liebe ziegenfreundInnen,
ich les mich hier immer mal wieder ein bisschen fest und freu mich über die nette stimmung. das forum ist ja das reinste universum !
gestern hab ich mich mal hingesetzt und meine "ziegenstory" aufgeschrieben, damit ich den überblick nicht verliere, denn in einem jahr wurden aus 6 ziegen 16....vielleicht finden sich ja lustige menschen, die hier mit einsteigen wollen ?! in meiner gegend komm ich mir mit meiner begeisterung für ziegen ein bisschen als "exotin" ich kopier den text mal rein und grüß euch herzlich a.li
Kurz vor Sylvester 2006 erstand ich 6 Milchziegen:
Maggie von 05 , WDE/BDE weiß-hellbeige-grau gescheckt, ohne Hörner mit Bart und Glöckchen,
mit ihren drei Töchtern vom August 06
Bunti, (dreifarbig gescheckt) mit schwarzen Hörnern
Hörnchen (weiß bis auf einen schwarzen Strich im Horn) und
Lilli (ganz weiß und die kleinste von den dreien und bravste !)
Matilde, WDE mit Knopf im Ohr, von 05 solo und jungfräulich, ganz weiß
schleißlich konnte ich dem eindringlichen Blick von
Paula (Toggenburger dem Aussehen nach) nicht widerstehen, von 03, braun mit hellbraunen Beinen und Streifen zu den hübschen Glotzaugen hin, die schon gemolken worden war, aber wieder tragend, nahm ich auch noch mit.
Während Maggie und Matilde recht groß und hochbeinig sind, ist Paula niedriger, aber Masse, ihre Zugkraft kann erstaunlich sein, und ich stell mir dann immer vor, sie zöge einen Karren.
Am 2. 2. 2007 gab es denn die erste Geburt in meinem Stall: Drillinge, von denen das dritte und schwächlichste leider nach drei Tagen starb. Paula schubste es in die letzte Stallecke und meine Unerfahrenheit tat ihr Übriges.
Pauline (genannt Tiggie), ganz die Mama in klein und Paolo gleiche Zeichnung wie Paula nur schwarzbraun-beige gediehen dafür gut. Ich ließ sie zwei Monate bei der Mutter und setzte sie dann behutsam ab.
Anfang April 07 hatte ich einen Ziegenhalter in Lemgo gefunden, mit dem ich Paolo gegen Amadeus, geboren am 15.2.07 eingetauscht habe. Seine Mutter WDE und sein Vater Burenziegenbock. Amadeus hatte zu meinem Paolo schon ein stattliches Gewicht, beige-grau mit schwarzem Aalstrich, hornlos.
Die sechs Damen jagten ihn nur so und ich pflockte ihn zusammen mit Tiggie, die ich ohnehin entwöhnen wollte, zusammen an. Die beiden mögen sich einfach.
Ab April molk ich Paula und Maggie (nach anfänglichem Theater !) den ganzen Sommer und Herbst lang und produzierte flerißig Käse, wie ich es noch von meinen Frankreichaufenhalten her kannte.
Kurz nach der Sonnenwende ging es los mit der Brunst und auf einmal war Amadeus wichtig, bei der Ziegendamenwelt wohlgelitten und erwachsen ;-) zum Winter bekam er einen halblangen Zottelpelz und einen stets wachsenden Ziegenbart dazu.
Aus dem völlig scheuen und wilden wurde ein umgänglicher und anhänglicher und inzwischen würdiger Ziegenvater:
Schon kurz vor Weihnachten ging`s los, als es richtig kalt war und der Vollmond schien. Ich fuhr los und holte zwei Pritschen voll Gersten-Strohbunden, sehr gute von 2006, das alle auch sehr gerne fressen.
Lilli bekam am
Nori am 21.12.07, schwarz mit weißen Beinen, Glöckchen, wie es aussieht, hornlos.
Bunti bekam
Chrissie am 24.12.07, längeres Fell schwarz-weiß gescheckt, mit Hörnchen und Glöckchen.
