weidewelt.org

Hallo !
Das Thema ist zwar momentan nicht ganz aktuell, aber da wir uns schon länger deshalb Gedanken machen, folgende Frage:
Wir haben eine ca. 3,5 Hektar grosse Wiese direkt hinter unserem Hof gepachtet. Das Problem ist, dass diese Wiese im Wasserschutzgebiet ist und wir weder Tiere drauf stellen dürfen (was nicht das Probem ist) noch in irgendeiner Form düngen dürfen: wir dürfen die Wiese nur mähen.
Jetzt meine Frage: gibt es irgendwelche Möglichkeiten bzw. Arbeiten die der Wiese zugute kommen ? Wie z.B. späteres und weniger häufiges Mähen, Nachsähen usw.
Über Anregungen und Tipps würde ich mich freuen.


lg
gabi

hallo

wenn die wiese trocken ist und du das heu für deine ziegen brauchst, wäre mähen vor juni sehr sinnvoll.
juni deswegen, da spätes mähen (erster schnitt ab juli) giftige pflanzen bevorzugt.
zu oft mähen würde gräser bevorzugen.
den letzten, nicht zu kurzen und auch nicht zu späten schnitt kannst gehäckselt liegen lassen...der gibt einige nährstoffe wieder zurück

ZeselCharlie hat geschrieben:Hallo !
Das Thema ist zwar momentan nicht ganz aktuell, aber da wir uns schon länger deshalb Gedanken machen, folgende Frage:
Wir haben eine ca. 3,5 Hektar grosse Wiese direkt hinter unserem Hof gepachtet. Das Problem ist, dass diese Wiese im Wasserschutzgebiet ist und wir weder Tiere drauf stellen dürfen (was nicht das Probem ist) noch in irgendeiner Form düngen dürfen: wir dürfen die Wiese nur mähen.
Jetzt meine Frage: gibt es irgendwelche Möglichkeiten bzw. Arbeiten die der Wiese zugute kommen ? Wie z.B. späteres und weniger häufiges Mähen, Nachsähen usw.
Über Anregungen und Tipps würde ich mich freuen.


lg
gabi

Wie bunnypark schon sagte, den ersten Schnitt abräumen, wenn es zu wenig ist den zweiten auch (bessere Qualität beim 2. Schnitt) da weniger Grasanteil.
Oder den zweiten Schnitt mulchen/schlegeln lassen bringt annähernd das gleiche wie düngen.

Fals eine Vermosung sich anbahnt, oder die Wiesenrispe sich zu sehr vermehrt (meistens der Fall bei ungedüngten Wiesen)
mit einem Wiesen-Nachsaatstriegel bearbeiten (im Zick/Zack verfahren) - ist eine Art "ausfilzen" der Wiese!

Nachsaat ist nur bei lückenhaften Wiesen empfelenswert, damit sich "Unkraut" nicht ausbreitet, ansonsten ist es verschwendetes Geld.


Man kann auch ohne düngen eine ertragreiche Wiese erreichen, nur ists halt mehr Arbeit und dauert länger.
Außerdem ist die Artenvielfalt der verschiedenen Gräser viel größer als bei gedüngten Wiesen.

Nochwas zum Mähtermin:

Je nach Höhenlage verschieden, (ich mäh auf 1000m Seehöhe sicher nicht im Juni weil das würde noch mitn Rasenmäher gehen... *fg*
Je früher der Mähtermin, desto "energiereicher" ist das Futter, jedoch vernichtest damit alle Pflanzen die länger brauchen um Ihre Samen auszwerfen, und somit die Artenvielfalt. - Je später du mähst desto mehr "Artenreichtum" bleibt erhalten- also kein Aufwand mit nachsaat.


Hoffe etwas geholfen zu haben...mfg

Bergbauer hat geschrieben: Je früher der Mähtermin, desto "energiereicher" ist das Futter, jedoch vernichtest damit alle Pflanzen die länger brauchen um Ihre Samen auszwerfen, und somit die Artenvielfalt. - Je später du mähst desto mehr "Artenreichtum" bleibt erhalten- also kein Aufwand mit nachsaat.

hallo

im normalfall hast recht....aber bei späterem schnitt bekommen giftpflanzen, die ihre wirkung bei trocknung nicht verlieren wie jakobs-kreuz-kraut und dgl. eine große chance sich stark zu vermehren bzw ist das wachstum in den unteren regionen bedeutend schneller als über 1000m.
im normalfall sollten die meisten kräuter und unkräuter in den unteren höhen bis juni abgesamt haben...die wenigen fehlenden kräuter/unkräuter werden sich teilweise über wurzeln vermehren bzw kann man auch nachsäen (soweit überhaupt nötig)- so habe ich die besten erfahrungen gemacht.

