Joachino - Pans Erbe, Ein Ziegenhirte auf Sardinien
Re: Joachino - Pans Erbe, Ein Ziegenhirte auf Sardinien
"Tityre, tu patulae recubans sub tegmine fagi..." mit diesen Worten beginnt Vergil sein erstes bukolisches Gedicht, in dem er (als ahnungsloser Städter) vor über 2000 Jahren das bürgerkriegszerrissene Rom mit der scheinbaren Idylle des Hirtenlebens kontrastieren lässt.
Auch heute toben (Wirtschafts)Bürgerkriege.
Pan war ein Hirtengott, der die Hirtinnen erschreckte (panischer Schrecken), von dem kann der Malboro rauchende "drahtige" Allround-Arbeiter nicht abstammen. Sein Seitenschneider ist rostig.
Leider hört man die Todesschreie und das Röcheln beim Schlachten nicht, es ist feinsinnig mit "Musik" aus dem Off übertüncht.
Informationsästhetik nennt man das.
Die feingeschliffene "Kritik", schon der Morgenzeitung des Montag, wirkt wie eine Gefälligkeitsdarbietung unter Kollegen.
Wir danken Altsteirer für den link zu Arte. So kann man immer wieder hin und herschieben und sich manche Stellen mehrmals "ziehen".
Ich sehe ein Milieu wie in einer ungarischen Massenhundezucht für Exportwelpen: Dreck, Staub, Fliegen, Kot, Urin, humpelnde Tiere, verkotete Tiere - selbst im Stall. Keine Einstreu, wie sollte es auch, Getreide wird nicht mehr angebaut.
Bei archäologischen Forschungen in offenen Felshöhlen in der Ardèche und auf Corsica haben wir unter 60 cm Kot immer noch Reste von Einstreu neben steinzeitlichen Schabern gefunden.
So sorgte man vor Jahrtausenden für Tiere, auf Sardinien hat man es bis zu Drahtknebeln aus dem Baumarkt gebracht, auch eine Form abzustillen.
Interessant ist auch, dass Kollege Hirte kein Sardisch kann, nur die fremdgesungenen Lieder sind Volksgut.
Sicher ein Synchronsprecher. Sonst wäre ihm beim Sprechen auch die Fluppe in die Molke gefallen. Also Sprache nachher auf den Film ("Dokumentarfilm"?) gelegt?
Brüssel ist weit.
Ja, es ist eine Idylle gemessen an dem, was an Schrecklicherem auszumalen wäre: Birma,
Slums in Lagos, Kairo, Paris, demnächst Berlin?
Und sicher braucht man als anspruchsvoller Informationsästhet auch einen zu vermarktenden Titel. Dionysos als der Bocksfüssige hätte sich angeboten, der war meist (so die Mythen) besoffen, konnte alles leichter ertragen.
Motto von arte: "So habe ich das noch nie gesehen"!
Was nen Quatsch übrigens, zu behaupten, die Böcke würden 14 Tage nicht fressen...........
Schon vergessen? Der Fresstrieb stirbt zuletzt.
Gruss Moritz
Auch heute toben (Wirtschafts)Bürgerkriege.
Pan war ein Hirtengott, der die Hirtinnen erschreckte (panischer Schrecken), von dem kann der Malboro rauchende "drahtige" Allround-Arbeiter nicht abstammen. Sein Seitenschneider ist rostig.
Leider hört man die Todesschreie und das Röcheln beim Schlachten nicht, es ist feinsinnig mit "Musik" aus dem Off übertüncht.
Informationsästhetik nennt man das.
Die feingeschliffene "Kritik", schon der Morgenzeitung des Montag, wirkt wie eine Gefälligkeitsdarbietung unter Kollegen.
Wir danken Altsteirer für den link zu Arte. So kann man immer wieder hin und herschieben und sich manche Stellen mehrmals "ziehen".
Ich sehe ein Milieu wie in einer ungarischen Massenhundezucht für Exportwelpen: Dreck, Staub, Fliegen, Kot, Urin, humpelnde Tiere, verkotete Tiere - selbst im Stall. Keine Einstreu, wie sollte es auch, Getreide wird nicht mehr angebaut.
