Die lieben Nachbarn - rechtliche Fragen

Birgit
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Registriert: 28.10.2006, 21:14
Wohnort: Häädemeeste, Estland

Beitrag von Birgit »

Hallo,

danke für eure Ratschläge.
Also es ist so, dass das Grundstück nicht zur Kleingartenanlage gehört, sondern nur angrenzt. Es ist ausdrücklich zur Ziegenhaltung verpachtet, das steht im Vertrag. Auch in der weiteren Nachbarschaft werden Nutztiere gehalten, es ist am Ortsrand von Bochum und über Gestank hat sich noch keiner beschwert.
Gütlich kann man sich mit denen nicht einigen, ich hab's lange genug versucht. Sie streiten es ja auch ab, dass sie füttern. Ich bin nicht damit einverstanden, dass sie was übern Zaun werfen, da hab ich ja keine Kontrolle mehr drüber. Vom Boden mögen's die Ziegen auch nicht mehr und dann gehen sie am Zaun hoch - könnt ja sein, dass man da noch was erhaschen kann.

Übrigens ist der Krieg wohl jetzt völlig ausgebrochen. Seit heute fehlt mein Bock und es gibt keinerlei Ausbruchsspuren. Ich bin untröstlich #heul#


Gruß, Birgit
Lafayette
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Registriert: 13.05.2005, 12:53

Beitrag von Lafayette »

Hallo Birgit,
ist Dein Bock wieder da! Ich hoffe wirklich für Dich, daß es für sein Verschwinden eine einfache Erklärung gibt.

Grüßle
Lafayette


Birgit
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Beitrag von Birgit »

Hallo,

Zacharias habe ich heute morgen aus dem Tierheim auslösen können. Die Erklärung IST für mich einfach: Die Schrebers haben ihn aus dem Gehege geholt. Das zeigt mir auch der Fundort. Auch der Tierheimleiter war der Überzeugung, dass er nicht von selber aus dem Gehege gekommen ist. Ich konnte mit denen jetzt vereinbaren, dass sie mich anrufen, wenn es wieder vorkommt. Denn ich glaube kaum, dass jetzt Ruhe ist und ich kann schlecht alle paar Tage 80,-€ berappen.
Nunja, erst mal ist er wieder da und ich bin glücklich. Hätte ja auch beim Metzger landen können, mein Superbock der nur Mädchen bringt.
Im Tierheim waren sie völlig hin und weg von ihm und meinten, sowas Liebes hätten sie noch nie erlebt.


Gruß, Birgit
Merle
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Beitrag von Merle »

Hi Birgit,

das ist ja wohl heftig mit deinem Zachi!
Super ist aber das er ja so zutraulich ist und man in sicher immer gut einfangen kann. Aber an deiner Stelle würde ich nun doch Strom legen, das schreckt ja auch die Nachbarn ab. Vielleicht solltest du dir zusätzlich rund ums Ziegenareal einen richtig hohen stabilen Zaun bauen den man mit Vorhängeschloss absperren kann.

ich hoffe es wird alles gut
lieben Gruß von Julia


~Wenn Du ins Bett gehts nimm ein gutes Buch mit,
oder wenigstens jemanden der neulich eins gelesen hat~
Birgit
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Beitrag von Birgit »

Hi Julia,

die Schrebergärtner haben doch immer eine Leiter im Garten und 2 Männer können den gerade 1 Jahr alt gewordenen Zachi auch locker über jeden Zaun heben.
Strom darf ich nicht, wegen der Nähe zu den Schrebergärten. Wenn ich's dürfte würde ich gerne richtig heftigen Bullenstrom legen und mit jedem Schlag, den die abkriegen beim Füttern mir die Hände reiben. Boh, ich hab jetzt echt Prass!


Gruß, Birgit
Henry
Beiträge: 933
Registriert: 23.05.2006, 20:05

Beitrag von Henry »

Hallo Birgit !
Das ist ja wirklich heftig , was da bei dir abläuft . #daumen_runter# #shock# .
Ich kriege soo einen Hals , wenn ich von so armseeligen Aktionen lese .
Ich denke solche Leute scheuen auf Dauer vor nichts zurück.
Leider ziehen bei den ganzen Aktionen immer Deine Ziegen den kürzeren !!!!!
Da kannst Du ja entweder nur Tag und Nacht bei Deinen Ziegen schlafen
oder noch mal versuchen mit den Leuten zu reden , was wahrscheinlich aber auch nicht viel bringen wird .
Und gerichtlich/polizeilich kannst Du ja auch erst was unternehmen , wenn jemand die Leute in Aktion gesehen hat .
Oder Du musst Deinen Tieren zuliebe den kürzeren ziehen und eine andere Wiese suche ?!
Ich wünsche Dir alles Gute und das sich die Situation schnell wieder beruhigt !!!!

