Ziegen und Hunde zusammen gewöhnen / Robuste Rasse wg. Kälte

Schweinchen Criss

Re: Ziegen und Hunde zusammen gewöhnen / Robuste Rasse wg. K

Beitrag von Schweinchen Criss »

sicher, es kommt auf das alter des hundes an, welche vorerfahrung er gemacht hat und welches genetische rassepotential er besitzt und auch dann nochmal auf den individuellen hundecharakter. gewöhnung macht jedoch sehr viel aus. auch können manche hörnerziegen sich hervorragend verteidigen und grenzen setzen, wenn der hund übertreibt. um hier von einigen nicht falsch verstanden zu werden, man muss solche situationen nicht austesten, man kann sie von vornherein ausschliessen. auch das heranführen mit der schleppleine an zahme tiere ist eine möglichkeit. oder mit beiden zusammen spazieren zu gehen, wenn es passt, und die tiere soweit sind. das schafft dann noch mehr gewöhnung.

gerade beim border-collie ist es aber rassetypisch, dass dieser für das hüten gezüchtet wurde und eine aufgabe braucht. ansonsten sucht er sich nämlich eine andere beschäftigung oder wird fehlgeleitet (die schwierigen hunde, mit denen die menschen dann nicht klar kommen, weil sie autos hüten oder kinder etc. oder unbändig sind.) der terrier könnte hier natürlich etwas querschlagen, da dieser ein jäger kleinerer tiere ist, wie ratten etc. (eine interessante mischung) - einfühlungsvermögen und ausdauer sind hier die stichpunkte. (man sollte daher anfangs genau auf die tiere achten und es dauert einige zeit, bis sie soweit sind).

was man unterdrückt sucht sich einen anderen weg, auch halte ich nichts von "klarmachen" in dem sinne - nur von anleiten und ggf. auch durchsetzen-situationsabhänig, weil ein miteinander nicht nur freundschaften entstehen lässt, sondern auch zu grösserer harmonie führt. man muss bei hunden einfach genau hinschauen, was drin liegt und was nicht möglich ist.

zu den herdenschutzhunden kann ich nur sagen, dass meine hündin, nicht mit grosstieren aufgewachsen ist. zwar auf dem lande, aber der kuhstall lag nur am spazierweg, trotzdem war es ihr erster weg und sie musste dort schnüffeln. auch als ich sie bekam (3 jahre) kannte sie kein pferd, keine ziegen, kein schaf. nach nunmehr 8 jahren ist sie ein sehr glücklicher hund, sie mag ihr pferd, sie knutscht den schafbock ab und sie findet auch schaf und ziegen okay, wobei meine dominante rädelsziege die einzigste war, die den hund bei einem unerlaubtem gartenaufenthalt in einer ecke in schach hielt, während die anderen einfielen. alles was nicht an seinem platz ist wird gestellt und verbellt, mehr nicht. bewacht, beschützt und geliebt - teil der eigenen familie. man fühlt sich so wohl - ohne aggressionen, die eh nicht rassespezifisch sind.

auch meine anderen beiden hunde kannten kein minischwein oder ziegen. das schwein war perfekt sozialisiert und an hunde gewöhnt. 3 monate selbstverständlichkeit und sichtkontakt und es gehört heute dazu. ich kann mit hund und schwein spazierengehen, beide laufen gut an der leine und wenn ich nach hause komme, dann mache ich die leine ab und gut ist es. sie haben auch untereinander ihre regeln festgelegt, so dass es keinerlei stress gibt. jeder weiss wo sein platz ist und es ist ein miteinander - ja sogar eine kleine rangordnung. dafür musste ich nichts sagen. es gab auch kein ausdiskutieren, jeder weiss wo sein platz ist und es geht friedlich miteinander. kommt meine handzahme ziege hinzu, dann empfinden die hunde das als normal, ich rief die hunde einmal ins haus, weil sie mit ihrem zickel im hof stand - da kam die ziege zuerst und dann die hunde und alle drei standen im haus. (das zickel stand vorm stall in dieser ihm noch unbekannten welt).

ich will aber nicht sagen, dass es immer so läuft, man braucht dafür sehr viel einfühlungsvermögen und eine herangehensweise, es muss auch passen, nur wenn die bedingungen miteinander stimmen, ist das möglich.

auch sollte man die tiere genau beobachten und langsam aneinander gewöhnen, durch sichtkontakt. man muss auch die entwicklung der tiere miteinander beobachten, damit man in unerwünschten situationen etwas ändern kann.

