Heumachen-oder so

schuehlw
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Beitrag von schuehlw »

Hi Jürgen,
das gibts auch bei CAEB, ist aber eine andere Maschine.
Nun wolln wir die Sache mal angehen.
Ich telefoniere übers WE mit Christian, habe 3-4 Anfragen am Laufen,
checke den Preis für Abnahme mehrerer Geräte und vielleicht kommt eine Bezugsgemeinschaft zusammen.
Bei einem Einzelpreis von 7-8Tsd. € geht da bestimmt noch was.
Gruß Werner


"Du bist zeitlebens für das verantwortlich,
was du dir vertraut gemacht hast!"
Bunz

Beitrag von Bunz »

Hallo Werner,
wenn Du größere Flächen hast, würde ich pressen und einlagern. Das Lagern auf den Reutern ist doch nur für kleine Flächen und wenn man keinen Platz hat zum Einlagern (so wie bei mir). Ich mache Heu auf 2000 Quadratmetern. Für die ganze Fläche brauche ich 4 Reuter. Ich habe mir aber schon andere Einlagerungsmöglichkeiten geschaffen, damit ich mit weniger Reutern auskomme. Der Nachteil ist nämlich noch der, daß ich die abgeernteten Flächen anschließend beweiden lasse. Das geht aber nicht auf der Fläche, auf der die Reuter stehen. Ich hatte mal gedacht, daß die Ziegen, wenn sie frisches Gras haben, die Reuter in Ruhe lassen. Nein, und wenn sie zum Klettern benutzt werden. Sie werden zerstört. Seitdem schütze ich die Reuter mit E-Zaun.
Die Reuter selbst bestehen aus 2,5 bis 3 Meter langen Stangen. Weiter nichts. 3 Stück senkrecht, also schräg. 3 Stück waagerecht, etwa 50cm über dem Boden. Noch ein Nachteil der Reuter: Auf der Fläche, auf der sie direkt stehen, ist dann im nächsten Jahr das Gras weg. Es wächst zwar wieder zu, aber immerhin.
lg
Bunz


schuehlw
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Beitrag von schuehlw »

Ach so, Werner,
das wollt ich Dir auch noch sagen: Die Methode mit Reuter, wie sie ja auch in Ziegenbüchern immer so schön dargestellt wird, ist 1.aufwändig, 2. sehr difficil.
Bei uns heißen die Dinger einfach Heubock, was man damit macht, ist Bockheu! (Fressen dürfen´s aber auch die Damen*g*)
Ich hab das noch von Vater und Großvater gelernt.
Das Aufsetzen eines Heubocks setzt eine ausgefeilte Technik voraus.
Stimmt der Heubock nicht, verdirbt das ganze Heu.
Als Bsp.: Es muss innen ein Hohlraum entstehen, ähnlich eines Kamines, damit die Luft zirkuliert. Der Hut (=das letzte Häufchen zum Schluss) muss exakt stimmen, damit der regen abläuft. Die Windrichtung muss beachtet werden, sonst fällt der Bock um.
Mit den heutigen Geräten ist das Reutern überholt.
Ausnahme: Luzerneheu. Das gelingt eigentlich nur auf Reutern so richtig, weil man hier eine Nachtrocknung der dicken Stängel braucht, und dies auf dem Boden nie richtig austrocknet.
Ein paar Jahre hab ich das gemacht, sehr schön, sehr gut, dann ist irgendeine Pilzspore reingekommen und alle Reuter waren zum Wegschmeissen. Wegschmeissen musst Du beim Reutern immer ca. 20%, was obenauf eben abgewittert ist. Das Abdecken mit Plane funzt auch nicht, weils dann erst recht schimmelt.
Schade, dass wir nicht näher beieinander wohnen, sonst könnten wir einen Maschinenring gründen :wink:
Gruß Werner


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Bougle
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Re: Heu

Beitrag von Bougle »

Werner hat geschrieben:
Wir machen auf den Ziegenflächen aus dem überschüssigem Aufwuchs im Frühsommer Heu.
was sie nicht fressen oder was ausgezäunt ist und zu viel wäre?

also Grundsätzlich, wer sich eine Maschine kauft, sollte sich zuerst überlegen, wieviel er sie braucht. Eine Maschine geht kaputt wenn man sie benützt, ist klar (habe noch nie einen Schaufelstiel beim nichtstun zerbrochen, aber beim arbeiten schon). Aber grundsätzlich muss man sagen, dass man eine Maschine, je mehr man sie braucht, desto "billiger" ist sie, billiger im Sinne von pro Einheit. Bedenkt das. Wenn ihr schon eine Maschine kauft, schaut, dass ihr sie auch gtu einsetzen können, vielleicht auch bei Nachbarn oder in der REgion, damit sich die Fixkostena auf mehr Einheiten aufteilen, aber das wisst ihr ja wahrscheinlich.
Wir lassen, was wir nicht mit Ladewagen auf Heustock oder in den Hochsilo tun, alles pressen, und überlegen uns nichtmal eine Presse zu kaufen, obwohl wir doch einige Tiere haben. Bei uns gibt es Betriebe, die haben 150 Milchkühe, machen 500 - 1000 Silagerundballen und haben keine eigene Presse. Der Lohnunternehmer kostet, aber eine Presse kostet meist meh. Und v.a. es ist Arbeitszeit, die man für sich selber erspart und genau das ist in der Nebenerwerbslandwirtschaft das entscheidende. Wenn ich alle Flächen in einer Woche gemäht habe und eingebracht habe, weil ich die gesamte Einfuhr "ausgelagern" kann, anstatt dass ich 2 Wochen brauche. Für mich ist das schon entscheidend und eine große Überlegung, ob ich eine Maschine kaufe oder nicht.
Bei uns macht der Lohnunternehmer die Großrundballen Heu (1,4 m Durchmesser) für 9 - 10 € das Stück (je nach Menge), bei dem Preis überleg ich keine Minute, ob ich eine Presse kaufe oder nicht. Wenn du für 4 - 5tausend € eine Presse bekommst, hast normal eine gebrauchte. Neu kosten die ober 4stelligen, eher im 5 stelligen Bereich.


