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Elektro-Zaun
Verfasst: 23.03.2008, 17:54
von Käsemaus
Wir haben bisher nur Weidezaun ohne Strom, wollen aber jetzt doch Strom mit einsetzen. Dazu sind zig Fragen aufgetaucht, aber alles was ich hier gelesen habe, hat mich eher noch mehr verwirrt, auch wenn ich dabei schon ein paar Dinge gelernt habe. Aber:
1.Was ist der Unterschied zwischen Band, Seil und Litze?
2.Was ist besser, wenn man eine Wiese in 2 Bereiche teilen will und gleichzeitig an einer Seite den Zaun zu den Nachbarn mit Strom verstärken möchte?
3.Reicht ein 12 V Akkugerät mit 9500 V Zaunspannung und einer Entladeernerie von 3,0 Joule oder lieber gleich 5,0?
4.Kann man den Weidezaun (Drahtgeflecht ohne Kunststoff) auch an das Gerät mit anschließen?
5.Da wir nicht die ganze Wiese, sondern nur einen Teil mit Elektrozaun versehen und die Wiese damit teilen möchten, bräuchten wir nur insgesamt etwas mehr als 130m (drei Stromführer - Litze, Band oder Seil - übereinander). Einmal am Zaun zu den Nachbarn entlang und einmal quer rüber über die Wiese bis zum nächsten Zaun, der an unseren eigenen Garten grenzt. Wieviel Erdungen bräuchten wir dafür oder wie kann man das errechnen oder erfragen?
So, das soll erst mal reichen an Fragen... 8)
Verfasst: 23.03.2008, 18:21
von Achim Albers
Hallo,
ich benutze schon seit Jahren Eletrozäune zum einzäunen und abtrennen.
bei mir hat sich der fertige" Euroschafzaun" oder so änlich bewärt. Wenn die Möglichkeit da ist ist ein Netzgerät der mittleren Leistungsklasse immer die bessere Wahl da dann immer eine gleichbleibende Spannung anliegt. Als Erdung ist eigendlich eine am Gerät ausreichend. ein Knotengeflächt direkt anschließen ist meistens nicht möglich da dieser immr irgendwo selbst geerdet ist.
Der Eurozaun ist 90cm hoch und 50m lang mit Dreizehn Pfählen.
Mal bei E.Bay oder Westfalia suchen.
Verfasst: 23.03.2008, 20:11
von NFDieter
Moin Kirsten,
3 Joule ist für ein Akkugerät schon sehr viel... 5 Joule sind für Ziegen allemal besser!
War das Ausgangsleistung?, bedenke was das Ding dann an Energie schluckt...
Haste keinen Strom in der Nähe??, Besser wäre es!
Wir haben die besten Erfahrungen mit billiger Litze gemacht, Drahtgeflecht kannst Du schon anschliessen, aber wenn das Kontakt zur Erde hat, gibts nen Kurzschluss und die ganze Power ist weg im Boden...
Zur Erdung; aus eigener Erfahrung, kann ich nur sagen:
Wir haben ein L-Eisen, verzinkt, ca. 1,5 Meter in den Boden gekloptt, das reicht allemal, wenn Du Dir dafür noch eine feuchte Stelle aussuchst..., am besten in einem Graben, wenn vorhanden, ist es noch besser!
Fragen?
immer her damit, oder guck mal hier:
http://www.weidezaun.info/index.php
Gruß Dieter
Verfasst: 23.03.2008, 23:10
von Käsemaus
Ja, also, erst einmal Danke für die Antworten, aber Fragen habe ich immer noch. Vorallem die, was der Unterschied zwischen Band, Seil und Litze ist.
Die Strecke vom Strom zur Wiese ist momentan noch etwas lang, wird sich zwar wohl irgendwann ändern, wenn der feste Stall mal wieder stabil restauriert ist, aber momentan wäre ein Akku besser. Ist doch auch nur für z. Zt. drei Zicken und eine relativ kleine Strecke E-Zaun. Bisher kennen die Ziegen keinen E-Zaun, sind also völlig unbedarft und ich will sie auch nicht ängstigen. Nur, zu den Nachbarn dürfen sie nicht mehr, da die schon etwas angesäuert sind u. ich auch nicht möchte, dass sie Zierpflanzen fressen. Zudem möchte ich die Wiese teilen, entweder um sie tagsüber im hinteren Teil zu halten, damit wir z. B. die Tiefstreu ausräumen und neu einstreuen können jetzt im Frühjahr oder eben, um einen Teil der Wiese nachwachsen zu lassen. Dann haben wir noch eine Pferdeweide am Wald verpachtet, auf die die Ziegen auch mal mit sollen. Wir haben gehört, daß die Stromstärke für Pferde bei Ziegen nicht ausreicht?!!
Verfasst: 24.03.2008, 07:33
von NFDieter
Moin Kirsten,
Band ist wohl eher für Pferde, soll aber nicht so lange halten und ist sehr windempfindlich, Seil ist eher dicker, Litze ist ganz dünn.
Die Litze lässt sich erfahrungsgemäss am besten verarbeiten, die billige, die wir immer haben, hat noch den Vorteil, das die Stromleiter meist aussen liegen.
Das bedeutet, bei Berührung besserer Kontakt zum Strom #heul#
Litze kannst Du auch immer mal schnell wieder umlegen!
