neue Weide - mit viel Farn

Oma Bummi
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Registriert: 30.03.2012, 18:08

Beitrag von Oma Bummi »

Ihr wißt schon das ihr bis jetzt Glück hattet.

Die Gifte schädigen die Organe und ein Tier kann euch nicht sagen,
mir ist schlecht, mir tut der Bauch weh oder mir ist schwindelig.

Plötzlich aus heiterem Himmel irgendwann, bricht alles zusammen und ihr wißt nicht warum.

Seid nicht so leichtsinnig.


Sage niemals nie!
ClarasZiegen
Beiträge: 220
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Beitrag von ClarasZiegen »

Du hast schon recht und ich füttere auch natürlich nicht aktiv irgendwelche Giftpflanzen.

Aber sag du mir mal bitte, wie ich das schaffen soll, acht Ziegen auf einer Wanderung von jeglichem Farn fernzuhalten.

Auf dem Grundstück wird jetzt auch aller Farn entfernt.

Wobei Wurmfarn ja auch auf keiner Liste der für Ziegen giftigen Pflanzen zu finden ist...


Interessant wäre noch zu wissen, ob sich dieses Gift im Körper ansammelt oder ob das mit der Zeit abgebaut wird.


sanhestar
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Beitrag von sanhestar »

[quote='ClarasZiegen','https://ziegen-treff.de/forum/index.php ... post217391']

Aber sag du mir mal bitte, wie ich das schaffen soll, acht Ziegen auf einer Wanderung von jeglichem Farn fernzuhalten.
[/quote]sind es nur vereinzelte Stauden: zügig weitergehen. Notfalls alle acht mal kurz an den Strick nehmen.

Es es "Farn/Giftpflanzen verseucht": Fressbremse anlegen

https://northwestpackgoats.com/product/feedbag-muzzle/

und bevor jetzt jemand schreit, drei Seiten sind Mesh-Gewebe, die Ziegen können damit problemlos atmen.


Sabine M.H.
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Nadua
Beiträge: 208
Registriert: 02.02.2018, 10:33

Beitrag von Nadua »

Wurmfarn enthält verschiedene Stoffe, die schädlich wirken.

Unter anderem das Enzym "Thiaminase". Das reizt die Schleimhäute und schädigt Leber und Nieren. Ausserdem zerstört Thiaminase Vitamin B1 (Thiamin), und kann so schwere Mangelerscheinungen auslösen, unter anderem im zentralen Nervensystem.

Wiederkäuer haben da den kleinen Vorteil, dass ihre Pansenmikroben Vitamin B1 bilden können. Sie sind also weniger abhängig davon, Vitamin B1 mit der Nahrung aufnehmen zu müssen und können einen Mangel etwas besser ausgleichen. Aber nicht unbegrenzt.
Bei Lämmern sieht es noch mal anders aus, da bildet sich die Pansentätigkeit ja erst mit der Zeit aus, daher muss der Vitamin B1 Bedarf anfangs noch über die Muttermilch gedeckt werden.

Das Problem bei Vitamin-Mangelerscheinungen wie auch bei Leber- und Nierenerkrankungen ist, dass sie schleichend verlaufen können und die Tiere unter Umständen noch lange gesund wirken. Nierenschäden z.B. machen sich oft erst dann bemerkbar, wenn mehr als 70% der Nierenfunktion ausgefallen sind. Heilung ist dann nicht mehr möglich.

Weitere toxische Stoffe im Wurmfarn sind Filicin und Aspidine. Filicin hat entwurmende Wirkung, daher der Name "Wurmfarn". Allerdings musste man leidvoll feststellen, dass der Wurmfarn eben nicht nur die lästigen Würmer abtötet, sondern den Wirt gleich mit vergiftet...


ClarasZiegen
Beiträge: 220
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Beitrag von ClarasZiegen »

Vielen Dank Nadua

Also Farnverseucht ist jetzt die Umgebung hier nicht, aber hin und wieder schnappt eben doch mal ne Ziege ein Blättchen.

Fressbremse wäre natürlich ne Möglichkeit, wobei ich die Sapziergänge eigentlich auch immer gerne dazu nutze, dass die Bande im Wald knabbern kann.

Gut, die Herde wird gerade reduziert, vielleicht wird dann alles übersichtlicher. Oder ich nehme halt nur ein zwei Ziegen mit auf spaziergänge, so dass ich die Guten anleinen kann.

an Nadua:

Thiaminase: wird das auch wieder abgebaut? Oder ist es so, dass Ziegen nach Verzehr von Farn dieses Enzym dauerhaft im Organismus haben?

Ist ja nicht so, dass meine Ziegen täglich an Farn geraten, deswegen wäre das auch gut zu wissen.

Mich wundert gerade ganz ehrlich, dass Wurmfarn nirgends auf einer Liste steht


sanhestar
Beiträge: 8258
Registriert: 17.03.2003, 11:56

Beitrag von sanhestar »

[quote='ClarasZiegen','https://ziegen-treff.de/forum/index.php ... post217394']

Fressbremse wäre natürlich ne Möglichkeit, wobei ich die Sapziergänge eigentlich auch immer gerne dazu nutze, dass die Bande im Wald knabbern kann.

Gut, die Herde wird gerade reduziert, vielleicht wird dann alles übersichtlicher. Oder ich nehme halt nur ein zwei Ziegen mit auf spaziergänge, so dass ich die Guten anleinen kann.
[/quote]auch wenn es verführerisch ist.... Waldweide ist in den meisten Gemeinden nicht mehr erlaubt und wenn Du auf einen schlecht gesinnten Förster stösst, kannst Du Ärger bekommen (und alle anderen Ziegenwanderer auch).

Und mal für ein kurzes Stück, und dann zügig voran geschritten, kannst Du auch alle 8 am Strick haben. Unterschiedliche Stricklängen, 2-4 direkt rechts und links, die anderen vier hinter Dir.

Wobei es eigentlich ausreichen sollte, mit den Ziegen Folgen bei Tempowechsel zu üben, so dass sie bei einem höheren Grundtempo dann aufschliessen. Das abdriften zum Fressen passiert in den meisten Fällen doch dann, wenn auch der Mensch wenig zielgerichtet schlendert und nicht mittels eigener Körperspannung und Fokus signalisiert, dass jetzt keine Zeit zum Fressen ist.


Sabine M.H.
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ClarasZiegen
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Registriert: 12.04.2017, 13:26

Beitrag von ClarasZiegen »

ich kenne den förster hier gut (sind befreundet), der ist froh, wenn ich mit den Ziegen die wanderwege frei mache.

ich kenne auch die vorsitzenden des ortsvereins etc. Für die mache ich sogar Landschaftspflege.

dass alle mitkommen wenn ich renne übe ich gerade. Klappt schon ganz gut, aber eine trödelt immer und bleibt auch mal 100m weiter hinten


sanhestar
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Registriert: 17.03.2003, 11:56

Beitrag von sanhestar »

dann nimm' diese an den Strick, wenn der Rest gut frei folgt über so eine überschaubare Strecke.


Sabine M.H.
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