wann ist es zu kalt für ziegen?

Pepper
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Registriert: 26.11.2008, 13:46

Re: wann ist es zu kalt für ziegen?

Beitrag von Pepper »

Hallo,

ich will nochmal ganz kurz das Thema "frieren" aufgreifen. Im letzen Winter war es bei uns wirklich extrem kalt, teilweise bei -15°C. Meine beiden Zwergziegenböcke haben stellenweise echt vor mir gestanden und regelrecht geschlottert! Damals haben sie mir noch nicht gehört. Als ich sie dann übernommen habe, habe ich endlich Decken und Teppiche vor Türen und Fenster im Stall genagelt, sodass sie es dort einigermaßen warm hatten. Sie sind dann auch kaum noch aus dem Stall rausgekommen, aber wenn sie mal draußen waren, haben sie echt gezittert. Und ihr Winterfell war dick!
Kann ich denn darauf hoffen, dass sie sich an besonders kalten Wintertagen auch mal irgendwo im Stroh zusammenkuscheln und sich gegenseitig wärmen oder passiert das eher nicht?
Und wie steht ihr zum Thema Ziegen eindecken? Ich will, wenn sie auf der neuen Koppel stehen, vermehrt Spazieren gehen, da die Wiese direkt ans Feld grenzt und ich nicht erst noch ein Stück durch Dorf gehen muss. Für diese Winterspaziergänge will ich ihnen auf jeden Fall Decken kaufen. Kann ich ihnen die auch im Stall anlassen oder ist das zu riskant?

Viele Grüße,
Lisa


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sanhestar
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Re: wann ist es zu kalt für ziegen?

Beitrag von sanhestar »

Hallo,

für Winterspaziergänge brauchst Du NICHT einzudecken. Die zusätzliche Bewegung macht warm. Generell ist eindecken, wenn genug Winterfell vorhanden ist, wie bei Pferden, auch bei Ziegen eher kontraproduktiv.

Eindecken macht Sinn bei Tieren, die nicht genug Winterfell haben, sei es krankheitsbedingt, durch Parasiten oder weil sie aus einer anderen Haltungsform in Offenstallhaltung "geschmissen" wurden oder wenn die Tiere im Sommer eine massive Temperaturumstellung erfahren (Du hälst sie z.B. auf Meeresniveau und machst eine Hochgebirgswanderung mit Schnee-Einbruch, wenn die Tiere mitten im Sommerfell sind). Oder sie sind mager = ohne Fett als Energiereserve oder es regnet dauerhaft ohne Schutzmöglichkeiten.

Zittern/frieren an sich ist eine natürliche Körperreaktion auf niedrige Umgebungstemperaturen. Wenn das frieren wieder aufhört - Du frierst doch im Winter sicherlich auch zeitweise, bis Du Dich an die Aussentemperaturen gewöhnt hast - darf das auch mal auftreten. Und wenn Du Deinen Ziegen einen "warmen" Stall anbietest, ist es nicht verwunderlich, dass sie frieren, wenn sie dann nach Tagen Kontakt mit den tatsächlichen Aussentemperaturen haben.


Sabine M.H.
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Kosinus
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Re: wann ist es zu kalt für ziegen?

Beitrag von Kosinus »

hi!

decken können sogar dazu führen, dass die ziegen kein richtiges winterfell bilden oder, wenn du sie dauerhaft drauflässt, das winterfell zu früh wieder abwerfen.

aber ich habe noch eine andere frage: meine beiden zz werden ganz schön dick, vor allem die ziege. sie bewegen sich beide viel draußen, wenn es nicht gerade regnet, bekommen zweige, in maßen (inzwischen vor allem die, die sie nicht sofort auffressen, also auch nicht so super gerne mögen) und inzwischen habe ich sogar angefangen, das heu zu portionieren, bzw. mit gutem stroh zu vermischen, damit nicht alles immer gleich weg ist. das befindet sich dann im stall und wird aufgefüllt, wenn es leer ist. (1-2x täglich ein kleiner fahrradkorb voll, ist ihre raufe) weniger füttern kann ich ja schon gar nicht mehr. natürlich finden sie auf der weide auch noch viel, zu dieser jahreszeit und sie müssen ja nun mal regelmäßig fressen. sie haben auch einen geeigneten mineralleckstein, an einem mangel kann die übermäßige futteraufnahme eigentlich nicht liegen.

was kann man da machen? gibt es bestimmte zweige, die weniger energiereich sind? das heu ist an sich schon sehr faserreich, wenig energiereich. am heu kann ich allerdings noch was ändern, weil die winterlieferung noch nicht bestellt ist.

oder ist das für den winter schon okay, wenn sie etwas mehr auf den rippen haben? man kann die hüftknochen sehen, die rippen gut fühlen, aber diese bäuche... also nicht seitlich, was den pansen betrifft, sondern nach unten hin, sind schon ganz schön dick!

liebe grüße!


sanhestar
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Re: wann ist es zu kalt für ziegen?