Bei archäologischen Forschungen in offenen Felshöhlen in der Ardèche und auf Corsica haben wir unter 60 cm Kot immer noch Reste von Einstreu neben steinzeitlichen Schabern gefunden.
So sorgte man vor Jahrtausenden für Tiere, auf Sardinien hat man es bis zu Drahtknebeln aus dem Baumarkt gebracht, auch eine Form abzustillen.
Interessant ist auch, dass Kollege Hirte kein Sardisch kann, nur die fremdgesungenen Lieder sind Volksgut.
Sicher ein Synchronsprecher. Sonst wäre ihm beim Sprechen auch die Fluppe in die Molke gefallen. Also Sprache nachher auf den Film ("Dokumentarfilm"?) gelegt?
Brüssel ist weit.
Ja, es ist eine Idylle gemessen an dem, was an Schrecklicherem auszumalen wäre: Birma,
Slums in Lagos, Kairo, Paris, demnächst Berlin?
Und sicher braucht man als anspruchsvoller Informationsästhet auch einen zu vermarktenden Titel. Dionysos als der Bocksfüssige hätte sich angeboten, der war meist (so die Mythen) besoffen, konnte alles leichter ertragen.
Motto von arte: "So habe ich das noch nie gesehen"!
Was nen Quatsch übrigens, zu behaupten, die Böcke würden 14 Tage nicht fressen...........
Schon vergessen? Der Fresstrieb stirbt zuletzt.
Gruss Moritz
Re: Joachino - Pans Erbe, Ein Ziegenhirte auf Sardinien
Den Deckmantel einer Tradition hier geltend zu machen,
erweckt in mir den Verdacht, das der Bereich einer etwaig
vorhandenen Sach- oder Fachkenntnis, Fertig- oder Fähigkeiten,
im Inhaltlichen Prozedere des Films
nach oben hin noch sehr, sehr viel Platz aufweist
Gruß
Jürgen
erweckt in mir den Verdacht, das der Bereich einer etwaig
vorhandenen Sach- oder Fachkenntnis, Fertig- oder Fähigkeiten,
im Inhaltlichen Prozedere des Films
nach oben hin noch sehr, sehr viel Platz aufweist
Gruß
Jürgen
Re: Joachino - Pans Erbe, Ein Ziegenhirte auf Sardinien
eine antwort für moritz
um vorurteile (oder besserwisserei) auszuräumen:
1. Antonello spricht sardisch, natürlich nicht mit mir, da ich nur italiensch spreche.
2. Seine ziegen sind im stall nur um gemolken zu werden. ansonsten werden sie nach der mittagshitze auf die endlose weide getrieben und bleiben auch über nacht draussen. morgens kommen sie dann von allein wieder zurück. stroh ist da nicht nötig.
3. Antonello spricht fast nie in die kamera, bis auf das eine mal, als er sein zeichen (im ohr) erklärt. der rest sind seine kommentare, an passender stelle im film unterlegt.
4. der gesang ist sardisch und den habe ich von meinem nachbarn aufgenommen, der das lied für mich gesungen hat.
5.das humpelde tier hatte sich in der macchia das bein verknackst.
6. es gab keine todesschreie, die musik habe wir zur intensivierung gewählt, da der kompressor sehr laut war.
7. "Tityre, tu patulae recubans sub tegmine fagi..." heistt übersetzt: Tityrus, dich pries ich unterm Dach breitästiger Buche.
jochen
um vorurteile (oder besserwisserei) auszuräumen:
1. Antonello spricht sardisch, natürlich nicht mit mir, da ich nur italiensch spreche.
2. Seine ziegen sind im stall nur um gemolken zu werden. ansonsten werden sie nach der mittagshitze auf die endlose weide getrieben und bleiben auch über nacht draussen. morgens kommen sie dann von allein wieder zurück. stroh ist da nicht nötig.
3. Antonello spricht fast nie in die kamera, bis auf das eine mal, als er sein zeichen (im ohr) erklärt. der rest sind seine kommentare, an passender stelle im film unterlegt.
4. der gesang ist sardisch und den habe ich von meinem nachbarn aufgenommen, der das lied für mich gesungen hat.
5.das humpelde tier hatte sich in der macchia das bein verknackst.
