Seite 1 von 1
Gundelrebe (Gundermann) überwuchert Weideteile
Verfasst: 30.04.2007, 09:18
von Himmelhos
Hallo!
Auf unserer Weide breitet sich die Gundelrebe Jahr für Jahr immer mehr aus und wir werden ihr nicht mehr Herr. Mit händisch auszupfen kommen wir auch nicht mehr weit. Überlegen gerade ob wir uns eine Ausweichweide zulegen und den überwucherten Teil regelmäßig mähen. Keine Ahnung ob das hilft und sich dafür der Aufwand einer Zweitweide lohnt. Habt ihr Erfahrung mit dem ungeliebten Kraut?
Claudia
Verfasst: 30.04.2007, 13:46
von Werner
Hallo Claudia,
Gundermann (Glechoma hederacea) hab ich zum Entsetzen der Nachbarin im Garten ausgesät. Ist gut für Hummeln, die auch zum Bestäuben kommen, wenn es den Bienen zu kalt ist.
Standortfaktoren ändern - Gundermann ist eine Zeigerpflanze für Stickstoff, etwas Feucht, eventuell Schattig, nicht sauer.
Wiesenfuchsschwanz, Lieschgras einsäen und gegen Wiesenunkräuter spritzen. Solange der Standort stimmt, kommt aber Gundermann immer mal zurück.
Gruß
Werner
Verfasst: 30.04.2007, 15:42
von Osiris
Hallo Claudia , ist auch ein Heilkraut, was Dir natürlich nichts nützt . Efeu Gundermann wie es auch genannt wird verbreitet sich besonders gut , wenn der Bewuchs kurz gehalten wird . (Gänseblümchen verhalten sich ähnlich ! ) Also besser nicht kurz mähen , sondern evtl ein zwei Jahre Mähweide draus machen ... Alles hochwachsen lassen , was dem Gundermann Licht und Luft nimmt ! Viel Glück Marion
Verfasst: 01.05.2007, 20:37
von Fridolin
Servus Himmelhos
Folgenden Eintrag über das Fressverhalten von Ziegen habe ich gefunden:
Weitgehend nicht gefressen werden Arten mit blauen Blüten: Gundermann (Glechoma hederacea), Kriechender Günsel (Ajuga reptans), Veilchen-Arten (z.B. Viola canina, V. reichenbachiana, V. riviniana), verschiedene Ehrenpreis-Arten (z.B. Veronica chamaedrys, V. officinalis), Gemeine Braunelle (Prunella vulgaris). Nicht verschmäht werden dagegen Glockenblumen (v.a. Campanula rapunculus).
An sich ist die Gundelrebe ja ein recht schmackhaftes Heilkräutlein mit schwach toxsischer Wirkung. Steht wahrscheinlich auch deshalb nicht auf dem Speiseplan der Ziegen.
Nachdem der Gundermann Ausläufer bildet, die sich kriechend weiterverpflanzen, könnte es vielleicht helfen, wenn man die Wiese nach der Mahd mit einem Vertikutiergerät behandelt und so die Ausläufer abschneidet. Wenn genug anderes Weideland vorhanden ist, hilft vielleicht auch Kalk während der Blütezeit - also jetzt. Der brennt zwar auch die anderen Gräser nieder, die wachsen dann aber wieder nach und die unerwünschte Gundelrebe vielleicht nicht.
Verfasst: 02.05.2007, 08:09
von Werner
Hallo Fridolin,
von den vorkommenden Pflanzen ist Gundermann ja jetzt die stärkste, ohne Änderung der Nutzung, neue Konkurenten, Standortänderung durch Drainage etc. wird es neu kommen. Kalk ist nicht selektiv, ob der Standort sinnvollerweise eine Kalkung verträgt? Er ist auch nicht besser als ein Herbizid gegen zweikeimblättrige Pflanzen, verbrennt eben alles, auch Kleinlebewesen.
Kalk und Kalkstickstoff sind nicht immer wirklich "Öko".
Gruß
Werner
Verfasst: 03.05.2007, 22:32
von Tandgrisner
Hallo Claudia
so richtig weiterhelfen kann ich dir auch nicht. Ich habe die gleiche Beobachtung gemacht. Der Gundermann wird von den Ziegen nicht richtig gefressen und hat sich in den letzten Jahren stark ausgebreitet. Ich hab ihn ignoriert. Ich hab eine relativ extensive Ziegenweide und hatte eigenlich keine rechte Lust auch noch hinter irgend welchem Unkraut herzurennen. Da fand ich angenehmere Dinge an meinem Hobby. Dieses Jahr ist er dann plötzlich nur sehr gering aufgetaucht, ich hoffe mal das das so bleibt, aber dafür gibt es sicher keine Garantie. Aber bevor du einen Riesenaufwand betreibst, vieleicht hilft auch manchmal etwas Gelassenheit.
Andreas