Zwergziegen bei -20 Grad

Claudi

Re: Zwergziegen bei -20 Grad

Beitrag von Claudi »

Hallo,

ich hoffe, es sind professionellere Ziegenhalter hier, die Dir hier weiterhelfen können, aber ich würde kein warmes Wasser geben. Bei Pferden (darauf bin ich spezialisiert) kann man damit schlimmste Koliken hervorrufen und auch den Tod des Pferdes mit einkalkulieren. Ich denke, daß Ziegen robuster sind, aber ich würde meinen Ziegen keinen warmen Tee geben!

In der freien Natur kommen Ziegen (die ja nun wirklich noch sehr wenig "überzüchtet" sind) hervorragend damit klar, Schnee zu fressen und dort würde auch keiner eine Teeküche aufmachen - daher nehme ich an, Du tust den Ziegen keinen rechten Gefallen.

Ute

auch wenn ich sonst selten mit dir einer meinung bin, in dem fall sehe ich das genauso.
warmes wasser für pferde oder noch schlimmer bei ponys kann schnell mit einer tödlichen kolik enden.

meine ziegen (und Pferde)haben die minustemperaturen auch prima ohne hätschelei überstanden.
ich denke wenn ich probleme mit der haltungsform habe, muss ich diese ändern oder auf entsprechende (robuste) tiere umschwenken


ElliBesch
Beiträge: 3694
Registriert: 17.03.2008, 10:35

Re: Zwergziegen bei -20 Grad

Beitrag von ElliBesch »

Bei uns ist es so, dass wir das Glück einer eigenen ,nie zufrierenden Quelle haben. Dort können die Ziegen nach Lust und Laune saufen.
Aufgrund dieses threads habe ich mal den Versuch mit warmem Wasser aus dem Eimer unternommen.Ich dachte, gerade unser altes Lottchen würde es mögen.
Pustekuchen!
Angewidert wurde der Eimer beschnuppert und für nicht erachtenswert gehalten.

Unverrichteter Dinge trollte ich mich dann vom Gelände und war wieder um eine Erfahrung reicher:

Es ist alles Gewohnheitssache.

Liebe Grüsse
Elli&Co
;-)


Bild

Not being vegan is a mistake. ^^
Helga14

Re: Zwergziegen bei -20 Grad

Beitrag von Helga14 »

Hallo *Peanuts* und hallo *Milla*

ist zwar hier kein PFERDE Forum, aber Ihr beide habt hier gesat das Pferde von WARMEN Wasser schlimmste Koliken bekommen können.

Meine Frage: "wie kommt Ihr zu dieser Erkenntnis"????

Ich bin seid über 12 Jahren Pferdehalterin auf dem eigenen Hof und sowohl hier bei mir wie auch in den meisten
Pferde-Ställen sind die Wasserleitungen zu den Tränken mit Heizleitungen vor dem Einfrieren geschützt.
Dadurch ist das Wasser das die Pferde / Ponys trinken immer warm. Das heißt solange Frost-Temperaturen sind trinken die Pferde / Ponys warmes Wasser und zwar ohne irgendwelche Gesundheitsschäden und vor allem ohne Koliken.

Ich habe hier einen Isländer der 16 Jahre ist und Zeit seines Lebens eine Kolikanfälligkeit hat und der in seinem Leben schon viele Koliken hatte, Gott sei Dank nie so das ganz Schlimmes passiert ist.
Aber er hatte noch nie eine Kolik im Winter / warmes Wasser !!!!!
Und ich kenne auch niemanden der schonmal was von der Verbindung "Pferde-warmes Wasser-Koliken" gehört hat.

Solltet Ihr einen solchen Fall kennen, so wird mit Sicherheit eine andere Ursache der Grund gewesen sein, so auch mein TA, der gerade zum Impfen hier auf dem Hof war.
Koliken bei Pferden können 1001 Ursachen haben, aber eine Kolikanfälligkeit in Verbindung mit warmen Wasser im Winter ist mehr als nur unwahrscheinlich.

Übrigens trinken meine Ziegen gerne warmes Wasser. Jedem Tierchen das seine #daumen_hoch*

LG Helga14


Claudi

Re: Zwergziegen bei -20 Grad

Beitrag von Claudi »

Helga14 hat geschrieben:Hallo *Peanuts* und hallo *Milla*

ist zwar hier kein PFERDE Forum, aber Ihr beide habt hier gesat das Pferde von WARMEN Wasser schlimmste Koliken bekommen können.

