Pro und Contra bei Ziegen-/Schafhaltung

sanhestar
Beiträge: 8258
Registriert: 17.03.2003, 11:56

Beitrag von sanhestar »

Hallo,

der Kupferbedarf für Ziegen ist noch nicht 100%ig eruiert, klar ist jedoch zwischenzeitlich, dass sie Mineralfutter, das für Rinder oder für Pferde gemischt wurde, vertragen, dieser Kupferanteil ist ok für Ziegen.

Natürlich entsprechend auf das Körpergewicht runtergerechnet :-)

Gruss


Sabine M.H.
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Lafayette
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Beitrag von Lafayette »

Hallo Sabine,

nun bin ich mineralfuttertechnisch mal wieder ratlos *shock* .
Warum ich nachhake ist folgendes: Vor mehr als 10 Jahren habe ich meinen Ziegen Rindermineralfutter gegeben, weil ich dies in kleinen Mengen vom Landwirt von nebenan bekommen konnte. Nach einiger Zeit haben meine Ziegen immer schäbiger ausgesehen und einem Tier ist büschelweise das Fell ausgegangen. Der TA war ratlos. Wir haben die Lösung dann gefunden. Es war ein durch Calcium induzierter Zinkmangel. In dem Rindermineralfutter ist ein sehr hoher Calciumanteil. Das Calcium verdrängt im Stoffwechsel der Ziege das Zink. Was dazu führt, daß trotz ausreichender Zinkzufuhr Zinkmangelsymptome auftreten. Von da an habe ich einen großen Bogen um Rindermineralfutter gemacht.
Man fällt ja dann doch leicht ins andere Extrem und kauft sich spezielles Mineralfutter ohne Kupfer für Schafe. Dies habe ich bis zu dem Zeitpunkt gefüttert, bis eine Züchterin mir erzählte, daß sie bei ihren Lämmern Kupfermangel aufgrund genau dieses Schafmineralfutters hätte, welches ich zu diesem Zeitpunkt auch verfüttert habe.
Z. Zt. verfüttere ich ein Schafmineralfutter einer namhaften deutschen Futtermittelfirma in dem geringe Mengen Kupfer enthalten sind. Weil ganz ohne Kupfer geht's wohl auch bei den Schafen nicht.
Meine Frage an Dich wäre, hast Du aktuelle Bedarfswerte für Ziegen vorliegen? Könntest Du diese Werte ins Forum stellen?

Viele Grüße in den Vogelsberg
Lafayette


Wuschel

Beitrag von Wuschel »

Hallo Ihr Zwei,

ich hab nun einen Leckstein vom Siepmann, extra für Ziegen ohne Kupfer, ist der nun doch nichts für die Ziegen???
Sie lieben Ihn sehr.

Sollte ich lieber wieder auf den von der ZG umsteigen???

Gruß Bnie


Hitzewelle
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Registriert: 11.04.2005, 09:59

Beitrag von Hitzewelle »

Das Problem mit dem Calcium kann ich gut nachvollziehen. Jedoch gibt es für Rinder auch Mineralfutter, das im Calciumgehalt sehr unterschiedlich ist. Während der Laktation wird ein Mineralfutter gefüttert, dass einen sehr hohen Calciumgehalt und ein sehr weites Ca/P-Verhältnis hat. Während der Trockenstellphase wird auf Mineralfutter umgestellt, dass wenig Calcium enthält und das Ca/P-Verhältnis ist relativ eng. Also muss man evtl auch schauen, welches Mineralfutter man füttert.


sanhestar
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Beitrag von sanhestar »

Hallo Lafayette,

Hitzewelle beschreibt es genau richtig. Ich kenne für Rinder rund 3 verschiedene Mineralmischungen mit unterschiedlichen Calciumgehalten.

Ziegen benötigen Calcium im Verhältnis 1,5:1 bis 2:1 zu Phosphor, für Rinder gibt es z.B. Futter mit einem Verhältnis von 0.7:1 oder 3:1 und höher.

Ich denke, dass man mit Pferdemineralfutter besser fahren würde (aber eben teuer), da Pferde ein ähnliches Ca:P-Verhältnis benötigen.

Ziegenmineralfutter aus USA liegen bei 0,4% Zink bei einem Ca-P-Verhältnis 2:1, Kupfer liegt zwischen 0,04 bis 0,15%

@Bine4: Du kannst den Leckstein noch weiter geben, aber vielleicht mal den Kupferwert Deiner Tiere bestimmen lassen. Evtl. gibst Du einfach 2-3x pro Woche Algenmehl (Ascophyllum Nodosum) dazu, zur Kupferzufuhr und wechselst später auf einen anderen Leckstein. Achte beim Algenmehl darauf, dass es Ascophyllum ist, die anderen Algen haben geringere Kupferwerte und deutlich höhere Jodwerte. Wobei Jodmangel bei einigen Ziegen wohl auch ein Thema ist, muss ich aber auch erst noch mal checken, wie unsere diesbezüglich drauf sind.