6. es gab keine todesschreie, die musik habe wir zur intensivierung gewählt, da der kompressor sehr laut war.
7. "Tityre, tu patulae recubans sub tegmine fagi..." heistt übersetzt: Tityrus, dich pries ich unterm Dach breitästiger Buche.
jochen
Diese Welt ist schön und ich weiss sie zu schätzen.
-
- Beiträge: 1032
- Registriert: 16.03.2001, 00:00
Re: Joachino - Pans Erbe, Ein Ziegenhirte auf Sardinien
Hallo zusammen und vor allem hallo Jochen,
ich habe den Film per Zufall nachts beim Durchzappen entdeckt und obwohl ich total müde war, fand ich es so interessant, dass ich bis zum Schluss durchgehalten habe.
Ich mag die Machart der Zoo-Soaps überhaupt nicht, wo man gezwungen wird, immer dran zu bleiben, weil die Storys innerhalb der Sendezeit Portionsweise serviert werden. Ich bevorzuge die herkömmlichen Dokus und als Hobbyfilmerin versuche ich auch immer was beim Zuschauen dazu zu lernen und mich, für meine eigenen Filme, inspirieren zu lassen.
Musikwahl, Atmosphäre, Landschaftsaufnahmen, Schnitt waren für meinen Geschmack perfekt. Dem Untertitel konnte ich nicht immer so schnell folgen, da ich einerseits bereits kleine Äuglein hatte und andererseits von den Aufnahmen zu fasziniert war um den geschrieben Zeilen nachzukommen.
Als mein Mann sagte, dass er den Hirten so liebevoll fand, folgte gleich darauf der Schnitt zum Schlachten. Prompt drehte er sich im Bett um und wollte das nicht mit ansehen. Ich mag so was genauso wenig sehen, und dennoch schaute ich es mir an. Denn ich hätte es als verfälscht gefunden, wenn es nicht gezeigt worden wäre. Natürlich lebe ich lieber in einer Welt, wo Friede, Freude, Eierkuchen herrscht, aber wenn es sich dort so abspielte, sollte es auch so gezeigt werden.
Ich fand das Schächten nicht OK und wollte diesbezüglich hier im Forum nachfragen, wie ihr das seht – aber das hat sich ja schon erledigt.
Für mich hatte der Film eine kleine Länge. Nämlich das Käsemachen, welches unkommentiert mir dann doch ein wenig zu langweilig wurde.
Außerdem würde mich interessieren, wie die Ziegen auf Kameramann und Kamera reagiert haben. Brauchten sie einige Zeit sich mit alledem anzufreunden, oder waren sie so wenig scheu, dass es total unkompliziert war?
Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass ich die besten Szenen dann in den Kasten bekomme, wenn ich alleine bei unseren Tieren bin. Sie sind Fremden gegenüber zwar nicht scheu, aber es ist dann doch etwas anderes, als wenn ich es selber filme. Wobei ich natürlich dann die Schwierigkeit habe, mich persönlich in meinen Film miteinzubringen, sprich die Pflege, Fütterung, Schmuseeinheiten unserer Tiere kaum zeigen kann.
Ich finde es sehr schön, dass sich Jochen als Filmemacher hier im Forum dazu äußert. Er machte nicht nur auf dem Film aufmerksam, sondern steht uns Rede und Antwort. Klärt auf, was wir hinterfragen, weil wir es nicht besser wissen und mutmaßen.
So nach dem Motto, was wollte der Künstler uns mit dem Bild sagen und der Mensch wild drauf los interpretiert und oftmals völlig daneben liegt #wb# . Doch „unser Künstler“ lebt noch und ist noch im Stande zu antworten ;-) .
Aus dem Grund finde ich es genial, dass Jochen uns die Hintergründe erklären kann (z.B. dass der Hirte sehr wohl sardisch spricht etc.).
Hut ab vor Jochen #daumen_hoch* , dass er sich alledem hier stellt und bemüht ist, alles in einem vernünftigen Ton zu erläutern. Wir wissen, dass das nicht selbstverständlich ist.