Meine Frage: "wie kommt Ihr zu dieser Erkenntnis"????

Ich bin seid über 12 Jahren Pferdehalterin auf dem eigenen Hof und sowohl hier bei mir wie auch in den meisten
Pferde-Ställen sind die Wasserleitungen zu den Tränken mit Heizleitungen vor dem Einfrieren geschützt.
Dadurch ist das Wasser das die Pferde / Ponys trinken immer warm. Das heißt solange Frost-Temperaturen sind trinken die Pferde / Ponys warmes Wasser und zwar ohne irgendwelche Gesundheitsschäden und vor allem ohne Koliken.

Ich habe hier einen Isländer der 16 Jahre ist und Zeit seines Lebens eine Kolikanfälligkeit hat und der in seinem Leben schon viele Koliken hatte, Gott sei Dank nie so das ganz Schlimmes passiert ist.
Aber er hatte noch nie eine Kolik im Winter / warmes Wasser !!!!!
Und ich kenne auch niemanden der schonmal was von der Verbindung "Pferde-warmes Wasser-Koliken" gehört hat.

Solltet Ihr einen solchen Fall kennen, so wird mit Sicherheit eine andere Ursache der Grund gewesen sein, so auch mein TA, der gerade zum Impfen hier auf dem Hof war.
Koliken bei Pferden können 1001 Ursachen haben, aber eine Kolikanfälligkeit in Verbindung mit warmen Wasser im Winter ist mehr als nur unwahrscheinlich.

Übrigens trinken meine Ziegen gerne warmes Wasser. Jedem Tierchen das seine #daumen_hoch*

LG Helga14

Grundsätzlich:

es ist zu unterscheiden zwischen "eimer tränken" und "selbststränken".
bei 2. wird in der regel eine kleinere menge wasser auf einmal aufgenommen, weil es es immer zur verfügung steht.
eimer sind nunmal naturgemäß irgendwann leer, umgetreten oder was auch immer.

heizbare tränken:
ich kenne diese, allerdings nur in der bauart, daß sie das wasser auf leitungstemperatur erwämen. alles andere ist auch energetisch unsinnig und wirtschaftlich nicht vertretbar, wenn man bedenkt, wieviel liter durch so ein pferd fließen.
(bei 12 pferden wären das stromkosten, als wenn 12 personen mit durchlauferhitzer duschen.)
deine mag natürlich anders sein. welches tränke benutzt du?(Firma, bezeichnung?)

physiologisches:
ein pferd das warmes wasser trinkt, merkt nicht oder nicht früh genug wann es genug hat. bei dem kleinen magen eines pferdes kommt schnell (bei eimer tränken) zu einer zu hohen wasseraufnahme.
der magen wird überfüllt und der nahrungsbrei unzureichend angedaut weiter gespült.

wissensquelle:
das wussten die alten stallmeister schon.
ich habe seit 35 jahren pferde, war etliche jahre im hochleistungssport (vielseitigkeit und langstreckendistanzen). das war basiswissen, was immer wieder von den alten hasen an tierärzten bestätigt wurde. es hab immer wieder immer einsteiger erlebt, die meinten das sie ihren pferden damit was gut täten und es bitter bereuten.
warmes wasser ist übrigens was anderes als warmer mash, dieser wird gekaut und langsamer verdaut.obiges problem entfällt.


zu guter letzt:
ich sträube mich dagegen ziegen und pferde zu vermenschlichen. nur weil uns nach einem heissen getränk ist (was auch nur anerzogen ist), tut man den tieren noch lange nichts gutes.
für die energiebilanz der ziege ist das erwärmen des wassers rechnerisch zu vernachlässigen, es dient doch nur unserer gewisssensberuhigung, weil wir unseren popo im warmen haben und die viecher im stall frieren könnten.


Helga14

Re: Zwergziegen bei -20 Grad

Beitrag von Helga14 »

hi Peanuts

auch ich bin ein ganz starker Gegner von Vermenschlichung / Verweichlichung von Tieren, besonders Pferden.

Was die Frostsicherung von Wasserleitungen angeht, so sind meine Leitungen mit einem System gesichert, das selbstständig ab einer "gefährlichen" Temperatur heißt.
Die Leitungen und das Wasser werden dann sehr wohl gut handwarm.
Das System das ich habe kam in der Art erst vor einigen jahren auf den Markt.
Zudem habe ich auch Tränken die, bevor sie zufrieren, heizen....heißt erwärmen.
Also in jedem Fall bekommen die Pferde leicht warmes Wasser.
Und das ist in ganz vielen Ställen, die ich kenne, genauso.
Jetzt kann man darüber streiten was "warm" ist.

