 bis 2.ten Grades führen, wo im Anschluss unschöne Brandblasen entstehen, die später hin vernarben. Besonders sind Kinder gefährdet. Es ist bekannt, dass Kinder schon stationär behandelt wurden nachdem sie mit dieser Pflanze in Berührung kamen.
In meiner Geburtsstadt Saarbrücken (Saarland) wurde vor einiger Zeit ein Landschaftspflegeprogramm durchgeführt, wo Ziegen und Schafe sich dieser Pflanze annahmen mit beachtlichem Erfolg.
Ich kopiere den Abschnitt mal ein, moment bitte:
nicht zum Ausbruch kommen, wenn ich dem oben eingefügten Bericht Glauben schenken darf.
In Dänemark hingegen wurden die keilförmigen Wurzeln mit flüssigen Stickstoff behandelt, nur hier gibt es noch keine Langzeitstudien, die erfolgversprechend sind.
Ich hoffe dir einwenig geholfen zu haben.........
liebe Grüsse Anouschka
@Michael: Also ich bewerte die Phototoxizität des Riesenbärenklaus
(Herkulesstaude) als ziemlich hoch ein. Es ist ja bekannt, dass alle Teile des Bärenklaus hochgiftig sind, deshalb sollte man ja nur in Schutzkleidung sich dieser doch im Anblick hübschen Pflanze widmen. Erst in Verbindung mit dem UV-Licht kommt dieses Übel zu tragen und kann zu Verbrennungen 1 bis 2.ten Grades führen, wo im Anschluss unschöne Brandblasen entstehen, die später hin vernarben. Besonders sind Kinder gefährdet. Es ist bekannt, dass Kinder schon stationär behandelt wurden nachdem sie mit dieser Pflanze in Berührung kamen.
In meiner Geburtsstadt Saarbrücken (Saarland) wurde vor einiger Zeit ein Landschaftspflegeprogramm durchgeführt, wo Ziegen und Schafe sich dieser Pflanze annahmen mit beachtlichem Erfolg.
Ich kopiere den Abschnitt mal ein, moment bitte:
Also müsste bei den Tieren das Erscheinungsbild der PhototoxizitätBekämpfung durch Beweidung mit Schafen und Ziegen
Im Stadtverband Saarbrücken hat der Landschaftspflegeverein Karlsbrunn vor einigen Jahren damit begonnen, großflächige Bestände des Bärenklaus durch eine Beweidung mit Schafen und Ziegen zu verdrängen. Die erreichten Erfolge sind beachtlich und eine längerfristige Beoachtung der Flächen wird zeigen, ob Beweidung eine Alternative zu den üblichen Bekämpfungs methoden ist.
nicht zum Ausbruch kommen, wenn ich dem oben eingefügten Bericht Glauben schenken darf.
In Dänemark hingegen wurden die keilförmigen Wurzeln mit flüssigen Stickstoff behandelt, nur hier gibt es noch keine Langzeitstudien, die erfolgversprechend sind.
Ich hoffe dir einwenig geholfen zu haben.........
liebe Grüsse Anouschka
Die ZIEGE gleicht dem
menschlichen HERZEN,
beide machen gerne SPRÜNGE !:-)
menschlichen HERZEN,
beide machen gerne SPRÜNGE !:-)
Das ist halt das Problem: die einen sagen so, die andern so... :-)Ziegenfreundin hat geschrieben: Also müsste bei den Tieren das Erscheinungsbild der Phototoxizität
nicht zum Ausbruch kommen, wenn ich dem oben eingefügten Bericht Glauben schenken darf.
Die Literatur ist auch durchaus heterogen: auf der einen Seite wird von durchaus guten Erfolgen durch Beweidung , auf der anderen Seite wird von durch die Furocumarine ausgelösten "Verbrennungen" und tumorösen Veränderungen (die Furocumarine sind durchaus krebserregend) berichtet. Auch Todesfälle bei Kühen waren schon Thema.
Deshalb ja auch meine Frage bez. der im Gesicht dunkel pigmentierten Geissen. Denn auf dunkel pigmentierter Haut haben die Furocumarine keine phototoxische Wirkung. Wenn das Zeug dann mal im Maul ist, kommt in der Regel auch keine Sonne mehr dran :-)
Ich sehe ja bei einem dünnen Bestand sowieso kein Problem, aber wenn der Riesenbärenklau in der Nahrung dominiert, würde ich meine Geissen nicht mehr dort hinstellen. Zumindest nicht, bevor ich mit dem Schlepper alles platt gemacht hätte - und dann nach Neueinsaat erst im nächsten Jahr.
Wenn man die Tiere frühzeitig auf die betroffenen Flächen bringt, dürfte man aber eine Chance haben. Bei flächendeckenden 4m-Monstern geht dann nur noch die mechanische/chemische Keule...
Dürfte energetisch/ökologisch nicht so der Kracher sein, die Herstellung von Flüssigstickstoff braucht ziemlich viel Energie. Und ob das schneller geht als ein Spatenstich? Oder tupfen mit einem Glyphosat?In Dänemark hingegen wurden die keilförmigen Wurzeln mit flüssigen Stickstoff behandelt, nur hier gibt es noch keine Langzeitstudien, die erfolgversprechend sind.
Gruss,
Michael