Ziegenfütterung

Therapiehof

Re: Ziegenfütterung

Beitrag von Therapiehof »

Nora hat geschrieben:nochmal Off-Topic

@ Andreas Du tust mir ja sooo leid !
dito!
Nora hat geschrieben:wer nach 10 Seiten Ziegen-Fütterung immer noch nicht weiß was er seinen Ziegen füttern soll
... der kann ja einen Kurs bei Nora belegen, dort ist alles perfekt, es gibt superalte topgesunde Herdbuchziegen, perfekt gefüttert, seit Jahrzehnten...


@Sabine: da siehst Du mal, wie schnell man daneben liegen kann... es gibt aber auch Forenmitglieder, die haben täglich 1 kg Kraftfutter in eine Zwergziege gestopft... ich werde auch mal rechnen, wobei da auch die Frage ist, wie kann ich die Futteraufnahme auf der Weide messen? Meine sind tagsüber auf einer eher schon abgeweideten Fläche und hauen sich den Bauch mit Bergheu voll, wenn ich sie reinhole.. also rechne ich auch nicht, die mageren, die viel Milch geben, bekommen etwas mehr Kraftfutter die anderen ganz wenig.

lg
A.


Axel
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Registriert: 06.02.2004, 11:39

Re: Ziegenfütterung

Beitrag von Axel »

@Alle
Und langsam frage ich mich, wem einige Beiträge hier noch nutzen sollen, außer der Pflege des eigenen Ichs vielleicht.
Die nächste unsachliche Bemerkung wird kommentarlos gelöscht.


Viele Grüße Axel


Der Bock springt hoch, der Bock springt weit, warum auch nicht, er hat ja Zeit.
sanhestar
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Registriert: 17.03.2003, 11:56

Re: Ziegenfütterung

Beitrag von sanhestar »

Hallo,

so, ein weiteres Rechenbeispiel:

Nochmals unsere Beispielziegen

Ziege A 50 kg; erhält Heu mit 7% Eiweiß, keine Arbeit = benötigt 9% Eiweiß = 90 gr. Eiweiß in der Trockenmasse

benötigt 1,5 kg Gesamtfutter

1,5 kg = 1500 gr. Heu enthalten 105 gr. Eiweiß - sogar noch im positiven Bereich.


Ziege B 45 kg; erhält Heu mit 9% Eiweiß, Arbeit = benötigt 12% Eiweiß = 120 gr. Eiweiß in der Trockenmasse

benötigt 2,25 kg Gesamtfuttermenge

2,25 kg Heu enthalten 202,5 gr. Eiweiß
Eiweißüberschuss von 82,5 gr.

Da diese Ziege in einem minderguten Futterzustand ist, ist der Eiweißüberschuss nicht unbedingt bedenklich, da er zur Energiegewinnung und Muskelaufbau verwendet wird. Aufgrund der Qualität des Rauhfutters wäre Kraftfutter also - trotz Erfüllung der Bedingung der Faustregel - nicht zwingend nötig.

Jetzt kann man natürlich mit der Heumenge "spielen", um z.B. "Luft" für eine Zufütterung einer KF-Mischung zur Abdeckung des Mineralstoffbedarfes zu haben - WENN man keinen Leckstein anbietet, der diese abdeckt. Oder man möchte, um näher am errechneten Eiweißbedarf zu bleiben, einen Teil des Heus z.B. durch Stroh ersetzen (mehr Rauhfaser aber weniger Eiweiß/Energie) und muss dann, für die Feinsteuerung der Eiweißzufuhr, mit Kraftfutter ausgleichen. Aber vom Gesichtspunkt des Eiweißbedarfes wäre diese Ziege mit Heufütterung mehr als abgedeckt.



@Andreas: ich würde den Verbrauch an Heu zugrundelegen, da dies im Moment ja die Hauptfutterquelle zu sein scheint. Zur Gesamtmenge, die Ziegen aufnehmen können, so liegt diese lt. Deinem (?) Link bei 3,5-4% des Lebendgewichtes an Trockenmasse. Und jetzt wieder abhängig vom Wassergehalt des Futters (Gras = viel Wasser, wenig Trockenmasse, Heu = wenig Wasser,viel Trockenmasse) variiert die Menge des aufgenommenen Futters, da das Fassungsvermögen des Pansens abhängig vom Gehalt an Trockenmasse ist (gesamt kann der Pansen 2 kg Trockenmasse fassen)


Sabine M.H.
http://www.working-goats.de Pack- und Fahrziegen
Therapiehof

Re: Ziegenfütterung

Beitrag von Therapiehof »

@Sabine: "grau mein Freund ist alle Theorie"

ich hab also auch mal gerechnet, gehe von einer 50 kg Milchziege aus, mal mit - mal ohne 3 Liter Milch und reiner Heufütterung erster Schnitt.
Zur Sicherheit hab ich im onlinerechner ein 70 kg Schaf eingeben, das auf jeden Fall den Bedarf der 50 kg Ziege decken würde.

