weidewelt.org

Hallo ihr ZiegenexpertInnen!

Ich verbringe meine Nachmittage (sämtliche 8)) auf einem Hof für integratives Reiten und Voltigieren, helfe dort mit und betreue bisher vor allem die 3 Esel, von denen ich einen speziell selbst ausbilde. Per clickern haben wir schon eine ganze Menge toller Kunststücke erarbeitet, was uns beiden viel Spaß macht und wir mittlerweile auch bei größeren Auftritten sicher präsentieren können. Außerdem unternehmen wir viele lange Wanderungen, nachdem sich Fräulein Esel nach zweieinhalb Jahren täglicher Arbeit vom Mehr-in-Luft-als-am-Boden-Rodeo-Arabächen zum geländesicheren Verlasstier entwickelt hat. #daumen_hoch*

Jedes Tier bei uns am Hof, 14 Pferde und 3 Esel, hat eine Bezugsbetreuerin, die sich spaziell um dieses Tier kümmert. Ein System, das sich sehr bewährt hat und die Tiere ausgeglichen und zufrieden sein lässt. :-)

Die Letzten, die nun eine solche Betreuung bekommen werden, sind die beiden Tauernscheckgeißen (Schwestern, 3 Jahre alt). Die Mädels werden momentan immer wieder mal bei Kinderkursen zu Spaziergängen mitgenommen. Da zieht dann eine bunte Meute aus Kindern, Reitlehrerinnen, Pferden, Eseln und Ziegen quer durch den Wald.

Sobald zwei Betreuerinnen gefunden sind, soll das Spazierengehen (sie gehen meist brav und gern, aber manchmal ziehen sie noch und sind recht aufgeregt) vertieft und Kunststücke einstudiert werden.

Über all das soll ich quasi die Oberaufsicht übernehmen, mein Tätigkeitsbereich wird also von den Eseln auf die Ziegen ausgeweitet. Spannende Sache, ich mag die Ziegen, sehr intelligente Tierchens.

So bin ich nun also hier gelandet, um mich umfassend zu informieren. Freu mich schon auf viele Erkenntnisse.



Das ist Nala, die Zurückhaltendere, die aber, glaub ich, eigentlich das Sagen hat:



Und das ist Nikita, unterscheidbar am weißen Stern auf der Stirn, die Forschere, die schneller lernt, aber auch stürmischer ist:



lg
Andrea

Hallo,

willkommen im Forum.

Ist es sicher, dass die Ziegen Tauernschecken sind. Da fehlt mir die, wie im Namen schon hinterlegte, typische Scheckung. Sind es zuchtuntaugliche, weil fehlfarbene, Tiere?

hallo möhrchen *fg*

willkommen im forum

endlich bekommen wir weitere verstärkung aus dem ösiland #jubel#

Hallo Andrea,

herzlich willkommen hier im Forum. Es freut mich auch, dass wieder jemand aus dem benachbarten Ausland zu uns gefunden hat. Ein Erfahrungsaustausch über die Grenzen hinweg ist immer sehr interessant.

Viele liebe Grüße,
Sven

Hallo Sabine!

Ja, es sind garantiert echte. Sind aus dem Tiergarten (Zoo) Schönbrunn, wo sie gezielt gezüchtet werden. Vermutlich waren sie billiger, weil eben nicht so gescheckt wie die anderen, das könnt ich mir vorstellen, aber echt sind sie sicher. ;-)

Hallo Thomas!

Diese Foren sind irgendwie immer "deutsch" und ich hab immer das Gefühl, mich dazuzuschummeln. Aber man gewöhnt sich dran, nicht? *fg*

Hallo Sven,

danke fürs nette Willkommen!

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Hab mich jetzt mal mit Literatur aus der Empfehlungsliste hier eingedeckt und werd mal rumstöbern, die ersten Fragen kommen sicher bald.

Ach ja, Frage 1 fällt mir grad ein: da ja Wiederkäuer, muss man bei Aktivitäten darauf Rücksicht nehmen? Dass sie, wenn sie wiederkäuen z.B. nicht so gern spazieren gehen mögen oder so?

lg
Andrea

Hallo,

ja, Du musst die Ruhezeiten zum Wiederkäuen bei Aktivitäten einplanen. Sie können zwar auch lernen, im gehen wiederzukäuen, aber optimal ist das nicht.

Sinnvollerweise richtest Du den Fütterungs- und Aktivitätsplan so aus, dass die Tiere nach dem Fressen (wenn sie nicht rund um die Uhr Zugang zu Futter haben) ca. 2 Stunden Ruhe haben oder dass die Spaziergänge so ausgerichtet sind, dass zwischendrin eine längere Pause liegt (z.B. Mittagspause) oder z.B. so "kurz" sind, dass die Tiere danach wiederkäuen können - und während des Spazierganges knabbern können (2-3 Stunden). Oder Du gehst so zeitig am Morgen los, dass sie noch nicht in Fress-Stimmung sind, musst dann aber einkalkulieren, dass sie unterwegs anfangen, an den Wegrändern zu naschen. Und sie bekommen ihre Futterration dann nach der Rückkehr. Diese Touren dürfen aber nicht zu lang sein oder Du planst wiederum entsprechende Futterpausen.