LG
martina


Fridolin
Beiträge: 1662
Registriert: 26.02.2006, 22:26

Beitrag von Fridolin »

Servus Birgit

Nachdem die Sache anscheinend eskaliert, würde ich mich an Deiner Stelle direkt an die Gemeinde wenden - die ist ja der Besitzer Deiner Pachtweide - und dort das Problem vorbringen. Immerhin zahlst Du ja dafür, dass Du dort ausdrücklich Ziegen halten darfst. Ich nehme an, dass die Gemeinde auch der Besitzer der Schrebergartengründe ist und daher auch dort ein gewisses Durchgriffsrecht hat.

Aus Deinem Bericht geht nicht ganz klar hervor, warum Du meinst, dass die Schrebernachbarn den Bock herausgeholt haben. Kann das nicht auch ein blöder Lausbubenstreich von dritter Seite gewesen sein?

Wie ist denn Dein Zugangstor abgesichert? Hängt ein Schloss dran?

Hast Du einen Stromanschluss auf Deinem Grundstück? Ich kann mir absolut nicht vorstellen, dass es verboten sein soll, z.b. ein elektrisch gesichertes Schafsnetz vor dem Maschendrahtzaun - also auf Deinem Grundstück - aufzustellen. Damit wäre nämlich ein Ausbruchsversuch so gut wie ausgeschlossen - zumindest würde man die Stelle, wo der Bock ev. ausgebüchst ist, am niedergerissenen Schafsnetz sehen.

Ich habe selbst auch einen Bock und immer wieder Nachwuchsböcke und bin immer wieder mit deren Schläue konfrontiert. Ist nicht so lange her, da wunderten wir uns über einen Kulturschaden in unserem Gärtlein. Es gab jede Menge Indizien, dass es sich um unseren Bock handeln musste - Klauenabdrücke und Losungsspuren - der Übeltäter war aber brav im Gehege. Wie hat der Kerl das gemacht? Er hat solange gegen die Holztüre zum Gehege gerammt, bis der Schnappmechanismus ausgerastet ist. Nach vollzogenem Raubzug - der sich übrigens in den Nachtstunden ereignet haben muss - ist er ganz friedlich wieder ins Gehege spaziert.
Nachdem er mich schon einige Zeit damit nervt, dass er gegen dieses Tor rennt - weil es ja so schön kracht - und ich dann immer die locker werdenden Pfosten neu festigen muss, habe ich zu einer radikalen Maßnahme gegriffen:

Ich habe an die Innenseite dieses Zugangstores eine abstehende Drahtkonstruktion angebracht und Strom aus meinem zweiten Weidezaungerät draufgeleitet. Einmal hat er es wieder versucht, dagegen zu rennen - dann hat er sich beleidigt 3 Stunden lang in seinen Stall verzogen und lässt das Tor nun in Ruhe.


Moritz

Beitrag von Moritz »

Nachdem unlängst YetiNebelsprüher hier liebevoll-mütterlich und väterlich-wohlwollend seitenlang bei seinen Wanderplänen beraten wurde, dann war der Bock weg, dann der Yeti (wahrscheinlich wieder zu den Metbrauern an die Braukübel, wie sich im google-Verfahren ermitteln läßt) , so wird hier ohne genaue Kenntnis der Situation draufgehauen - von den Alpen bis nach Jütland - auf Leute, die keiner kennt, in einer Sache, die keiner genau kennt, bei der die Darstellung immer abenteuerlicher wird (zwei Männer heben mittels Leiter Bock über Zaun, denn ihr ganzes Sinnen und Trachten ist darauf gerichtet, einer Mit-Forianerin zu schaden). Oder?

Am 10.11.06 im Thread "Nochmal was zum Thema Pflanzen" schrieb Birgit: "meine Weide ist nun abgefressen", "ich habe sämtliche Gartenbesitzer angeschrieben, damit sie Baum- und Strauchschnitt bei mir abladen."
am 16.06.07 (19:39): mit den Schrebergärtnern "schon immer aufKriegsfuß", um 22:39 "es ist eh noch ein Anwaltschreiben offen"

Wer im November keine Weide mehr hat, sollte nicht Tiere vermehren (wie anschließend erfolgt) bzw. sich nicht wundern, wenn diese dann ausbrechen.
Der Kern des Problems ist die Halterin.
Wenn die Tiere - und Ziegen sind nicht blöd, sie wollen in ihrem stundenlangen Fressen auch "geistige" Beschäftigung, nicht nur Pellets und mal einen Zweig - nicht ausgelastet sind, gleichzeitig sehen, daß es rundherum grün ist, wen kann es da wundern, daß sie initiativ werden. Ziegen möchten Kilometer machen.
16.06.07 (22:39) "Wicken und Gras", nehmen wir eher an Rasenschnitt (Mus), Gras fängt bei mir in einer Höhe von 20cm an und geht bis 120 cm.
Kaum anzunehmen, daß derlei über den Zaun geworfen wird.