Matilde, deren Bauch weniger von einer Trächtigkeit verriet als ihr leicht wachsendes Euter bekam
Amalie am 26.12.07, das kräftigste aller Lämmer ! Wegen ihrer Ähnlichkeit mit Amadeus hat sie den Namen bekommen. Aber Hörner wachsen ihr. Sie hat auch etwas längeres Fell, beige, weiß, schwarze Zeichnung, schwarze Füße und einen schwarzen Popo :-)
Hörnchen bekam
Branco am 27.12.07, ein schneeweißes Bocklamm, langbeinig und kräftig, mit Hörnern und Glöckchen, bildhübsch und verschmust und immer vorneweg wie Amanda. Ab und zu lasse ich ihn zu Amadeus in den Stall, ein Vorgeschmack auf die Geschlechtertrennung, Amadeus benimmt sich gut mit seinem kleinen Sohn, findet aber noch besser, wenn seine Tiggie mit ihm im Stall ist.
Sie ist unser absolutes Schmusetier, läuft mit wie ein Hündchen, und schlau ist die ! Weil sie die Tochter von Paula, der „Monarchin“ ist, kann sie nichts aus der Ruhe bringen. Auch wenn sie immer noch von den älteren „die Kleine“ ist, feindet sie kaum wer an oder es stört sie einfach nicht: selbstbewusst, und nach dem Motto „mein Bauch gehört mir“ wurde sie auch (gottlob) nicht tragend. Tiggie hat einen besonderen Winterpelz, nicht lang aber eine dichte, warme Unterwolle. Meine Hündin Toto gnabbelt sie in letzter Zeit regelmäßig durch, wenn ich sie an ihrem Futterplatz steht, und Tiggie hält andächtig still. Auch Paula liebt es außerordentlich, gebürstet zu werden. Andre finden das eher lästig scheint`s. Und dann das Klauenschneiden...Zu dritt haben wir`s im Herbst recht stressfrei bewältigt :-)
Aber wir sind noch nicht fertig mit der Geburtenstatistik:
Blieben zwei enorme Bäuche von Paula und Maggie, die nochmal brünstig geworden war einen Vollmond später...
Am 29.12.07 bekam Paula eine kleine Bruni, die Noris Zwillingsschwester sein könnte von der Zeichnung her. Allerdings wechselt sie inzwischen im Gegensatz zu Nori ihren Babypelz, darunter wächst gerade ein dichter, braungrauer.
In der Nacht zum 11.1.08 ging ich nochmal zum Stall, und zwischen 1°° und 2°° bekam Maggie Drillinge: Sambezi, schwarzbraun mit ein paar wenigen kleinen weißen Fleckchen, Kuku, ganz weiß und Djigbo, einen kleinen Bock mit TWZ Zeichnung mit Glöckchen. Wie es aussieht, alle drei hornlos. Gegen halb fünf gingen Toto und ich aus dem Stall, nachdem ich sicher war, dass alle drei trinken können und Maggie auch keines vernachlässigt, sie machte das wunderbar und schien gleichzeitig dankbar für unsere Unterstützung. Toto leckte hingebungsvoll und unermüdlich mit Maggie um die Wette.
Als Kuku sich deutlich schneller entwickelte als die beiden dunklen, besorgte ich am 3. Tag eine Nuckelflasche und zwackte Paula und Matilde ein bisschen von ihrer Milch ab, die Sambezi, der Kleinsten am meisten zugute kam. Inzwischen lasse ich über Nacht Kuku bei „den Großen“ der Lämmer und ich denke, das war eine gute Idee, denn die drei gleichen sich nun im Gewicht an. Weil die drei nach einem Trommelabend geboren sind, haben sie die Namen unserer Rhythmen bekommen übrigens.
Das macht nun acht Lämmer, eine echt witzige Rasselbande und alle sind fit und gesund :-) Wir richteten einen hellen Tobestall mit einer Art großem Tisch ein und Strohballen an den Wänden. Über Nacht lasse ich die Kleinen zusammen für sich dort und sie haben das beste 2.Schnitt-Heu für sich und alle stürzen sich auch schon auf ein bisschen Rübenschnitzel mit Getreide. Morgens gibt`s dann immer einen „Run“ auf die Milchquellen.
Ich habe von einigen ZiegenhalterInnen gehört, dass sie die Lämmer schon nach zwei Tagen trennen und auf Kuhmilh umstellen. Das mach ich nicht. Zwei Monate soll die Original- Milch für die Lämmer sein.