Jochen zeigt sich hier sehr offen. Sein registrierter Name und seine HP gefallen mir sehr gut, im Gegensatz zu vielen anonymen Nicknamen ohne eine Erkennung. Hinzu kommt sein Profilbild, was mir zeigt, hier will sich niemand verstecken, sondern vielmehr vorstellen #jubel# .
Jochen mach weiter so. Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass wenn man sich in die Öffentlichkeit begibt, man sich nicht nur Freunde macht, sondern auch auf Feinde und Neider stößt, Leute die einem alles mies machen, Leute die anscheinend die Weisheit mit Löffeln gefressen haben.
Ich persönlich finde Kritik immer dann gut (und solche gab es hier ja auch), wenn man auch eine Lösung parat hat, bzw. einem ein Weg aufgezeigt wird, wie man es hätte anders machen können. Alles andere halte ich für Nörgelei und schenke dem keine Beachtung.
ich habe den Film per Zufall nachts beim Durchzappen entdeckt und obwohl ich total müde war, fand ich es so interessant, dass ich bis zum Schluss durchgehalten habe.
Ich mag die Machart der Zoo-Soaps überhaupt nicht, wo man gezwungen wird, immer dran zu bleiben, weil die Storys innerhalb der Sendezeit Portionsweise serviert werden. Ich bevorzuge die herkömmlichen Dokus und als Hobbyfilmerin versuche ich auch immer was beim Zuschauen dazu zu lernen und mich, für meine eigenen Filme, inspirieren zu lassen.
Musikwahl, Atmosphäre, Landschaftsaufnahmen, Schnitt waren für meinen Geschmack perfekt. Dem Untertitel konnte ich nicht immer so schnell folgen, da ich einerseits bereits kleine Äuglein hatte und andererseits von den Aufnahmen zu fasziniert war um den geschrieben Zeilen nachzukommen.
Als mein Mann sagte, dass er den Hirten so liebevoll fand, folgte gleich darauf der Schnitt zum Schlachten. Prompt drehte er sich im Bett um und wollte das nicht mit ansehen. Ich mag so was genauso wenig sehen, und dennoch schaute ich es mir an. Denn ich hätte es als verfälscht gefunden, wenn es nicht gezeigt worden wäre. Natürlich lebe ich lieber in einer Welt, wo Friede, Freude, Eierkuchen herrscht, aber wenn es sich dort so abspielte, sollte es auch so gezeigt werden.
Ich fand das Schächten nicht OK und wollte diesbezüglich hier im Forum nachfragen, wie ihr das seht – aber das hat sich ja schon erledigt.
Für mich hatte der Film eine kleine Länge. Nämlich das Käsemachen, welches unkommentiert mir dann doch ein wenig zu langweilig wurde.
Außerdem würde mich interessieren, wie die Ziegen auf Kameramann und Kamera reagiert haben. Brauchten sie einige Zeit sich mit alledem anzufreunden, oder waren sie so wenig scheu, dass es total unkompliziert war?
Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass ich die besten Szenen dann in den Kasten bekomme, wenn ich alleine bei unseren Tieren bin. Sie sind Fremden gegenüber zwar nicht scheu, aber es ist dann doch etwas anderes, als wenn ich es selber filme. Wobei ich natürlich dann die Schwierigkeit habe, mich persönlich in meinen Film miteinzubringen, sprich die Pflege, Fütterung, Schmuseeinheiten unserer Tiere kaum zeigen kann.
Ich finde es sehr schön, dass sich Jochen als Filmemacher hier im Forum dazu äußert. Er machte nicht nur auf dem Film aufmerksam, sondern steht uns Rede und Antwort. Klärt auf, was wir hinterfragen, weil wir es nicht besser wissen und mutmaßen.
So nach dem Motto, was wollte der Künstler uns mit dem Bild sagen und der Mensch wild drauf los interpretiert und oftmals völlig daneben liegt #wb# . Doch „unser Künstler“ lebt noch und ist noch im Stande zu antworten ;-) .
Aus dem Grund finde ich es genial, dass Jochen uns die Hintergründe erklären kann (z.B. dass der Hirte sehr wohl sardisch spricht etc.).
Hut ab vor Jochen #daumen_hoch* , dass er sich alledem hier stellt und bemüht ist, alles in einem vernünftigen Ton zu erläutern. Wir wissen, dass das nicht selbstverständlich ist.
