Kleine Vorstellung

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kuhfreund
Beiträge: 2
Registriert: 19.12.2022, 16:56

Kleine Vorstellung

Beitrag von kuhfreund »

Hallo,

ich führe eine kleine Bio-Landwirtschaft mit 19 Milchkühen.

Unser Ziel ist, ein möglichst artgerechtes Leben unserer Tiere zu ermöglichen - mutter/ammengebundene Kälberaufzucht, Weidehaltung, usw.

Ich lerne gerne dazu, mag neue Ansätze und gehe generell mit einer sehr positiven, neugierigen Grundeinstellung durchs Leben.
Wenn ich etwas zum Besseren verändern kann, mache ich das.

Begrenzend wirkt hier immer die Wirtschaftlichkeit - ich verarbeite zwar einen kleinen Teil der Milch selbst, unser Haupteinkommen ist jedoch das Milchgeld.

Ich freue mich auf einen regen Austausch!

Liebe Grüße,
Therese


Nakati
Beiträge: 108
Registriert: 08.04.2018, 12:21

Re: Kleine Vorstellung

Beitrag von Nakati »

Hallo Kuhfreund,

wilkommen!

Darf ich fragen wie du das Weidemanagement machst? Wie viel Fläche Wiese, Weide, (Futteranbau?)?

Freue mich von Erfahrungen von Direktvermarktung mit Weidemanagement zu hören!


kuhfreund
Beiträge: 2
Registriert: 19.12.2022, 16:56

Re: Kleine Vorstellung

Beitrag von kuhfreund »

Hallo Nakati,

Wir sind noch auf der Suche nach der für uns passenden Weideform.
Das Jungvieh haben wir schon seit etlichen Jahren auf Standweiden, das sind hauptsächlich Steilflächen oder solche mit Obstbäumen. Also alles, was schlecht mähbar ist. Das ist hier recht üblich so.

Bei den Kühen experimentieren wir aktuell ein bisschen herum.
Vor dem verpflichtenden Weidegang hatten sie einfach einen großen Auslauf.

Im ersten Jahr haben wir dann mit Joggingweide gestartet. So viele Klauenschäden hatten wir noch nie. Grund war, im nachhinein betrachtet, einfach die Tatsache, dass wir sehr schweren, teils mit Steinen durchsetzten Boden haben, welcher schlecht abtrocknet. Kommen sie bei feuchtem Boden raus, machen sie Löcher in den Boden. Die Steine darin sorgen für Verletzungen, der nasse Untergrund weicht die Klauen auf, was sie noch anfälliger macht.

Das Jahr drauf haben wir die Weide auf die andere Hausseite verlegt - da war dann aber so viel abzusperren, dass sich der Aufwand mit dem Umtreiben oft gar nicht ausgegangen ist. Man brauchte mindestens 2 Personen. Schwierig, wenn einer Vollzeit und der andere Teilzeit arbeitet. Die Altbauern schaffens nicht allein.

Die letzten zwei Jahre haben wir mit Koppelgröße und Anzahl herumprobiert.
Vorletztes Jahr haben wir zwei Koppeln gemacht, direkt hinter dem Stall. Das hat auch recht gut funktioniert, wir mussten sie allerdings in Größe und Beweidungsdauer anpassen. Was im Frühjahr gepasst hat, war im Herbst zu wenig.
Letztes Jahr haben wir nun wieder zwei Koppeln abgezäunt, immer 2 Tage hintereinander auf der selben Wiese. Dazu hatten wir hinten ein Backup, welches wir einfach aufgemacht haben, als der Aufwuchs weniger wurde. Da bei uns das letzte Jahr ein extrem gutes Jahr war, hat das auch funktioniert. Die Bodenschäden waren aber wieder größer, da nass.

Für heuer möchte ich drei Koppeln testen. Täglich Weidewechsel, und im Frühjahr, wenn mehr aufwächst, evtl eine Gruppe Jungvieh zum Abweiden nach den Kühen. Das dürfte gut passen, sobald die Naturschutzfläche beweidet werden darf, kommen sie dort hin.
Soweit die Idee. Die Praxis sieht ja oft ganz anders aus. :lachma:

Edit: Arrondierte Fläche rund ums Hofgebäude sind ca. 11 ha. Eingezäunt waren letztes Jahr ungefähr 3. Dazu ist aber zu sagen, dass eine Mahlzeit im Stall stattfindet und die Wiese sehr fett ist.
Wir sind oben auf einer Hügelkuppe, bei uns gehts überall runter, je weiter unten, desto steiler.
Gesamtfläche sind grob 25 ha.


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