hallo!
ich bin hier die neue und absoluter ziegenanfänger. und da habe ich natürlich auch gleich mehrere fragen:
seit einer knappen soche wohnen zwei zwergziegen bei mir, ein bock und eine zicke. es soll noch eine weitere zicke dazu kommen, wenn sich etwas passendes ergibt. die beiden leben auf einer fetten weide, die ich extra mit gräsern eingesäht habe, die sie besonders gerne mögen. außerdem wächst dort eine ganze menge ampfer und auch die büsche und bäume (holunder, esche, brombeere usw.) habe ich ihnen stehen gelassen. sie wurden schon massiv geplündert. ursprünglich kommen die ziegen von einer relativ kargen weide, es wurde jedoch kraftfutter zu gegeben, was ich, zumindest erstmal im sommer, gern vermeiden würde. allerdings sind nun erstmal beide tiere in den flanken ganz schön eingefallen. sie haben zwar noch dicke bäuche aber die rückenlinie ist ziemlich schmal geworden. erledigt sich das nun von selbst wieder oder sollte ich die kraftfuttermenge langsam runterfahren? ich füttere täglich kleine mengen an möhren, apfel o.ä. sonst aber nichts.
außerdem ist die zicke immer noch sehr scheu. der bock ist schon nach zwei tagen aufgetaut, lässt sich überall anfassen, drängt die zicke aber ab. sie frisst zwar aus der hand, lässt sich aber nicht anfassen. wie kann ich das ändern? es scheint mir zwar normal, dass der bock der chef ist, er geht sogar relativ sanft mit ihr um, aber gerade für tierarztbesuche, klauenpflege usw. hätte ich sie doch gerne etwas handzahmer. wie lange dauert es normalerweise, bis so ein scheues tier vertrauen fasst?
so, das wars erstmal. aber ich werde bestimmt noch viel mehr fragen haben, die sich mir nach und nach stellen. ich hoffe auf antworten...
fütterung und pflege
Re: fütterung und pflege
Huhu,
wie sieht denn der Kot der Tiere aus? Wann wurden sie das letzte mal entwurmt? Fütterst du Heu oder Stroh dazu?
Zwergziegen brauchen kein Kraftfutter, da sie sehr schnell dazu neigen zu verfetten.
Portionierst du die Weide? Wegen gleichmäßigem abfressen und Wurmdruck.
Das mit der zutraulichkeit gibt sich schon noch, wenn sie aus der einen Hand frisst, kannst du dich mit der anderen Hand immer leicht nähern. Das geht schnell bei Ziegen :)
Liebe Grüße
Vera
wie sieht denn der Kot der Tiere aus? Wann wurden sie das letzte mal entwurmt? Fütterst du Heu oder Stroh dazu?
Zwergziegen brauchen kein Kraftfutter, da sie sehr schnell dazu neigen zu verfetten.
Portionierst du die Weide? Wegen gleichmäßigem abfressen und Wurmdruck.
Das mit der zutraulichkeit gibt sich schon noch, wenn sie aus der einen Hand frisst, kannst du dich mit der anderen Hand immer leicht nähern. Das geht schnell bei Ziegen :)
Liebe Grüße
Vera
Das Leben ist zu kurz um sich zu Streiten....
Re: fütterung und pflege
Hallo
Zwergziegenfütterung: qualitativ einwandfreies Stroh und Heu (im Sommer auch Gras), Mineralstoffe ohne Kupfer, Salzleckstein, frisches Wasser, Aeste, als Leckerlie Karotten, Aepfel, Bananen, etc..
Wenn sie jetzt noch Kraftfutter erhalten, dann bitte nicht ruck zuck absetzen, sondern langsam bis auf 0 reduzieren.
Daneben natürlich noch die Fragen von Vera!
Zwergziegenfütterung: qualitativ einwandfreies Stroh und Heu (im Sommer auch Gras), Mineralstoffe ohne Kupfer, Salzleckstein, frisches Wasser, Aeste, als Leckerlie Karotten, Aepfel, Bananen, etc..
