Gräsermischung

Willi
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Registriert: 16.06.2002, 00:00

Beitrag von Willi »

Hallo
zur nachsaat auf standorten insbesondere auf weidestandorten.
das erste bei der auswahl der nachsaat ist es, mal festzustellen warum überhaupt eine nachsaat gemacht werden muß. ist es denn so das die vegetation zurückgegangen ist hat das ja einen grund. diesen grund gilt es festzustellen und evtl. als standortbdingung oder beweidungsproblem anzusprechen. es kann ja denn sein das auch eine sehr gute gräser- kräutermischung, aus dem nährstoffangebot bzw. den standortbedingungen heraus gar nicht oder nur ungenügend gedeiht.
dann: bei klee-ansaat muß ich folgende eigene beobachtung einfügen.
meine ziegen fressen klee und andere kleinleguminosen eigentlich gar nicht. zu beobachten ist das ab der sommerbeweidung (dann wenn das massenwachstum des klee's einsetzt und gräser und kräuter schon zurückgehen), ein standort der als futterreich angesprochen wird, wird von den ziegen nur noch zur hälfte abgeweidet. bei näherem hinsehen ist dann zu erkennen das die eiweißreichen pflanzen (selbst die luzerne) verschmäht werden. und zu erkennen ist das die überständigen gräser sowie die verblühten kräuter das lieblingsfutter der ziegen darstellen. das ganze geht dann damit einher das die die milchleistung der ziegen drastisch abnimmt. also ein sommerstandort der die milchleistung der kühe optimiert ist für mich mit milchziegen untauglich.
zur sortenauswahl: gebe ich dem werner recht, zur ansaat kommt das was aus den heuballen ausfällt: der kehricht vom heuschober: da sind genug kräuter- und gräser- sämereien drinn, die in der vielzahl, anzahl und der standort optimierung vom saatguthersteller (-mixer) gar nicht so geliefert werden können.
msg willi


Werner
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Beitrag von Werner »

Hallo Willi,

ist es nicht eine Auslese auf die frühreifen Pflanzen? Ist das Heu erst so spät gemäht?

Gruß

Werner


schuehlw
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Beitrag von schuehlw »

Hallo Werner,
in manchen Standorten (Naturschutzgebiet), wo der Schnitt-Termin vorgegeben ist, (späte Mahd), damit die Pflanzen aussamen,
nimmt man dennoch viele Samen mit nach Hause.
Die zurückzubringen ist logisch und sinnvoll.
Gruß Werner


"Du bist zeitlebens für das verantwortlich,
was du dir vertraut gemacht hast!"
Manfred
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Beitrag von Manfred »

Servus Willi,

Das kenne ich auch von unseren Kühen auf der Standweide. In der strukturarmem Zeit im Herbst wird das alte vertrocknete Gras von Geilstellen sehr gerne mit gefressen. Werden die Flächen nachgemäht, sollte man das wohl durch Zufütterung mit Heu und oder Stroh ausgleichen.

Hier hab ich noch einen Link zur Fütterung von Milchziegen gefunden:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.db-alp.admin.ch/de/publikati ... /publikati ... _15665.pdf</a><!-- m -->

Die gehen auch von 30 bis 50 % Klee und Kräutern im Aufwuchs aus.
Kann es sein, dass extensivere Rassen im Vergleich einen höheren Rohfaseranteil bevorzugen? Das Eiweiß wird ja bei den Milchziegen zum guten Teil in Form von Milch verarbeitet.

Viele Grüße,
Manfred


schuehlw
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Beitrag von schuehlw »

Hallo Manfred und die Anderen!
Der Link ist gut, die angegebenen Werte decken sich weitgehend mit meinen vorliegenden Daten. Aber Achtung:
Es handelt sich hier um Milchziegen (verm. Intensivhaltung)
Der Futterbedarf schwankt nicht nur von Rasse zu Rasse, sondern sogar von Tier zu Tier. So werden bei gleicher Fütterung z.B. bei uns manche Tiere kugelrund, andere zeigen die Knochen. Gelöst haben wir das durch individuelle Rationen in Menge und Zusammensetzung, getreu dem Motto: Das Auge des Herrn mästet das Vieh.
Was ich auch hier wieder bemerken muss: Es ist die Rede von Kupferfreiem Leckstein! Über 60% aller Ziegen leiden an Kupfermangel (unsre auch). Nun sind wir vom eigentlichen Thema etwas abgeschweift, macht aber nix!
Der Link ist trotzdem gut als Richtschnur.
Viele Grüße Werner


"Du bist zeitlebens für das verantwortlich,
was du dir vertraut gemacht hast!"
SabineL
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Registriert: 26.04.2006, 16:52

Beitrag von SabineL »

Hallo,

vielen Dank an alle und die aufschlussreiche Diskussion :-) Den Tipp mit dem Kehrricht werde ich mal direkt umsetzen - manchmal liegt das Gute doch so nah ;-)

Viele Grüße und fröhliches Ostereier-Suchen,
Sabine


Willi
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Beitrag von Willi »

hallo,
@werner, zu früh gemachtes heu ist nicht gut für ziegen, die gräser sollten mindestens blühen.
@manfred, kann gut sein das die bergziegenrassen gegenüber den intensivrassen das so machen, wäre interressant. das mit dem nachmähen erübrigt sich bei mir. auf die halbgefressenen weiden gehen wir im ganz zeitigen frühjahr für kurz nochmals mit den ziegen drüber. dann ist alles wieder gefressen. und die frühen (schnellen) weide-unkräuter werden voraus selektiert.
msg willi


Werner
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Registriert: 03.03.2003, 11:04

Beitrag von Werner »

Hallo Willi,

mit der Blüte geb ich dir schon recht. Aber da kommt ja noch kein Samen dabei raus.
Stell mir immer vor ich ernte ein Beet Blumenkohl oder Salat, die Samen für ´s nächste Jahr nehm ich von den Geschossenen. Da werd ich bald keine Freude mehr an der Ernte haben. Meine Vorstellung zur Saatgutproduktion kommen aus dem Gemüsebau, kann da wohl nicht direkt übertragen. Oder wie es Werner geschrieben hat, dann den Samen aus dem Vogelheu etc. nehmen, da versteh ich´s, wo der Samen herkommt.
Klee fressen bei uns auch die Schafe, die Ziegen meiden ihn.

Gruß

Werner


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