Jochen zeigt sich hier sehr offen. Sein registrierter Name und seine HP gefallen mir sehr gut, im Gegensatz zu vielen anonymen Nicknamen ohne eine Erkennung. Hinzu kommt sein Profilbild, was mir zeigt, hier will sich niemand verstecken, sondern vielmehr vorstellen #jubel# .
Jochen mach weiter so. Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass wenn man sich in die Öffentlichkeit begibt, man sich nicht nur Freunde macht, sondern auch auf Feinde und Neider stößt, Leute die einem alles mies machen, Leute die anscheinend die Weisheit mit Löffeln gefressen haben.
Ich persönlich finde Kritik immer dann gut (und solche gab es hier ja auch), wenn man auch eine Lösung parat hat, bzw. einem ein Weg aufgezeigt wird, wie man es hätte anders machen können. Alles andere halte ich für Nörgelei und schenke dem keine Beachtung.
Schönen Gruß aus der belgischen Eifel
Judith
Für mich ist das Leben eines Lamms nicht weniger wertvoll, als das Leben eines Menschen. (Mahatma Gandhi)
Caprino Seminare & Vorträge
www.ziegenworkshop.com
Judith
Für mich ist das Leben eines Lamms nicht weniger wertvoll, als das Leben eines Menschen. (Mahatma Gandhi)
Caprino Seminare & Vorträge
www.ziegenworkshop.com
Re: Joachino - Pans Erbe, Ein Ziegenhirte auf Sardinien
....schreibst Du, Judith.Jochen mach weiter so. Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass wenn man sich in die Öffentlichkeit begibt, man sich nicht nur Freunde macht, sondern auch auf Feinde und Neider stößt, Leute die einem alles mies machen, Leute die anscheinend die Weisheit mit Löffeln gefressen haben.
Ich habe mir alle Kommentare durchgelesen und die Hauptkritik gilt der widerwärtigen Schlachtmethode .Es hat nichts mit Neid, Mißgunst oder Ähnlichem zu tun.
Jeder soll filmen,wie er mag. Interessant ist allerdings die Vorstellung dieses Films in Jochens erstem Beitrag.Hier wird uns der Inhalt des Films quasi als "Neckermann-Idylle" schmackhaft gemacht...Und sogesehen darf man sich dann auch nicht wundern, wenn Negativkritik bezüglich des Inhaltes anschließend geübt wird.
Und fiese Schlachtmethoden zu filmen? Einerseits Hut ab vor der innerlichen Härte(ich hätte gekotzt und geheult) aber mir fehlt auch das Verständnis für das Tolerieren dieser Schlachtmethoden.
Ich habe bestimmt nicht die Weisheit mit Löffeln gefressen.Es schaudert mich.Und diese Zickleinquälerei mit der Supi-Anti-Saug-Holzschnitzkunstwerks-Automatik finde ich auch widerlich!!!
Nachdenkliche Grüsse
Elli&Co
-
- Beiträge: 1032
- Registriert: 16.03.2001, 00:00
Re: Joachino - Pans Erbe, Ein Ziegenhirte auf Sardinien
Hallo Elli,
mir liegt es fern, hier jemanden persönlich zu kritisieren, sondern meinte das ganz Allgemein und auch aus meiner Erfahrung/Vergangenheit heraus.
Ich finde es halt immer wieder schade zu lesen, dass es Leute gibt, die nur nörgeln, um des nörgeln Willens.
"Neckermann-Idylle":
Habe die Vorankündigung nicht gelesen, habe aber so meine Erfahrungen von Fernsehsendern, wie sie ihre Dokus und/oder Filme beschreiben/ankündigen - da kann der Filmemacher und Regisseur meist nix gegen machen.
Ich weiß noch seinerzeit, wie sich Frau von Schwind sehr gegen den Titel ihres Filmes, der ebenfalls auf arte lief, "Stur, faul, dumm? - Die Wiederentdeckung der Esel" gewährt hatte, aber nichts dagegen ausrichten konnte.
mir liegt es fern, hier jemanden persönlich zu kritisieren, sondern meinte das ganz Allgemein und auch aus meiner Erfahrung/Vergangenheit heraus.