Wenn das Wetter und meine Zeit es erlauben, gibt es draußen Winterweiden-Rennpiste zusammen mit den Hühnern und Laufenten.
An manchen Tagen nehm ich mir die Zeit für einen freien Hüterundgang mit allen und versuche, Toto zum Mithüten zu motivieren, mit mäßigem Erfolg bis jetzt...manchmal geht ihr Eifer absolut nach hinten los.
So hat sich meine Herde in einem Jahr von 6 auf 16 vergrößert, und ich überlege, von welchen Tieren ich mich trennen würde. Am liebsten wäre mir, sie kämen nicht zum Schlachter, sondern dienten als Milch- und DüngerlieferantInnen und liebenswürdige Rasenmäher mit Familienanschluss.
Ich könnte Amadeus zusammen mit Hörnchen, Lilli und vielleicht auch Bunti abgeben, denn sie sind nicht verwandt. Ab Ende Februar könnten die drei dann weitergemolken werden.
Tiggi könnte mit Branco (die auch nicht verwandt sind) eine neue Familie gründen.
Aber auch anderes ist möglich.
:-) :-)
a.li aus bohmte sagt euch mal hallo :-)
Viele Grüsse auch aus Leipzig!
Ich glaub fast, die meisten hier sind in ihrer Gegend fast allein mit ihrer Ziegenhaltung. Umso besser, dass es den Ziegen- Treff gibt.
Zu den Tieren: "Stallbuch" führen hilft zwecks Übersicht. Schon nach 2 Jahren hast Du die meisten Einzelheiten vergessen. Wann wurde wer wann warum von wem geboren, Medikamente etc.....
Grüsse von Carmen, Charis und Mathias
Ich glaub fast, die meisten hier sind in ihrer Gegend fast allein mit ihrer Ziegenhaltung. Umso besser, dass es den Ziegen- Treff gibt.
Zu den Tieren: "Stallbuch" führen hilft zwecks Übersicht. Schon nach 2 Jahren hast Du die meisten Einzelheiten vergessen. Wann wurde wer wann warum von wem geboren, Medikamente etc.....
Grüsse von Carmen, Charis und Mathias
Re: a.li aus bohmte sagt euch mal hallo :-)
hallo a.li,a.li hat geschrieben:l
So hat sich meine Herde in einem Jahr von 6 auf 16 vergrößert
:-) :-)
auch von mir ein herzliches willkommen und gleich mal eine Frage:
was machst du mit einer Herde dieser Größe? Verkaufts du Milch und Käse?
Trägt sich das irgendwie oder musst du viel Geld reinstecken?
liebe Grüße
ali
Hallo Astrid,
auch ich wünsche dir viel Spass hier und sage"Herzlich Willkommen".
Netter Bericht von dir.Übrigens gibt es hier im Forum auch aus deiner Gegend einige User.Mir fallen die Nicknamen bloß grade nicht ein.Vielleicht meldet sich noch der ein oder andere.
auch ich wünsche dir viel Spass hier und sage"Herzlich Willkommen".
Netter Bericht von dir.Übrigens gibt es hier im Forum auch aus deiner Gegend einige User.Mir fallen die Nicknamen bloß grade nicht ein.Vielleicht meldet sich noch der ein oder andere.
Liebe Grüße
Christine
Der Optimist sieht die Rose,der Pessimist nur die Dornen.
Christine
Der Optimist sieht die Rose,der Pessimist nur die Dornen.
....und dann die frage nach der wirtschaftlichkeit...
hallo alle, die Ihr mir so nett geantwortet habt, hab ich eben erst entdeckt ! danke.
hallo, Ali du fragst:
"Verkaufts du Milch und Käse?
Trägt sich das irgendwie oder musst du viel Geld reinstecken? "
hmmm, nachdenk....wenn ich mal nur an geldausgaben denke, dann hab ich bis jetzt unbedingt reingebuttert. im moment sieht es sehr nach leibhaberei aus, auch wenn ich mal bei kleinanzeigen -> ziegen ins i-net gucke....wenn menschen supermilchziegen geschenkt haben wollen, die sie vermutlich sogar bekommen, wenn ziegenhalterInnen die nerven dünn werden.
