Ziegen zittern

Friedberger

Re: Ziegen zittern

Beitrag von Friedberger »

Hallo Schiesinao,

genug Futter haben sie ja wohl. Wenn die Tiere nicht tragend sind sollte das Alter noch keine Rolle spielen.

Entwurmung im Oktober - das kann schon zu lange her sein. Gerade bei Standweiden ist es sehr schwer bis unmöglich die Tiere von Parasiten zu befreien, das Wurmmittel ist hier entscheidend. Ein Mittel mit Moxidectin wird wäre meine Wahl.

Hat das Heu genügend feine Bestandteile? Am besten ist zweiter Schnitt bzw. zeitig geschnittenes Heu. Ist das Heu zu strohig hat es zu wenige Nährstoffe und Mineralien. Tiere müssen für das Zerkauen von Heu ca. 15% des Energiegehaltes aufwenden, bei Grünfutter entfällt diese Arbeit natürlich.

Nehmen die Tiere genug Wasser auf? Ohne ausreichend Wasser können die Nährstoffe nur schlecht umgesetzt und im Körper verteilt werden, dann gehen die Tiere auch nicht mehr an den Leckstein.

Die Mineralien aus dem Salzstein sind genauso wichtig wie Futter und Wasser. Möglicherweis reicht der Leckstein nicht aus.

Mineralien und Wasser sind essentiell für die Umsetzung des Futters! Meine Erfahrung ist, daß den Tieren im Winter oft das Wasser fehlt. Man sollte meinen daß die Tiere das selbst regulieren, würden sie sicher auch - in Freiheit. Im Stall sind aber die Rahmenbedingungen andere. Gleiches Phänomen ist übrigens bei alten Menschen zu beobachten. Und dann kommen noch mögliche Parasiten dazu, die bei guter Futtersituation überhaupt nicht ins Gewicht fallen, aber im Winter dem Tier die Kraft rauben.

Mein Vorgehen wäre: den Tieren übermäßig Salz zu reichen und gleichzeitig warmes Wasser anbieten. So das sie bei dem sich entwickelnden großen Durst ungehemmt trinken können. Man erzwingt damit eine gezielte Wasseraufnahme. Ein Zuviel ist kaum möglich! Am besten man nimmt Futtersalz und streut es über gequetschten Hafer oder ähnliches - irgendwas was sie gern fressen. Es können auch geraspelte Möhren oder zerbröseltes, trockenes Brot sein. Wenn kein loses Futtersalz zur Hand ist kann man was vom Mineralstein abhobeln oder hacken und anschließend fein zerkleinern. Zur Not tut es auch erstmal einfaches Küchensalz, hiervon aber nicht so viel geben. Das sollte helfen.

Gruß Friedberger


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