also ich habe nichts dem zufall überlassen, ich hatte ein konzept, ich habe es beobachtet, schritt für schritt praktiziert und es ist heute normalität und harmonie.

in dem sinne liebe grüsse
katrin


Schweinchen Criss

Re: Ziegen und Hunde zusammen gewöhnen / Robuste Rasse wg. K

Beitrag von Schweinchen Criss »

noch was,
ich glaube aber, wie du schon sagst (hatte das vorhin falsch gelesen), dass es mit dem älteren hund keinerlei probleme geben wird, da diese sich viel schneller angagieren, ja und der border-collie könnte seine lebensaufgabe finden und zum glücklichsten hund werden und damit zum angenehmsten hausgenossen, den man sich denken kann - vertraue deiner intuition.


Schweinchen Criss

Re: Ziegen und Hunde zusammen gewöhnen / Robuste Rasse wg. K

Beitrag von Schweinchen Criss »

ich selbst bekomme jetzt auch einen pflegehund aus griechenland für den tierschutzverein - der dort "mit hingabe welpen und junghunde hütet", keinerlei bauernhoftiere kennt .....ja - da schauen wir mal, wie ich diesen hund glücklich machen kann! :-) #daumen_hoch*


KunterBunterHund
Beiträge: 78
Registriert: 24.06.2008, 03:44

Re: Ziegen und Hunde zusammen gewöhnen / Robuste Rasse wg. K

Beitrag von KunterBunterHund »