6 ziegen gekauft für stück 50€. futter kommt vom pachtland 130€ p.a. , o,8 ha, da lässt sich keine große herde halten, vor allem reicht das heu, das wir gemacht haben davon, nicht aus, wie sich nun deutlich abzeichnet. (ausgaben für heuen waren 2x 30€ für`s mähen lassen und 10€ für`s bunde pressen, haben aber sehr viel auch lose eingebracht) für geschätzt 40 € hab ich stroh gekauft. gestern haben alle mal eine wurmkur 10€ (?) gekriegt, bevor ich zu melken anfange -muss man, glaub ich, drei wochen warten danach.
was noch: rübenschnitzel (40 kg 11 €, schätze der 4. sack ist in gebrauch nach einem jahr. mit weizen-gerste-hafer-mais gemisch dazu als beigabe händeweise) die ich melke, kriegen was mehr von dem leckeren zeug.
dann die euronetze, die ich mal billig gebraucht gekauft habe mit 300m noch nicht verbautem schafdraht für 100€ alles zusammen, aber ich sparen schon auf neues euronetz, das 106cm höhe hat (50m 70€+versand) so drei davon hätt ich schon gerne. denn manche der ziegen lassen das alte 80 cm hohe netz mit einem lässigen hopser aus dem sprung hinter sich -wenn sie`s den drauf anlegen. der bock sowieso, der merkt den strom einfach nicht, und musste an den pflock irgendwo außerhalb, so leid mir`s tat.
die batterie kostet ca 15€ und soll ein jahr halten, wenn nicht zuviel grünzeug an die leitenden fäden stößt, also ich immer fein runtergesenst und außerdem geflickt wie ein fischer seine netze...manchmal hält so ne batterie auch viel länger. hab das weidestück immer versetzt, dass sie jeden tag ein ganz frisches stück hatten, was sie dann auch schön abfraßen, und sie kamen immer erst nach vielen wochen wieder mal auf dasselbe stück. weil kein tier frisst gerne dort, wo es mal hingekackt hat.
das konnte ich an den zeigen sehr gut beobachten. im moment hüte ich sie "frei" für ein stündchen bei gutem wetter auf dem halben hektar, was mit jedem tag anstrengender wird, weil sie gleich am anfang an den stellen zügig vorbeirennen, wo sie schon gewesen sind. gestern abend rannten sie dann zur weidenspitze raus hurra ! danach kommt ein riesen kornfeld schon angetestet und ich schweißgebadet ! in solch einem moment seh ich sie allesamt als knusprige braten und rasierte trommelfelle und wenn ich verzweifelt nach meinem hund rufe, steckt die bis hinter die rippen hoch konzentriert in einem wühlmausbuddelloch....
zu käse und milch :
letztes jahr molk ich zwei der ziegen, demnächst könnte ich nach dem absetzen der lämmer theoretisch 6 melken, aber dazu würde ich mir denn lieber eine melkmaschine kaufen, denn ich finde es per hand echt anstrengend. schon bei den zweien jeden tag zweimal.
ich hatte in höchstzeiten 2x2 liter milch und hab wie gesagt, was wir nicht getrunken haben zu käse verarbeitet, selbst gegessen und gerne verschenkt und ein paar freundInnen haben mir auch was dafür gegeben.
habe noch einen tontopf voll kleiner, trockener käschen in holzasche wie parmesankäse so hart. nettes geschenkchen für liebhaber. andre machen sich gar nichts draus.
vor einer weile sah ich einen film aus der mongolei, wo eine frau aus ihrer ziegenmilch butter machte mit einer (mechnischen) milchzentrifuge, weil wie sie sagte, die ziegenmilch nicht so gefragt sei. ziegenbutter soll was edles sein, auch als salbengrundlage z.b. ich beobachte solche geräte bei ebay, die alten "dachbodenfunde" werden relativ oft mal angeboten. vermutlich mit alu-behältern, die nach heutigen bestimmungen nicht mehr "lebensmittelecht" sind.
ich denke daran, eine anzeige in einem örtlichen blättchen aufzugeben um zu fragen , ob wer interesse an ziegenmilch hat, z.b. auch bei kuhmilchunverträglichkeit kann das vielleicht für manche interessant sein.
eine bekannte gab mir den tip, dass ich mit an milch interessierten menschen einen symbolischen kaufvertrag mache, die dann als mitbesitzer die milch ihrer eigenen ziege trinken.
