was im Winter füttern

Miss-Tipi
Beiträge: 18
Registriert: 22.09.2007, 13:02

Beitrag von Miss-Tipi »

Vielen Dank für eure antworten !!

Also wie gesagt, ich bin eigentlich auch generell dagegen Kraftfutter zu geben und eigentlich wollten wir das auch nur geben wenn es unbedingt sein müßte (aber dazu geibt es wohl keine plausiblen grund)

Und was ist mit Äpfeln, Möhren, Birnen oder Salat ?? Kann man sowas ab und zu in kleinen mengen geben oder lieber nicht ???


Annabella
Beiträge: 1746
Registriert: 19.11.2003, 10:48

Beitrag von Annabella »

Hallo Miss-Tipi,

an Obst und Gemüse kannst Du sogut wie alles geben, was die Ziegen gerne mögen- aber bitte auch hier nur in Maßen und nicht in Massen! Und am besten natürlich ungespritze Sachen. Salat würde ich wegen den hohen Nitratwerten nicht geben, meine mögen ihn auch nicht wirklich, und Kohl kann zu Verdauungsstörungen (Blähungen) führen. Am besten alles kleingeschnitten aus dem Trog füttern, dann verstreuen die Tiere weniger- vom Boden fressen sie sowieso ungern bis gar nicht.
Was Du unbegrenzt füttern kannst sind Äste von allen ungiftigen Bäumen und Sträuchern neben bestem Heu und Stroh, das unbegrenzt zur Verfügung stehen sollte.
Dann noch einen Salzleckstein und einen Mineralleckstein für Schafe dazu, und die Ziegen haben alles was sie an Futter brauchen.


Liebe Grüße,
Katja
------------------------------------------------------
Ich bin wie ich bin.
Die einen kennen mich, die anderen können mich!
(Konrad Adenauer)
Käsemaus
Beiträge: 649
Registriert: 29.04.2005, 16:16

Beitrag von Käsemaus »

Also, ich bin auch erst drei Monate Ziegen-Mutter, aber ich habe schon ein paar Erfahrungen gesammelt.
Wenn die Ziegen vorher sehr viel Heu und Trockenfutter bekommen haben, sollten sie allmählich, also stundenweise auf Gras bzw. jede Art Grünfutter gewöhnt werden. Wenn die Köttelchen etwas zusammenkleben, sollten man mehr Heu geben. Das hat bei uns schnell geholfen (hatte auch eine mittlere Panik beim ersten Durchfall). Mit unreifen Äpfeln gibt es auch schnell Durchfall-Probleme - gehen aber nach Absetzen der Äpfel genauso schnell wieder weg. Jetzt fressen sie reife Äpfel - manchmal sogar mehrere hintereinander, da ein Apfelbaum auf der Weide steht (ebenso Kirschbäume und Zwetschen) und genug abfällt - und es ist kaum mal was Klebriges zu sehen. Möhren bekommen meine Kleinen als Leckerli zwischendurch und abends vor dem Schlafengehen - da gab es noch keine Probleme. Natürlich sollte man die Möhren in mundgerechte Stücke schneiden, da die Ziegen in dem Alter ja noch Milchzähne haben - mit der Hornplatte können sie die Stücken aber schon gut kauen. Oder man nimmt knackige dünne Möhrchen, die man festhält und sie schrappen die dann mit den Unterkiefer-Zähnen ab.
Bei uns ist jetzt Zuckerrüben-Ernte, da fallen immer ein paar herunter und bleiben auf der Straße liegen. Da wir sie ohnehin wegräumen und entsorgen müßten (bis jetzt haben Freunde sie aufgesammelt), schneide ich die auch in kleine Stücke für die Lieben - sie mögen gerne Zuckerrüben-Schnitzel - scheint auch gut zu bekommen. Brot, Getreide und Kraftfutter bekommen meine Ziegen gar nicht. Ab und zu eine Hand voll Rosinen - dafür könnten sie sich umbringen! Sonnenblumenkerne mögen sie auch sehr gerne (auch gesalzen) - ist gut als Ergänzung zu den Möhren, wegen des Fettgehaltes. Wenn ich keine Kerne habe, gebe ich Sonnenblumenöl in die Futterschale. Ab und zu, aber wirklich ganz ganz ganz selten, wenn gar keine Leckerli mehr da sind, "leihe" ich mir eine Hand voll Müsli bei meinem Mann aus und gebe sie ihnen - das lieben sie auch - mit Nüssen, Feigen und Rosinen, Haferflocken und Maisflocken und Bananenstückchen - aber das grenzt ja schon fast an Kraftfutter, also nur als absolute Ausnahme (sonst wird mein Mann wohl auch böse). Ach ja, und bei Durchfall hilft auch eine Banane (wenn man mal so überreife hat, die man selber nicht mehr gern essen mag und wegwerfen würde - die mögen sie am liebsten - aber richtig vergammelt natürlich nicht). So, das reicht erst mal für heute, was?! War für Dich etwas dabei? Ach ja - Mineralleckstein nicht vergessen - das ist der rote Stein. Wenn es kalt und richtig ungemütlich ist, koche ich manchmal eine große Tasse Kamillentee und gieße den nach dem Ziehen noch warm in eine Schale, das gefällt ihnen auch.
Gruß,
Kirsten
http://web.mac.com/hpsteuer/iweb


