RE: Weide düngen ?

Carmen
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Registriert: 04.01.2003, 00:00

RE: Weide düngen ?

Beitrag von Carmen »

Hallo zusammen Danke für eure Beiträge.Das ist doch alles sehr verwirrend.
Helga :was ist Symphytum+Hornpr. ??? <img src="images/smiles/555a806a.gif" alt=smily>

Wir haben eine reine Hobbyhaltung.Vor unseren Ziegen waren Kühe auf den Weiden.
Aber ich bin mir da echt auch unsicher mit der Notwendigkeit von Düngung.Auf der einen Seite denk ich auch die Natur machts(bzw.die Ziegen)auf der anderen Seite ist doch die Natur schon so durch uns versaut das selten noch was im natürlichen Einklang ist.
Durch die heftige Trockenheit sieht natürlich die Weide eh jämmerlich aus,was natürlich wieder so ein Gefühl von -da müßt ich doch was tun-entstehen läßt.
Wär schön wenn noch ein paar Beiträge kommen würden.Dann such ich mir aus allen die symphatischsten Teile raus.
Helga .Dein Symphytum interressiert mich sehr.

<br><br>______________<br><br>Grüßle Carmen


Eifelhexe
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RE: Weide düngen ?

Beitrag von Eifelhexe »

Hallo Carmen,
ich will mich nicht aufdrängen, aber ist es so abwegig mal ne Bodenanalyse machen zu lassen für den albernen Betrag von 15??
Warum wollen alle ohne zu wissen was dem Boden fehlt ihm etwas geben was er vielleicht nicht braucht.
Alles geht ins Grundwasser und damit bekommen wir unseren eigenen Übermut zurück!
<br><br>______________<br><br>Alles Liebe aus der Eifel,
Uli


Willi
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RE: Weide düngen ?

Beitrag von Willi »

hallo carmen und natürlich uli,
klar eifelhexe bist du im rechnen gut, da hab ich im eifer prozent und kg gleichgesetzt....sorry.

ausser der bodenprobe die auch nicht ohne ist, zu machen v.a. ziehen an allen sowie verschiedenen stellen, gibt es die möglichkeit zeigerpflanzen zur schätzung des mangels bzw. des überschusses heranzuziehen. dann gibt es bodenkarten die den bodenwert nach reichspunkten bestimmen. diese können beim allb abgefragt werden. 100 ist toll 10 ist schlecht.
aber vor allem, nordschwarzwald nach diesem sommer, würde ich persönlich und vor allem bei einer hobby-lw. auf jegliche synthetische wie organische düngung verzichten. das einzige was du machen kannst oder könntest wäre im märz kompost aufstreuen.
der verzicht auf die düngung bezieht sich vor allem auf den umwelt- und wasserschutz aspekt.
und noch viel spass beim grübeln über den möglichkeiten.
willi


Eifelhexe
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RE: Weide düngen ?

Beitrag von Eifelhexe »

Hallo Willi,
wir sind uns bezüglich Düngung für Weiden im Prinzip ja einig, ich hab nur noch eine Frage an Dich.
Ich kenne zwei Biohöfe hier in der Kannte und beide leben von ihren Ziegen.
Laut verordnung für Biowirtschaft ist nur und ausschliesslich eine Düngung mit Stallmist (natürlich im richtigrn Verhältnis) zulässig.
Deine Ratschläge gehen nur in Richtung Kompost, darf ich dich fragen warum?
Gegen das aufbringen von Gülle hab ich übrigens auch was, ist schlimmer als Kunstdünger aus chemischer sicht, da die vorhandenen Konzentrationen auf den m² gerechnet so extrem sind, das ich persönlich kein Stück Vieh drauf lassen möchte.
Nicht alles was Biologisch entsteht ist gut und auch nicht alles was chemisch erstellt wurde ist schlecht.
Wir würden unserer Umwelt einen riesen dienst erweisen wenn die Analyse vorschrift wäre und nur das gestreut würde was wirklich fehlt, denn den Rest saufen wir und unsere Kinder im Trinkwasser wieder mit.
Man sollte in diesem Falle wissen das die Trinkwasserverordnung (bei vielen Parametern) wesentlich lockerer ist als beim Sprudelwasser und das ist ja schliesslich das Wasser das wir am häufigsten zu uns nehmen.
Beim kunstdünger kann ich vorher reintun was rein muss, bei Gülle nehme ich in Kauf was drin ist.
<br><br>______________<br><br>Alles Liebe aus der Eifel,
Uli


Konny
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RE: Weide düngen ?