vieleicht ist dass nur bei meinen ziegen so, aber meine verschmähen das nach juli geschnittene heu weil es ihnen zu grob ist.....bei diesem heu landet das meiste am boden

Bunnypark hat geschrieben:

Bergbauer hat geschrieben: Je früher der Mähtermin, desto "energiereicher" ist das Futter, jedoch vernichtest damit alle Pflanzen die länger brauchen um Ihre Samen auszwerfen, und somit die Artenvielfalt. - Je später du mähst desto mehr "Artenreichtum" bleibt erhalten- also kein Aufwand mit nachsaat.

hallo

im normalfall hast recht....aber bei späterem schnitt bekommen giftpflanzen, die ihre wirkung bei trocknung nicht verlieren wie jakobs-kreuz-kraut und dgl. eine große chance sich stark zu vermehren bzw ist das wachstum in den unteren regionen bedeutend schneller als über 1000m.
im normalfall sollten die meisten kräuter und unkräuter in den unteren höhen bis juni abgesamt haben...die wenigen fehlenden kräuter/unkräuter werden sich teilweise über wurzeln vermehren bzw kann man auch nachsäen (soweit überhaupt nötig)- so habe ich die besten erfahrungen gemacht.

vieleicht ist dass nur bei meinen ziegen so, aber meine verschmähen das nach juli geschnittene heu weil es ihnen zu grob ist.....bei diesem heu landet das meiste am boden

Deshalb sagte ich ja auf die Seehöhe von 100m bezogen... ;-)
In meinen Weiden ist das Jakobs Kreuzkraut so gut wie gar nicht vorhanden...

danke für eure infos !

nein, auf seehöhe liegen wir nicht (ca. 800 m). JKK hab ich bei uns auf der Wiese noch nicht gesehen. in der gegend bei uns schon, aber speziell auf der wiese nicht.
das heu ist für ziegen und pferde. da aber beide nichts leisten müssen (3 halbwüchsige Norikerkinder, ein Tinker bzw. ZIegenkastrate und nicht laktierende/tragende ZIegen), haben wir letztes Jahr Anfang Juni und Mitte/Ende August gemäht. Leider haben wir dann nicht mehr gemulcht, ich denke, dass das Gras für den Winter zu hoch stand, zumindest in dem Teil, der noch vorletztes Jahr gedüngt wurde.

lg
gabi

Hallo Gabi,
zu dieser Wiese gratuliere ich Dir.
Das Heu von ungedüngten Wiesen werden Dir Deine Tiere aus der Hand fressen.
lg
Bunz

Hallo Bunz,

danke für Deine Glückwünsche. Wir haben letztes Jahr auch Glück beim Wetter gehabt und haben wirklich super Heu und Grummet für unsere Tiere gemacht. Ist toll, wenn man sein Heu selber machen kann, auch wenn man die steigenden Heupreise beobachtet !

lg
gabi

Hallo Gabi,
dazu erzähle ich Dir noch eine Geschichte:
Ich mache natürlich auch Heu selber, und zwar von ungedüngten Wiesen. Allerdings reicht es nicht über die ganze Saison, sodaß ich später zukaufen muß.
Und nun stellte ich folgendes fest: Während mein Heu gefressen wurde, daß es nur so eine Freude ist, wie die Büschel im Maul verschwinden, wurde das Zugekaufte ziemlich lustlos gemümmelt und ein ganzer Schwung landete auf dem Boden.
Gut, es ist dann Einstreu, aber eine ziemlich teure.
Da ich nicht an die überirdische Wirkung des Bunz-Heues glauben wollte, forschte ich mal nach den Anbaumethoden meiner Anbieter. Und siehe da: sie düngten. Hm.
Ich suchte solange, bis ich einen fand, der nicht düngte, und schon funzt es.
lg
Bunz

Seit dem letzten Sommer verwenden wir unsere Wiesen nur noch als Weide - und mussten nun erstmals auch Heu zukaufen. Ich kann Bunz nur beipflichten: das gedüngte Heu wird nicht so sonderlich gemocht. Außerdem, so hab ich mir das eingebildet (das sagen zumindest meine Mitbewohner und der Bauer der uns das Heu verkaufte) riecht das Heu nicht so gut wie das ungedüngte.

Wir haben unsere Wiesen die wir früher mähten übrigens auch nie gedüngt - lediglich den letzten Schnitt haben wir liegen gelassen (weil wir meist zu spät dran waren...).

Liebe Grüße
Alrun