Leinstroh für Ziegenstall ???

Osiris

Beitrag von Osiris »

Bitte seid nicht böse , wenn ich mit dem Unfug aufräumen muss , eine Matratze brächte Ammoniakausdünstungen mit sich ! Dann nämlich wenn dies so ist ist es KEINE MATRATZE sonder einfach eine ungepflegte Einstreu ! Es gehört viel Sachkenntnis und Arbeit dazu eine perfekt funktionierende Matratze zu erstellen. Dafür eignet sich zum Beispiel auch nur Roggenstroh: Eine Matratze auf der sogar Lipizzanerschimmel königlich weiß bleiben . Früher, als die Leute das noch wussten , hatten wir weniger Atemwegserkrankungen bei Pferden als heute. Das bedeutet aber auch erhöhten Aufwand an Einlagerung von Stroh , da Roggenstroh nicht so gern gefressen wird und man dann noch Weizen- oder Haferstroh extra einkaufen und lagern muss. Und der Arbeitsaufwand ist sehr hoch! Bei Ziegen weiß man , dass die Haltung ohne Tiefeinstreu die Förderung von Gelenkrheuma eher begünstigen kann ( nicht zwingend muss ) Grüße von der Matratzenfront. Marion


Werner
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Ziegenmist

Beitrag von Werner »

Hallo Gerald,

zu deiner Frage wegen des Mist´s

was willst du mit dem Mist machen?

Pauschal ist Stickstoff für´s Blatt, frisch ist er gut
Kali für die Frucht, geht er auch
und Phosphor für die Blüten, Pferdemist soll besser sein

Ziegen und Schafsmist gilt als trockener, Stickstoffreicher Dünger mit gutem Kaliumstatus. Wirkt hauptsächlich im Anwendungsjahr.
Er eignet sich gut zur Auflockerung schwerer, toniger Böden.
Frisch wirkt er im Sandboden sehr stark.

Was wirklich im Mist sein könnte, ergibt sich aus deiner Fütterung und der Einstreu. Hobelscharten und Stroh binden viel Stickstoff. Eiweisreiche- und Getreidefütterung gibt einen erhöhten Stickstoff und Phosphorgehalt.

Ob zB. eine Behandlung der Ziegen mit Cydectin dann später auch gegen Spinnmilben an den Gurken hilft?
Die Köttel bleiben auf alle Fälle lange auf der Weide erhalten.

Mir ist er als gut verrotteter Mistkompost am liebsten, und zu allem recht (muß ja auch weg), für´s Nachdüngen nehm ich dann die Köttel allein.

Gruß

Werner


Fridolin
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Registriert: 26.02.2006, 22:26

Beitrag von Fridolin »

Danke Werner für die ausführliche Auskunft. Nachdem ich völlig unvorbereitet durch einen Losgewinn zu einem Ziegenbock gekommen bin und mich in den vergangenen 4 Jahren nach und nach in die Materie Ziegen eingearbeitet habe, war der anfallende "Mist" ein sekundäres Problem. Wir lagern ihn neben dem Garten. Vor dem Winter streuen wir zwar immer eine Schicht halbwegs abgegangenem Mist auf die Gartenbeete, das ist für die anfallende Menge aber doch zu wenig. Langsam mache ich mir Gedanken, was ich mit dem anwachsenden Misthaufen machen soll. Der Mist besteht doch zum Großteil aus Abfallheu, ein wenig Stroh und Sägespänen. Der Dung macht eigentlich den geringeren Anteil aus.

Die Weide einzustreuen habe ich mich bislang nicht getraut, weil ich nicht weiß ob das gut ist. Das gleiche gilt auch für die angrenzenden Wiesen, die ich fürs Heu verwende. Auch stelle ich mir die Frage, ob ich den Mist zuvor durch einen Hächsler zerkleinern sollte.

Ich hoffe ich komme mit meinem Anliegen nicht zu weit vom Thema ab und entschuldige mich gleich einmal für meinen Ausritt.


Roland Müller
Beiträge: 93
Registriert: 01.11.2006, 15:36

Beitrag von Roland Müller »

Hallo Fridolin,

gibt es keinen Bauern in Deiner Nähe, der den Ziegenmist verwerten könnte? In unserer Region sind die Bauern ganz scharf auf den verfügbaren Schaf- und Ziegenmist und teilweise bezahlen sie sogar eine Kleinigkeit dafür. Seit ich im Sommer nach der Ernte meine Ziegenmistmatraze auf meinem eigenen Acker ausbringe, benötige ich keinerlei anderen Kunstdünger mehr.

Grüße aus dem Hessischen,

Roland


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Der Mangel an Urteilskraft ist Das, was man Dummheit nennt. Und einem solchen Gebrechen ist nicht abzuhelfen.

Immanuel Kant
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Fridolin
Beiträge: 1662
Registriert: 26.02.2006, 22:26

Beitrag von Fridolin »

Das sind gute Nachrichten. Wenn ich schon aus meinem Hobby der Ziegenhaltung keinen finanziellen Nutzen ziehen kann, so könnte ich doch glatt mit dem Ziegenmist noch reich werden. #daumen_hoch*

Aber Spaß beiseite, Ihr meint also, dass Ziegenmist ein guter Dünger für Grünland ist.


