Brigh - Grüßle aus Bayern

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Brigh
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Registriert: 12.04.2019, 22:22

Beitrag von Brigh »

@Piroschka

Nun war der TA hier und befand Heidi als stabil. Er meinte, innerhalb der nächsten Tage sollte sie selbsttändig aufstehen und laufen können. Sein Wort in Gottes Ohr!
Den Behandlungsablauf seit gestern habe ich nun auch:

17.04.

Plasma von Mutter infundiert 80 ml
Vit E und Selen (Injektion) 2 ml

18.04.

Natriumbicarbonat (Infusion) 15 ml (das wird vermutlich das "...probionat" sein)
Vit B 1-12
Vit ADE

Seit dem 16. 04. (Notdienst Nacht in Teisendorf) bekommt sie 2x tägl. 15 ml Effydral, je 2 Stunden nach und vor der Mahlzeit.

Sie ist jetzt viel in der Sonne und das genießt sie auch. (Sie steht noch immer nicht selbstständig auf obwohl sie es versucht)

Jetzt fahre ich wieder los um Milch zu holen. (Wir melken ja nun die "Rabenmutter) und stell Dir vor, heute haben wir zum 1.x 90 ml auf einmal erwischt! Freuuuu...

[quote='Piroschka','https://ziegen-treff.de/forum/index.php ... post216790']Kleine Wiederkäuer sind wirtschaftlich so wenig wert, das ist der Grund.
Die Schafhalter (Vermehrer) lösen die Probleme selbst, weil TA Einsatz meist wirtschaftlich nicht zu vertreten ist.
[/quote]
Ich verstehe das doch. Es geht nicht darum, ob man sich so eine Behandlung leisten kann (das könnten bei einem Lämmchen sicherlich viele), es geht eben darum, dass ein Betrieb - und nichts anderes ist das bei Profis - gewinnorientiert arbeiten muss um überleben zu können.


[quote='Piroschka','https://ziegen-treff.de/forum/index.php ... post216790']Du bist halt eine Kuschelhalterin, die meiner Devise folgt "Geld spielt keine Rolle" (mit der ich mich meist beliebt mache, weil die Leute denken, ich meinte das ernst.
Ernst meine ich: ein Hobby muß man sich leisten können (Louis-Vuitton-Effekt).
[/quote]Genau so und nicht anders ist es bei mir auch. :D Zweifelsohne ist das mein Hobby - und ich liebe es im wahrsten Sinne des Wortes. Ich denke aber auch, dass ich als Profi-Züchter gänzlich ungeeignet wäre weil die zwingend notwendige Härte mich zerstören würde. Vermutlich wäre es anders wenn ich anders aufgewachsen wäre.

Aber muss man mir, wenn ich vor Sorge um Heidi nicht mehr weiß was ich tun soll, wirklich "als guten Rat" ins Gesicht brüllen, dass ich einen schweren Hammer nehmen und ihn Heidi zwischen die nicht vorhandenen Hörner schlagen soll? Oder dass ich sie außerhalb meiner Sicht- und Hörweite legen soll und nach zwei Tagen sei das Problem gelöst? Ich denke nicht und halte das für derart brutal und ekelhaft, dass ich es gar nicht richtig in Worte fassen kann. Ich erlebte es im Wartebereich der TA-Klinik in München mit einem anderen Patienten der gerade Medis für seine Kühe holte. Ich bin gesessen und trotzdem begann der Raum sich um mich zu drehen.

Ich fahre jetzt Milch holen.

Bis später und noch einen schönen Rest-Nachmittag.


ElliBesch
Beiträge: 3694
Registriert: 17.03.2008, 10:35

Beitrag von ElliBesch »

Als alte Suchfüchsin schalte ich mich mal schnell ein: Natrium Propionat.

Gefunden in diesem thread


LG Elli



Viel Glück!


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Not being vegan is a mistake. ^^
sanhestar
Beiträge: 8258
Registriert: 17.03.2003, 11:56

Beitrag von sanhestar »

Leider kann ich da nicht helfen. Unter .....proprionat" fällt mir nur Natriumproprionat ein. Das kenne ich allerdings nur als Unterstützung des Pansens und weiss nicht, ob das injiziert werden kann/darf.


Sabine M.H.
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Brigh
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Beitrag von Brigh »

@Piroschka @sanhestar @ElliBesch

Komme gerade vom Milch holen und HEIDI LÄUFT! Sie rennt zwar nicht und hüpft auch nicht, aber SIE LÄUFT FAST NORMAL! Ich freu mich narrisch! #jubel# #jubel# #jubel#
Später antworte ich jeden einzeln, das ist Ehrensache, aber jetzt MUSS ich Heidi zuschauen wie sie LÄUFT.

DANKE euch allen von ganzem Herzen <3 :*

Bis später


Brigh
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Beitrag von Brigh »

@sanhestar und @ElliBesch
Natrium Propionat kannte der TA, meinte aber, dass es nur bei Gabe von Raufutter gegeben werden darf und daher nicht bei "Säuglingen"


Brigh
Beiträge: 115
Registriert: 12.04.2019, 22:22

Beitrag von Brigh »

@Piroschka

Habe soeben den von Dir benannten T aufgerufen und eine interessante Aussage dort gefunden:

"...Total platte Lämmer sofort mit Natriumhydrogencarbonat infusieren (hat der Tierarzt oder die Apotheke) und in der Folge drei bis vier mal im 3-Stundenrhythmus 10-20 ml oral eingeben, was bei Lämmern die noch im Anfangsstadium stecken auch ausreicht."