Fridolin
Beiträge: 1662
Registriert: 26.02.2006, 22:26

Beitrag von Fridolin »

@Annabella

Servus

Deinen Einwand bezüglich der Kleie, diese sei ein Kraftfutter, will ich so hier nicht stehen lassen. Immerhin beträgt der Anteil an Ballaststoffen 56%. Das ist wesentlich mehr, als im eigentlichen Korn enthalten ist. Außerdem enthält die Kleie im Verhältnis wesentlich mehr Spurenelemente und Vitamine als das Korn, dafür aber weniger Eiweiß, Fett und Kohlehydrate.

Abgesehen davon ist die Kleie wesentlich billiger als andere zugekaufte Futtermittel, ganz zu schweigen von Pellets.


Annabella
Beiträge: 1746
Registriert: 19.11.2003, 10:48

Beitrag von Annabella »

Hallo Fridolin,

zu was rechnest Du Kleie denn dann? Zum Rauhfutter? Wäre Klasse, wenn es wäre, denn Kleie läßt sich leichter transportieren und lagern als das dumme Heu, das ich füttere, ist wesentlich leichter verfügbar in immer gleicher Qualität und kommt auch noch billiger! Aber warum ist Kleie dann in Futtermitteltabellen unter Kraftfutter aufgeführt ???
Hier mal zum Nachdenken:
Hafer......11,5 MJ verd. Energie...85 gr. Rohprotein....1,1 gr Ca...3,2 P
Gerste.....12,8 MJ...................... 87 gr.....................0,6 gr........3,4 gr.
W.-Kleie....9,7 MJ.....................105 gr.....................1,3 gr.......11,8 gr.
Heu...........8,0 MJ.......................54 gr.....................4,3gr.........2,6 gr.

Neben dem ungünstigen Ca-P- Verhältnis lese ich daraus, daß Kleie sehr proteinreich ist.....


Liebe Grüße,
Katja
------------------------------------------------------
Ich bin wie ich bin.
Die einen kennen mich, die anderen können mich!
(Konrad Adenauer)
Fridolin
Beiträge: 1662
Registriert: 26.02.2006, 22:26

Beitrag von Fridolin »

Servus Anabella

Weder ich noch sonstwer hat behauptet, dass man ausschließlich Kleie verfüttern solle. Wenn Du genau nachgelesen hast, habe ich die Kleie als Alternative zum Kraftfutter genannt. Meine Ziegen bekommen einmal die Woche eine Roggenkleie/Bierhefemischung von vielleicht einer Kaffeetasse pro Tier. Lediglich unsere brave Milchziege bekommt während des Melkens täglich eine etwas kleinere Ration.

Auf Anraten meines Tierarztes gebe ich während einer Regenperiode etwas mehr, was nachweislich die Verdauung fördert.

Bei Deiner Aufstellung dürfte übrigens ein Fehler passiert sein. 100 g Kleie können nicht 105 g Rohprotein beinhalten. Das sollte sicherlich 10,5 heissen. Zählt man nämlich diese 4 Werte zusammen, verbleibt ein Anteil von ca. 56% an Rohfaser.


Annabella
Beiträge: 1746
Registriert: 19.11.2003, 10:48

Beitrag von Annabella »

Die Angaben meiner Futterwerttabelle beziehen sich auf 1 kg, nicht auf 100gr.


Liebe Grüße,
Katja
------------------------------------------------------
Ich bin wie ich bin.
Die einen kennen mich, die anderen können mich!
(Konrad Adenauer)
Axel
Beiträge: 1794
Registriert: 06.02.2004, 11:39

Beitrag von Axel »

@Gerald (Fridolin)
Bevor Du hier weiter die ??Vorteile der Kleie diskutierst,
Miss-Tipi schrieb am Anfang dieses Themas, daß es sich um Zwergziegen handelt.
Annabella erinnerte Dich in diesem Thema auch bereits daran.
Zwergziegen benötigen keinerlei Kraftfutter, gutes Heu, etwas Stroh, Zweige,
Salz- und ein Mineralleckstein und immer frisches Wasser sind auch
im Winter ausreichend! Ausnahmen sind laktierende Zwergziegen, die ihren
Nachwuchs aufziehen.

Viele Grüße Axel


Der Bock springt hoch, der Bock springt weit, warum auch nicht, er hat ja Zeit.
Miss-Tipi
Beiträge: 18
Registriert: 22.09.2007, 13:02

Beitrag von Miss-Tipi »

Danke für die vielen nützlichen tips von euch #daumen_hoch* !! Ihr habt mir damit sehr weitergeholfen !! Werde meinen kleinen täglich eine kleine menge obst geben, Heu Gras, Äste, Salzleckstein und wasser haben sie eh immer zur freien verfügung !


Antworten