Ziegenfütterung

Frida
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Re: Ziegenfütterung

Beitrag von Frida »

Hallo Sabine,

Leider ist die Vorgeschichte nicht mehr in Erfahrung zu bringen. Ich habe sie jetzt seit Juli,mein Vorbesitzer hatte sie etwa ein Jahr. Lt. seinen Angaben habe er sie von einem älteren Mann, der meinte sie wäre so 4-5 Jahre altgewesen als er sie verkaufte. Ich denke wenn das Alter für jemanden nicht so wichtig ist sinds dann gleich mal ein paar Jahre mehr.
Das Jahr bei meinem Vorbesitzer war auch in Extensivhaltung. Dort bekam sie geringe Mengen Kraftfutter.
Zahnprobleme schließe ich eigentlich aus, denn fressen tut sie normal.Wie schon erwähnt Heu, Gras, Kräuter und vor allem jede Menge an diversen Laub,Zweigen, Rinde usw.
Im Stall ist ein Salz und ein Mineralleckstein angebracht. Werde jetzt erstmal die Entwurmung machen, und schauen was passiert.

Wo bekomme ich gegebenenfalls Fermentgetreide, Blütenpollen und Sonnenblumenkerne?

Danke für deine Empfehlung.

Dieter


sanhestar
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Re: Ziegenfütterung

Beitrag von sanhestar »

Hallo Dieter,

Fermentgetreide (in kleinen Mengen) bekommst Du in jedem gut sortierten Supermarkt, meist bei den etwas exotischeren Getreidesorten mit im Regal stehend. Blütenpollen beim Imker oder auf Wochenmärkten, auf denen Imker verkaufen. Sonnenblumenkerne in Tierfutterläden (Futter für Papageien) oder im Vogelfutterhandel. Hier aber aufpassen, dass sie nicht überaltert sind = ranzig werden. Den höchsten Fettgehalt haben die schwarzschaligen, aber auch die gestreiften sind ausreichend.

Gruss


Sabine M.H.
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Nellyhexe
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Re: Ziegenfütterung

Beitrag von Nellyhexe »

wenn du größere Mengen Fermentgetreide brauchst(Eimer) dann schau mal unter Masterhorse.de

Also darf ich meinen Mäusen auch mal etwas Fermentgetreide als leckerli geben, oder? Ich füttere das meinen Pferden zu und hab es somit im Stall.


Erika
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Re: Ziegenfütterung

Beitrag von Erika »

Jetzt bin ich aber auch sehr nachdenklich geworden, was meine Ziegenfütterung betrifft. Ich verabreiche meinen Ziegen zum Melken (geben aber nur noch SEHR wenig Milch) immer ein wenig von einem Gemisch aus Quetschhafer, Roggenkleie und Gerstenschrot. Fällt das unter Kraftfutter und, wenn ja, sind 100 - 150 g zuviel? Nachdem meine Ziegen ja fast nur Gras und natürlich Heu zur Verfügung haben (in freier Natur würden sie sich wohl eher auf Blätter, Kräuter und vielleicht wilde Formen von Getreide stürzen), dachte ich bis jetzt, das brauchen sie zur Ergänzung. Liege ich da richtig?


sanhestar
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Re: Ziegenfütterung

Beitrag von sanhestar »

Hallo Erika,

was Du beschreibst, ist Kraftfutter. Darunter kann man eigentlich alles an Zusatzfutter zusammenfassen, was ein mehr an Energie liefert bei oftmals geringem Rauhfasergehalt.

Zum Zufüttern: wie ist der Futterzustand Deiner Ziegen?

Wildgetreide würden die Ziegen nur zu bestimmten Zeiten im Jahr finden, in der Blüte der Gräser (Samen) und dann auch nicht mit der Energiedichte, wie in kultiviertem Getreide.

Mit dem Stürzen hast Du recht in Bezug auf Blätter, Rinder, Kräuter und Unkräuter. Zugang zu diesen würde ich immer den Vorzug zu einem Zufüttern mit Getreide oder anderem Kraftfutter geben, da es sich hier um artgerechte Nahrung handelt. Ich bin immer wieder überrascht, wie rasch Ziegen "auffüllen", wenn sie von einer reinen Grasfütterung auf Zugang zu Äsung (wie oben beschrieben) umgestellt werden.

@Nellyhexe: ich würde Fermentgetreide nicht als Leckerli betrachten. Es ist ein hochwertiges Zusatzfutter und sollte mit Ziel und Wissen eingesetzt werden.

