problemziege

Oma Bummi
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Registriert: 30.03.2012, 18:08

Beitrag von Oma Bummi »

hallo kasi

ich muß sabine recht geben, euren ziegen geht es wirklich nicht gut. Bitte lest euch mal durch fast alle seiten hier im ziegenforum, hier steht soviel hilfreiches für euch drinn.

Es ist wirklich so ziegen kannste nicht ohne strom halten. antüdern ist ganz furchtbar, haben sich schon einige erhängt.

Warum kannst du keinen strom anschalten? Dein sohn müßte es eigendlich schon gelernt haben das der zaun "aua" macht. Alle meine acht enkel gehen an keinen weidezaun. Sie haben nie eine schmerzhafte erfahrungen damit gemacht.

Wir haben hier auch einen reiterhof die haben zwei ziegen. Die beiden können sich frei bewegen,gehen mit den pferden auf koppel gehen mit in den stall sind überall mit dabei.

Ich glaube du willst garnicht verstehen, das der fehler bei dir liegt. gehe mal in dich, denn ich glaube ziegen sind für euch nicht geeignet. überlege mal vielleicht findest du ein schönes zuhause für die zwei burschen.

LG maritta


Sage niemals nie!
sanhestar
Beiträge: 8258
Registriert: 17.03.2003, 11:56

Beitrag von sanhestar »

ach ja, Nachtrag:

ich habe vor ca. 3 Wochen auch mal auf dem Hof, wo meine Pferde unterstehen, die Ziegen zum "ausräumen" vorbeigebracht. Sie haben ein verwildertes Fichtenstück freigefressen und gingen abends auf die Pferdeweide, zum nachfressen der Geilstellen.

Und zusätzlich waren sie vormittags draussen, entlang der üppig zugewucherten Gräben, um diese freizuräumen. Sie haben über den Tag verteilt gefressen: Brennesseln, Disteln, etwas Sauerampfer, Lupinen, Mädesüß, Holunder, diverse andere Staudenpflanzen, Buchenlaub, Haselnuss, Weidenlaub, Gras, Spitzwegerich, andere Kräuter, Schilf, Schwarzdorn, Weißdorn, Walnußlaub, Scheinakazie, Klettenlabkraut, Fichtenzweige, Rinde der o.g. Bäume plus kleinere Zweige, u.a.

Wenn all' das oder ähnliche Vielfalt noch auf Deinen Pferdeweiden herrscht, dann ist das eine Weide, die sich auch für Ziegen eignet. Aus meiner Erfahrung mit Pferdeweiden und Geil(Gall)stellen beschränken sich die Unkräuter jedoch auf Brennessel, Sauerampfer und ggfs. noch Hahnenfuß (der auch für Ziegen schwach giftig ist).

Hätte ich diesen Aufwand nicht betrieben, wären die Ziegen bereits nach 3 Tagen über die Zäune gegangen. Ziegenhaltung ist anspruchsvoll, sie sind keine einfachen Resteverwerter sondern hoch intelligente Tiere mit einem sehr spezialisierten Futterbedürfnis.


Sabine M.H.
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sanhestar
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Beitrag von sanhestar »

hier mal eine Studie, was Ziegen bei freiem Angebot fressen

http://www.ziegenhof-stumpf.de/meistera ... trumpf.pdf


Sabine M.H.
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Ulli
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Beitrag von Ulli »

Hallo!

Wenn ihr ein 9J gerät habt, dann richtet doch eine Absperrung für Euer Kind von den Weidezäunen ein- an Gefahrenstellen haben Kleinkinder ohne Aufsicht nichts zu suchen.
Übrigens ist so ein 9J Zaun ungefährlicher als eine Strasse oder ein Teich...

Aber jede Nachbesserung macht keinen Sinn, wenn nicht das Grundproblem angegangen wird: Der Trieb ist durch die Kastration binnen kurzer Zeit auf ein Minimum reduziert,Äste kann und muss man zufüttern, sofern die Ziegen nicht in der Landschaftspflege als Entbuscher arbeiten.

LG Ulli


Leben ist gefährlich und endet immer tödlich
Bunnypark
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Beitrag von Bunnypark »

hallo

ich möchte hier noch hinzufügen dass es äusserst gefährlich werden kann wenn ein 3 jähriges kind in unmittelbarer nähe an ausgekommenen ziegenböcken gerät 8|

in unmittelbarer nähe der kinderspielfläche kann man einen kinderschutz unmittelbar vor den weidezaun anbringen (auf wanderschaft darf kindlein ohnehin nicht gehen)- lattenholzzaun- so kannste den strom dauerhaft eingeschaltet lassen
...und vorausgesetzt die tierchen bekommen artengerechtes futter inkl. notwendige mineralien, und vorallem eine größere weide ..... verminderst du die ausbruchsgefahr

ich würde bei deinen pferdekoppeln jeweils ein drittel absperren....wenn du dann die geißlein drauflässt haben die böcklis noch unberührte flächen, für die sie sehr dankbar sind und deine "von pferdchen nicht fress" stellen werden auch abgemampft.