Ich weiß, man mag es bei Pferden und Eseln nicht, wenn diese unterwegs fressen aber bei den Ziegen konnte ich feststellen, dass diese ca. 30-40 min. zu Beginn einer Tour naschen, danach laufen sie zügig mit und nutzen nur noch richtige Fresspausen. So kommen sie ausserdem in den Genuß einer deutlich vielfältigeren Diät, als eine Weide/Auslaufhaltung ihnen bieten kann.

Hallo Möhrchen,

schön dich nun auch im Ziegenforum zu lesen #jubel# .

Unsere Ziegen kauen z. B. nicht im Gehen, sondern nur im Stehen oder Liegen. Das muss ich bei meinen Wanderungen immer mit einplanen, bzw. berücksichtigen.
Da unsere Ziegen frei mitlaufen (also wenn wir aus dem verkehrsreichen Dorf raus sind), naschen sie am Wegrand. Das finde ich auch völlig OK, denn sie bleiben nie am Wegrand stehen, sondern schließen ständig wieder auf, laufen manchmal ein paar Schritte vor und gehen dann wieder mit, wenn wir auf ihrer Höhe sind.
Unsere Ziegen haben uns (Esel und Menschen) als Leithammel anerkannt und gehen somit quasi besser Beifuß, als so mancher Hund :D .
Wenn der erste "Hunger", eigentlich ist es eher Appetiet, denn wir gehen nie mit leeren Magen los, gestillt ist, gehen sie ohnehin vorbildlich in unserer gemischten Herde mit.
Je menschenbezogener die Ziegen sind, desto besser für die Spaziergänge.

Wir reagieren eure Ziegen denn auf fremde Hunde? Hast du damit schon Erfahrung sammeln können?

Hallo Sabine,

vielen Dank. Also, bei uns sind die Ziegen die einzigen Tiere im Stall, die Heu rund um die Uhr zur Verfügung haben, deshalb is das mit dem Timing schwierig. Aber die Spaziergänge dauern mit Kindern ca. eine Stunde und wenn sie Betreuerinnen bekommen, werden die sicher auch nicht gleich 5 Stunden ausdauernwandern, also, das hält sich im gemütlichen Bereich auf alles. Ich hab deshalb gefragt, weil ich erstens wissen wollte, ob es gesundheitliche Schäden hervorrufen kann, wenn man sie beim Wiederkäuen zum Gehen zwingt, und ob es zweitens damit zu tun haben könnte, dass sie manchmal gern mitkommen, sich sofort aufhalftern lassen, und manchmal eben rumzicken und man sie fürs Halftern richtig einfangen muss... Aber um das zu durchschauen, muss ich sie wohl erst besser kennen lernen.

Hallo Judith,

jaja, so liest man sich wieder. *fg* Letztens haben wirs nicht geschafft, Nala aufzuhalftern, deshalb haben wir sie kurzerhand frei laufen lassen und hatten nur Nikita am Strick, das hat prima geklappt, sie war so eng bei uns, als wär sie auch am Strick. Nur einmal hat sie kurz einen Jogger verfolgt, dem is ganz anders geworden. #engel# An die Hunde haben wir gar nicht gedacht, ehrlich gesagt. Wir haben mehrere Hunde am Hof (unter anderem meinen), die bei solchen Spaziergängen immer wieder mal mitgehen. Wie sie denen (und fremden) begegnen, wenn sie frei sind, weiß ich (noch) nicht... Im Umgang mit den Kindern sind sie oft stürmisch (manche Kinder finden das cool, manche fürchten sich auch), aber nie aggressiv.

Ach ja, falls wer aus Wien/Umgebung mitliest, der gern eine dieser netten Ziegen betreuen würde (mind. zwei Mal pro Woche kommen und was mit ihr unternehmen, bespaßen also) - gerne melden!! ;-)

lg
Andrea

Ähm, ich hab gleich noch eine Frage, auf die ich per Recherche keine wirkliche Antwort gefunden habe (bzw. unterschiedliche Fotos mit beiden Varianten). Legt ihr das Genickteil des Halfters hinter die Ohren oder zwischen Hörner und Ohren? Das war bei uns im Stall auch bereits immer wieder Thema. Was ist sinnvoller/praktischer/bei den Ziegen beliebter?

lg
Andrea

Hallo,

hinter den Ohren.

Sollte der Genickriemen - passiert, wenn die Halfter nicht 100%ig passen oft - tief in den Nacken rutschen, muss das Halfter mit einem Stirnriemen nachgerüstet werden.