Gruss


Sabine M.H.
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Simone.L

Re: Ziegenfütterung

Beitrag von Simone.L »

Hallo,

mische mich mal kurz hier als "Neu" ein. Grunsätzlich gebe ich den vorangegebenen Antworten recht - wobei ich allerdings dazu sagen muß, dass bei den von Euch besagten "Herdbuchburenzüchtern" nicht die Muskelmasse angemästet wird, sondern die Fettmasse. Muskelmasse läßt sich nicht anmästen!!!

Ich bin selbst Herdbuchburenzüchter - aber - einer der aus der Reihe fällt. Meine Burenziegen bekommen tatsächlich nur in der Trächtigkeit etwas Kraftfutter hinzugefüttert. Im Sommer bei der Ganztagsweidehaltung mit viel Gebüsch und im Herbst mit viel vie Fallobst bekommen die Ziegen grundsätzlich nur Heu als Zusatzangebot. Meine Burenziegen sehen auch nicht bombastisch aus und würden bei jeder Schau wohl der "Lacher" sein - aber meine Ziegens sind gesund und benötigen keinerlei Impfungen gegen Breiniere oder sonstiges.

Füttert Eure Tiere artgerecht - Kraftfutter tatsächlich nur dann wenn es notwendig ist -z.B. zum Wiederaufbau nach Krankheit, bei Trächtigkeit oder vielleicht auch noch während der Säugezeit, wenn keine optimalen Weidebedingungen gegeben sind. Ansonsten reicht gutes Weideland, zusätzlich gegebenenfalls Astwerk aber auf jeden Fall Heu zur freien Verfügung.

Liebe Grüße

Mone


Daniel-Bu

Re: Ziegenfütterung

Beitrag von Daniel-Bu »

Hallo Finn

weil du sagst deine Ziegen können alles fressen was sie wollen und das sie auch genug platz haben.
Dann hast du warscheinlich 100 Hektar eingezäunt wo Laubwälder, Nadelwälder , ein Gebirge mit sämtlichen Pflanzen und Wiesen die mit sämtlichen Grässern und Kräuter bestückt sind. Das möchte ich gerne sehen
Ach und nicht vergessen auf deine 100 Hektar dürfen nur 2 oder 3 Ziegen leben weil mehr zu viel Schaden machen.

Und um auf die Neandertaler noch mal zurück zu kommen. Die Neandertaler waren 1.20-1.30 Meter groß und nicht so wie heute die Menschen 1.80 groß und ich glaube nicht das es davon kommt das wir nur von Natur gelebt haben sondern weil wir bessere Nahrung und Versorgung haben oder glaubt ihr das bei den Neandertalern alle Kinder überlebt haben da hat von 10 nicht mal eins überlebt.Und das gleiche ist und wird bei den Ziegen passieren oder glaubt ihr eine wilde Ziege ist 70 cm groß und wiegt 60 Kilo und bringt ihre Jungen alle durch.Wenn ihr eure Ziegen wirklich natürlich halten wollt dann müsst ihr eure Ziegen abschaffen weil natürlich kann man sie nicht halten oder ich habe noch nie gesehen das sich eine wild Ziege Heu macht das sie im Winter was zum fressen hat.

Auch die begründung Rehe ziehen 1-2 Juntiere auch ohne Probleme auf dann schaut mal in die Futterkrippen der Jäger was die Füttern, und dann werdet ihr auch sehen das sie Gedreite zu füttern.

Daniel


sanhestar
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Re: Ziegenfütterung

Beitrag von sanhestar »

Hallo Daniel,

auch wenn ich mittlerweile befürchte, dass Du Dich jeglichen Argumenten gegenüber taub stellen wirst, weil sie nicht mit Deiner "Realität" übereinstimmen, noch ein paar Daten:

- Gemsen: Widerristhöhe ca. 75 cm, Gewicht 50-60 kg
- Bezoarziege (Wildform der Hausziege): Widerristhöhe bis 100 cm
- Alpensteinbock: Widerristhöhe 90 cm, Gewicht 40 kg (Weibchen), über 100 kg (Böcke)
- Iberischer Steinbock. Widerristhöhe 65-75 cm, Gewicht wiederum 40 kg (Weibchen), bis 80 kg (Böcke)
- Äthiopischer Steinbock: Widerristhöhe bis 97 cm; Gewicht bis 120 kg
- Tur (Kaukasischer Steinbock): Widerristhöhe bis 110 bm, Gewicht 50-60 kg (Weibchen); 65-100 kg (Böcke)

DAS sind Wildformen bzw. noch heute wildlebende Ziegenarten, die, wie die Bezoarziegen, sich in kargem Gelände entwickelt haben (Halbwüsten bzw. Hochgebirge). Schon das lässt im Umkehrschluss die Annahme zu, dass Ziegen, die in unseren gemäßigten Breitengraten, mit energie- und eiweißreicherem Futterangebot über's Grundfutter mehr als genug Nährstoffe erhalten.

