"zickig-sein erblich?'

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Orchidee

"zickig-sein erblich?'

Beitrag von Orchidee »

Hallo,

Ich habe extreme Probleme mit meiner Ziege, sie will sich nicht melken lassen. Ich bin seit 3 1/2 Wochen dran und es wird eher schlimmer. Ich habe die Tips hier auf dem Forum gelesen, sie steht jetzt mit dem Hinterteil in einer Ecke etc. aber sie rastet immer noch voellig aus, wenn man sie am Euter anfasst. Ich hatte eigentlich vor, Toechter von ihr zu behalten und ich frage mich jetzt, ob die auch so schwierig werden.

Danke fuer Eure Hilfe.
Viele Gruesse,

Ines


Anonymous

Beitrag von Anonymous »

Hallo Ines,
ich habe das starke Gefühl, Deine Ziege hat da panische Angst vor dem Melken oder Deiner Hand. In diesem Fall würde ich es mal mit Homöopathie versuchen, könnte mir vorstellen, daß Du da Besserung erreichen kannst.
Gruß auch an Deine Ziege, (wie heißt sie überhaupt?)

Sabine


Orchidee

Beitrag von Orchidee »

Hallo Sabine,

Meine Ziege heisst Larissa, sie ist schon 2 Jahre alt (Toggenburg/Anglo Nubier Kreuzung), hat aber zum ersten Mal Nachwuchs bekommen. Obwohl sie als einzige in der Herde keine Hoerner hat, ist sie die Chefin. Sie ist auch sonst eher der draufgaengerische Typ, ist am Anfang ueber alle Zaeune gesprungen etc. Verglichen mit meinen kleinen Saanen Ziegen (die ich jetzt schon mal vorsorglich ans "melken" gewoehne, obwohl sie erst in Monaten Nachkommen bekommen), die vor Angst erstarren, zittern und sich eher hinlegen, wirkt sie ganz anders. Sie tritt wie ein Pferd in alle Richtungen, baeumt sich auf etc. Ich bin mir nicht sicher, ob es Angst oder etwas anderes ist.

Ich muss zugeben, ich habe keine Ahnung von Homoeopathie, was man in solchem Falle anwenden koennte, und ob ich das hier ueberhaupt bekomme.

Viele Gruesse,
Ines


Khamis
Beiträge: 223
Registriert: 10.06.2003, 03:35

Beitrag von Khamis »

Hallo Ines

die beste Oma-Methode ist doch, daß du dich hinhockt und den Hinterbein der Ziege zwischn deinem geknicktem Bein festhälst und du kannst sie dann in aller Ruhe melken. Sie wird am Anfang versuchen, sich zu lösen, aber in dieser Haltung hast du sie gut im Griff.
Ich glaube, sie hat eher mehr Angst bekommen, weil du die ganze Zeit hinter ihr herläufst und erwartest, daß sie stehen bleibt.

Gruss
Khamis


Orchidee

Beitrag von Orchidee »

Hallo Khamis,

Vielen Dank fuer Deinen gut gemeinten Rat. Von "hinterherlaufen und warten, dass sie stehen bleibt" kann hier allerdings nicht die Rede sein. Ich habe sie am Halsband kurz angebunden in einer Ecke stehen, ein Bein festgebunden und trotzdem bockt und tritt sie wie ein Weltmeister. Ich koennte niemals mit meinem geknickten Bein alleine ihr Bein festhalten. Ich kann gerade mal mit der Hand ihr Bein festhalten, und dann ist da auch noch das andere Bein, das sehr gezielt treten kann. Ich habe schon allerhand versucht, ganz so einfach ist es nicht.

Was ich eigentlich wissen wollte ist, ob andere Leute Erfahrung damit haben, dass eine nervoese Mutter auch nervoese Laemmer zur Welt bringt.


OldsFarm

Beitrag von OldsFarm »

Hallo Ines,

ich wollte Dir mal von einer unserer Ziegen berichten.
Wir haben im Dezember 2002 eine traechtige Ziege gekauft, die ist total scheu und ist auch so geblieben. Obwohl ich sonst scheue Ziegen mit der Zeit zutraulicher bekomme. Sie ist nur ganz geringfuegig besser geworden. Im Januar 2003 hat sie zwei Maedchen bekommen. Die habe ich behandelt wie alle unsere Laemmer auch. (Der Rest ist zutraulich) Die ersten vier Tage waren sie auch ganz normal. Dann wurden sie, genau wie ihre Mutter, immer scheuer. Das sind heute die einzigen drei Damen, bei denen ich immer Hilfe brauche, wenn sie eingefangen werden sollen. (Z. B. Klauenpflege)
Da die Mutter aber so eine gute Milchziege ist, haben wir sie behalten. Auch die beiden Vorjahrslaemmer sind noch hier.
Es bleibt Dir nun ueberlassen, was Du mit Deiner Dame machst. Ansonsten ist sie ja eine gute "Wachziege", die sicher nicht so leicht Fremden das Feld ueberlaesst.


