So ist der Plan - geht das überhaupt?

Almdudler
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Registriert: 29.11.2015, 21:56

Beitrag von Almdudler »

weiß auch noch nicht, was das ist, aber ihr werdet schon sehen, beim nächsten Foto klappt das bestimmt...


TomundJerry
Beiträge: 45
Registriert: 04.01.2015, 18:14

Beitrag von TomundJerry »

Hallo Mona,
bin zufällig gerade auf deinen Beitrag gestoßen und bin etwas überrascht über die Beiträge die du erhalten hast :-)
Zwergziegen sind total tolle und anpassungsfähige Tiere. Wir selbst hatten anfangs auch nur 2 kastrierte Böckchen, das war überhaupt kein Problem und wir hatten nie den Eindruck dass die beiden deshalb gelitten haben. Klar gilt- wie bei Kaninchen auch- je mehr desto besser, aber notwendig ist es nicht. Nur Einzelhaltung finde ich wirklich nicht schön. In der Zwischenzeit haben wir 4 Zwergziegen, zwei Kastrate und zwei Mädels. Die haben sich jeweils untereinander ziemlich aufeinander fixiert. Ich würde dir auch zu Kastraten raten, sie sind viel ruhiger, neugieriger und dementsprechend menschenbezogener. Der Einwand der schon kam, dass die Mädels dauernd brünstig werden, stimmt, gerade jetzt im Frühling haben wir alle paar Tage meckernde, zickige Mädels. Das ist aber gar nicht so schlimm und geht recht schnell wieder vorbei. In der Zeit riechen die Mädels etwas mehr als sonst, aber das fällt kaum auf. Trotzdem sind vom Geruch her natürlich die Kastraten wieder unschlagbar- selbst unser Pony stinkt mehr :-) :-) Unsere Ziegen wohnen in einem alten Kälberstall, der ist ca. 14 m lang und 5 m breit, aber so viel Platz brauchen die gar nicht. Sie haben einige Erhöhungen darin, darauf schlafen sie immer. Der Rest ist nicht zwingend und auch eigentlich unbenutzt. Auch unsere Koppel ist sehr groß, aber auch nur, weil sich das angeboten hatte. Im Winter ist die Weide fürchterlich aufgeweicht und matschig, die Ziegen stört das wenig- sie laufen nämlich überhaupt nicht in Matsch wenn es trockene Alternativen gibt. Wir haben einen Steg mit Holzbohlen gebastelt, an der Stelle an der keine betonierten Wege sind. Die Ziegen mögen keine nassen Hufe- ist auch gut, denn das ist nicht so gesund für sie. Unser Hufschmied war unlängst wegen der Ponys da und der hat über die Hufen der Ziegen geschaut und gemeint, die bräuchten keine Hufpflege. Vor allem weil sie auf betonierten Böden laufen können. Das wetzt die Hufen ganz von alleine ab. Seit fast 3 Jahren brauchten wir nicht einmal einen Schmied. Wir gehen immer mit den Ziegen und dem Hund spazieren. Teilweise sogar mit einem BorderCollie. Achtung, die Ziegen fürchten den Hund, denn er gilt als Feind (Wolf) und man muss aufpassen, dass der Hund nicht ab und an eine verpasst bekommt. Aber die Hunde lernen das ziemlich schnell und halten Abstand. Zum Spazieren- Leinen brauchen wir nur, wenn uns Leute mit Hunden entgegenkommen, dort wo keine Gefahr droht, laufen sie frei mit. Sie kennen das Gelände und auch den Weg zurück und sind noch nie eigenständig zurückgelaufen. Am Anfang musst du ein bisschen trainieren, bis sie Gefallen am Spazieren finden. Kleine Runden auswählen, immer angeleint und dich als Bezugsperson deutlich machen. Nach 1 oder 2 Wochen war das Thema bei uns gegessen und sie sind von allein gelaufen. Wir haben sogar öfter ein Pony dabei, und auch schon ein 1,70m Pferd, das war ebenfalls total problemlos. Ich habe 9 Cousins und Cousinen, zwischen 4 und 16 Jahren alt, die stehen alle immer im Ziegengehege. Natürlich nicht auf einmal :-) Die ganz Kleinen in Begleitung der Eltern, da der größte Ziegenbock so groß ist wie sie und dazu noch ziemlich große Hörner hat. Ziegen sind keine Schmusetiere und wer sie nicht mit genügend Respekt behandelt, bekommt das schnell zu spüren :-) Einer meiner Cousins ärgert unseren Ziegenbock sehr gerne mit einem Plastikrechen und wurde öfter geboxt. Das kann tatsächlich gefährlich werden, allerdings hatten wir jedesmal nur blaue Flecken- die aber auch ganz schön weh tun können :-) Solange man aber lieb ist, kommen die Ziegen von ganz alleine und holen sich ihre Streicheleinheiten. Wenn sie ihre Ruhe wollen, sollte man die ihnen auch lassen. Ist ja aber eigentlich bei allen Tieren so. Der Zaun ist vermutlich wirklich das größte Problem, wir hatten anfangs Weidezaun, das ging überhaupt nicht, jetzt haben wir einen 2Meter hohen Maschendrahtzaun, der im unteren Teil zusätzlich mit Metallstangen verstärkt wurde, da sich die Ziegen sehr gerne in den Zaun drücken oder von unten hochheben. Deshalb haben wir ihn unten ein paar cm eingegraben. Seitdem hatten wir keine Probleme mehr mit dem Ausbüxen.
Futtern tun die Heu, Stroh, allerlei Büsche, Obst wie Karotte, Äpfel usw... Tatsächlich sind sie keine Allesfresser- vor allem Gebäck kann tödlich enden! Ab und zu hartes Brot ist kein Problem- nur aufpassen dass sie nicht zu dick werden:-) Leibspeise sind BROMBEERBLÄTTER und Obststräucher. Brombeeren findest du überall und viele Gartenbesitzer werden dir sehr dankbar sein wenn jemand was damit anfangen kann.
Zum Schluss möchte ich dich wirklich nochmal ermuntern, falls du das Thema noch nicht ganz abgehakt hast, dir das nochmal durch den Kopf gehen zu lassen. Ein Freund von uns hat selbst 5 Milchziegen und hält sie in einem alten Schrebergarten, der ungefähr ein Drittel, wenn nicht noch weniger von unserem Gehege ist. Auch diese Tiere sind gesund und unheimlich lieb und zutraulich.
Es ist supergut, dass du dir so viele Gedanken machst, bevor du dir einfach 2 Ziegen in den Garten stellst. Schließlich können Ziegen bis zu 20 Jahre alt werden und sind wirklich tolle Tiere, die uns jeden Tag große Freude bereiten.