mein freund, der auf ziegen wirklich "keinen bock" hat und mein faible für dieselben halbwegs erträgt, meinte: na, den schlachtpreis kriegst du auf jeden fall...
meine kurdische freundin meinte heut: warte bis zum (türkischen zuckerfest -> ende der fastenzeit), dann wirst du ziegen zum schlachten verkaufen können. und: eine junge ziege schmeckt gut, eine alte muss man lange kochen....
zur wirtschaftlichkeit kann ich keine antworten geben, eher einen zustandsbericht, der einen haufen fragen mit sich trägt.
der "markt" fordert nach meinem eindruck immer etwas "groß" aufzuziehen, damit es sich "lohnt". ein bauer lacht über eine kleinstlandwirtschaft mit nicht mal einem hektar, milchziegenwirtschaft erfolgreich fängt wohl bei 50 tieren oder so an...
boden, der gemüse und obst abliefern soll ohne chemische helferlein, will auch gedüngt sein...ich kaufte die letzten 5 von 25 ziegen, die eine frau sich schon angeschafft hatte, um einen richtigen bio-milchziegenbetrieb aufzuziehen, aber ihre planung dann angeblich gecancelt hatte. die frau, bei der die ziegen "zwischengeparkt" waren meinte, die gute hätte wohl gut und gerne 10.000€ investition in den sand gesetzt....
was meine ziegen bis heute produzieren ist ein stattlicher haufen mist, der als kompostwürmer-biotpop natürlich auch zu teilen verkäuflich wäre.
soviel erstmal mit vielen grüßen nach leipzig und all die andren "exotInnen" sprich: ziegenfreunde.(immerhin das erste tier, das mensch gemolken hat.
<3lich a.li
a.li
hallo, Ali du fragst:
"Verkaufts du Milch und Käse?
Trägt sich das irgendwie oder musst du viel Geld reinstecken? "
hmmm, nachdenk....wenn ich mal nur an geldausgaben denke, dann hab ich bis jetzt unbedingt reingebuttert. im moment sieht es sehr nach leibhaberei aus, auch wenn ich mal bei kleinanzeigen -> ziegen ins i-net gucke....wenn menschen supermilchziegen geschenkt haben wollen, die sie vermutlich sogar bekommen, wenn ziegenhalterInnen die nerven dünn werden.
6 ziegen gekauft für stück 50€. futter kommt vom pachtland 130€ p.a. , o,8 ha, da lässt sich keine große herde halten, vor allem reicht das heu, das wir gemacht haben davon, nicht aus, wie sich nun deutlich abzeichnet. (ausgaben für heuen waren 2x 30€ für`s mähen lassen und 10€ für`s bunde pressen, haben aber sehr viel auch lose eingebracht) für geschätzt 40 € hab ich stroh gekauft. gestern haben alle mal eine wurmkur 10€ (?) gekriegt, bevor ich zu melken anfange -muss man, glaub ich, drei wochen warten danach.
was noch: rübenschnitzel (40 kg 11 €, schätze der 4. sack ist in gebrauch nach einem jahr. mit weizen-gerste-hafer-mais gemisch dazu als beigabe händeweise) die ich melke, kriegen was mehr von dem leckeren zeug.
dann die euronetze, die ich mal billig gebraucht gekauft habe mit 300m noch nicht verbautem schafdraht für 100€ alles zusammen, aber ich sparen schon auf neues euronetz, das 106cm höhe hat (50m 70€+versand) so drei davon hätt ich schon gerne. denn manche der ziegen lassen das alte 80 cm hohe netz mit einem lässigen hopser aus dem sprung hinter sich -wenn sie`s den drauf anlegen. der bock sowieso, der merkt den strom einfach nicht, und musste an den pflock irgendwo außerhalb, so leid mir`s tat.
die batterie kostet ca 15€ und soll ein jahr halten, wenn nicht zuviel grünzeug an die leitenden fäden stößt, also ich immer fein runtergesenst und außerdem geflickt wie ein fischer seine netze...manchmal hält so ne batterie auch viel länger. hab das weidestück immer versetzt, dass sie jeden tag ein ganz frisches stück hatten, was sie dann auch schön abfraßen, und sie kamen immer erst nach vielen wochen wieder mal auf dasselbe stück. weil kein tier frisst gerne dort, wo es mal hingekackt hat.