Beitrag von sanhestar »

Hallo,

wenn Du die Hüften sehen kannst und die Rippen gut fühlen, sind sie nicht zu dick.

Ein stark ausgeprägter, nach unten hängender Bauch kann - bei nicht tragenden Tieren - auch ein Hinweis auf Verwurmung sein.

Ansonsten täuscht im Herbst auch oft das längere Winterfell über Körperformen. Also nicht nur hinschauen, sondern wirklich anfassen. Und mal über eine Kotuntersuchung/Entwurmung nachdenken.


Sabine M.H.
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Kosinus
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Re: wann ist es zu kalt für ziegen?

Beitrag von Kosinus »

eine entwurmung ist im november wieder dran. ich habe sie nach einer kotuntersuchung sicherhaltshalber im juni entwurmen lassen, obwohl nichts weiter festzustellen war. aber da hatte ich sie neu und weil ich dem vorbesitzer nicht so recht über den weg getraut habe, habe ich es halt trotzdem machen lassen, weil ja auch EINE kotuntersuchung nicht so sicher ist. beim vorbesitzer wurden sie angeblich im frühjahr entwurmt. würde mich echt wundern, wenn sie verwurmt wären. wenn ich dazu komme und das hinkriege, stelle ich mal ein photo rein.

oh, und farg nicht nach dem wurmmittel! da muss ich beim nächsten ta-besuch selbst nochmal nachfragen, um es einzutragen. es wurde auf jeden fall gespritzt, auch gegen bandwürmer.

lg.


Kosinus
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Re: wann ist es zu kalt für ziegen?

Beitrag von Kosinus »

achso und natürlich habe ich sie auch angefasst. die bäuche sind fest aber nicht hart und unter den hüftknochen ein bißchen speckig. (kann man reingreifen und ziehen) - ein bißchen dick halt.


sanhestar
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Re: wann ist es zu kalt für ziegen?

Beitrag von sanhestar »

Hallo,

je nach Parasitenlage ist der Zeitraum zwischen Juni bis November zu lang. Ich würde jetzt mal eine Kotuntersuchung veranlassen, denn wenn sie Dir mager in den Winter kommen, kämpfst Du endlos damit, sie aufzufüttern.

Und schau Dir mal folgende Links an, nach denen man den Futterzustand beurteilen kann, das Video zeigt, wo man hingreift für die Beurteilung:

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.working-goats.de/index.php?o ... ndex.php?o ... &Itemid=62</a><!-- m -->

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.working-goats.de/index.php?o ... ndex.php?o ... &Itemid=60</a><!-- m -->

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.youtube.com/watch?v=a2ppHAUb ... YY</a><!-- m -->


Sabine M.H.
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Kosinus
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Re: wann ist es zu kalt für ziegen?

Beitrag von Kosinus »

nagut, demnach sind sie nicht zu fett aber auch nicht zu mager. der bauch spielt also wirklich kaum rolle, bei der beurteilung des futterzustands? jetzt weiß ich wenigstens, dass die ziege wirklich zu mager war, als ich sie bekommen habe, denn mann konnte bei leichtem streicheln alle dornforsätze fühlen, obwohl sie immer ein bäuchlein hatte. jetzt scheinen sie beide im mittleren bereich zu liegen.

danke erstmal.


Girly0815
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Re: wann ist es zu kalt für ziegen?

Beitrag von Girly0815 »

hallo,

und ein bissel polster für den winter kann auch nicht schaden. das hält warm. wenn es nicht zu viel ist und das tier zusätzlich belastet.


Liebe Grüße aus Adelsberg, von Carola, den Eseldamen Lilly, Emma und ihrer Elenor und den Ziegendamen Goldy und Chipsy und dem kleinen Jacky.
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