Brigh - Grüßle aus Bayern

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Brigh
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Beitrag von Brigh »

@sanhestar
@ElliBesch

Da "alles kann - nichts muss" gehe ich bei Heidis Glück mal davon aus, dass "alles kann". Sie hat ja bis jetzt immer voll "hier" geschrieen wenn es um Krankheiten ging. Inzwischen mag ich schon gar nicht mehr sagen, was sie nun eigentlich alles hatte, sondern eher, was sie nicht hatte. Da muss ich nicht soviel erinnern denn es bleibt wenig übrig.

Woran erkennt man denn Eierstockzysten und Hormonentgleisungen? (Letzteres kann ich mir noch irgendwie erklären. Das scheint dann wohl die Dauerbrünstigkeit zu sein und sich in ständigem Schreien auszudrücken. Oder ist das falsch?)

Und ja, ich mache das so wie Du es vorgeschlagen hast und warte mit dem anderen Kleinen bis es 8 Wochen alt ist. Deinen anderen Rat bezügl. der getrennten Schlafplätze werde ich am WE umsetzen.
Zuletzt geändert von Brigh am 23.05.2019, 17:05, insgesamt 1-mal geändert.


sanhestar
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Beitrag von sanhestar »

ja, Dauerbrunst, also ständiges Rufen aber auch Schwanzwedeln, Aufreiten auf andere Ziegen und sonstiges Brunstverhalten.


Sabine M.H.
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Brigh
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Beitrag von Brigh »

Ich dachte, Schwanzwedeln sei ein Zeichen von Freude. Wofür steht das denn alles?


sanhestar
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Beitrag von sanhestar »

Erregung generell aber eben auch Deckbereitschaft.


Sabine M.H.
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ElliBesch
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Beitrag von ElliBesch »

Gibt es eigentlich Studien darüber,"dass ungedeckte, weibliche Ziegen im Laufe ihres Lebens gesundheitliche Probleme entwickeln können. Eierstockszysten sind hier am häufigsten, die dann zu Hormonstörungen und z.B. Dauerbrünstigkeit führen können. Bei Grossziegen kommt dies nicht so häufig vor, wie bei Zwergziegen, aber es muss erwähnt werden."

Ich stelle mir das ja so vor, dass Ziegen, die 'professionell' gehalten werden, sprich: Leistung in Form von "Zickleinproduktion plus Milch für menschlichen Käse" bringen sollen,ja doch in der überwiegenden Mehrzahl auf der Welt vorhanden sind und dadurch schon mal nicht in das Raster passen.

Einige/viele? Schmuseziegenhalter sind oftmals auch erfreut über Ziegen-Nachwuchs-( sieht man ja auch an den vielen Bockzicklein-Angeboten auf diversen Plattformen) von daher kann es dort eigentlich auch keine Zahlen/Daten über hormonelle Störungen geben?

Mit Packziegen kenne ich mich nicht aus- werden die nicht geschwängert?

@ Brigh- mach Dir bitte demnächst über das Schwanzwedeln Deiner Ziegen keine großen Sorgen. Bei meinen ist das so: Wenn ich mit ihnen wandere oder mich oft mit ihnen beschäftige, freuen sie sich und wedeln dann tatsächlich öfter mal. Beobachte ich sie bei der Futtersuche im Gelände, sehe ich, wie sich so manche Ziege gerade freut, etwas besonders Leckeres in dem Augenblick erhascht zu haben und wedelt auch kurz.

Alle paar Wochen (ca. 3-4 Wochen) fängt dann eine an, etwas unruhig zu werden, dann wird sie bockig und ist bei den anderen Ziegen etwas aufdringlich. In jungen Jahren war das Rufen nach dem Bock etwas lauter...mittlerweile sind alle Damen recht ruhig und der natürliche 'Spuk' hat dann schnell ein Ende.( Nach 1- 2 Tagen) Die Damen besteigen sich dann manchmal gegenseitig und so mancher Mensch würde sagen: Oh Gott- schade, dass sie nie trächtig werden dürfen. ABER: Ich bin sehr froh- nicht zu den wahllosen Tiervermehrern zu gehören und behaupte, dass es meinen Ziegen trotzdem gut geht.

Denke einfach positiv! Und ja- ich freue mich sehr, wenn dein Bauer doch ein netter Mensch zu sein scheint.

