Fütterung umgewöhnen???

Marc
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Registriert: 30.01.2006, 20:16

Beitrag von Marc »

Hallo Tirza
Ich wollte dir auch noch mal was schreiben .
Wir haben jetzt anfang September daher würde ich den ziegen schon mal ein bischen Kraftfutter geben. Du bruchst deinen beiden ja nicht so viel geben das sie satt werden aber es kommt der Tag wo auf der Weide kein Gras mehr ist. ich füttere meine Burenziegen das ganze jahr was zu damit sie auch schön handzarm sind meine 6 Damen bekommen wenn sie nicht tragend sind ungefähr 2kg Futter an Tag dazu . Du bekommst sie viel schneller zarm und du mußt sie ja auch mal anfassen zb. beim Hufschneiden . Und so ein Sack ziegenfutter kostet meist um die 12-14 Euro per 25 kg . damit kommst du bei deinen beiden ja 2 monate mit aus und das sollten dir die ziegen wert sein .MfG marc #daumen#


Capragrigia

Beitrag von Capragrigia »

Marc hat geschrieben: Wir haben jetzt anfang September daher würde ich den ziegen schon mal ein bischen Kraftfutter geben. ... Du bekommst sie viel schneller zarm und du mußt sie ja auch mal anfassen zb. beim Hufschneiden ...
Also da würde ich abraten! Man kann Ziegen sehr gut mit Heu und Wasser und nur gelegentlichem Beifüttern von Wurzelgemüse oder Obst in kleinen (!) Mengen bei bester Gesundheit durch den Winter kriegen. Für Kraftfutter sehe ich überhaupt keine Notwendigkeit, wenn Du nicht wirklich auf "Leistung" aus bist. Und die Tiere mit Kraftfuttergaben daran gewöhnen, dass man sich ihnen nähert, davon halte ich auch nicht viel. Besser mehr Zeit mit den Tieren verbringen und sie langsam und sachte an den Umgang gewöhnen.


ClaudiaH
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Registriert: 14.09.2005, 23:24

Beitrag von ClaudiaH »

Nichtsdestotrotz ist eine auf den Eimer konditionierte Ziege schon wesentlich handlicher als eine, die sich erst mal überlegt, ob sie kommt oder vielleicht doch lieber nicht.... Allerdings würde ich auch nicht regelmäßig Kraftfutter geben, sondern aus der Hand füttern. Da es Zz sind, vielleicht mit Heucobs, Rübenschnitzeln oder Möhrchen. Nüsse oder Bananenchips sind auch sehr beliebt :D

Liebe Grüße,
Claudia


Marc
Beiträge: 179
Registriert: 30.01.2006, 20:16

Beitrag von Marc »

Hallo Ihr
Capragrigia hat geschrieben:
Marc hat geschrieben: Wir haben jetzt anfang September daher würde ich den ziegen schon mal ein bischen Kraftfutter geben. ... Du bekommst sie viel schneller zarm und du mußt sie ja auch mal anfassen zb. beim Hufschneiden ...
Also da würde ich abraten! Man kann Ziegen sehr gut mit Heu und Wasser und nur gelegentlichem Beifüttern von Wurzelgemüse oder Obst in kleinen (!) Mengen bei bester Gesundheit durch den Winter kriegen. Für Kraftfutter sehe ich überhaupt keine Notwendigkeit, wenn Du nicht wirklich auf "Leistung" aus bist. Und die Tiere mit Kraftfuttergaben daran gewöhnen, dass man sich ihnen nähert, davon halte ich auch nicht viel. Besser mehr Zeit mit den Tieren verbringen und sie langsam und sachte an den Umgang gewöhnen.
Da muß ich wohl noch mal was zu sagen
Mit Heu und Wasser und gelegentlich ...
Das ist wohl keine Artgerechte Tierhaltung so zu Füttern im Winter
Woher soll denn die Kraft im Winter kommen um die Körperwärme zu produzierren .
Für mich ist diese haltung überhaubt nicht in Ordnung wir Menschen können auch nicht nur von Brot und Wasser leben da solltes du dir mal gedanken machen. #info#


Axel
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Registriert: 06.02.2004, 11:39

Beitrag von Axel »

Hallo Marc,
Tirza schrieb :
Es sind Zwergziegen.
Und nichttragende Zwergziegen bekommen auf gar keinen Fall, auch nicht im Winter, Kraftfutter. Zwergziegen sind keine Buren- oder Milchziegen.

Viele Grüße Axel


Der Bock springt hoch, der Bock springt weit, warum auch nicht, er hat ja Zeit.
sanhestar
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Registriert: 17.03.2003, 11:56

Beitrag von sanhestar »

Hallo Marc,

Du setzt leider falsche Maßstäbe bei Deiner Beurteilung der Winterfütterung an. Wir Menschen wurden dazu erzogen, dass ein gewisser Grundgehalt an Getreide in unserer Nahrung enthalten sein muss und dies übertragen wir auf andere Tierarten, auch wenn dies dort nicht der Fall ist.

Ziegen können als Wiederkäuer aufgrund ihrer hochleistungsfähigen Verdauung aus minderwertigem Futter ausreichend Energie gewinnen. Das liegt zum einen daran, dass sich im Pansen zahlreiche Mikroorganismen aufhalten, die die aufgenommene Rauhfaser umwandeln bzw. der Ziege durch ihre eigenen Stoffwechseltätigkeit wiederum wichtige Nahrungsbestandteile zur Verfügung stellen. Ein Mensch kann sicherlich nicht von einer so rauhfaserhaltigen Nahrung leben, dafür haben wir auch nur einen einhöhligen Magen (keinen vierhöhligen, wie Ziegen) und einen deutlich kürzeren Verdauungstrakt, in dem weniger Nährstoffe aufgeschlossen und resorbiert werden können.

Ziegen gewinnen im Winter Wärme durch die Tätigkeit der Pansenbakterien, sie sind daher mit rauhfaserhaltigem Futter, das ihre Pansenflora ernährt, mollig warm von innen. Darüberhinaus isoliert Winterfell sehr gut gegen kalte Temperaturen, so dass nur ein Schutz vor Wasser und Wind - beides Temperaturableiter gegeben sein muss. Warmes Wasser wird von vielen Ziegen bevorzugt und hilft ebenfalls, den Energiehaushalt im Gleichgewicht zu halten aber Getreide ist nicht nötig. Es ist sogar so, dass Getreide das Pansengleichgewicht stört, es übersäuert und damit die Tätigkeit der Pansenbakterien empfindlich behindert, dadurch sinkt die Körpertemperatur.

Wer im Winter einer Ziege etwas Energiefutter zukommen lassen will, kann dies in Form von Sonnenblumenkernen MIT Schale tun, die Schale liefert die Rauhfaser, die Kerne Fettenergie, die deutlich verträglicher für Pansen und Leber ist, als Energie aus überschüssigem Eiweiß.

Gruss


Sabine M.H.
http://www.working-goats.de Pack- und Fahrziegen
Sven
Beiträge: 8291
Registriert: 06.03.2001, 00:00

Beitrag von Sven »

Hallo Marc,

kann Sabine's Aussage voll unterstützen. Wir füttern auch nur Heu und Wasser und ein paar Rüben. Mehr nicht. Kraftfutter/Getreide gibt es bei unseren Zwergen nicht mehr ... den Fehler haben wir früher gemacht und haben es schwer büßen müssen.

Viele liebe Grüße,
Sven


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