Annabella
Beiträge: 1746
Registriert: 19.11.2003, 10:48

Beitrag von Annabella »

Hallo Ines,
ich habe das Gefühl, daß Deine Ziegen Dich eher fürchten als lieben.-
Denn Du schreibst, daß Deine kleinen Saanen vor Angst zittern und sich hinlegen, wenn Du ihr Euter berührst. Das ist doch nicht normal! Eine Jungziege, die das nicht mag (=weil sie es nicht kennt) wird eher über Deine Hand steigen und gehen, aber nicht vor Angst zittern:
Und bei Deiner alten" Ziege werden rohe Gewalt und Zwang auch nichts nützen. Ich habe auch eine Erstlingsziege gehabt, die hat sich nur die ersten Tage nach der Geburt, als die Milch zuviel war für ihre Jungen, freiwillig melken lassen, allerdings nicht mit Zwang, sondern mit Liebe, Geduld und vorheriger Eutermassage. Als die Kitze dann mehr getrunken haben, ließ sie mich nicht mehr ans Euter, da sie der Meinung war, die Milch gehört ihren Kindern; und Recht hat sie! Ich bin sicher, wenn die Kitze abgesetzt sind, kann ich ohne große Probleme melken.
Gruß, Katja.


Eifelhexe
Beiträge: 2059
Registriert: 26.05.2002, 00:00

Beitrag von Eifelhexe »

Hallo Ines
was Annette beschrieben hat, kann ich auch bestätiigen.
Ich hatte ebenfalls eine sehr scheue Mutterziege deren 6. Inhaber ich schon war.
Die ersten Lämmer waren ebenso scheu wie die Mama, daraufhin habe ich beim nächsten Lammen die kleinen nach 5 Tagen von Mama getrennt und diese von Hand aufgezogen (mit Mamas vorher abgemolkener Mich).
Diese beiden Mädels sind lieb und zahm!
Was ich damit sagen will:
Ich denke es ist NICHT unbedingt erblich bedingt wie sich die Jungziegen verhalten sondern was Mama ihnen beibringt. Sie übernehmen schlicht das von ihrer Mutter vorgelebte Verhalten.


Alles Liebe aus der Eifel,
Uli
PS: Die Natur ist der Balsam gegen die Leiden, die alle jene verursachen, die die Natur misshandeln.
Orchidee

Beitrag von Orchidee »

Hallo,

Vielen Dank fuer Eure Beitraege.

Ich glaube nicht, dass meine Ziegen mich fuerchten. Daisy und Marilyn, die beiden Saanen Ziegen, waren nur beim ersten und zweiten Mal so aengstlich (schliesslich war es neu fuer sie im Melkstand zu stehen), inzwischen lieben sie es.

Larissa ist meine Nummer 1 Ziege, sie kommt sofort angelaufen und laesst sich kraulen. Als sie traechtig war, habe ich sie regelmaessig and der Leine rumgefuehrt, damit sie in unserem Garten frisches Gruen fressen konnte. Damals habe ich auch angefangen, sie am Bauch/Euter anzufassen, was problemlos ging. Erst seit dem sie die Buben hatte, ist es mit dem Anfassen am Bauch vorbei. Ich vesuche nun seit ueber 3 Wochen mit Liebe und Geduld dahin zu kommen, ueberhaupt ihr Euter anzufassen. Ich bringe sie nicht mehr in den Melkstand, damit sie sich bei ihrer Treterei und Huepferei nicht verletzt. Ich habe in den fast 4 Wochen nichts erreicht, ich empfinde es aber nicht als "rohe Gewalt und Zwang", wenn ich versuche, ihre Hinterbeine festzuhalten, damit ich und sie nicht noch mehr blaue Flecke bekommen.

Ich habe das Gefuehl, dass sie vielleicht Laeuse hat, ich werde das mal weiterverfolgen.

Nochmals Danke fuer Eure Zeit,
Viele Gruesse,
Ines


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