LG Elli
Zuletzt geändert von ElliBesch am 24.05.2019, 08:01, insgesamt 2-mal geändert.


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Not being vegan is a mistake. ^^
sanhestar
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Beitrag von sanhestar »

Zum Packen werden überwiegend Kastrate genommen und die weiblichen Ziegen gehen in die Zucht......


Sabine M.H.
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DreiZiegen
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Beitrag von DreiZiegen »

Apropos Eierstockzysten und Hormonstörungen und wie man die erkennt. Ich denke mal, ein Ultraschall wäre bei ersterem hilfreich?

Ich habe eine gemischte Zwergziegengruppe. Die Tochter ist 6 und ungedeckt; die Mutter ist 9 und seit 6 Jahren auch ungedeckt. Der Sohn ist ebenfalls 6 und kastriert.

Überall lese ich, Zwergziegen sind asaisonal und werden laut, wenn sie brünstig werden.

Hier aber irgendwie nicht. Im Gegenteil, bislang sind sie alle drei sehr leise. Wenn gemeckert wird, dann im Flüsterton. Aufgeritten hat hier auch noch niemand. Hin und wieder (ca. 1x alle 10 Tage oder so) sehe ich sie mal gegenseitig Kopf stoßen, aber auch nur ein- oder zweimal, sieht spielerisch aus, dann ist wieder Ruhe.


Ich denke mal, dass sie so anders sind, mag damit zusammenhängen, dass sie eine Familie sind und nie andere Ziegen zu Gesicht bekommen haben. Mama war, ist und bleibt Chef, Punkt.


Brigh
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Beitrag von Brigh »

Gute Neuigkeiten:

Heidi geht es super. Sie frisst jetzt schon intensiv Blätter und Sträucher (die guten natürlich nur), aber Heu ist noch immer "Pfui". Sie mag es einfach nicht obwohl es der dritte Schnitt von letzten Jahr ist. Ich hoffe, es gibt sich bis zum Winter.
Sie bekommt auch noch immer ihr Fläschchen mit frischer Ziegenmilch. Inzwischen verträgt sie 190 ml auf einmal und so bekommt sie eben so viele Fläschen wie nötig um auf max. 1,8 L pro Tag zu kommen (diese Formel habe ich irgendwo bei euch gelesen).

Seit Sonntag hat sie jetzt eine "Kumpelin". Sie heißt Erika, ist zwei Monate älter als Heidi, wurde aber in ihrer Herde ständig gemoppt. Darum kam sie auch nie zum Futter und wurde andauernd verprügelt. Vielleicht hat sie die anderen Ziegen mit blöden Namen belegt? Man weiß es einfach nicht :D .
Auf jeden Fall ist sie nur ein Kilo schwerer als Heidi (Heidi wiegt jetzt 9 Kg, Erika 10 Kg). Seit sie bei uns ist, frisst sie den ganzen Tag und ich hoffe, dass sich ihre knochige Erscheinung bald normalisieren wird.

Erika bekam ich tatsächlich von meinem Ziegenmilch-Bauern und seiner Familie geschenkt. Sie ist eine reinrassige BDE aus Bio-Haltung mit Papieren. Die Familie war damals sehr entsetzt über das uncoole Verhalten des Eigentümers meiner Wintergäste und, dadurch bedingt, die Einsamkeit und Chancenlosigkeit meiner kleinen Heidi und ihre zwangsläufige Fehlprägung. Natürlich war diese vor allem durch die intensivmedizinische Betreuung aufgetreten, doch dadurch, dass Heidi nach dem Wegbringen der Kleinen nie mehr Kontakt zu ihresgleichen aufbauen konnte, wurde sie nicht besser.
(Ich habe iÜ erfahren, dass Heidi einen großen Anteil Anglo-Nubier in ihrer Genetik trägt. Damit sind ihre langen Ohren erklärt, die zu allgemeinen Heiterkeitsausbrüchen führen. Ich finde sie süß, andere haben durchaus schon davon gesprochen, dass ich Heidi lieber verstecken soll, vor allem vor der NASA. Die würde sie nämlich als Richtmikrophon einsetzen :thumbup: ).