Ich finde es halt immer wieder schade zu lesen, dass es Leute gibt, die nur nörgeln, um des nörgeln Willens.
"Neckermann-Idylle":
Habe die Vorankündigung nicht gelesen, habe aber so meine Erfahrungen von Fernsehsendern, wie sie ihre Dokus und/oder Filme beschreiben/ankündigen - da kann der Filmemacher und Regisseur meist nix gegen machen.
Ich weiß noch seinerzeit, wie sich Frau von Schwind sehr gegen den Titel ihres Filmes, der ebenfalls auf arte lief, "Stur, faul, dumm? - Die Wiederentdeckung der Esel" gewährt hatte, aber nichts dagegen ausrichten konnte.
Schönen Gruß aus der belgischen Eifel
Judith
Für mich ist das Leben eines Lamms nicht weniger wertvoll, als das Leben eines Menschen. (Mahatma Gandhi)
Caprino Seminare & Vorträge
www.ziegenworkshop.com
Judith
Für mich ist das Leben eines Lamms nicht weniger wertvoll, als das Leben eines Menschen. (Mahatma Gandhi)
Caprino Seminare & Vorträge
www.ziegenworkshop.com
Re: Joachino - Pans Erbe, Ein Ziegenhirte auf Sardinien
Mir ist es chon wichtig, klarzustellen. Ich (und die meisten anderen) haben ja nicht Jochen bzw. die Filmemacher kritisert, auch nicht die Darstellung, sondern den handelnden Hirten.
Ich finde es gut, in einem Dokumentar-Film alles was dazu gehört möglichst unkommentiert und neutral zu zeigen, auch das Töten. Wäre die Tötung mit Bolzenschussapparat gezeigt worden, wäre die Szene nicht appetitlicher geworden...es geht ja auch nicht um das Schlachten grundsätzlich...
Problematisch wird die Trennung zwischen Handlung und Film dann, wenn der Film tendenziell, vielleicht auch subtil unterschwellig, das Dokumentierte als Positiv hinstellt, dazu gehört auch der Text, der vorab der Badischen Zeitung veröffentlicht wurde.
Zweitens wird es problematisch, wenn der Filmemacher, also Jochen, den Hirten in seinem Handeln hier verteidigt und Tradtion als Begründung angibt. Damit stellt er sich auf die Seite des Tierquälers und muss logischerweise damit rechnen angegriffen zu werden.
Für die einen sind es halt ein paar übersehbare Kleinigkeiten, für die anderen eine Riesensauerei.
Tatsache scheint aber wohl: es wird geschächtet, was gemeinhin als Tierquälerei gilt, auch wenn ich nicht wirklich weiss, ob es in Italien explizit verboten ist, die EU Verordnung lässt hier meines Wissens Ausnahmen per Länderregelung zu.
Der Antisauger mittels Stöckchen im Maul mit Draht fixiert, würde hierzulande vermutlich rasch den Amtsveterinär wachrufen..
Das im Stall nicht eingestreut ist, mag zwar zum melken gehen, aber zum Ablammen? Die armen Ziegenmütter mussten erst mal den Dreck und die Steinchen von ihren Neugeborenen lecken, wozu sie verständlicherweise wenig Lust hatten... Wenn ich daran denke, mit welcher Eifrigkeit meine Mama´s sich auf die Kleinen stürzen... es ging auch anders, mit minimalen Änderungen:
Bolzenschußapperat kaufen und verwenden, Absetzer in eigener separaten Herde halten und in der Ablammzeit den Stall teilweise einstreuen...
lg
Andreas
Ich finde es gut, in einem Dokumentar-Film alles was dazu gehört möglichst unkommentiert und neutral zu zeigen, auch das Töten. Wäre die Tötung mit Bolzenschussapparat gezeigt worden, wäre die Szene nicht appetitlicher geworden...es geht ja auch nicht um das Schlachten grundsätzlich...
Problematisch wird die Trennung zwischen Handlung und Film dann, wenn der Film tendenziell, vielleicht auch subtil unterschwellig, das Dokumentierte als Positiv hinstellt, dazu gehört auch der Text, der vorab der Badischen Zeitung veröffentlicht wurde.