Schweinchen Criss hat geschrieben:sicher, es kommt auf das alter des hundes an, welche vorerfahrung er gemacht hat und welches genetische rassepotential er besitzt und auch dann nochmal auf den individuellen hundecharakter. gewöhnung macht jedoch sehr viel aus. auch können manche hörnerziegen sich hervorragend verteidigen und grenzen setzen, wenn der hund übertreibt.
vor allem kommt es auf den menschen an, an dem der hund sich orientiert. egal wie seine vergangenheit oder sein charakter ist, bin ich mehr oder weniger ausschlaggebend dafür, wie er sich entwickeln wird. sicherlich können die ziegen sich auch wehren... da ich keine ziegen habe, kann ich darüber nichts sagen.
trotzdem sieht der alltag meistens so aus, dass die ziegen eingesperrt sind & der hund sich frei bewegen und flüchten kann, im gegensatz zu der ziege.
Schweinchen Criss hat geschrieben: gerade beim border-collie ist es aber rassetypisch, dass dieser für das hüten gezüchtet wurde und eine aufgabe braucht. ansonsten sucht er sich nämlich eine andere beschäftigung oder wird fehlgeleitet (die schwierigen hunde, mit denen die menschen dann nicht klar kommen, weil sie autos hüten oder kinder etc. oder unbändig sind.)
der terrier könnte hier natürlich etwas querschlagen, da dieser ein jäger kleinerer tiere ist, wie ratten etc. (eine interessante mischung) - einfühlungsvermögen und ausdauer sind hier die stichpunkte. (man sollte daher anfangs genau auf die tiere achten und es dauert einige zeit, bis sie soweit sind).
der knackpunkt ist, dass wir fast alles, für was unsere rassehunde einmal gezüchtet wurden, in unserem alltag gar nicht mehr brauchen können. also wird es weggezüchtet oder (am liebsten) unterbunden. nur weil ich jagdhunde habe, werden sie nicht gaga wenn sie nicht jagen dürfen. ebenso kann ich einem border das hüten verbieten, ohne dass er durchknallt. wie viele menschen halten sich herdenschutzhunde? dürfen die wahllos besucher anfallen?
was verstehst du unter: ''er braucht eine aufgabe''?
ballspielen? frisbee? dogdancing? agility?
damit fördere ich meistens genau das, was der hund im alltag NICHT tun soll. auf bewegungsreize extrem reagieren und sie jagen, sich extrem an mir orientieren und ein kommando erwarten, kondition aufbauen, trainieren, appetenzverhalten....
die meisten probleme habe ich im moment mit hundehaltern, die ihren hund 'auslasten' wollen, ohne dran zu denken, dass es genauso wichtig ist, ihm grenzen zu setzen und ihm beizubringen, einfach mal abzuschalten.
nebenbei, was meinst du mit interessante mischung beim terrier?
ok, das sprengt hier den rahmen und hat auch rein gar nichts mit ziegen zu tun *oops*
Schweinchen Criss hat geschrieben: was man unterdrückt sucht sich einen anderen weg, auch halte ich nichts von "klarmachen" in dem sinne - nur von anleiten und ggf. auch durchsetzen-situationsabhänig, weil ein miteinander nicht nur freundschaften entstehen lässt, sondern auch zu grösserer harmonie führt.
ich weiß nicht, was du unter klarmachen und durchsetzen verstehst... ich unterbinde unerwünschtes verhalten und belohne erwünschtes verhalten. was harmonie und freundschaft unter tieren angeht, denke ich, interpretieren menschen oft mehr in akzeptanz und nebeneinanderherleben hinein....
Schweinchen Criss hat geschrieben: man muss bei hunden einfach genau hinschauen, was drin liegt und was nicht möglich ist.
dem stimme ich zu, bei einem podenco würde ich einfach sagen: jagdhund, kaninchen und harmonie passen einfach nicht zusammen....
Schweinchen Criss hat geschrieben: zu den herdenschutzhunden kann ich nur sagen, dass meine hündin, nicht mit grosstieren aufgewachsen ist. zwar auf dem lande, aber der kuhstall lag nur am spazierweg, trotzdem war es ihr erster weg und sie musste dort schnüffeln. auch als ich sie bekam (3 jahre) kannte sie kein pferd, keine ziegen, kein schaf. nach nunmehr 8 jahren ist sie ein sehr glücklicher hund, sie mag ihr pferd, sie knutscht den schafbock ab und sie findet auch schaf und ziegen okay, wobei meine dominante rädelsziege die einzigste war, die den hund bei einem unerlaubtem gartenaufenthalt in einer ecke in schach hielt, während die anderen einfielen. alles was nicht an seinem platz ist wird gestellt und verbellt, mehr nicht. bewacht, beschützt und geliebt - teil der eigenen familie. man fühlt sich so wohl - ohne aggressionen, die eh nicht rassespezifisch sind.
schön, dass das so ist. :-) keiner meiner hunde ist mit anderen tieren zusammen aufgewachsen, trotzdem kann man es herstellen, dass sie weder katze, kaninchen, anderes kleingetier, pferd oder kuh jagen oder anfallen. wenn man weiß was zu tun ist, dauert das nicht jahrelang.
Schweinchen Criss hat geschrieben: auch meine anderen beiden hunde kannten kein minischwein oder ziegen. das schwein war perfekt sozialisiert und an hunde gewöhnt. 3 monate selbstverständlichkeit und sichtkontakt und es gehört heute dazu. ich kann mit hund und schwein spazierengehen, beide laufen gut an der leine und wenn ich nach hause komme, dann mache ich die leine ab und gut ist es. sie haben auch untereinander ihre regeln festgelegt, so dass es keinerlei stress gibt. jeder weiss wo sein platz ist und es ist ein miteinander - ja sogar eine kleine rangordnung. dafür musste ich nichts sagen. es gab auch kein ausdiskutieren, jeder weiss wo sein platz ist und es geht friedlich miteinander. kommt meine handzahme ziege hinzu, dann empfinden die hunde das als normal, ich rief die hunde einmal ins haus, weil sie mit ihrem zickel im hof stand - da kam die ziege zuerst und dann die hunde und alle drei standen im haus. (das zickel stand vorm stall in dieser ihm noch unbekannten welt).

ich will aber nicht sagen, dass es immer so läuft, man braucht dafür sehr viel einfühlungsvermögen und eine herangehensweise, es muss auch passen, nur wenn die bedingungen miteinander stimmen, ist das möglich.

auch sollte man die tiere genau beobachten und langsam aneinander gewöhnen, durch sichtkontakt. man muss auch die entwicklung der tiere miteinander beobachten, damit man in unerwünschten situationen etwas ändern kann.

also ich habe nichts dem zufall überlassen, ich hatte ein konzept, ich habe es beobachtet, schritt für schritt praktiziert und es ist heute normalität und harmonie.

in dem sinne liebe grüsse
katrin
deine tipps würde ich nicht so einfach in den raum werfen, finde es aber trotzdem bewundernswert, wie sowas immer mal wieder funktioniert. oft kommt das glaub ich nicht vor, umso glücklicher kannst du dich schätzen, dass es bei dir geklappt hat. freut mich ehrlich für dich und deine vierbeinigen mitbewohner #daumen_hoch*


Dass das Wort Tierschutz einmal erfunden werden musste,
ist wohl eine der blamabelsten Angelegenheiten der menschlichen Gesellschaft!
Theodor Heuss
KunterBunterHund
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Registriert: 24.06.2008, 03:44

Re: Ziegen und Hunde zusammen gewöhnen / Robuste Rasse wg. K

Beitrag von KunterBunterHund »

