Fütterung - nicht schwarz/weiß

Meli
Beiträge: 952
Registriert: 02.02.2012, 19:35
Wohnort: Landkreis Heilbronn

Beitrag von Meli »

Danke Manu für diesen Thread :)
Und danke an alle die hier ihre Erfahrung teilen :thumbsup:

Nach 5 Jahren Ziegenhaltung, kann ich nur zustimmen - es ist schwer eine "einfache" Anleitung für die Fütterung zu schreiben.
Problem ist das wir unterschiedliche Bedingungen haben:
  • Ziegenrasen
  • "Nuzungsart" (Milchziege, Fleischziege, Kuschelziege, Packziege, Landschaftspflege, usw.)
  • Heuqualität
  • Weidengröße / Ziegen pro Hektar
  • Wiesenqualität, Pflanzenvielfallt
  • Vegetationsentwicklung über die Jahreszeiten
  • Wetter
  • ...
Am Anfang habe ich versucht mich mit der Bewertung der Futtermittel und der Rationsberechnung zu beschäftigen. In den Fachbüchern habe ich dann Beispiele gefunden in denen Kiloweise Kraftfutter empfohlen war. Hier im Forum wird energiearme Fütterung empfohlen. Die vielen Empfehlungen haben mich fast zur Verzweiflung gebracht. Ich habe dann ein Seminar "Ziegenhaltung" besucht und so Schritt für Schritt Erfahrung gesammelt.Jetzt füttere ich meine Ziegen nach Gefühl. Heu, Äste und Weide sind die Grundlage.In den ersten Jahren habe ich ca. 200-400g Gerste/Hafer und 2-3 Äpfel in der Trächtigkeit und Laktation zugefüttert. Seit 2 Jahren haben wir keine Zicklein und die Ziegen werden als Landschaftspfleger genutzt. Seitdem bekommen sie von mir kein Kraftfutter aber wir lassen auch Streuobstwiesen abweiden und damit fressen meine Tiere im Herbst auch Äpfel. Ich achte darauf das die meisten Bäume zu Erntezeit ausgezäunt sind, aber es ist nicht bei allen Bäumen machbar.
Trockenes Brot, Sonnenblumenkerne, Gerste gibt es in kleinen Mengen nur bei Klauenpflege.

Was kommt bei euch so auf den Futtertisch? ;)
Liebe Grüße
Meli


Cirkle-B-Ranch

Beitrag von Cirkle-B-Ranch »

ist bei uns ähnlich - nur etwas andere zusammensetzung ...


Manu
Beiträge: 504
Registriert: 24.02.2003, 23:27

Beitrag von Manu »

Wie auch bei Meli ist es für mich kein Hindernis, wenn ein paar Obstbäume auf der Wiese stehen - wenn die Bäume selber dem Besitzer egal sind!
Wenn das Futter auch sonst (außer den Bäumen) interessant ist, UND die Tiere schon Obst gewohnt sind - ich bring sie über einen Monat vor Fruchtreife hin, da zupfen sie erste erreichbare Früchte (sind hohe Bäume, können also nicht auf einen Schlag abgeerntet werden!), klauben ein paar bereits herabgefallene, und wenn dann größere Mengen sind, haben sich die Pansen bereits umgestellt. Interessant auch zu sehen, dass bei Äpfeln immer wieder was liegen bleibt, bei Zwetschken wird jede einzelne geklaubt. Es handelt sich hier um eine sehr große Fläche, das Futter ist abwechslungsreich, und ein paar Mal am Tag wandern sie zu den Bäumen. Probleme gabs noch keine, die Bäume wurden allerdings mit den Jahren weniger ;-)

Natürlich würde ich kein Tier, das vorher nie Obst gefressen hat, auf eine Streuobstwiese stellen, das ist auch klar.

LG
Manu


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