Weiter solltest Du auf den Widerstand des Seiles, der Litze, gerade beim Akkugerät achten, je weniger, desto geringer der Leistungsverlust!!
Am Besten wäre ja richtiger Draht, aber den musst Du stark spannen, gerade in den Ecken...
Unsere Zwergziegen brauchen auch ganz unten, Höhe 20 cm, eine Litze, sonst kriechen sie unten durch!
Und wichtig, sie müssen dann auch wirklich mal Bekanntschaft mit dem Strom machen, damit sie wissen "tut aua".
Gruß
Dieter
PS: hier sind auch Tipps zum Zaun
http://www.weidezaun.info/weidezaun/HTM ... enzaun.htm
Verfasst: 26.03.2008, 18:22
von Fridolin
Grüß Euch
Indem ich meine recht begrenzte Weidefläche optimal ausnützen muss und dabei auch die Weidehygiene nicht außer Acht lassen darf, bin ich frühzeitig auf einen Elektrozaun gekommen, der ständig versetzt werden muss. Mit einem Litzendraht gerät die Sache zur Sisyphosarbeit, ist also sehr zeitaufwändig. Mit einem entsprechenden Schafsnetz - unten kleine Maschen und 112 cm hoch - geht das ruckzuck und man lernt recht schnell, das Netz richtig zusammenzulegen, nachdem man einmal einen ordentlichen Salat hineinbekommen hat. Der Unterschied zum Litzendraht ist jener, dass man so ein Netz wieder entwirren kann, den Draht aber nicht mehr.
Verfasst: 26.03.2008, 20:28
von Käsemaus
Jasso, das ist natürlich auch noch ein Aspekt, hm, ja, gut - ich werde das in meine Planungen mal einbeziehen und im Kopf und Herzen bewegen - danke für diesen Denkanstoß.
Verfasst: 27.03.2008, 07:22
von Hitzewelle
Hallo Fridolin,
ich hab da eine ganz andere Erfahrung gemacht:
Arbeite schon seit Jahren mit Litzen bei Kühen und auch seit ca. einem Jahr mit einem Knotengeflecht mit den Ziegen - ich kann mich damit einfach nicht anfreunden. Jedesmal beim Auf-, Ab- oder Umbauen verheddert sich das blöde ding, um die Spieße, die in den Boden gehören, ist ständig irgendein Teil vom Knotengitter verheddert usw. Wie macht man das richtig?? Nur die Stäbe anfassen, und den Rest in "Schlaufen" liegen lassen, oder??
Mit Litzen geht das Ganze total super, da hab ich meine Haspeln am Anfang (ohne geht es aber auch ganz gut, ich finde besser als mit Knotengitter), ich stecke zuerst meine Stäbe (Kunststoff) nehme gleich die Litzen mit, ohne sie aber schon einzuhängen (wichtig!!!), merke mir, welche oben und unten sind und beim zurücklaufen kann ich sie Einhängen (in die Isolatoren) und vorne an den Haspeln gleich spannen -> fertig!! Das Verstellen = Weiterstecken des Zaunes ist auch viel einfacher -> Einfach Haspeln öffnen, dass sich die Litze nachziehen lässt, zur betreffenden Stelle gehen und die Stäbe dahin stecken, wo sie gewünscht werden, die Litze zieht sich ja nach, Probleme gibts nur, wenn Knoten in der Litze sind, die dann in den Isolatoren der Stäbe hängenbleiben. Am Schluss dann wieder nachspannen.
Abbauen geht auch ohne Litzensalat: Wichtig ist dabei, nicht sofort die Stäbe wegnehmen, sondern zuerst die Litze aushängen und aufrollen, damit sie an den noch steckenden Stäben entlangläuft.
Ich hoffe das war verständlich erklärt und meine fast 10-jährige Erfahrung und das anfangs stundenlange Auswirren der Litze #damdidam# kann ich jemandem ersparen...
Verfasst: 27.03.2008, 09:34
von Amelie
Christine,
wieviele Litzen spannst du denn wenn Lämmer mitlaufen und wie hoch ist der Zaun dann?
Meine Großen sind ja ein Glück keine Ausbrecher,aber die Kleinen?Auf der Standweide habe ich im Moment 4 Drähte.Die Abstände sind aber so,dass Lämmer sicherlich zwischendurch hüpfen können.Da werde ich wohl noch was ändern müssen.
Das Elektronetz versetze ich nur zu zweit.Mein ältester Sohn enttüddert die Spitzen während ich stramm ziehe.Alleine würde ich wahrscheinlich verzweifeln.
Verfasst: 27.03.2008, 12:42
von Hitzewelle
Hallo Christine,
tja, Lämmer hatte ich in den Litzen noch nicht mitlaufen, da hatte ich dann doch immer das Netz. Mit meinen beiden Ziegen, die ich letztes Jahr noch hatte (die Eine hat jetzt bei Tine - DasBastet Drillinge bekommen) kam ich mit nur zwei Litzen zurecht - aber nur tagsüber, Nachts mussten sie ins Netz.
Jetzt vermute ich allerdings auch, dass meine neue Ziege eine kleine Ausbruchskünstlerin ist - mit zwei wird es da wohl nicht gehen. Vielleicht müssen sie auch dann dieses Jahr im Netz bleiben oder ich muss der Dame immer mal wieder den schmerzenden Elektrozaun hautnah erleben lassen.