Schweinchen Criss hat geschrieben:ich selbst bekomme jetzt auch einen pflegehund aus griechenland für den tierschutzverein - der dort "mit hingabe welpen und junghunde hütet", keinerlei bauernhoftiere kennt .....ja - da schauen wir mal, wie ich diesen hund glücklich machen kann! :-) #daumen_hoch*
rein aus neugierde, für welchen verein nimmst du denn den hund in pflege? (gerne auch antwort per pm)
ich finde den ausspruch: ''hütet mit hingabe welpen und junghunde'' sehr befremdlich #ka#
warum sollte ein hund andere hunde hüten und was denkst du, halten die gehüteten welpen und junghunde davon?

himmel, jetz is aber schluss mit hunden, ich will doch über ziegen quatschen #wb#


Dass das Wort Tierschutz einmal erfunden werden musste,
ist wohl eine der blamabelsten Angelegenheiten der menschlichen Gesellschaft!
Theodor Heuss
Amelie
Beiträge: 1991
Registriert: 14.03.2007, 08:02

Re: Ziegen und Hunde zusammen gewöhnen / Robuste Rasse wg. K

Beitrag von Amelie »

@Katja(Annabella):
@ Christine: Dein Kastrat scheint von österreichischen Zwergziegen abzustammen (es wurde hier mal die Theorie aufgestellt, dass man Zwerge daran erkennt, dass sie den Stall aufsuchen, noch bevor der erste Regentropfen fällt)
Für einen ZZ Bock,oder Mix,ist er dann aber extrem groß geraten. ;-)Aber vielleicht hat er als Lamm mal neben einer östereichischen ZZ geschlafen und das* Wasserscheu-gen* ist zu ihm rübergehüpft. *fg*


Liebe Grüße

Christine


Der Optimist sieht die Rose,der Pessimist nur die Dornen.
Dickmaus
Beiträge: 8
Registriert: 11.06.2008, 14:04

Re: Ziegen und Hunde zusammen gewöhnen / Robuste Rasse wg. K

Beitrag von Dickmaus »

Hallo ihr Lieben,

Das Thema ist ja etwas abgeschweift, macht aber nix, ich bin ja auch ein großer Hunde-Fan. Ich bin Euch auch sehr dankbar für die Tipps und Eure Ratschläge, nur denke ich, dass das alles gar nicht so schwierig wird. Unsere beiden Hunde sind beide nicht aggressiv, haben beide keinen ausgeprägten Jadtrieb und auch der Boarder-Mix hat kein ausgeprägtes Hüte-Bedürfnis. Ich schließe eigentlich auch nur aus seiner Optik und seiner Anschleich-Haltung wenn er einen anderen Hund entdeckt, dass da ein Boarder drin sein muss. Er ist aber aus einer spanischen Tötung, wir wissen nicht mal wie alt er genau ist, also habe ich natürlich keinerlei Ahnung, ob die Vermutung mit dem Boarder stimmt.

Das gleiche ist es mit unserem "Terrier". Da wissen wir, dass die Mutter ein Zwergschnauzer-Pudel-Mischling war. Was der Vater war, keiner Ahnung! Aber seinem Aussehen nach und auch seinem Verhalten nach ist zu vermuten, dass ein Terrier oder noch wahrscheinlicher ein Kromfohrländer drin ist. Aber die wirklich typischen Eigenschaften hat keiner der beiden. Zudem gehen beide vorsichtig an unbekannte Tiere heran. Unser großer hat sich vor Jahren sogar an das Meerschweinchen meines Cousins nicht richtig hingetraut. Das hat sich bewegt, also war er erst mal vorsichtig.

Deswegen denke ich nicht, dass es da mit Ziegen ein Problem gibt. Meine Einschätzung wäre, dass beide erst mal respektvollen Abstand halten würden. Erst wenn sie nach längerer Zeit merken, dass die Ziegen nicht gefährlich sind, kann eben sein, dass der kleinere Hund dann mal versucht eine Ziege anzuspielen oder sie zum Spielen auffordert. Das würde dann so aussehen, dass er wie ein Känguruh um sie herum hüpft und vielleicht bellt. Das einzig Spannende wäre dann eben, wie die Ziege reagiert. Ansonsten hab ich echt keine Bedenken. Und nachdem ich selber viel Erfahrung mit jeglicher Art von Viechzeug habe, mach ich mir auch keine Sorgen, dass ich die Körpersprache meiner Tiere falsch verstehe ;-)

schönes Wochenende
Sarina


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