Jassi
Beiträge: 1029
Registriert: 26.04.2014, 12:19

Beitrag von Jassi »

[quote='TomundJerry','http://ziegen-treff.de/forum/index.php? ... post203925']Ein Freund von uns hat selbst 5 Milchziegen und hält sie in einem alten Schrebergarten, der ungefähr ein Drittel, wenn nicht noch weniger von unserem Gehege ist.
[/quote]Muss man sich wirklich auf biegen und brechen Ziegen zulegen, wenn der Platz offensichtlich zu wenig ist?? Ein Schrebergarten und 5 große Ziegen kann doch beim besten Willen keine glückliche Konstellation sein.


Haarriss
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Registriert: 22.05.2013, 11:32

Beitrag von Haarriss »

Mach einer würde auch behaupten seine Ziege ist in Gesellschaft des Ponys glücklich ;-)
Die Ziege kann ja nicht sagen, wenn sie sich einsam fühlt. Klar funktioniert es, teilweise ist es bei uns auch so, wenn wir nach geschlechtern trennen, aber man merkt definitiv, dass die Stimmung angespannter und es viel unharmonischer ist


Viele Grüße
Haarriss
TomundJerry
Beiträge: 45
Registriert: 04.01.2015, 18:14

Beitrag von TomundJerry »

Hallo Jassi,

bei uns auf dem Hof stehen seit Jahren Einsteller (meist Ponys) auf dem Hof. Alles reine Liebhabertiere - keine Sportpferde!!
Was wir in den letzten Jahren immer wieder beobachten wenn Tierhalter sich bei uns vorstellen um eine Box anzumieten, ist, dass das was uns zuvor erzählt wird, leider oftmals nicht mit dem was danach folgt übereinstimmt. Da wird von täglichem mehrstündigen Ausreiten, Bodenarbeiten, Longieren, Shettys spazieren führen und Kunsttücke einüben und und und.....ich könnte noch mindestens 10 Dinge aufzählen, erzählt.
Und wenn die Besitzer dann ihre ganze Ausrüstung bei uns in der Kammer einräumen inkl. der Medikamentenmenge, bekomme ich oft ein schlechtes Gewissen und fühle mich fast als "Tierquäler".
Nur leider stellt sich dann auch innerhalb weniger Tage heraus, dass kaum etwas von den ganzen Erzählungen stimmt. Da stehen die Ponys tagelang nur auf der Koppel ohne dass jemand mit ihnen arbeitet, und Scheuerwunden die durch wochenlanges Eindecken aus Sorge um Erkältung entstehn, einfach nicht bemerkt werden - obwohl die Tiere ja, am besten 2 Mal täglich, gründlich geputzt werden!!
Ich schreibe dies deshalb, weil ich mittlerweile zu der Überzeugung gekommen bin, dass gerade die , die ständig ihren Mahnfinger erheben und immer von Tierschutz reden oftmals gerade diejenigen sind, bei denen die meisten Missstände zu finden sind. Mich ärgern auch diese sofortigen "wie kannst du nur" Aussagen!!

