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Milchziegen - welcher Winterstall?
Verfasst: 11.09.2014, 13:08
von Judit
Hallo! Ich habe bereits zwei Zwergiegen und habe nun kurzfristig zwei Milchziegen aufgenommen. ich versuche sie gut zu halten und habe nun die Qual der Wahl (und einen Haufen Fragen)...
sollte ich Zwergziegen und die Milchziegen zusammen halten? Sie unterscheiden sich ja schon sehr in der Fütterung. Die Milchziegen wurden beim Vorbesitzer bisher im Winter immer eingesperrt (Pferdeboxgröße), unsere Zwergziegen leben Winter wie Sommer im Offenstall.
Zur Verfügung habe ich mehrere Möglichkeiten mit nachts im Stall - tags mit den zwergen draußen oder getrennt von ihnen (kann den Offenstall-paddock halbieren) oder ganz im Stall (doppelte Pferdeboxengröße) mit Zugang zu einem eigenen, befestigten Paddock.
Was wäre für die Ziegen die beste Lösung?
Die Doppelbox ist 3mx7m groß, der befestigte Paddock ebenfalls. Der bisherige Offenstall der Zwerge ist ca 25mx25m groß und hat einen Unterstand und einen Kaltstall mit zwei Eingängen.
was würdet ihr mir raten?
Verfasst: 11.09.2014, 13:25
von Toshihikokoga
Hallo erstmal.
Nachdem es vbeidemale nur 2 Tiere sind würde ich sie auf alle Fälle gemeinsam wo unterbringen, also alle 4. Denke nicht, dass die Milchziegen (welche Rasse?) große Probleme im Winter in einem Offenstall haben werden. Ist doch eher der Mensch dem die Arbeit dort zu kalt wird ;-)
Ziegen fühlen sich generell bei 5 bis 15 Grad am wohlsten, also kannst dir vorstellen dass ihr Wohlbefinden bei -10 Grad ungefähr genauso ist wie bei +30 Grad.
Zwar recht kalt, aber mit dicker trockener Einstreu und ohne Wind lässts sich gut (über-)leben.
Hat der Stall der zwerge 25x25m oder ist das die gesamte Fläche?
3x7m ist zwar jetzt keine Optimale Raumaufteilung, aber für 4 Tiere sich groß genug für raue verschneite oder gaupelige Wintertage. Ansonsten freuen sich die Tiere sicher auch bei -15 Grad über ein paar ungefilterte Sonnenstrahlen.
Um die Fütterung würd ich mir keine Sorgen machen, bei gemeinsamer Haltung schaffen da vermutlich eh die großen an (wenn alle behornt sind z.B). Jedoch brauchen auch die Milchziegen eigentlich kein Kraftfutter wenn du sie nicht melkst und das Heu gut ist und gerne gefressen wird. Ansonsten kannst das KF auch beim Melken geben, dann hast wieder kein Problem.
Verfasst: 11.09.2014, 13:41
von Judit
alle Ziegis haben Hörner, ja.
Die Milchziegen sind weiße edelziegen, die zwergziegen sind halb so groß, wiegen aber (bei reiner Heufütterung) vermutlich dasselbe :huh:
der Unterstand im Offenstallpaddock ist 3x5m und der Stall mit freiem Zugang 3,m x 7m
die doppelte Pferdebox mit dem befestigten Paddock ist am anderen ende des Hofes. ich kann die Ziegen dort hin und her führen, aber ein freier zugang zwischen dem "Pferdeboxen + bef. paddock" und dem "Naturbodenoffenstall + paddock" ist nicht möglich
füttern beim melken ist eine gute idee. hätte ich auch selber drauf kommen können #verwirrt#
Verfasst: 11.09.2014, 14:47
von Toshihikokoga
Also werden die vermutlich auch gemolken wenn ich das richtig verstehe.
Denke auch die WDE werden, wenn sie die Umstellung Herbst-Winter mit Zugang zu den Witterungen verbringen ein (wenn auch im Vergleich zu Gebrigsziegen dünneres) Winterfell bekommen.
Würde es vermutlich selbst so machen, dass die Tiere tagsüber draußen sind und dann am Abend in den Stall lassen. Die Milchziegen dann eben vorher melken und am Abend wenns reingeht wieder. Die Zwerge laufen dann halt einfach so mit, riene Gewohnheitssache die Ziegen normal relativ schnell kapieren.
Hab das mit meinen Böcken über den Sommer auch so gemacht (ohne melken ;-) ), bei Schlechtwetter gabs Innendienst, da nur ein Baum als Unterstand vorhanden war. Hin und wieder anregnen haben sie sich zwar lassen müssen, habens aber überlebt (zumindest kurzfristig, eigentlich leben nur noch 2 der 8 :whistling: ).