das konnte ich an den zeigen sehr gut beobachten. im moment hüte ich sie "frei" für ein stündchen bei gutem wetter auf dem halben hektar, was mit jedem tag anstrengender wird, weil sie gleich am anfang an den stellen zügig vorbeirennen, wo sie schon gewesen sind. gestern abend rannten sie dann zur weidenspitze raus hurra ! danach kommt ein riesen kornfeld schon angetestet und ich schweißgebadet ! in solch einem moment seh ich sie allesamt als knusprige braten und rasierte trommelfelle und wenn ich verzweifelt nach meinem hund rufe, steckt die bis hinter die rippen hoch konzentriert in einem wühlmausbuddelloch....
zu käse und milch :
letztes jahr molk ich zwei der ziegen, demnächst könnte ich nach dem absetzen der lämmer theoretisch 6 melken, aber dazu würde ich mir denn lieber eine melkmaschine kaufen, denn ich finde es per hand echt anstrengend. schon bei den zweien jeden tag zweimal.
ich hatte in höchstzeiten 2x2 liter milch und hab wie gesagt, was wir nicht getrunken haben zu käse verarbeitet, selbst gegessen und gerne verschenkt und ein paar freundInnen haben mir auch was dafür gegeben.
habe noch einen tontopf voll kleiner, trockener käschen in holzasche wie parmesankäse so hart. nettes geschenkchen für liebhaber. andre machen sich gar nichts draus.
vor einer weile sah ich einen film aus der mongolei, wo eine frau aus ihrer ziegenmilch butter machte mit einer (mechnischen) milchzentrifuge, weil wie sie sagte, die ziegenmilch nicht so gefragt sei. ziegenbutter soll was edles sein, auch als salbengrundlage z.b. ich beobachte solche geräte bei ebay, die alten "dachbodenfunde" werden relativ oft mal angeboten. vermutlich mit alu-behältern, die nach heutigen bestimmungen nicht mehr "lebensmittelecht" sind.
ich denke daran, eine anzeige in einem örtlichen blättchen aufzugeben um zu fragen , ob wer interesse an ziegenmilch hat, z.b. auch bei kuhmilchunverträglichkeit kann das vielleicht für manche interessant sein.
eine bekannte gab mir den tip, dass ich mit an milch interessierten menschen einen symbolischen kaufvertrag mache, die dann als mitbesitzer die milch ihrer eigenen ziege trinken.
mein freund, der auf ziegen wirklich "keinen bock" hat und mein faible für dieselben halbwegs erträgt, meinte: na, den schlachtpreis kriegst du auf jeden fall...
meine kurdische freundin meinte heut: warte bis zum (türkischen zuckerfest -> ende der fastenzeit), dann wirst du ziegen zum schlachten verkaufen können. und: eine junge ziege schmeckt gut, eine alte muss man lange kochen....
zur wirtschaftlichkeit kann ich keine antworten geben, eher einen zustandsbericht, der einen haufen fragen mit sich trägt.
der "markt" fordert nach meinem eindruck immer etwas "groß" aufzuziehen, damit es sich "lohnt". ein bauer lacht über eine kleinstlandwirtschaft mit nicht mal einem hektar, milchziegenwirtschaft erfolgreich fängt wohl bei 50 tieren oder so an...
boden, der gemüse und obst abliefern soll ohne chemische helferlein, will auch gedüngt sein...ich kaufte die letzten 5 von 25 ziegen, die eine frau sich schon angeschafft hatte, um einen richtigen bio-milchziegenbetrieb aufzuziehen, aber ihre planung dann angeblich gecancelt hatte. die frau, bei der die ziegen "zwischengeparkt" waren meinte, die gute hätte wohl gut und gerne 10.000€ investition in den sand gesetzt....
was meine ziegen bis heute produzieren ist ein stattlicher haufen mist, der als kompostwürmer-biotpop natürlich auch zu teilen verkäuflich wäre.
soviel erstmal mit vielen grüßen nach leipzig und all die andren "exotInnen" sprich: ziegenfreunde.(immerhin das erste tier, das mensch gemolken hat.
<3lich a.li
a.li
<3lich>>der weg ist das ziel <<