Wie Du schon zitierst, könnte die Ziege min. 3,5% ihrer Masse an TS aufnehmen, also 50 * 0,35 = 1750 gr TS, entspricht ca. 2 kg Heu (geteilt durch 0,86 TS Gehalt von Heu)

die Ration sieht wie folgt aus
<!-- ia0 -->rat2.jpg<!-- ia0 -->
also würde die trockene Ziege nur 1,2 kg Heu fressen müssen, sie könnte aber 2,0 kg fressen
und die 3 Liter Ziege müsste 1,7 kg Heu fressen, könnte aber auch 2,0 kg fressen

Habe ich einen Denkfehler oder heisst das, daß eine Ziege 3 Liter Milch geben kann, wenn sie nur mit Heu gefüttert wird und kein Kraftfutter erhält? #ka#
lg
A.


sanhestar
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Re: Ziegenfütterung

Beitrag von sanhestar »

Hi Andreas,

darf ich Dir darauf morgen früh antworten..... - ich denke nicht mehr geradeaus.

Gruss


Sabine M.H.
http://www.working-goats.de Pack- und Fahrziegen
Nellyhexe
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Re: Ziegenfütterung

Beitrag von Nellyhexe »

mal eine Frage zwischendrin, ist es egal ob das eine ZZ ist oder eine große Ziege, passen da bei beiden ungefähr 2kg rein


Axel
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Re: Ziegenfütterung

Beitrag von Axel »

Hallo Alice,
die Diskussion geht hier gerade um Milchziegen mit 50 kg, eine Zwergziege ist damit nicht zu vergleichen, obwohl die auch fressen können, bis sie fast platzen :D . Für Zwergziegen gilt auch : auf gar keinen Fall Kraftfutter, nach Möglichkeit aber auch im Sommer neben Gras, Blattwerk usw. immer Heu anbieten.

Viele Grüße Axel


Der Bock springt hoch, der Bock springt weit, warum auch nicht, er hat ja Zeit.
sanhestar
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Registriert: 17.03.2003, 11:56

Re: Ziegenfütterung

Beitrag von sanhestar »

Hallo Andreas,

soweit ich die Tabelle jetzt durchgeschaut habe, ist die laktierende Ziege fast rundum versorgt. Allerdings ist neben dem Kupfer- auch ein Phosphormangel erkennbar. Phosphor führt man entweder über ein Mineralfutter (in diesem Fall eher phosphor- als calciumlastig) oder Getreide zu. Bei Getreidezufütterung sollte man dann jedoch die Heumenge etwas heruntersetzen, da sie im Energie- und Eiweißbereich ja abgedeckt ist.

Gesetzt den Fall, dass Dein Heu den Werten, die der Berechnung zugrundeliegen, entspricht..... - und dazu finde ich leider nicht bei alpinetgheep (evtl. mal nachfragen).

Gruss


Sabine M.H.
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Frida
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Re: Ziegenfütterung

Beitrag von Frida »

Hallo Andreas,Sabine usw.

Ihr mögt ja alle irgendwo recht haben.Aber wer macht sich schon die Mühe den genauen Bedarf auszurechnen. Die Qualität und die Menge des aufgenommenen Futters auf der Weide läßt sich doch nie genau bestimmen, und ist sicher nicht das ganze Jahr gleich.
Also ich werde erst mal nichts ändern, werde meine Tiere weiterhin beobachten,und Kraftfutter wenn überhaupt nur in geringen Mengen als Leckerli füttern. Ganz falsch kann das nicht sein.

Übrigens: Meine älteste die mit den eingefallenen Flanken hat nach der Entwurmung auch etwas zugelegt. Auch Husten habe ich sie nicht mehr gehört.
Einen schönen Sonntag!

Gruß Dieter


Therapiehof

Re: Ziegenfütterung

Beitrag von Therapiehof »

genau darauf wollte ich hinaus, klar rechnen die wenigsten eine Ration, sondern geben einfach mal Kraftfutter. Mit der Rechnerei haben wir ja nun gezeigt, daß auch eine Milchziege, die 3 Liter Leistung täglich bringt, ausschliesslich mit Heu gut versorgt werden kann. Natürlich unter der Zusatzvoraussetzung, sie ist gesund, regelmäßig entwurmt und hat Zugang zu geeignetem Mineralfutter.

Und jetzt sind wir wieder ganz am Anfang:

Kraftfutter ist für Ziegen in den allermeisten Fällen überflüssig, bzw. schädlich, wenn die Ziegen unbegrenzt Zugang zu Weide und/oder Heu in guter Qualität haben. Bevor ein Ziegenhalter Kraftfutter oder sonstiges Zusatzfutter gibt, möge er doch anhand der Leistungen seiner Ziege eine Futterrationsberechnung durchführen und den Bedarf an Kraftfutter ausrechnen.


Alle Grundlagen hierzu können in diesem Threat nachgelesen werden.

lg
A.


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