Erika ist sehr freundlich, harmoniebedürftig, anhänglich und ordnet sich Heidi völlig unter (obwohl sie es nicht müsste). Wo Heidi hingeht, geht Erika hinterher, wenn Heidi sich irgendwo niederlässt kann man darauf warten, dass Erika kurz darauf daneben liegt etc. Heidi neidet ihr auch nichts (jedenfalls noch nicht). Anscheinend sind sie Freundinnen geworden. Es ist wirklich schön zu sehen.

Gestern haben beide die erste Nacht im Stall verbracht. Ich bin natürlich im Halbstundentakt hinter geschlichen um zu sehen was los ist (bis nach 4 Uhr morgens :rolleyes: ). Aber da war gar nichts los außer gegenseitigem Ankuscheln und friedlichem Schlafen - und ansonsten himmlische Ruhe #freunde# )
Es ist mir fast schon unheimlich, denn ich hatte mit dem Schlimmsten gerechnet (weinen, schreien, toben, Depressionen, nichts mehr fressen und was weiß ich noch alles). Ich klopfe auf Holz dass es auch in Zukunft so bleibt.

In den nächsten Tagen poste ich ein Bild von den beiden Freundinnen. Bis dahin alles Liebe :)

Brigh
Zuletzt geändert von Brigh am 05.06.2019, 19:25, insgesamt 2-mal geändert.


sanhestar
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Beitrag von sanhestar »

oh wunderbar! Ich denke, besser hätten die zwei es nicht treffen können. Vor allem für Heidi freut es mich, dass sie so problemlos mit einem Artgenossen leben kann. Aber auch für Erika - da braucht es wirklich einen besseren Namen :-) - ist das eine gute Lösung.

Und noch besser ist es, dass Heidi jetzt endlich stabil ist.

Ich denke, das Heufressen kommt zum Winter. Im Moment ist frisches Grün einfach zu lecker, da lassen auch die meisten anderen Ziegen Heu links liegen. Wenn zum Herbst hin alles braun und geschmacklos wird, ist Heu dann wieder ok.
Zuletzt geändert von sanhestar am 06.06.2019, 05:33, insgesamt 1-mal geändert.


Sabine M.H.
http://www.working-goats.de Pack- und Fahrziegen
Brigh
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Beitrag von Brigh »

[quote='ElliBesch','https://ziegen-treff.de/forum/index.php ... post217108']@ Brigh- mach Dir bitte demnächst über das Schwanzwedeln Deiner Ziegen keine großen Sorgen. Bei meinen ist das so: Wenn ich mit ihnen wandere oder mich oft mit ihnen beschäftige, freuen sie sich und wedeln dann tatsächlich öfter mal. Beobachte ich sie bei der Futtersuche im Gelände, sehe ich, wie sich so manche Ziege gerade freut, etwas besonders Leckeres in dem Augenblick erhascht zu haben und wedelt auch kurz.
[/quote]Ja, ich habe das aufgrund Deiner Hinweise auch so bei Heidi beobachtet. Scheint schon ein Ausdruck von Freude zu sein - und eben auch genereller Erregung. Doch Freude ist ja schon Erregung, positive Erregung.


[quote='ElliBesch','https://ziegen-treff.de/forum/index.php ... post217108']Denke einfach positiv! Und ja- ich freue mich sehr, wenn dein Bauer doch ein netter Mensch zu sein scheint.
[/quote]Ach und was für ein netter Mensch! Hat er mir doch tatsächlich eine Freundin für Heidi geschenkt! Und die zwei Kids verstehen sich als wären sie schon immer zusammen :)

Jetzt glaub ich langsam, dass doch noch alles gut wird. Ganz ehrlich: ich hatte mehrfach während meines Wettlaufs mit dem Tod (4 Wochen Dauer / Heidi) das Gefühl, JETZT hätte uns eingeholt und sie wäre morgen nicht mehr da. Und jedes Mal fiel er dann doch wieder zurück und wir waren schneller. Die Zeit war so irre... Darum erschrecke ich wahrscheinlich noch immer so sehr wenn mal was Ungewöhnliches bei Heidi los ist, auch wenn das jeweilige Ereignis am Ende doch ganz normal ist und ich es nur noch nicht kannte.
Doch jetzt läuft alles so klasse und problemslos, es ist ein echtes Geschenk!

LG
Brigh


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