Helga14

:-)

Beitrag von Helga14 »

@ hi Osiris

Deinen Ausführungen zur fachgerechten Matratze stimme ich voll zu.
Wer kann denn noch so ein "Ding" richtig anlegen und pflegen ?
Daher sprach ich auch von einer "Mist-Matte", die ich als nicht gut riechend und auch nicht als OK betrachte.
Die Diskussion zur "Matratze" geht immer wieder durch die Pferde-Foren.Was man dann oft bei den Befürwortern vorfindet ist schlicht und ergreifend eine ungesunde "Schweinerei" auf die sich kein Pferd legen würde, hätte es eine Alternative.
Ich habe also keine Kenntnis wie man eine richtige Matratze anlegt !
Hätte auch keine Lust mir diese Arbeit anzutun.
Danke für Deine Info.

LG #daumen_hoch*


Helga14

Beitrag von Helga14 »

hi Habermus :D (Beitrag von 13.03.07 20:43:49)

ich gehöre auch zu den Pferdehaltern. Allerdings leben meine Pony´s viel lieber draußen.
Im sehr großen Stall, der mit dicken Pferde-Gummimatten ausgelegt ist, muß ich nicht einstreuen.
Meine Wallache haben ihre Pipi und Äppel Ecken draußen.
Dies war von anfang an so und zwar ohne mein Dazutun.

Zu der Mistmatte im Ziegenstall hat "Osiris" einen Beitrag geschrieben.
Wie ich schon sagte, meine Ziegen ruhen, liegen, schlafen immer erhöht auf Holzpodeste / Strohballen usw.

Ich habe die Leinstrohballen bestellt und werde jetzt ausprobieren ob ich das super finde :D oder nicht :-(
In jedem Fall werde ich irgendwann berichten :D

LG #daumen_hoch*


Anonymous

Beitrag von Anonymous »

Mein Hotti steht nur im Sommer freiwillig im Unterstand - Naturboden mit Leinstroh (von Gummimatten halte ich nun wiederrum nicht viel, weil sich meistens drunter Schimmel bildet), ansonsten ganzjährige Weidehaltung.

Ich denke man kann Pferdematratzen nicht mit der Tiefstreu von Ziegen vergleichen, weil Ziegenmist viel trockener ist - nur DAS wollte ich zum Ausdruck gebracht haben. Bei Pferden würde ich nie eine Matratze anlegen.

Ja, probier es, willst du dann täglich misten? Nur die nassen Stellen raus oder wie hast du es vor? Die Kötel bekommste ja eh nicht richtig raus....und Stroh dazu?


Helga14

:-)

Beitrag von Helga14 »

:D hi Habermus

**(von Gummimatten halte ich nun wiederrum nicht viel, weil sich meistens drunter Schimmel bildet) ***

Richtig, aber nur wenn Feuchtigkeit drunter ist.
Das ist in meinem Stall (ca 50 qm, keine Boxen) aber nicht der Fall, von unten nicht und von oben auch nicht da die *Jungen´s* alles draußen machen ;-) .

Schau mal hier: <!-- w --><a class="postlink" href="http://www.haas-pferdesport.de">www.haas-pferdesport.de</a><!-- w -->
dort rechts auf Bodenbefestigung,
dann dort auf Gummimatten,
unten: *Verbundpflaster-Gummimatten*

Die Matten sind klasse und die Ponys halten meist ihr Nickerchen in den Abendstunden drauf. Im Sommer wenn es drückend ist und die Mücken schwirren, sind sie auch oft im Stall.

Ich denke das es wichtig ist alles Nasse täglich rauszumachen und ansonsten immer beistreuen. Und alle 4 - 5 Wochen alles raus und neu einstreuen.
Mal ausprobieren wie sich das macht.
Alles was aus der Raufe rausfällt ist ja auch *Einstreu*, dann das frißt ja keine Ziege mehr. Meine jedenfalls nicht :-(

Werde jedenfalls berichten wie es so klappt.
Bis dann also und viele Grüsse
Helga14 :D


Anonymous

Beitrag von Anonymous »

Also unsre Jungs machen vor allem im Sommer rein und dann mieft es ordentlich, aber sie liegen dort nie. Manche gehen auch extra in den Unterstand und benutzen es als Klo.... #daumen_runter# ...als ob die Wiese nicht groß genug wäre...

Na, dann bin ich mal gespannt was du berichtest.....aber alle 4 wochen den Stall komplett ausräumen? #shock# Das wäre für mich nicht machbar - und auch bei den Pferdeställen wird das üblicherweise max 1-2x im Jahr gemacht oder garnicht, obwohl die eben auch nur Späne haben und dadurch wenig Mist. Aber bei Stroh fällt so viel an, ich wüßte garnicht wohin damit..... :-(

Wie groß ist dein Ziegenstall? Und was für ein Boden?


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