Frisches Heu verfüttern

Zipfel
Beiträge: 93
Registriert: 05.11.2016, 16:04

Beitrag von Zipfel »

hab mit meiner frage schon die suchfunktion geplagt, bin aber nicht fündig geworden. hier passt sie aber vielleicht gut rein.

üblicherweise wird heu in ballen gelagert. jetzt hab ich aber immer mal wieder kleine mengen an losem heu.
da fällt ja schon mal das problem mit der brandgefahr aufgrund der hitzeentwicklung weg. und fermentation findet - soweit ich weiss - statt, wo keine luft drankommt, z.b. silo- oder auch heuballen.
was passiert mit dem losen heu? macht da eine gewisse lagerfrist auch sinn? oder dürfen die viecher das haben, sobald es trocken ist?
und ja, zieglinde, auch guter punkt. auch da weiss ich nicht genau, wie trocken trocken ist...


S.Bure.Simon
Beiträge: 145
Registriert: 07.01.2014, 19:55

Beitrag von S.Bure.Simon »

Hallo Zipfel

Die Brandgefahr besteht auch bei lose gelagertem Heu ist aber nicht so hoch wie bei gepresster Ware. Trotzdem sollte man den Heustock in den ersten Wochen regelmäßig auf Temperatur kontrollieren. Da es sich aber wie du schreibst bei dir um kleinere Mengen handelt dürfte das ganze recht entspannt sein;) . Tatsächlich macht das Heu noch auf dem Stock ein Nachreifeprozess (Fermentation) durch weshalb die 6-8Wochen lagerzeit einzuhalten sind. Zum Thema wann ist das Heu auf dem Feld trocken kannst du deine Sinne bemühen. Wenn du ins Heu greifst und es ist schön reesch (es knistert) dann ist es optimal mit 86% Trockensubstanz wenn es sich aber eher kühl und klamm (mampfig) anfühlt dann hast du noch eher 80% Trockensubstanz ein solches Heu nur im äußersten Notfall einfahren nach möglichkeit breit auf dem Stock verteilen oder belüften nach möglichkeit.


Zipfel
Beiträge: 93
Registriert: 05.11.2016, 16:04

Beitrag von Zipfel »

hallo simon

danke für deine antwort! gut dass du es erwähnst: auch loses heu kann sich noch erhitzen! allerdings besteht bei den mengen, um die es sich bei mir handelt, in der tat keine brandgefahr.

den zeitpunkt, wann ich das heu reinhole, meine ich abschätzen zu können. wenns mal zu früh rein muss, lass ichs drin noch fertig trocknen.

was mir aber nach wie vor fragen aufwirft, ist der nachreifeprozess bei losem heu, das nie unter luftabschluss ist/war. passiert da noch viel? und was? sind da chemische prozesse im gange, die die wiederkäuerinnen durcheinander bringen?
es ist verlockend, ihnen das duftend frische heu unter das letztjährige zu mischen. aber solang ich da nix drüber ausfindig machen kann, lass ich es wohl besser.


S.Bure.Simon
Beiträge: 145
Registriert: 07.01.2014, 19:55

Beitrag von S.Bure.Simon »

Tatsächlich schwitzt das Heu noch aus was in der Fachliteratur als fermentation beschrieben wird. Bei diesem Vorgang stirbt auch der Großteil der im Heu vorhandenen Bakterien ab. Wohl hauptsächlich deshalb solllte diese Wartezeit eingehalten werden. Wer will da schon Risiko eingehen hinsichtlich clostridien u.ä


Zipfel
Beiträge: 93
Registriert: 05.11.2016, 16:04

Beitrag von Zipfel »

so, entschuldigt bitte die späte antwort.

dann halt ich mal die wartefrist auch bei kleinmengen ein. das bakteriensterben abzuwarten klingt gut, wird bei gelegenheit auch noch genauer nachgelesen.
danke für deinen link, piroschka. mir fehlt allerdings grad die zeit, mich durch die 327 seiten zu arbeiten. ich würd drum fürs erste mit der schnell umsetzbaren kurzversion (nur sauberes, ausreichend gelagertes heu in die ziegen) vorlieb nehmen.

ich gehöre auch zu den leuten, die sehr vieles nicht wissen. es tut mir leid, wenn das nicht nur mich - und viel schlimmer: unter umständen meine ziegen -, sondern auch dich bedrückt... aber sei geduldig, ich frage, um zu lernen.

clostridien zum beispiel, jetzt wo du das mit den hundert grad andeutest (das wär eigentlich schon wieder n anderes thema, was?). im optimalfall krieg ich ja weder im pansen meiner ziege, noch in meinem heulager hundert grad zusammen. und die bakterien überleben im boden ziemlich lange. im heu sterben die innert ein paar wochen ab? wegen trockenheit?

ich bleibe dran.
schönen gruss!


Antworten