Beitrag von Konny »

Hallo Hexe!
Nun muss ich aber einiges klarstellen, was du hier geschrieben hast, weil ích das nicht so stehen lassen kann.

1.Ob ein Biobauer Gülle ausbringen darf oder nicht, hängt von der jeweiligen Vereinigung ab, der er angehört. Ich kenne Biobauern, die genauso Gülle ausbringen dürfen wie wir konventionellen Bauern (und auf diesen Flächen das Futter für ihre Tiere ernten)!
2. Seit 1994 müssen wir Bodenanalysen durchführen (dies ist sehr aufwendig und kostet bei uns eine Menge Geld). Und ob du es glaubst oder nicht, unsere Böden haben sehr gute Werte und sind nicht überdüngt (obwohl wir Gülle ausbringen)!!!
3. Wir haben eine eigene Quelle, aus der unser Trinkwasser kommt. Dieses Wasser wird laufend Kontrolliert (und zwar streng). Unsere Werte sind besser, als die aus der Wasserversorgung unserer Ortschaft (und das obwohl wir düngen und Gülle fahren)!!!
4.Es gibt seit einiger Zeit, die sogenannte Gülleverordnung, wo genau festgelegt ist, wieviel Gülle pro ha ausgebracht werden darf (und noch einiges mehr). Die Menge Gülle, die auf die Felder und Wiesen gefahren wird, ist durchaus dosierbar (und das wird verstärkt kontrolliert).

So pauschal, wie du das hier geschrieben hast, ist das einfach nicht richtig! Tut mir leid, wenn ich dich hier verbessern muss, aber durch solche Falschaussagen in der öffentlichkeit wird das Image der Bauern noch schlechter.
Ich hoffe du nimmst mir diese Richtigstellung nicht allzu übel.

Eines muss ich noch schreiben, bevor es zu Missverständnissen kommt. Ich habe nichts gegen Biobauern und es liegt nicht in meiner Absicht hier jemanden zu kränken.






<b>eifelhexe schrieb:</b> <!--quote start--><br><table border="0" width="80%" class="quote"><tr><td>Hallo Willi,
wir sind uns bezüglich Düngung für Weiden im Prinzip ja einig, ich hab nur noch eine Frage an Dich.
Ich kenne zwei Biohöfe hier in der Kannte und beide leben von ihren Ziegen.
Laut verordnung für Biowirtschaft ist nur und ausschliesslich eine Düngung mit Stallmist (natürlich im richtigrn Verhältnis) zulässig.
Deine Ratschläge gehen nur in Richtung Kompost, darf ich dich fragen warum?
Gegen das aufbringen von Gülle hab ich übrigens auch was, ist schlimmer als Kunstdünger aus chemischer sicht, da die vorhandenen Konzentrationen auf den m² gerechnet so extrem sind, das ich persönlich kein Stück Vieh drauf lassen möchte.
Nicht alles was Biologisch entsteht ist gut und auch nicht alles was chemisch erstellt wurde ist schlecht.
Wir würden unserer Umwelt einen riesen dienst erweisen wenn die Analyse vorschrift wäre und nur das gestreut würde was wirklich fehlt, denn den Rest saufen wir und unsere Kinder im Trinkwasser wieder mit.
Man sollte in diesem Falle wissen das die Trinkwasserverordnung (bei vielen Parametern) wesentlich lockerer ist als beim Sprudelwasser und das ist ja schliesslich das Wasser das wir am häufigsten zu uns nehmen.
Beim kunstdünger kann ich vorher reintun was rein muss, bei Gülle nehme ich in Kauf was drin ist.
</td></tr></table><!--quote end--><br><br>______________<br><br>Viele Grüsse Konny</td>
</tr>
<!---->
<tr>
<td height="4"><hr width="100%" size="1" noshade>


Günter
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Registriert: 27.03.2003, 23:09

RE: Weide düngen ?

