Hallo zusammen!
Ich bin ja noch ganz neu hier im Forum und auch noch Neuling in der Ziegenhaltung. Nun habe ich mich auch schon fleißig durchs Forum gelesen und schon viel Wissenswertes und Interessantes erfahren. Auch auf einige meiner Fragen habe ich schon Antworten gefunden, nur leider taten sich damit teilweise noch neue Fragen auf, also frage ich mal los:
Bücher:
Ich habe nach einem guten Buch über die Ziegenhaltung gesucht und habe mich nach durchstöbern der Bücherecke für "Das Milchziegenbuch" und " Ziegen halten" entschieden. Schienen mir für mich am Interessantesten und hatten die meisten Sternchen. Bin ich damit gut beraten?
Klauenpflege:
Ab welchem Alter fängt man damit an? Wie oft müssen die Klauen geschnitten werden, oder hängt das auch damit zusammen auf welchem Untergrund die Ziegen laufen?
Leckstein:
Ich habe einen Mineralleckstein für Pferde genommen, ist der ok oder brauche ich einen Speziellen für Ziegen?
Fütterung:
Ein sehr breit gefächertes Thema mit anscheinend sehr vielen unterschiedlichen Meinungen. Meine Ziegen bekommen im Moment Heu und Kraftfutter. Außerdem haben sie Gras zur Verfügung(nutzen sie allerdings nicht wirklich) und einige Büsche. Habe allerdings angefangen ihnen nun Äste von Bäumen, wo sie selber nicht drankommen abzumachen, da Büsche schon fast "fertig" sind. :D
Jetzt habe ich hier im Forum gelesen Kraftfutter sei gar nicht gut, für Ziegen die nichts tun(außer höchstens mal ein Händchen voll als Leckerli).
Weiterhin frage ich mich, wieviel Äste benötigen denn 2 Ziegen täglich mit Heu zusammen um satt zu werden? Und von welchen Bäumen kann ich ihnen Äste abmachen? Dürfen sie auch Tanne?Oder nur Laubbäume?
Ich habe auch gelesen, dass viele Äpfel und Möhre füttern, fanden meine aber erst mal nicht berauschend. Vielleicht kennen sie es aber auch nur nicht? Was kann man ihnen sonst noch an Obst und Gemüse füttern?
Vielen Dank an alle, die sich die Mühe gemacht haben,bis hierher zu lesen. Freue mich auf eure Antworten!
Einige Fragen zur Ziegenhaltung
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Duplicate Jackie
- Beiträge: 64
- Registriert: 08.09.2007, 16:00
Servus
Es gibt nicht so viele Ziegenbücher und in diesen steht eigentlich nichts Falsches. Du solltest dabei nur beachten, dass diese Lektüre eher für den betrieblichen Ziegenzüchter gedacht ist und weniger für den Hobbyzüchter, der gerade einmal eine Handvoll Ziegen hält. Ich selbst ergötze mich immer wieder gerne am "Milchiegenbuch" weil dort der Charakter unserer Lieblinge so trefflich beschrieben ist.
Wobei wir schon bei der Frage nach dem Kraftfutter sind. NEIN, Hobbyziegen brauchen KEIN Kraftfutter. Zumindest nicht zu ihrer täglichen Futterration, vielleicht einmal als Leckerli in unregelmäßigen Abständen und da auch nur in sehr geringen Mengen. Ich selbst bin auf Weizenkleie umgestiegen, was kein ausgesprochenes Kraftfutter ist, dafür aber viele Spurenelemente enthält.
Den Leckstein für Pferde solltest Du so rasch wie möglich entfernen. Nachdem es keinen ausgesprochenen Leckstein für Ziegen gibt - oder gibt es den inzwischen doch? - solltest Du auf einen Leckstein der für andere Tierarten gedacht ist - verzichten. Gib ihnen einen ganz ordinären Salzleckstein, wie er auch dem Wild verabreicht wird und gib ihnen stattdessen hie und da Bierhefe. Die Kleie und Bierhefe bekommst Du im landwirtschaftlichen Fachhandel.
Ja, Reisig von Nadelbäumen dürfen sie nicht nur fressen, sie sollen das auch und tun das auch sehr gerne. Damit beugst Du nämlich einem Wurmbefall vor. Äste und Reisig kannst Du ihnen gar nicht so viel geben, wie sie eigentlich brauchen würden. Könnten es sich die Ziegen nämlich selbst einrichten, würden sie sich zu 80 Prozent von Laub und Rinden ernähren und nur zu 20 Prozent von Gras. So ein Gelände hat aber kaum jemand zur Verfügung, daher so oft wie möglich Äste zufüttern.