schuehlw
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Wirtschaftlichkeit

Beitrag von schuehlw »

Hallo Bougle,
das genau ist der Punkt! Wenn ich diese Überlegungen (Rentabilität, Wirtschaftlichkeit) anstellen würde, müsste ich meine Ziegen ja eher heute, wie morgen abschaffen!
Die Nebenerwerbslandwirtschaft dient (bei uns zumindest) ja nicht als Nebenerwerb, sondern als Hobby.
Und gerade bei Ausgaben fürs Hobby fällt man die Entscheidungen eben sehr oft nicht nach rationalen Überlegungen.
Es gibt Leute, die zahlen Aufnahmegebür in einen Golfclub in einer Höhe, die den Preis einer Mini-Rundballenpresse weit übersteigt.
Andererseits geht es hier, wie geschrieben, um Flächen, die fast nur mit Einachstraktor (Steillagen, Baumwiesen usw.) zu bewirtschaften sind.
Es geht außerdem um die Qualität des Heues.
Dafür nehm ich im Sommer 3 Wo. Urlaub und renn hinter den Mähgeräten her. Andere buchen einen Wellness-Urlaub für viel Geld und strampeln sich auf dem Trainer, oder dem Laufband ab.
LG Werner


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Bunz

Beitrag von Bunz »

Hallo Werner,
der Werner hat noch alles gesagt zum Heubock. Nur eine kleine Ergänzung: Ich hatte geschrieben:"kleine Plane". Also nicht den ganzen Bock verhüllen, dann schimmelts. Die steinbeschwerte, kleine Plane oben rüber hilft nur, daß der Wind die "Kappe" nicht runter schmeißt. Wenn es einige Zeit steht, kann man die Plane wieder abnehmen, muß aber nicht. Also: Sie ist nur für die Spitze.
lg
Bunz


Bougle
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Beitrag von Bougle »

Hallo Werner

ja, das weiß ich schon. Aber genau, weil es teilweise Steillagen sind, rate ich von einer Presse ab.
Bist schon mal am Hang ausgerutsch? wahrscheinlich schon, oder?
Bist schon mal am Hang mit einem Traktor gerutscht?
und dann noch die Presse dran!!! Ich bewirtschafte selber Hangflächen und wir sind dafür ausgestattet, aber wir haben nicht nur Kleinwiederkäuer sondern auch Rinder und Pferde, die etwas mehr Fläche und Futter brauchen. Schon die gefählichkeit mit diesen Maschinen genau in Hanglagen ist groß und daher absolut davon abzuraten. Mir ist schon ein 1-Achsmäher gestürzt, wo ich extrem Glück hatte, sonst hätt er mich erschlagen (nur ein paar Kratzer abbekommen, einer 5 cm lang auf der Brust und einer am Handgelenk, also hätte auch schlimmer kommen können).

Für mich ist die Arbeit am Betrieb daheim auch Erholung, wenn ich sonst in Wien im Studium bin und nicht mehr lernen kann, fahr ich für ein paar Tage heim, verausgabe mich voll mit Abeiten und dann bin ich bestens erholt.


schuehlw
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Beitrag von schuehlw »

Hallo Christoph,
nööö, muss Dich enttäuschen, bin noch nie gerutscht.
Ich habe einen alten Cramer mit knapp 30 PS und ziemlicher Tieflage.
Ich weiß, dass ich z.B. nicht auf Gemähtem, oder auf trockenem Heu fahren darf, genauso wenig, wie auf nassem Untergrund.
Man muss schon wissen, was man selber und das Fahrzeug leisten kann.
Aber hier geht es ja um EINACHS-Traktor.
Habe schon fertiges Heu im Naturschutzgebiet liegen gehabt, mit herrlichem Kräuteranteil usw. , aber niemanden gefunden, der es presst.
Oder Baumwiesen, wo ich das Heu aufgeladen und woanders zum Pressen serviert habe.
Sag mal, was heisst eigentlich der Zusatz "FL"?
War mal zum Training on the job eine kurze Zeit in Wien, weiß aber dennoch nicht.
Viele Grüße Werner


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Bougle
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Beitrag von Bougle »

FL ist das Autokennzeichen von meinem Heimatland. 8)

okay, das ist ein Argument, wenn dir niemand presst. Wir wollten damals Kleinballen pressen und haben unseren Nachbarn gefragt, der sich gerade eine neue Presse gekauft hat. Nein, macht er nicht, er hat sie für sich selber gekauft. Heute sag ich: zum glück hat er uns damals abgesagt, wenn nicht hätten wir jetzt immer noch den Aufwand, x-hundert Kleinballen herumzuschleppen. Das geht jetzt alles mit Hoflader innerhalb von ein paar Stunden, 1-Mann-Job.


Bunz

Beitrag von Bunz »

Hallo Christoph,
da will ich mal eine Lanze für den Werner brechen:
Nichts ist doch so diffizil wie das Heu-Machen. Das hat doch der vergangene Sommer gezeigt, wo man in engen Abständen zwischen den Regengüssen das Heu bergen mußte, und da will ich auch nicht von einer Fremdfirma abhängig sein, die dann zu diesem Zeitpunkt nämlich überall gewünscht wird.
lg
Bunz


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