Beitrag von Günter »

Hallo Carmen,

4 Ziegen und 3 Heidschnucken auf 1 ha Wiese/Weide. Das hört sich für mich für viel Fläche für die Tiere an, die ja nun auch keine Hochleistungstiere in Deiner Hobbyhaltung sind.
Machst Du noch Heu auf dieser Fläche oder kommt das woanders her ?
Ich habe ähnliche Verhältnisse, mach auch Heu auf den Wiesen. Die ersten Jahre habe ich überhaupt nicht gedüngt. Das Futter hatte trotzdem immer gereicht, nur darauf kommt es doch an.
Später habe ich teilweise mit gut 2-jährigem Mistkompost gedüngt. Man merkt dann schon, daß dort das Gras kräftiger wächst.
(Frischen Mist nehme ich nicht, wegen Parasitenrisiko.)

Grüße

Günter









<br><br>______________<br><br>Folge denen, die die Wahrheit suchen
zweifle an denen, die sie gefunden haben


Willi
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Registriert: 16.06.2002, 00:00

RE: Weide düngen ?

Beitrag von Willi »

aber hallo
im prinzip trifft es günther auf den kopf,
ulli das mit der gülle darf/ muss jeder lw wenn er sie hat, das hat nichts mit bio zu tun.
warum ich so auf den kompost gehe hat folgendes an und in sich, ich bin grosser verfechter ´des biologisch dynamischen, und da macht man das so, das ist der grund,du weisst das alle, jede weisheit in sich aufgesogen haben..... ich hoffe du verstehst was ich meine..... auf alle fälle ist der weisheit letzter schluss nie gefallen.
willi

ps.... morgen oder so gott will, schreib ich die zeigerpflanzen hier rein, heut ist´s mir zu anstrengend, nach den 3 km zaun.
<br><br>______________<br><br><img src="http://www.das-beste-forum-der-welt.de/ ... 000799.gif" alt="Bild"> <a href="http://www.forendienst.de/unref.php?url ... llZ2VuLmRl" target="_new">http://www.graue-bergziegen.de</a> <img src="http://www.das-beste-forum-der-welt.de/ ... 000799.gif" alt="Bild">


Willi
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Registriert: 16.06.2002, 00:00

RE: Weide düngen ?

Beitrag von Willi »

zeigerpflanzen:

<b>pflanzenarten, die Nährstoffmangel anzeigen:</b>

Schafschwingel, Horstrotschwingel, Zittergras, Flaumhafer, Weiches Honiggras, Ruchgras, Feldhainsimse, Borstgras, Wucherblume, Wundklee, Adlerfarn, Rotes Straußgras, Kammgras.

<b>pflanzenarten, die die bodenreaktion anzeigen:</b>

<u>alkalische reaktion:</u>
Pastinak, Esparsette, Sichelluzerne, Wiesensalbei, Gelbklee, Wundklee, Dorniger Hauhechel, Aufrechte Trespe, Mittlerer Wegerich.
<u>saure reaktion:</u>
Schafschwingel, Horstrotschwingel, Borstgras, Weiches Honiggras, Heidekraut, Heidelbeere, Kleiner Sauerampfer, Flatterbinse.

<b>pflanzenarten, die den Wasserhaushalt des Bodens anzeigen:</b>

<u>trockener standort:</u>
Aufrechte Trespe, Fiederzwenke, Wundklee, Bergklee, Knolliger Hahnenfuß, Kleiner Wiesenkopf, Mittlerer Wegerich, Echtes Labkraut, Wiesensalbei, Taubenskabiose.
<u>staunasser bzw. wechselfeuchter standort:</u>
Binsen, Seggen, Riesenschmiele, Pfeifengras, Großer Wiesenkopf, Mädesüß, Beinwell, Wiesensilau, Sumpfschachtelhalm, Sumpfvergißmeinnicht, Wiesenknöterich, Sumpfdotterblume, Kohldistel, Kriechender Hahnenfuß.

<b>pflanzenarten, die die Nutzungsweise anzeigen:</b>

<u>trittpflanzen:</u>
Deutsches Weidelgras, Jährige Rispe, Weißklee, Breitwegerich, Gemeines Ferkelkraut, Vogelknöterich, Strahlose Kamille, Flechtstraußgras.
<u>trittfliehende pflanzen:</u>
Glatthafer, Sumpfrispe, Sichelluzerne, Pastinak, Wiesensilau, Kohldistel, Wiesenbocksbart, Glockenblume, Wiesensalbei.