Wenn sie jetzt noch Kraftfutter erhalten, dann bitte nicht ruck zuck absetzen, sondern langsam bis auf 0 reduzieren.
Daneben natürlich noch die Fragen von Vera!
grüsse von strahli
Re: fütterung und pflege
Hallo,
und eine fette (!) Weide ist auch nicht gut für den Überlebenskünstler Ziege, die aus Halbwüsten und Hochgebirgen stammt.
und eine fette (!) Weide ist auch nicht gut für den Überlebenskünstler Ziege, die aus Halbwüsten und Hochgebirgen stammt.
Sabine M.H.
http://www.working-goats.de Pack- und Fahrziegen
http://www.working-goats.de Pack- und Fahrziegen
Re: fütterung und pflege
Hallo Kosinus,
Meine beiden Zwergziegenböcke haben stets frisches Heu zur Verfügung, außerdem bekommen sie täglich eine Handvoll Zwergziegenpellets als Zusatz. Jetzt im Sommer lasse ich sie nach dem langsamen Anweiden den ganzen Tag aus dem Auslauf auf die Wiese. Mit den regelmäßigen Wurmkuren halten sie so ihre Figur sehr gut.
Nun aber zu deiner scheuen Zicke. Warum, meinst du, ist sie so scheu? Hat sie schlechte Erfahrungen mit Menschen gemacht oder womöglich noch gar keine und es ist daher Neuland für sie, einem Zweibeiner, zu vertrauen?
Einer meiner Böcke war anfangs auch sehr scheu. Das ist aber nun schon sooo lange her, dass ich mich nur noch schemenhaft daran erinnern kann, wie ich sein Vertrauen gewonnen habe. Du könntest zum Beispiel Möhren- und ein paar Apfelstücke in einen kleinen Eimer füllen (nicht viel, nur etwa eine Handvoll) und der Zicke zum Fressen hinstellen. Während sie frisst, setz dich neben den Eimer, guck ihr nicht in die Augen, und streichle sie. Dabei kannst du leise mit ihr reden, damit sie sich an deine Stimme gewöhnt. Ganz wichtig ist, dass du aufstehst und weggehst, bevor sie selbst von dir wegläuft, wenn der Eimer leer ist. Achte darauf, dass nicht sie es ist, die den Kontakt zwischen euch wieder abbricht.
Außerdem kannst du dich, wenn du Zeit hast, mal eine halbe Stunde zu den beiden auf die Wiese setzen und einfach gar nichts mit ihnen machen. Hock dich auf den Boden, du kannst dich auch legen, und mach gar nichts. Wenn du dazu keine Geduld hast, kannst du auch ein Buch mitnehmen und lesen. Ziegen sind ziemlich neugierig, ich schätze, dass früher oder später beide herankommen werden, um dich zu beschnuppern. Wenn die scheue Zicke das tut, bleib ganz ruhig sitzen, rühr dich nicht, guck ihr nicht in die Augen, rede höchstens leise und freundlich mit ihr. Und versuche erstmal nicht, sie zu streicheln, sondern lass dich einfach von ihr beschnuppern. Irgendwann, wenn du dich ruhig und bestimmt verhältst, wird sie merken, dass ihr von dir keine Gefahr droht, und auch langsam auftauen.
Sei nicht ungeduldig, du wirst euer Vertrauensverhältnis langsam aufbauen müssen, aber wenn du ihr Herz erstmal erobert hast, wird sie zusammen mit dem Bock eine sehr, sehr treue Freundin sein.
Viel Erfolg!
Viele Grüße,
Lisa
Meine beiden Zwergziegenböcke haben stets frisches Heu zur Verfügung, außerdem bekommen sie täglich eine Handvoll Zwergziegenpellets als Zusatz. Jetzt im Sommer lasse ich sie nach dem langsamen Anweiden den ganzen Tag aus dem Auslauf auf die Wiese. Mit den regelmäßigen Wurmkuren halten sie so ihre Figur sehr gut.