Zweitens wird es problematisch, wenn der Filmemacher, also Jochen, den Hirten in seinem Handeln hier verteidigt und Tradtion als Begründung angibt. Damit stellt er sich auf die Seite des Tierquälers und muss logischerweise damit rechnen angegriffen zu werden.
Für die einen sind es halt ein paar übersehbare Kleinigkeiten, für die anderen eine Riesensauerei.
Tatsache scheint aber wohl: es wird geschächtet, was gemeinhin als Tierquälerei gilt, auch wenn ich nicht wirklich weiss, ob es in Italien explizit verboten ist, die EU Verordnung lässt hier meines Wissens Ausnahmen per Länderregelung zu.
Der Antisauger mittels Stöckchen im Maul mit Draht fixiert, würde hierzulande vermutlich rasch den Amtsveterinär wachrufen..
Das im Stall nicht eingestreut ist, mag zwar zum melken gehen, aber zum Ablammen? Die armen Ziegenmütter mussten erst mal den Dreck und die Steinchen von ihren Neugeborenen lecken, wozu sie verständlicherweise wenig Lust hatten... Wenn ich daran denke, mit welcher Eifrigkeit meine Mama´s sich auf die Kleinen stürzen... es ging auch anders, mit minimalen Änderungen:
Bolzenschußapperat kaufen und verwenden, Absetzer in eigener separaten Herde halten und in der Ablammzeit den Stall teilweise einstreuen...
lg
Andreas
Re: Joachino - Pans Erbe, Ein Ziegenhirte auf Sardinien
- da kann der Filmemacher und Regisseur meist nix gegen machen.
jener welcher ist es doch, der das Ganze hier glorifizieren möchte, und kollektive Nährböden sucht,
Synapsentraining wäre hier ein Rat meinerseits
Gruß
Jürgen
Re: Joachino - Pans Erbe, Ein Ziegenhirte auf Sardinien
Liebe Judith,
ich hatte dennoch nicht den Eindruck,dass gerade hier in diesem thread von irgendwem "um des Nörgelns willen,genörgelt" wird.
Ich fühle mich auch in keinster Weise weder von Dir kritisiert,noch angegriffen.Und gegen Dich persönlich habe ich doch auch nix!
Die "Neckermann-Idylle" wurde übrigens von Jochen selbst in seiner Vorstellung geschrieben.
Wieder einmal geht es um gnadenlose Tierquälerei,die so nicht hingenommen werden kann.
Und sich dann über die berechtigt geäußerte Kritik,die Tötungsmethode betreffend ,zu äußern,ist keine Kritik an dem Kunstverständnis,respektive dem filmischen Sachverstand vom Jochen.Beides kann ich nicht beurteilen.
Er hätte jedoch statt der netten Hintergrundmusik erklärende Worte in Sachen Schmerzempfindung auch bei Tieren?vom Stapel lassen können oder sonstwie nicht nostalgisch"entrückt" zu sein sondern knallhart sagen können: O.K. Leute,so wird es leider hier von meinem Kumpel gemacht,aber ich finde es trotzdem widerlich....etc.....
Und bevor jetzt wieder die Nummer der "Hardliner(innen)"kommt:Ja! Ich esse auch wieder Fleisch! Ich weiß,dass dafür Tiere sterben müssen.Aber mit Sicherheit nicht auf diese abartige Weise!!!!
In Afrika werden immer noch Frauen der Tradition wegen beschnitten.
Und die Landschaft ist dort auch einmalig.
Schöne Grüsse
Elli&Co
ich hatte dennoch nicht den Eindruck,dass gerade hier in diesem thread von irgendwem "um des Nörgelns willen,genörgelt" wird.
Ich fühle mich auch in keinster Weise weder von Dir kritisiert,noch angegriffen.Und gegen Dich persönlich habe ich doch auch nix!
Die "Neckermann-Idylle" wurde übrigens von Jochen selbst in seiner Vorstellung geschrieben.
Wieder einmal geht es um gnadenlose Tierquälerei,die so nicht hingenommen werden kann.