<i>Quelle: Dr. Johann Rieder, Dr. Hans Kees;Pflanzliche Erzeugung, Kapitel 15 Dauergrünland; 10 Auflage; 1992 BLV Verlagsgesselschaft mbh, München</i>

***diese zeigerpflanzen sind nicht so anzuwenden, das jede pflanze peinlichst gesucht und vorhanden sein muss. sondern das die pflanzen die fehlen einen aufschluss des faktors für den sie stehen geben.
auch ist zu beachten das eine zeigerpflanze auf dem standort in mengen vorhanden ist.
bsp.: ist auf einer wiese der sauerampfer ein problemunkraut so ist es mit vorsicht zu handhaben das dieser wiesenboden sauer reagiert. erst die anwesenheit anderer sauerzeiger oder die abewesenheit der alkalischzeiger gibt den endgültigen aufschluss.

willi


Khamis
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Registriert: 10.06.2003, 03:35

RE: Weide düngen ?

Beitrag von Khamis »

Hallo Eifelhexe,
ich weiss schon, daß meine Wiese eigentlich guten Wuchs hat, aber Günther hat es auf den Punkt gebracht. Man merkt schon den Unterschied, wenn die Wiese gut gedüngt ist, wächst der Gras noch besser.
Bis zum nächsten Jahr ist noch viel Zeit und man gewinnt bestimmt die eine oder andere Erfahrung.

Übrigens durch diese Diskussion habe ich doch verstanden, woran es beim Düngen ankommt. So danke an alle.

@Willi, deine Methode ist hoch interessant. Aber für einen Anfänger, der all diese Pflanzen nicht kennt ist es eine echte Herausforderung.
Aber so grob geschätzt, die Pflanzenvielfalt hängt nicht nur vom Boden ab, sondern von vielen Faktoren, z.B. an den Bäumen wachsen andere Pflangen als auf der Wiese, die mehr sonne bekommt. Auf der anderen Bachseite von meiner Wiese z.B. ist es fast so flach wie der Bach und da wachsten viele Sorten (Sumpfpflanzen und Co.) die auf meiner Wiese nicht zu sehen sind.
Das Wetter und die Region spielen auch in der Sache mit. In den Alpen wachsen bestimmt andere Pflanzen als bei uns hier im Ruhrgebiet. usw.
<br><br>______________<br><br>Schöne Grüsse
Khamis
--
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OldsFarm

RE: Weide düngen ?

Beitrag von OldsFarm »

Mir kommt es bei eventueller Düngung mehr auf Qualität an, Riesenwuchs durch Nitratdüngung ist mir unerwünscht. Wir versuchen unsere Weiden durch eine Mischbeweidung gesund zu halten. Kühe, Pferde, Ziegen, da entstehen die berüchtigten Geilstellen erst gar nicht.
All Eure Düngung, bei anschließender, erneuter Beweidung nur durch, Ziegen führt zu gar nichts.
Hohes Gras und die Ziegen rühren es gar nicht an, oder halt doch, weil nichts anderes da ist.
Erfolg ist, Parasitendruck, etc.
Wechsel in der Beweidung, durch verschiedene Tierarten schafft Abhilfe.

Willi's Berechnung hat mir am Allerbesten gefallen.

Hat mich an den Schnürsenkelverkäufer erinnert,
welcher die Schnürsenkel für eine Mark einkauft,
für 2 verkauft und von dem einen Prozent lebt. ( Schmunzel )

<u>Aber Spaß beiseite</u>, da bei uns andere Dimensionen herrschen verleiten mich Eure Ansichten doch des öfteren zum Kopfschütteln.
Was müssen das für glückliche Tiere sein, welche 1 ha zur Verfügung haben !!!
Sonst höre und lese ich doch nur, wir halten unseren Bock auf 3 X 3 Meter in einer Pferdebox, oder ähnliches.
<b>Das aber nur aus lauter Tierliebe</b>, damit er ein freies Leben geniesen kann und nicht zum Schlachter muss.
<br><br>______________<br><br>VlGaK

Klaus

PS Hier findet Ihr unsere Homepage

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