Nun zur Klauenpflege: Sobald die Klauen außen überwachsen werden und die Klauen als solche keine ebene Standfläche mehr aufweisen, muss geschnitten werden. Das betrifft nicht nur das überstehende Horn an den Seitenrändern und vorne, sondern auch die Klauenballen hinten. Wie oft man das im Jahr machen muss, hängt vom Gelände ab. Bei weichem Boden werden die Klauen nicht abgenützt und müssen daher öfter geschnitten werden.
Äpfel, Birnen und anderes Obst und Gemüse kannst Du in kleinen Mengen immer zufüttern, zuviel ist aber auch nichts. Wenn Du einer Ziege einmal drei Äpfel auf einmal aufgeschnitten gibst, geht das in Ordnung. Wenn Du ihr mehr gibst, hat sie am nächsten Tag sicherlich weichen Kot und wenn Du ihr die Äpfel kübelweise gibst, wird sie daran sterben. Also bitte nichts übertreiben.
Übrigens, willkommen in diesem Forum!
Es gibt nicht so viele Ziegenbücher und in diesen steht eigentlich nichts Falsches. Du solltest dabei nur beachten, dass diese Lektüre eher für den betrieblichen Ziegenzüchter gedacht ist und weniger für den Hobbyzüchter, der gerade einmal eine Handvoll Ziegen hält. Ich selbst ergötze mich immer wieder gerne am "Milchiegenbuch" weil dort der Charakter unserer Lieblinge so trefflich beschrieben ist.
Wobei wir schon bei der Frage nach dem Kraftfutter sind. NEIN, Hobbyziegen brauchen KEIN Kraftfutter. Zumindest nicht zu ihrer täglichen Futterration, vielleicht einmal als Leckerli in unregelmäßigen Abständen und da auch nur in sehr geringen Mengen. Ich selbst bin auf Weizenkleie umgestiegen, was kein ausgesprochenes Kraftfutter ist, dafür aber viele Spurenelemente enthält.
Den Leckstein für Pferde solltest Du so rasch wie möglich entfernen. Nachdem es keinen ausgesprochenen Leckstein für Ziegen gibt - oder gibt es den inzwischen doch? - solltest Du auf einen Leckstein der für andere Tierarten gedacht ist - verzichten. Gib ihnen einen ganz ordinären Salzleckstein, wie er auch dem Wild verabreicht wird und gib ihnen stattdessen hie und da Bierhefe. Die Kleie und Bierhefe bekommst Du im landwirtschaftlichen Fachhandel.
Ja, Reisig von Nadelbäumen dürfen sie nicht nur fressen, sie sollen das auch und tun das auch sehr gerne. Damit beugst Du nämlich einem Wurmbefall vor. Äste und Reisig kannst Du ihnen gar nicht so viel geben, wie sie eigentlich brauchen würden. Könnten es sich die Ziegen nämlich selbst einrichten, würden sie sich zu 80 Prozent von Laub und Rinden ernähren und nur zu 20 Prozent von Gras. So ein Gelände hat aber kaum jemand zur Verfügung, daher so oft wie möglich Äste zufüttern.
Nun zur Klauenpflege: Sobald die Klauen außen überwachsen werden und die Klauen als solche keine ebene Standfläche mehr aufweisen, muss geschnitten werden. Das betrifft nicht nur das überstehende Horn an den Seitenrändern und vorne, sondern auch die Klauenballen hinten. Wie oft man das im Jahr machen muss, hängt vom Gelände ab. Bei weichem Boden werden die Klauen nicht abgenützt und müssen daher öfter geschnitten werden.
Äpfel, Birnen und anderes Obst und Gemüse kannst Du in kleinen Mengen immer zufüttern, zuviel ist aber auch nichts. Wenn Du einer Ziege einmal drei Äpfel auf einmal aufgeschnitten gibst, geht das in Ordnung. Wenn Du ihr mehr gibst, hat sie am nächsten Tag sicherlich weichen Kot und wenn Du ihr die Äpfel kübelweise gibst, wird sie daran sterben. Also bitte nichts übertreiben.
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Duplicate Jackie
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- Registriert: 08.09.2007, 16:00