Ich weis ja nicht wie du das mit der Wasserversorgung machst, aber auch das sollte im Winter mit dem Feststall praktischer sein. Tagsüber kommen die Ziegen gut ohne Wasser aus und freuen sich dann umso mehr über lauwarmes Wasser wenns wieder rein geht. Dann kannst den Kübel in der Früh ins Haus holen und Abends wieder befüllen. Sparst dir das Eishacken und frisch ists auch immer (Kokzidiengefahr somit verringert :whistling: )
Verfasst: 11.09.2014, 21:26
von JuliaCh
Hallo Judit,
meine beiden braunen Edelziegen laufen mit den Pfauenziegen und ich sehe keinen Unterschied in der Kälteempfindlichkeit. Wenn es knackig kalt ist, liegen alle auf einem Haufen, ansonsten liegen sie neben ihren erwachsenen "Lämmern". Die Stalltür mache ich nur nachts zu wenn der Wind drauf steht. Ich hatte noch nie den Eindruck sie würden frieren.
Einziger Unterschied zu den anderen: Solange sie gemolken werden, bekommen sie im Winter zusätzlich etwas Kraftfutter.
Grüße,
Julia
Verfasst: 11.09.2014, 21:34
von JuliaCh
Apropos Kraftfutter beim Melken: Ich würfe es nicht mehr machen. Meine standen genau so lange still, bis das Futter inhaliert war....um dann klar zu machen, dass es mehr sein muß oder sie zappelig werden. Ich war mit der angedachten Futtermenge nur nie mit dem Melken fertig. Heute bekommen sie nach dem Melken ihre Portion und haben aufgehört zu fordern. Vermutlich eine reine Erziehungssache...
Verfasst: 12.09.2014, 09:19
von Lolinchen
[quote='JuliaCh','index.php?page=Thread&postID=184427#post184427']Apropos Kraftfutter beim Melken: Ich würfe es nicht mehr machen. Meine standen genau so lange still, bis das Futter inhaliert war....um dann klar zu machen, dass es mehr sein muß oder sie zappelig werden. Ich war mit der angedachten Futtermenge nur nie mit dem Melken fertig. Heute bekommen sie nach dem Melken ihre Portion und haben aufgehört zu fordern. Vermutlich eine reine Erziehungssache...[/quote]
Und, wie hast Du das dann hinbekommen ?????
Mir geht es nämlich im Moment genauso ... habe meine Milchziege seit 2 Monaten und ich krieg es einfach nicht hin, dass sie still steht.
Am Anfang gibt es Zweige und Blätter (mhhm, was mach im Winter ??), dann habe ich schon mal die Hälfte gemolken. Dann gibts bis zum Ende des Melkens das Kraftfutter.
Die Zicke weiß ganz genau, dass sie zappeln muss, bis sie wieder was kriegt .....
Ich habe mir auch schon viel Zeit genommen, immer wieder gewartet und probiert ..... aber es wird einfach nicht besser.
Und allzu lange kann man ja auch nicht warten, dann vermehren sich ja die Keime in der Milch :-(
Verfasst: 12.09.2014, 09:25
von Bunnypark
was haltet ihr von einer heuraufe im melkstand?
meine halten zwar ohne irgendwelchem zusatz ruhig beim melken .... weil sie es gewohnt sind
aber bei ner raufe haben sie lange zu tun....bis der melkvorgang abgeschlossen ist
Verfasst: 12.09.2014, 14:45
von Meli
[quote='Lolinchen','index.php?page=Thread&postID=184445#post184445']Mir geht es nämlich im Moment genauso ... habe meine Milchziege seit 2 Monaten und ich krieg es einfach nicht hin, dass sie still steht.
Am Anfang gibt es Zweige und Blätter (mhhm, was mach im Winter ??), dann habe ich schon mal die Hälfte gemolken. Dann gibts bis zum Ende des Melkens das Kraftfutter.
Die Zicke weiß ganz genau, dass sie zappeln muss, bis sie wieder was kriegt .....
Ich habe mir auch schon viel Zeit genommen, immer wieder gewartet und probiert ..... aber es wird einfach nicht besser.
Und allzu lange kann man ja auch nicht warten, dann vermehren sich ja die Keime in der Milch[/quote]Meine erste Ziege hat mich als Melkanfänger lange an der Nase herumgeführt - genau wie du es beschreibst. Jetzt hast du 2 Möglichkeiten: 1. du gibst deiner Ziege so viel Zweige bis du mit dem Melken fertig bist oder 2. du gibst nicht nach und melkst sie in Ruhe weiter, auch wenn sie versucht dich wegzuschubsen.
Ich hatte damals Weg 1 gewählt weil ich mir nicht anders zu helfen wusste. Jetzt gibst es kein Futter beim Melken, nur vorher und ich finde es viel besser. Die Ziegen wiederkäuen dann beim Melken und sind viel ruhiger.
Nicht verzweifeln sobald du sicherer wirst, wird die Ziege auch ruhiger. Übung macht den Meister ;-)
Verfasst: 12.09.2014, 16:07
von Schneeflo
Noch was zum Ursprungsthema: bei mir ists sogar so, dass die Zwergziege definitiv am kälteempfindlichsten ist ... eigentlich nicht verwunderlich, stammt sie doch ursprünglich aus Afrika ...
Wegen dem Melken - einfach Futter weglassen und die Ziege gut anbinden (im Notfall auch das Hinterbein) ... es braucht etwas Zeit, aber dann lernen sie es eigentlich alle ...