Hochlandrinder im Odenwald

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Legolas
Beiträge: 13
Registriert: 13.01.2022, 05:10

Hochlandrinder im Odenwald

Beitrag von Legolas »

Hallo mein Name ist Leon,
komme aus dem Odenwald und betreibe eine kleine Landwirtschaft. Mit Hochlandrinder, Kuhhunden und Brahmahühner.
Ganz unbewusst setze ich bereits viele Jahren mob grazing ein. Und seit zwei Jahren auf einzelnen wiesen auch ganzheitliche geplante Beweidung. Einfach aus der Not heraus.
Zu meinem Betrieb, vor 14 Jahren aus dem nichts gegründet mit 2 hochlandrinder im Garten, langsam wachsend jedoch unter Beratung von Landwirtschaftsamt und anderen Subventioner Bauern.
Damals etwa 25 bis 30 ha gruenland, dies war dann arbeitstechnisch nicht mehr machbar neben dem vollzeitjob. Also schaltete ich selbst mein Hirn an und suche seit dem immer nach den einfachsten und leichtesten Möglichkeiten meinen Betrieb voran zu bringen. Der wichtigste und auch einfachste Schritt waren die Kuhhunden, ohne sie koennte ich heute meinen Betrieb nicht mehr betreiben. Dann musste ich mich entscheiden Job oder Landwirtschaft. Natürlich Landwirtschaft. Ich reduzierte alle pachtflaechen heute bewirtschafte ich nur noch meine eigenen 8 ha gruenland und etwas Wald. Meine hochlandrinder vermarkte ich schon von Anfang an direkt. Sämtliche Flaechensubventionen lehne ich mittlerweile ab. Und die große Aufgabe was im Moment ansteht ist die Abschaffung der qualmenden und umweltverschmutzenden traktoren, hierzu habe ich eine Kuh ausgebildet und zwei Ochsen sind gerade noch in der Lehre. Wenn sich jemand mit Ochsenarbeit sehr gut auskennt bitte melden, ich bin über alles wissen dankbar. Evtl. möchte ich noch ein kaltblut. Die hühner halte ich in mobilen selbstgebauten hühnermobilen auf den Flächen nach den Kuehen. Und die Eier finden immer dankbare Abnehmer. Achso früher war ich biozertifiziert heute aus Überzeugung heraus nicht mehr. Ich zeige meinen Kunden gerne meinen Betrieb selbst ohne Zertifikat, da ich mehr wie Bio bin.
Es gibt auch einige Berichte über meinen Betrieb hier im Internet: der letzte kuhhirte, bei der "beef" und in der "dogs"
Ich freue mich über viele weitere Informationen.


Manfred
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Beiträge: 1737
Registriert: 31.03.2018, 12:46

Re: Hochlandrinder im Odenwald

Beitrag von Manfred »

Hallo Leon,

herzlich willkommen. :smile:

Hier habe ich ein kurzes Video über dich gefunden:

https://www.rnf.de/mediathek/video/kein ... -kuhhirte/

Wenn ich sehe, was bei meiner kleinen Mutterkuhhaltung trotz Förderung übrig bleibt,
kann ich kaum glauben, dass du ohne Förderung von deiner Herde leben kannst.
Für unsere Gegend hier wäre so eine Wanderherde auch eine super Lösung, um die kleinen Seitentäler zu pflegen.
Zäune und der Unterhalt dafür sind für diese Flächen nicht mehr bezahlbar, und ein angestellter Hirte leider auch nicht.
Da muss man schon ein sehr genügsamer Mensch sein und in seiner Arbeit aufgehen und wegen des Mindestlohns ist es selbst dann nur noch in Selbstständigkeit oder als Ehrenamt möglich.

Liebe Grüße,
Manfred


Manfred
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Registriert: 31.03.2018, 12:46

Re: Hochlandrinder im Odenwald

Beitrag von Manfred »







Legolas
Beiträge: 13
Registriert: 13.01.2022, 05:10

Re: Hochlandrinder im Odenwald

Beitrag von Legolas »

Nein, grosse Sprünge kann ich nicht machen. Aber ich kaufe auch nie etwas neu, oft kaputt und repariere es mir lieber selbst. Und deshalb brauche ich auch immer einfache Lösungen, dazu bin ich gezwungen und in Deutschland ist es oft besser klein zu bleiben unter 8 ha, als in die Spirale wachsen oder weichen reinzugeraten. Fuer mich ist aber mittlerweile das wichtigste frei zu sein, das cross compliance zeugs ist eigentlich nur die daumenschraube die den Landwirten angesetzt wird. Mich haben sie damals 4x im Jahr kontrolliert und immer etwas an den ohrmarken (ganzjährige freilandhaltung in unlandähnlichen Geländen) beanstandet, da blieb eh kaum noch was von den flaechensubventionen übrig.


DornenSilber
Beiträge: 12
Registriert: 22.01.2023, 09:47

Re: Hochlandrinder im Odenwald

Beitrag von DornenSilber »

Hallo Leon,
Streifen deine Vierbeiner auch durch den Wald?
Habe erst jetzt durch eine Doku gelernt, dass sie erst vor etwa 200 Jahren aus dem Wald vertrieben wurden. Seitdem bleibt viel Arbeit an den Menschen hängen.

Nun, ich halte keine Tiere. Mache Gemüseanbau. Ich finde deine Haltung interessant, dass du keine Zertifizierung mehr machst. Ich habe gerade eine beantragt und fühle mich nicht wohl damit. Und jetzt gibt es auch noch ROC (regenerativ), die hätte ich gerne, aber dafür brauche ich zunächst eine bio-Zertifizierung und jetzt gibt es noch humuszertifikate. Mir scheint das alles nicht sinnvoll zu sein. Bei mir ist nur blöd, dass sich ein eigener Marktstand nicht rechnet und ich auf bio-Händler angewiesen bin. Oder auch nicht!? Aber die setzen halt eine Zertifizierung voraus. …


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