Nun aber zu deiner scheuen Zicke. Warum, meinst du, ist sie so scheu? Hat sie schlechte Erfahrungen mit Menschen gemacht oder womöglich noch gar keine und es ist daher Neuland für sie, einem Zweibeiner, zu vertrauen?
Einer meiner Böcke war anfangs auch sehr scheu. Das ist aber nun schon sooo lange her, dass ich mich nur noch schemenhaft daran erinnern kann, wie ich sein Vertrauen gewonnen habe. Du könntest zum Beispiel Möhren- und ein paar Apfelstücke in einen kleinen Eimer füllen (nicht viel, nur etwa eine Handvoll) und der Zicke zum Fressen hinstellen. Während sie frisst, setz dich neben den Eimer, guck ihr nicht in die Augen, und streichle sie. Dabei kannst du leise mit ihr reden, damit sie sich an deine Stimme gewöhnt. Ganz wichtig ist, dass du aufstehst und weggehst, bevor sie selbst von dir wegläuft, wenn der Eimer leer ist. Achte darauf, dass nicht sie es ist, die den Kontakt zwischen euch wieder abbricht.
Außerdem kannst du dich, wenn du Zeit hast, mal eine halbe Stunde zu den beiden auf die Wiese setzen und einfach gar nichts mit ihnen machen. Hock dich auf den Boden, du kannst dich auch legen, und mach gar nichts. Wenn du dazu keine Geduld hast, kannst du auch ein Buch mitnehmen und lesen. Ziegen sind ziemlich neugierig, ich schätze, dass früher oder später beide herankommen werden, um dich zu beschnuppern. Wenn die scheue Zicke das tut, bleib ganz ruhig sitzen, rühr dich nicht, guck ihr nicht in die Augen, rede höchstens leise und freundlich mit ihr. Und versuche erstmal nicht, sie zu streicheln, sondern lass dich einfach von ihr beschnuppern. Irgendwann, wenn du dich ruhig und bestimmt verhältst, wird sie merken, dass ihr von dir keine Gefahr droht, und auch langsam auftauen.
Sei nicht ungeduldig, du wirst euer Vertrauensverhältnis langsam aufbauen müssen, aber wenn du ihr Herz erstmal erobert hast, wird sie zusammen mit dem Bock eine sehr, sehr treue Freundin sein.
Viel Erfolg!
Viele Grüße,
Lisa
When life gives you a hundred reasons to cry, show life a thousand reasons to smile. :)
Re: fütterung und pflege
hey!
danke für eure ausführlichen beiträge! also entwurmt wurden die beiden im april zum letzten mal und der kot ist fest und in kötteln, sieht also alles normal aus. der bock hatte anfangs recht dünnes fell, kann aber sein, dass das noch vom sommerfellwechsel kam. es sieht inzwischen schon sehr viel besser aus und glänzt ganz wunderbar. die beiden haben zuvor auf einem hof gewohnt, wo sie nicht allzu viel menschenkontakt hatten. zwar wurden sie täglich gefüttert, auch mal aus der hand (wie gesagt, vorwiegend mit kraftfutter oder zumindest mais u.ä.) aber sonst wurde sich nicht viel mit ihnen beschäftigt. urpsrünglich hatten sie einmal mit schafen zusammengewohnt, die herde wurde aber aufgelöst, was den beiden wohl ziemlich zu schaffen gemacht hat. die weide war auch ziemlich langweilig, so aus ziegensicht betrachtet. bei mir haben sie jetzt einen großen hügel und andere klettermöglichkeiten, im stall erhöhte liegeflächen und all das nutzen sie sehr gern. der stall ist mit stroh ausgelegt, das sie aber nicht fressen. sonst halten sie sich recht viel darin auf oder liegen davor. die weide wurde zuvor noch nie als weidefläche genutzt, wodurch die gefahr nicht so groß ist, dass sie dort wurmeier aufnehmen. spätestens wenn sie abgefressen wurde, werde ich ihnen natürlich ein anderes stück anbieten. wie oft entwurmt ihr denn eure ziegen? man hat mir gesagt zweimal jährlich würde reichen. aber da gehen die meinungen wahrscheinlich auseinander...?