Und sich dann über die berechtigt geäußerte Kritik,die Tötungsmethode betreffend ,zu äußern,ist keine Kritik an dem Kunstverständnis,respektive dem filmischen Sachverstand vom Jochen.Beides kann ich nicht beurteilen.
Er hätte jedoch statt der netten Hintergrundmusik erklärende Worte in Sachen Schmerzempfindung auch bei Tieren?vom Stapel lassen können oder sonstwie nicht nostalgisch"entrückt" zu sein sondern knallhart sagen können: O.K. Leute,so wird es leider hier von meinem Kumpel gemacht,aber ich finde es trotzdem widerlich....etc.....
Und bevor jetzt wieder die Nummer der "Hardliner(innen)"kommt:Ja! Ich esse auch wieder Fleisch! Ich weiß,dass dafür Tiere sterben müssen.Aber mit Sicherheit nicht auf diese abartige Weise!!!!
In Afrika werden immer noch Frauen der Tradition wegen beschnitten.
Und die Landschaft ist dort auch einmalig.
Schöne Grüsse
Elli&Co
Re: Joachino - Pans Erbe, Ein Ziegenhirte auf Sardinien
Außerdem würde mich interessieren, wie die Ziegen auf Kameramann und Kamera reagiert haben. Brauchten sie einige Zeit sich mit alledem anzufreunden, oder waren sie so wenig scheu, dass es total unkompliziert war? - schreibt Judith
Antonellos ziegen sind fremden gegenueber sehr scheu. sie leben ja quasi ab nachmittag bis zum morgen wie Wild in der macchia.
ich musste mich haeufig verstecken bei den aufnahmen. die 2. ziege, die antonello zwischen den beinen melkt, schaut auch ganz verstoert auf mich und ist sehr angespannt und will weg. wenn ich dann laengere zeit im stall blieb, haben sie sich langsam an mich gewoehnt.
nun ein kommentar zum schaechten. ich war mit 21 jahren entwicklungshelfer im dschungel von ecuador und habe dort haeufiger beim schlachten von kuehen zugeschaut. die tiere wurden am hals mit einem seil nach unten gezogen, sodass sie auf die knie fielen. dann wurde mit einem kurzen messer die rueckennerven durchstochen, was nicht immer beim ersten mal klappte. einige bereits tote tiere lage direkt davor. das alles im freien mit tausenden fliegen.
dann habe ich hier in deutschland im tv einen dokumentarfilm gesehen ueber das toeten im schlachthof. die tiere kommen teils von weither und werden ueber hunderte km transportiert in engen lastwagen, teils in der kaelte. dann der wartestress im schlachthaus. das bolzenschussgeraet funktionierte da auch nicht immer. da waere ich bestimmt lieber eine ziege bei antonello und waere in wenigen sekunden tot, wenn es soweit ist.
Antonellos ziegen sind fremden gegenueber sehr scheu. sie leben ja quasi ab nachmittag bis zum morgen wie Wild in der macchia.
ich musste mich haeufig verstecken bei den aufnahmen. die 2. ziege, die antonello zwischen den beinen melkt, schaut auch ganz verstoert auf mich und ist sehr angespannt und will weg. wenn ich dann laengere zeit im stall blieb, haben sie sich langsam an mich gewoehnt.
nun ein kommentar zum schaechten. ich war mit 21 jahren entwicklungshelfer im dschungel von ecuador und habe dort haeufiger beim schlachten von kuehen zugeschaut. die tiere wurden am hals mit einem seil nach unten gezogen, sodass sie auf die knie fielen. dann wurde mit einem kurzen messer die rueckennerven durchstochen, was nicht immer beim ersten mal klappte. einige bereits tote tiere lage direkt davor. das alles im freien mit tausenden fliegen.
dann habe ich hier in deutschland im tv einen dokumentarfilm gesehen ueber das toeten im schlachthof. die tiere kommen teils von weither und werden ueber hunderte km transportiert in engen lastwagen, teils in der kaelte. dann der wartestress im schlachthaus. das bolzenschussgeraet funktionierte da auch nicht immer. da waere ich bestimmt lieber eine ziege bei antonello und waere in wenigen sekunden tot, wenn es soweit ist.
Diese Welt ist schön und ich weiss sie zu schätzen.