Hallo Rose,
absolut wichtig für die Funktion des Zauns ist eine sehr gute Erdung des Geräts. Hier krankt es bei vielen Zaunbauern.
Nur eine gute Erdung sorgt dafür, daß sich bei Zaunberührung der Stromkreis schließt und Strom durch das Zier zum Gerät zurück fließt!
Mindestens ein verzinkter Stab oder Rohr, mindestens 1 Meter tief in die Erde geschlagen! Je nach Bodenverhältnissen, Zaunlänge und Gerät auch tiefer (also längerer Stab) oder zwei bis drei Stäbe im Abstand von ein paar Metern.
Anschluß der Erdung ans Gerät dann nicht mit Kupferkabel, sondern mit verzinktem Stahldraht, mit ordentlicher korrossionsfreier Schraubverbindung am blanken Erdstab, denn nur dann bleibt der Kontakt Erdleitung - Erdstab auf Dauer gut leitend.
Bei längeren Zäunen fällt auch die Leitfähigkeit der Litze oder des Knotengitters ins Gewicht. Da gibt es gewaltige Unterschiede!
Gute Erklärungen findest Du im Katalog der Firma Patura auf den ersten Seiten. Download unter <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.patura.de">http://www.patura.de</a><!-- m --> unter Kataloge / Weidezaun. Preise stehen allerdings nur in der gedruckten Version.
Um nicht zu einseitig zu sein: Infos gibt z.B. auch die Firma Ako <!-- m --><a class="postlink" href="
http://www.ako-agrar.de/ako_ger/">http: ... r/</a><!-- m --> unter Praktische Informationen / Spezielle Anwendungen und andere Hersteller.
Beim Kauf eines nuene Geräts ist darauf zu achten, daß die ABGEGEBENE Schlagenergie (nicht Ladenergie!) groß genug ist und daß die Spannung am Zaun UNTER LAST (500 Ohm) hoch ist (hohe Leerlaufspannung haben alle). Diese beiden Bedingungen erfüllen viele Geräte nicht, insbesondere die preisgünstigeren.
Meist wird aber schon bei der Erdung gepfuscht!
Weiterhin solltest Du Deine Tiere trainieren:
1. neue Weide beziehen oder zumindest Zaunverlauf ändern (dort wo sie schon ausgebrochen sind, wissen sie, daß ein Ausbruch möglich ist)
2. kurzer Zaun, volle Gerätebatterie, volle Leistung, gute Erdung (vielleicht noch Wasser an den Stab leerne) --> alles tun, daß ordentlich "Dampf" auf dem Zaun ist. Kannst ja selbst mal propieren... :D
3. ein paar Leckerchen an die stromführenden Litzen hängen, oder Kraftfutter drunter legen (oder selbst die Tiere einzeln an den Zaun führen und schnuppern lassen).
4. Dafür sorgen, daß jedes Tier baldmöglichst mindestens einmal einen ordentlichen Stromschlag abbekommt.
Dies hört sich zwar fies an, aber dadurch lernen die Tiere den Zaun zu respektieren und werden sich zukünftig von ihm fern halten - selbst wenn mal nicht so viel Energie drauf ist.
Ich bin bei meinen Burenziegen auf Rat einiger Experten genau so verfahren. Bisher kein einziger Ausbruch, obwohl ich nur vier Litzen (oberste nur 85 cm über dem Boden) habe. Die Tiere sind so fit, daß sie eigentlich aus dem Stand drüberhüpfen könnten... Obwohl ja auf der Weide jetzt noch nicht viel wächst, bleiben sie brav drin.
Grüße
Gerhard
P.S. Bin mit den genannten Firmen nicht verwandt, verschwägert oder beteiligt. Habe mir als Neueinsteiger in die Ziegenhaltung vor ein paar Wochen ein Gerät (Patura P200) und Zaunzubehör gekauft und mich zuvor ausgiebig informiert.
Als einer der mal Elektrotechnik studiert hat, kenne ich mich beim Strom auch ein wenig aus...
P.P.S. Um keinen falschen Eindruck zu erzielen: ich bin kein Wüstling zu meinen Tieren und bin sonst immer sehr lieb zu ihnen. Habe sie total scheu gekauft und innerhalb kürzester Zeit laufen sie mir überall hinterher, fressen aus der Hand und lassen sich streicheln.
Das mit dem Zauntraining war eine einmalige Lernaktion - auch zu ihrem eigenen Schutz.