Morgen werde ich den TA noch einmal kommen lassen und ihn bitten, die Therapie zu verabreichen. Hoffentlich ist es noch im Anfangsstadium.
(Heidi istjetzt wieder schlapp).


sanhestar
Beiträge: 8258
Registriert: 17.03.2003, 11:56

Beitrag von sanhestar »

Wir sind alle sicherlich schon wieder mitten im Alltragstrott und -stress, aber eine kurze Rückmeldung, wie es Heidi geht, ob sie stabiler ist - das wäre toll!


Sabine M.H.
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Brigh
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Beitrag von Brigh »

Das Update wollte ich eigentlich erst morgen bringen weil ich dann vermutlich mehr zu berichten hätte, doch nach so einer netten Aufforderung kommt es eben umgehend.

Am Samstag ging es Heidi so schlecht, dass sogar der TA meinte, nun solle man vielleicht doch ans aufgeben denken. Sie lag nur noch da, die Beine zur Seite gestreckt, hatte keine Kraft mehr das Köpfchen zu heben, war apathisch, hyperventilierte und stöhnte permanent.
Es war nun nichts mehr zu zerstören übrig und so entschloss ich mich, ihr Antibiotika (Sulfonamid) zu geben. Das ist stets das letzte Mittel meiner Wahl, auch bei Menschen.

Am Nachmittag des Ostersonntags ging es ihr deutlich besser. Sie trank wieder gerne aus ihrem Fläschchen, stöhnte nicht mehr und lief, wenn man sie hinstellte, auch ein paar wackelige Schritte. Die Medikamentation bestand nun aus 0,25 g Sulfonamid (über den Tag verteilt in der Milch), 2x tägl. 15 ml Effydral, je 2 Stunden zwischen den Mahlzeiten, Je 5 ml Natrium Propionat (in die Milch gerührt).
Am Ostermontag kam dann der (vermeintliche) Durchbruch: sie stand alleine auf! Ich konnte es gar nicht glauben, doch sah ich es insgesamt 5x. Die Freude war enorm! Sie wirkte fast normal, ein wenig langsamer beim Gehen zwar, aber insgesamt ging es ihr seit Beginn dieser Krankheit noch nie so gut.
Da der TA meinte, dass sie das Effydral insgesamt 5 Tage nehmen sollte, sie es jedoch bereits 6 Tage lang verabreicht bekam, setzte ich es am Ostermontag ab. Die restliche Medikamentation wurde beibehalten.

Gestern morgen brach die Welt wieder ein. Heidi ging es zwar nicht so schlecht wie letzten Samstag, aber wesentlich schlechter als am Ostermontag. Sie konnte nicht mehr alleine aufstehen und lief, wenn man sie hingestellt hatte, wenige unsichere Schritte bis sie wieder zusammenbrach. Desweiteren hatte sie starken Durchfall, der gegen Tagesende schaumig wurde.

Da die einzige Veränderung zum Vortag das weglassen des Effydrals war, gab ich es ihr nun wieder wie gehabt, also 2x täglich. Außerdem rührte ich Stullmisan in jedes Fläschchen Milch (gegen Durchfall). Damit sie nich dehydriert bekam sie stündlich Salbeitee.

Heute morgen fand ich sie in deutlich besserer Verfassung als gestern. Sie kann zwar noch immer nicht selbständig aufstehen, nimmt aber wieder regen Anteil an ihrer Umwelt, trinkt alle zwei Stunden ca. 150 ml, knabbert an Heu, läuft mehr und sicherer als gestern, und Durchfall war heute keiner (allerdings setzte sie gar keinen Stuhl ab). Nennenswertes Fieber hatte sie nie, auch heute nicht (39,2)

Wie oft hatte ich schon gedacht: jetzt ist es geschafft, jetzt wird es kontinuierlich besser werden - doch stets kam ein herber Rückschlag. Ich wage es daher dieses Mal nicht zu sagen, doch ich habe wieder Hoffnung. Ich bin wie der Frosch in der Milch: ich strample und strample bis Sahne geschlagen ist und dann kann ich raushüpfen. Das gelingt zwar nicht immer, aber viel öfter als wenn man es gar nicht versuchen würde, nicht wahr? :)
Noch nie vorher musste ich so sehr für ein Leben kämpfen, wirklich noch niemals! Drückt mir bitte die Daumen.

LG
Zuletzt geändert von Brigh am 24.04.2019, 17:48, insgesamt 2-mal geändert.


Marlies112
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Registriert: 29.04.2018, 21:14

Beitrag von Marlies112 »

Nein nicht über die Milch selbst. Ausser es wurde Kot mit in die Milch gebracht wenn das Euter nicht sauber war.


sanhestar
Beiträge: 8258
Registriert: 17.03.2003, 11:56

Beitrag von sanhestar »

was für eine Berg- und Talfahrt.

Kokzidien: Heidi war ja letzte Woche ein paar mal im Stall mit. Evtl. hat sie sich da schon Kokzidien eingefangen.

Bevor da aber an Behandlung gedacht wird, sollte eine Kotprobe untersucht werden, sobald sie wieder Kot absetzt.


Sabine M.H.
http://www.working-goats.de Pack- und Fahrziegen
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