Gruss


Sabine M.H.
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Hitzewelle
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Beitrag von Hitzewelle »

Ich hab da nochmal kurz eine Frage.

Im Prinzip könnte man ja auch Rindermineralfutter an Pferde verfüttern. Ich besitze nämlich auch zwei Pferde und wir haben viele Kühe, wobei das Mineralfutter da immer frisch ist und bei nur zwei Pferden auch mal älter wird, was ja nicht so gut ist. Außerdem sind es keine Zucht oder Sportpferde, sondern nur Freizeitpferde. Viele von euch haben ja auch Pferde, und vielleicht kennt sich da jemand aus, ob das Möglich wäre?

Soviel ich weiß, besteht bei Pferden ja bei keinem Mineralstoff das Problem der Überempfindlichkeit, wie bei Kupfer und Schafen.


Hitzewelle
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Beitrag von Hitzewelle »

Ziegen benötigen Calcium im Verhältnis 1,5:1 bis 2:1 zu Phosphor, für Rinder gibt es z.B. Futter mit einem Verhältnis von 0.7:1 oder 3:1 und höher.
Aber auch das Verhältnis von 1,5:1 bis 2:1 ist bei einem normalen Rindermineralfutter vorherrschend. Man kann ja auf dem Sackanhänger nachschauen. Jeder Bauer hat oft mehrere Sorten.


Lafayette
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Beitrag von Lafayette »

Hallo Sabine, hallo Hitzewelle,

Euch Beiden erst mal herzlichen Dank! Das Rindermineralfutter damals wurde wohl tonnenweise vom Tankzug angeliefert und wird das für die Milchkühe extra calciumreiche Mineralfutter gewesen sein. Für mich hier in der Pfalz ist Mineralfutter und Spezialfuttermittelkauf sowieso eine kleine Odyssee, da hier die vorherrschende Tierart Pferde sind. Ich muß über den Rhein nach Heppenheim zum Händler. Da ich demnächst sowieso Mineralfutter brauche werde ich dann erst mal sämtliche Sackzettel durchlesen und mir ein Mineralfutter mit engem Ca/P Verhältnis raussuchen. Vermutlich freut sich mein Geldbeutel auch sehr darüber.

Zum Thema Pferde und Mineralfutter möchte ich soviel beisteuern, daß man nicht unbedingt Mineralfutter füttern muß. Mein Pferd hat eine sehr merkwürdige Allergie auf diverse Futtermittel. U.a. scheinen im Pferdemineralfutter Füllstoffe zu sein, die sie, Nala, nicht verträgt. Sie bekommt einen geschwollenen Kopf davon! Mit dem Pferdedoc ist vereinbart, daß sie nur Hafer, Heu, Gras, Stroh und gequollene Rübenschnitzel im Winter und einen roten Mineralstoffleckstein haben darf. Seit dem ist sie rundum gesund und geht im Sport.

In den roten Salz/Mineralstofflecksteinen ist Jod enthalten. Ich stelle jedes Jahr aufs Neue fest, daß die Lämmer, die nicht an den Leckstein gehen ein kleines Jodmangelkröpfchen bekommen. Das legt sich aber dann, wenn die größeren Lämmer etwas Hafer mit Mineralfutter bekommen.

Liebe Grüße aus der tropischen Pfalz
Lafayette


Hitzewelle
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Registriert: 11.04.2005, 09:59

Beitrag von Hitzewelle »

Hallo Lafayette,

Ersmal zum Rindermineralfutter: Während der Trockenstehphase solle normalerweise nicht so viel Ca gefüttert werden und eben ein engeres Ca-P Verhältnis. Während der Laktation wieder mehr.

Zu den Pferden: Meine Pferde bekommen auch nicht regelmäßig Mineralfutter. Sie haben einen Salzleckstein und einen roten Mineralleckstein. Sie bekommen allerdings nur Heu im Winter, da sie mir sonst zu dick werden (Haflinger). Da ist die Fütterung doch etwas einseitig. Aber ich hatte bis jetzt noch keine Probleme.


Hasenhügel
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Registriert: 20.07.2005, 18:38

Beitrag von Hasenhügel »

Hallo,ich muss kurz eine Frage zur Fütterung stellen. Ich habe mir diverse Berichte durchgelesen,aber als Ziegenneuling gerät man einwenig ducheinander.Der Bericht gehört eigentlich nicht hier hin ,aber ihr berichtet gerade darüber.Also wir haben zwei Ziegen zum Hobby,sie brauchen keine Leistung vollbringen.Sie haben Weidegang,heu,Stroh,Salzleckstein,Mineralleckstein,Stäucherschnitt und als Leckerchen trocken Brot.Reicht das oder habe ich etwas wichtiges vergessen? Ich hoffe ich nerve euch nicht zu sehr mit der Frage!LG Michaela


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