die kastration und astwerkfütterung haben meine vorschreiber schon artig angesprochen :-D


Herrchen unser, der du bist am Hofe; geheiligt werde deine weide; das astwerk komme, unser Wille geschehe, wie im stall so auch auf der Weide; Uns're täglichen Kräuter gib uns heute; Und vergib uns unsere Schuld, wenn wir hopsen auf nachbars Weide; führ uns also nicht in Versuchung, sondern Erlöse uns von dem Astwerkmangel....so is'es .Bild
Strahli
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Beitrag von Strahli »

Abgesehen davon, dass ich mich Sanhestars Meinung anschliesse, ein paar eigene Erfahrungen von mir, als Nutztierhalter:
Ziegenhaltung war, ist und wird immer anspruchsvoll sein. Sie stehen Pferden (die allg. als heikel gelten) in keinsterweise nach.

Über eine anständige Einzäunung, mit einem entsprechenden Stromgerät kommst Du nicht herum. Im übrigen habe ich auch Kinder und die können lernen, dass Strom tabu ist!
Zudem stellt sich die Frage, was gefährlicher ist: ein Zusammenstoss mit einem Ziegenbock oder der Weidezaun?

Zu Deinen Böcken: mit einer Kastration hast Du noch eine kleine Chance. Allerdings habe ich die Erfahrung gemacht, dass Ziegen, Böcke und Kastrate die gelernt haben "ihren" Zaun zu missachten, dies immer wieder tun.

Fazit: Auch wenn dies niemand gerne lesen mag. Seit ihr, aus welchen Gründen auch immer, nicht in der Lage, Eure Ziegenhaltung den Bedürfnissen von Ziegen anzupassen, so wäre es für die Beiden sinnvoller sie an jemand Erfahrenen abzugeben oder allenfalls dem Metzger zukommen zu lassen.

Übers Anpflocken müssen wir gar nicht disskutieren. Das ist bei uns sogar verboten.


grüsse von strahli
sanhestar
Beiträge: 8258
Registriert: 17.03.2003, 11:56

Beitrag von sanhestar »

Strahli,

in manchen Fällen konnte ich schon beobachten, dass sich durch wirkliche Veränderungen bei der Haltung auch die Ausbruchsbereitschaft auf fast Null reduzieren lässt:

- IMMER ausreichend Strom
- IMMER ausreichend und artgerechtes Futter

Die Kastration bringt in diesem Zusammenhang weitere Erleichterung. Auch könnten die Böcke damit so umgänglich werden, dass mit ihnen gearbeitet werden kann und sie durch die zusätzliche Beschäftigung auch weniger wanderfreudig bzw. standorttreuer werden.


Sabine M.H.
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ZiegenStadl
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Registriert: 23.08.2013, 12:57

Beitrag von ZiegenStadl »

Hier kam zwar schon seit gut zwei Wochen nichts mehr und ich bin hier neu und ja, wir haben "erst" seit mitte Juni die ganze Herde adoptiert, aber: Wir kümmern uns seit einigen Jahren bereits drum. Es ist jetzt noch mal etwas anderes, aber damit will ich nur sagen, wir haben auch schon ein wenig Erfahrung mit Ziegen.

Es wurde ansich eh bereits alles mehrfach deutlich und sehr gut geschrieben! Da brauch ich nichts mehr wiederholen, ist auch besser so.
Was mir allerdings auch noch aufgefallen ist: Du kannst doch bitte nicht immer wieder Ziegen mit Pferden vergleichen!? Schon gar nicht, was die Bedürfnisse und das Futter angeht. Ziegen sind doch Wiederkäuer, die haben ein ganz anderes Verdauungssystem als Pferde. Und ob euer Pferdedoktor sich mit Wiederkäuern auch so gut auskennt, wage ich ehrlich gesagt vorsichtig zu bezweifeln, denn bis wir ein, zwei Tierärzte gefunden haben, die sich wirklich(!) mit Wiederkäuern auskennen, hatten wir eine Odyssee hinter uns, inkl. Todesfälle!

Und abgesehen davon, dass ich den Ziegen auch ein anderes Zuhause wünsche, wo sie mehr geschätzt und anerkannt werden, kann ich nur das Beispiel von unserem Chefbock erzählen, der vor seiner Kastration derartig hantig war, dass ich allein nicht mehr in die Weide rein bin und wir tatsächlich immer auf einen Mindestabstand von 3m achten mussten! Also will sagen: Der war richtig krass und das bei 90-100kg etwa. Er ist nämlich auch noch ganz schön groß. Aber seit er kastriert ist (konnten wir ja erst, nachdem sie uns gehört hatten), hat der sich zu einem Riesen-Schmuser verwandelt! Es ist nie was verloren und es gibt immer eine Chance, auch bei härteren Fällen und das Problem seh ich allerdings abgesehen davon ebenfalls nicht bei den beiden Böcken, sondern bei dir/euch. Mag nicht gefallen, ist mir klar, aber da haben hier definitiv alle Recht! Ist nunmal so.


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