Eine große Box und riesige Koppel reichen leider nicht aus um sich als perfekten Tierhalter darzustellen, und erst recht nicht um glückliche Tiere zu halten!!
Der Schrebergarten meines Freundes ist wirklich nicht besonders groß.. vielleicht hat er auch auf die gesamte Herde berechtet 3 Quadratmeter zu wenig... aber ich kenne kaum jemanden der sich mit solch einem Sachverstand und Liebe um seine Tiere kümmert. Da ist nicht nur leeres Gerede sondern Taten. Die Tiere sehen sehr gesund und gut ernährt aus.
Wenn ich im Tierpark die Ziegen sehe, die riesige Flächen zur Verfügung haben, jedoch täglich von morgens bis abends mit Trockenpellets, Mais und was sich die Kinder sonst noch in den Automaten ziehen können, vollgestopft werden bis sie sich mit ihren dicken Bäuchen kaum mehr fortbewegen könnten, da stehe ich als Ziege dann doch lieber in einem etwas kleinerem Gehege und kleinerem Stall.
Unsere Tiere stehen auch in einem riesigen, viel zu großem Stall und haben unzählige erhöhte Schlaftmöglichkeiten zur Verfügung stehen. Aber auch nur, da dieser Stall ohnehin ungenutzt war und alle Spaß daran hatten den Tieren alles so schön wie möglich zu machen! Da wurde eine Klettermöglichkeit nach der anderen aufgebaut , Stämme in das Gehege gelegt und Weidehäuschen aufgestellt.
Aber es gibt auch Menschen die diese Möglichkeit und Voraussetzungen nicht haben. Trotzdem sollte man ihnen nicht gleich das Recht auf Tierhaltung absprechen.


Haarriss
Beiträge: 2508
Registriert: 22.05.2013, 11:32

Beitrag von Haarriss »

Entweder bei dir gibt es besondere Tierparks oder der Schrebergarten deines Freundes ist kleiner als gedacht :-D


Viele Grüße
Haarriss
TomundJerry
Beiträge: 45
Registriert: 04.01.2015, 18:14

Beitrag von TomundJerry »

Stimmt, ich glaube bei Dir im Odenwald gibt es den Bergtierpark ? Richtig ? Da darf man nicht füttern, glaube ich zumindest mich zu erinnern?! Oder doch?
In der etwas weiteren entfernten Lochmühle im Taunus schon. Da gibts Maistütchen :) und ein Ziegenstreichelgehe in dem teilweise Massen von Kindern rumrennen :( In Worms Trockenfutter in Schächtelchen:) wenn ich jetzt weiter überlegen würde, fiele mir bestimmt noch was ein. Ist aber auch egal :) Tierparks sind nun mal auch wichtig!
Was die Größe von Schrebergärten angeht...nun ja, auch da gibt es größere und kleinere. :)


TomundJerry
Beiträge: 45
Registriert: 04.01.2015, 18:14

Beitrag von TomundJerry »

Was das Zusammensein mit den Ponys angeht...kann ich dir nur Recht geben :) Manchmal benutzen die Ponys die Weide der Ziegen mit (wenn längere Zeit regnet und die Ponyweide wg der Grasnarbe nicht betreten werden darf :( )
Mmmmh, also die Tiere respektieren sich zwar untereinander...aber so richtige Liebe ist das nun wirklich nicht :P
Wir haben ein Ziegenmädchen welches immer wieder die Gesellschaft unseres Shetty sucht, alle anderen gehen dem Pony aus dem Weg. Und das komische ist, dass unser Pony auch immer nur dieses bestimmte Ziegenmädchen bei sich mitfressen lässt bzw. seine Nähe duldet! ....alle anderen Ziegen werden sofort verjagt wenn diese auch nur einen Huf in seinen Stall setzen :) Seltsam oder. Vielleicht gibt es doch auch Ponyziegenliebe? <3


Leela
Beiträge: 471
Registriert: 31.07.2014, 22:29

Beitrag von Leela »

Das Ganze ist doch eine Frage, aus welcher Sicht man die Ziegenhaltung sieht.

Wenn ich zum Bauern gehe und dort 2 Kühe kaufen möchte, würde der mich zu Recht frage, wie ich die denn bitte ernähren will mit meinem bisschen Land.

Kaufe ich hingegen ein Pferd, ist völlig klar, das Tier wird sich von gekauftem Heu ernähren und die Weide dient hauptsächlich als Auslauf. Niemand käme hier auf die Idee zu verlangen, dass das Tier sich 100%ig von eigener Wiese ernährt.

Und so ist es doch auch mit der Ziegenhaltung.
Killt mich nicht aber ich finde nach wie vor, dass man mit ein paar 100 qm Auslauf, ganzjähriger Heufütterung und Zweige dazu, problemlos ein Grüppchen Zwergziegen halten kann.
Wenns eine reine Hobbyhaltung ist, finde ich die Forderung von 1000 qm/Ziege übertrieben.
(Sofern die Tiere natürlich gutes Futter zur freien Verfügung haben und nicht auf der zugekackten, verwurmten Fläche knabbern müssen).


TomundJerry
Beiträge: 45
Registriert: 04.01.2015, 18:14

Beitrag von TomundJerry »

Leela , du bist ein Schatz :thumbsup:


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