Die Solidarisierung, liebe Freundinnen und Freunde, sollte mit den Tieren erfolgen.
Was sollen solche Tipps wie "Einschreiben mit Rückschein?"
Der richtige Rat: geh mal in Dich (denk an die Geschichte mit der Geburt und an die nicht gesicherte Futterkiste/eimer)und schieb nicht immer alles auf die Nachbarn. Der Bock war ja nicht zum ersten Mal ausgebrochen und er riskiert sein Leben auf der Straße und bei den giftigen Pflanzen in den Nachbargrundstücken.
Der schöne Name Zacharias ist leider keine Garantie für ein gesundes Leben.
Grüße Euch MO


Bolivar
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Registriert: 17.05.2007, 18:56

Beitrag von Bolivar »

Hallo,
ich habe mir diesen Thread angeschaut, weil mich das Thema als solches interessiert.Wir haben / hatten ein ähnliches Problem mit unseren Lamas und Alpakas.Hier meinte der Onkel meiner Frau, einfach so mal was über den Zaun werfen zu müssen.
Dies störte uns aus zwei Gründen :
1. Die Vergiftungsgefahr ( Onkel hat auch nicht den blassesten Schimmer
was Kamelidenmägen vertragen ).

2.Durch dieses Anfüttern laufen die Tiere zu jedem am Zaun ( und ich bin
schlicht der Meinung das unsere Tiere nicht Allgemeingut sind.Punkt. ).

Und ich kann sehr gut nachvollziehen das die "Rede-doch-mal-mit-den
Nachbarn-Möglichkeiten" ausgeschöpft sind!Oft habe ich den Eindruck das solche Leute sich noch in ihrem Tun ermutigt fühlen, wenn man mit ihnen
einen auf Vernunft macht und bittet und bittet...
Aus diesem Grund finde ich den Rat mit Einschreiben usw. absolut angemessen bzw. sehe dies als allgemeinen Rat für alle Leute in derselben oder ähnlichen Situation.
Miteinander reden steht immer am Anfang, aber irgendwann endet mein
"Ich-bin-vernünftig-will-keinen-Ärger und ich-muss-mit-allen-auskommen-
Sache".
Mit Vermutungen mache ich mir allerdings selbst das Leben schwer, das kann zur endlosen Spirale werden. Ohne Beweise....Wenigstens ist der Bock wieder da und das ist ja eine erfreuliche Tatsache #jubel#.
Der Onkel füttert z.Zt. nicht.Das Problem hat sich zunächst erledigt...Dennoch bin ich über jede Info froh wie ich das Problem, sollte es wieder auftauchen, rechtlich angehen kann. Denn geredet wurde schon in allen Variationen.

Gruss Michael


Fridolin
Beiträge: 1662
Registriert: 26.02.2006, 22:26

Beitrag von Fridolin »

Gerade weil man als Tierhalter auf das Goodwill der Nachbarn angewiesen ist, meine ich, allles dafür tun zu müssen, dass ein friktionsfreies Nachbarschaftsverhältnis besteht.

Wieso sollten die Nachbarn den Bock zuerst aus dem Gehege holen und ihn dann ins Tierheim bringen? Abgesehen davon würden sie sich dadurch nur verdächtig machen. Ihn nur auszulassen und ihn seinem Schicksal überlassen halte ich auch für unwahrscheinlich, weil der Bock, wenn er das nicht freiwillig tut, ins Gehege zurück will. Der Schlingel ist selbst ausgerückt, sage ich euch.

Indem die Nachbarn die Tiere füttern, zeigen sie doch, dass ihnen diese nicht egal sind. Nun ist es einerlei, ob sie das tun um ihre "Abfälle" loszuwerden ( was ich allerdings nicht glaube, denn jeder Schrebergärtner hegt und pflegt eigentlich seinen Komposthaufen ) oder weil sie glauben, den Tieren etwas Gutes zu tun.

Natürlich ist es nicht erwünscht, dass dieses unkontrolliert über die Bühne geht. Daher hätte man rechtzeitig ein freundliches Gespräch führen sollen, dass man froh über diversen Baumschnitt ist - aber bitte nur unter Kontrolle, weil es ja auch giftige oder zumindest für Ziegen nicht geeignete Planzen, Sträucher und Bäume gibt.

Bei uns funktioniert das jedenfalls wunderbar.

Nicht auszudenken, wir hätten ein angespanntes Verhältnis zu einem Nachbarn. Wir könnten nie und nimmer kontrollieren, ob nicht absichtlich verschimmeltes oder gar vergiftetes Brot oder Ähnliches verabreicht wird. So aber genießen wir deren Aufmerksamkeit und werden bei Bedarf benachrichtigt, falls es Probleme im Ziegengehege gibt.

Daher nochmals mein Tipp. Zurück an den Start und das Gespräch suchen!


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