nun zur scheuheit: die ziege haben meine vorbesitzer einmal aus dem tierheim geholt. es kann also schon sein, dass sie mal schlecht erfahrungen gemacht hat. sie war zudem beim transport sehr schreckhaft, beinahe panisch. kann sein, das ihr der noch in den knochen steckt. sie lässt sich beim fütern ein wenig im gesicht anfassen, tritt dann aber sofort den rückzug an. außerdem drängt der bock sie immer ab, der mir inzwischen überall hin auf zuruf folgt und sehr neugierig ist. die beiden sind schon sehr unterschiedlich. ansonsten ist alles, was du beschreibst, um einen kontakt herzustellen sehr ähnlich zu allem, was ich schon von anderen tieren, z.B. hunden oder pferden kenne. nach euren antworten habe ich jedenfalls schon mehr hoffnung, bald einen draht zu ihr zu finden.
danke euch!
danke für eure ausführlichen beiträge! also entwurmt wurden die beiden im april zum letzten mal und der kot ist fest und in kötteln, sieht also alles normal aus. der bock hatte anfangs recht dünnes fell, kann aber sein, dass das noch vom sommerfellwechsel kam. es sieht inzwischen schon sehr viel besser aus und glänzt ganz wunderbar. die beiden haben zuvor auf einem hof gewohnt, wo sie nicht allzu viel menschenkontakt hatten. zwar wurden sie täglich gefüttert, auch mal aus der hand (wie gesagt, vorwiegend mit kraftfutter oder zumindest mais u.ä.) aber sonst wurde sich nicht viel mit ihnen beschäftigt. urpsrünglich hatten sie einmal mit schafen zusammengewohnt, die herde wurde aber aufgelöst, was den beiden wohl ziemlich zu schaffen gemacht hat. die weide war auch ziemlich langweilig, so aus ziegensicht betrachtet. bei mir haben sie jetzt einen großen hügel und andere klettermöglichkeiten, im stall erhöhte liegeflächen und all das nutzen sie sehr gern. der stall ist mit stroh ausgelegt, das sie aber nicht fressen. sonst halten sie sich recht viel darin auf oder liegen davor. die weide wurde zuvor noch nie als weidefläche genutzt, wodurch die gefahr nicht so groß ist, dass sie dort wurmeier aufnehmen. spätestens wenn sie abgefressen wurde, werde ich ihnen natürlich ein anderes stück anbieten. wie oft entwurmt ihr denn eure ziegen? man hat mir gesagt zweimal jährlich würde reichen. aber da gehen die meinungen wahrscheinlich auseinander...?
nun zur scheuheit: die ziege haben meine vorbesitzer einmal aus dem tierheim geholt. es kann also schon sein, dass sie mal schlecht erfahrungen gemacht hat. sie war zudem beim transport sehr schreckhaft, beinahe panisch. kann sein, das ihr der noch in den knochen steckt. sie lässt sich beim fütern ein wenig im gesicht anfassen, tritt dann aber sofort den rückzug an. außerdem drängt der bock sie immer ab, der mir inzwischen überall hin auf zuruf folgt und sehr neugierig ist. die beiden sind schon sehr unterschiedlich. ansonsten ist alles, was du beschreibst, um einen kontakt herzustellen sehr ähnlich zu allem, was ich schon von anderen tieren, z.B. hunden oder pferden kenne. nach euren antworten habe ich jedenfalls schon mehr hoffnung, bald einen draht zu ihr zu finden.
danke euch!