Deiner Grössenangabe für Neandertaler muss ich auch wiedersprechen. Das Standardmaß für einen Neandertalmann lag bei 1,65 (bis 1,75), also durchaus im Standard auch zur heutigen Bevölkerung. 1,20m bis 1,30m sind eher die Grössen für Australopithecus oder Homo habilis.

Und wie kommst Du zu Deinen Angaben bzgl. Besatzdichte? Auf 100 ha = 1.000.000 Quadratmetern = 1400 (wenn ich mich nicht verrechnet habe) Fußballfelder, können deutlich mehr Pflanzenfresser leben, als Du angibst.

Ein bisschen mehr Statistik: Österreich 1997 - 851.128 ha, beweidet von 500.000 Stück Almvieh. Das entspricht ca. 0,5 Tieren pro Hektar, bei 100 ha wären das dann 50 Tiere, nicht 2-3. Und das bezogen auf ALMEN, d.h. wenig belastbarer Boden, der nicht überweidet werden darf. Nicht berücksichtig bei dieser Statistik sind die zusätzlich zu den Weidetieren auf den Almen lebenden Wildtiere.

Gruss


Sabine M.H.
http://www.working-goats.de Pack- und Fahrziegen
Finn

Re: Ziegenfütterung

Beitrag von Finn »

sanhestar hat geschrieben:Hallo Daniel,

auch wenn ich mittlerweile befürchte, dass Du Dich jeglichen Argumenten gegenüber taub stellen wirst, weil sie nicht mit Deiner "Realität" übereinstimmen, noch ein paar Daten:
da schließ ich mich an. nebenbei bemerkt bringen jäger kein getreide in futterkrippen aus (würde auch durchfallen) sondern heu. und selbiges ist nicht für rehe sondern für hirsche. aber wahrscheinlich kennst du noch nicht mal den unterschied, wenn du nicht weiß, was sie fressen... :P
für wild wird in unserer gegend nur mais ausgebracht und das ist nicht für rehe sondern für wildschweine, die stärkereiches futter lieben. das einzige getreide, das rehe bekommen sind ein paar körnchen im apfeltrester, der damit etwas "aufgepeppt" wird.

und ja, meine weiden sind im bergland mit laub- und nadelbäumen. ich mache nämlich rein zufällig landschaftspflege für die forstverwaltung und die weiden liegen überwiegend im wald/waldrand bzw wacholderheide. im sommer riecht es dort betörend nach kräutern jeglicher art, es kann einem schwindelig werden von dem duft. :-)


Daniel-Bu

Re: Ziegenfütterung

Beitrag von Daniel-Bu »

Hallo

Ich weiß ja nicht wo du her kommst aber bei uns wird den Rehen sehr woll Gedreite zu gefüttert. Das weiß ich daher weil sie bei uns im Dorf das Gedreite kaufen und es in den Futterkrippen auch immer Gedreite gibt. Bei uns gibt es auch keine Hirsche und den Unterschied zwischen Rehen und Hirschen kenne ich.Und wozu bekommen bei euch die Rehe Apfeltrester wenn sie doch deiner Meinung auch so auskommen ? Das mit dem Almvieh kann ja schön und recht sein aber die sind kaum im Winter auf der Alm.Es kann schon sein das Neandertaler bis 1.75 groß waren aber es gibt jetzt auch Menschen die werden 2.20 groß. Wie viele Ziegen können dann eurer Meinung nach auf 100 Hektar leben ohne das sie was anderes Brauchen. Auf jeden Fall sind die heutigen Ziegen ( Milchziegen und Burenziegen ) auf zufütterung in verschieden Lebensabschnitten angewiesen damit sie ausreichent versorgt sind.

@ Finn: Ist ja schön und gut das du landschaftspflege machst aber ich habe dazu keine Zeit und ich will auch meine Tieren und mir den Stress ersparen. Ich halte sie auf der Weide und wenn sie Kraftfutter brauchen dann bekommen sie auch was.
Das hat schon mein Opa 40 Jahre so gemacht und er hatte damit auch nie Probleme.

Daniel


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