Energetischer Unsinn ist es natürlich nicht, denn Frost der einmal eine Leitung erfaßt hat, friert das Wasser und es geht nichts mehr.....außer ein netter Rohrschaden und Pferde die kein Wasser haben weil die Leitung eingefroren ist.
Was die Kosten angeht, so entstehen die natürlich und schlagen heute mehr ins Geld als noch vor z.B. 10 jahren.
Aber Pferde kosten nun mal Geld und Pferde die ein Problem bekommen weil die kein Wasser haben, sei es durch zugefrorene Leitungen oder umgeworfene Wasserbottiche....kosten noch viel mehr Geld durch den TA oder Klinik.

Wir könnten hier jetzt unendlich darüber diskutieren ohne zu einem Ergebnis zu kommen.
Wie ich schon sagte, ich kenne ganz viele Ställe (auch sehr große) die alle ihre Wasserleitungen durch derartige
"Leitungs-Heizungen" vor Frost schützen. Nirgendwo gibt es "Winter"-Koliken oder sonstoge Gesundheitsprobleme bei den Pferden.
Davon dürfte man doch beruhigt ableiten das beheizbare Frostsicherungen an Wasserleitungen und Tränken, die überall im Handel verkauft werden und die auch von namhaften Dressur-Ställen benutzt werden, Pferde nicht krank machen.

In jedem Fall werde ich mich aber weiter schlau machen und Kontakt zu Hersteller-Firmen, Vertriebs-Firmen und Tierärzten aufnehmen. Dazu wäre die TA-Uni Giessen, wo ich ein paar sehr gute Kontakte hin habe, doch auch ein geeigneter Auskunfts-GesprächsPartner dazu.
Ansonsten vertraue ich dem was ich in den Jahren an Erfahrung und Praxis gelernt habe und was in anderen Pferde-Ställen erfolgreich und bisher ohne "Nebenwirkungen" praktiziert wird.

Ich wünsche Dir eine gute Zeit und alles Gute.
Es war sehr nett, sich sachlich mit Dir auszutauschen #daumen_hoch*
Bis dahin
LG Helga14

PS: ich sehe gerade das Du im wunderschönen Wendland wohnst.
Ich war erst im Sommer dort einen Familienbesuch machen.
Vielleicht sehen wir uns ja irgendwann mal wenn ich wieder dorthin komme.


Annabella
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Registriert: 19.11.2003, 10:48

Re: Zwergziegen bei -20 Grad

Beitrag von Annabella »

Es geht hier um Ziegen und nicht um Pferde- und Ziegen haben im Gegensatz zu Pferden einen Pansen.
Aber um auf die Pferde einzugehen: es wird eigentlich überall gepredigt, dass man den Pferden (vor allem älteren) unbedingt im Winter angewärmtes/temperiertes Wasser geben soll, damit sie genug Wasser aufnehmen. Die meisten Koliken entstehen durch zu geringe Wasseraufnahme! Es wird sogar empfohlen, Kräutertee zuzugeben, um die Pferde zum mehr Saufen zu bringen. Denn das ist Ziegen und Pferde gemein: sie brauchen Rauhfutter für die Körperwärme, und um genug Rauhfutter aufzunehmen, müssen sie auch genug saufen- logisch, oder?
Wenn Koliken nach Aufnahme von angewärmtem Wasser entstehen liegt meiner Meinung nach die Ursache darin, dass die Pferde stundenlang vor einem zugefrorenem Eimer/ einer ebensolchen Selbsttränke standen, und einfach tierischen Durst hatten- und dann den Magen mit Unmengen Wasser überladen haben- das geht bei angewärmtem Wasser zugegebenermassen schneller, als wenn sie eiskaltes Wasser zögerlich aufnehmen, das dann aber nicht den Flüssigkeitsbedarf deckt.
Es ist klar, dass ein Vielseitigkeits- oder Distanzpferd im oder nach dem Wettkampf nur langsam Wasser aufnehmen darf, wegen des relativ kleinen Magens, aber wir reden hier von "normalen" Hobbypferden und Ziegen, also der Dauerversorgung eines normal oder gar nicht beanspruchten Tieres.
Ja, was die "alten Stallmeister" noch wussten- einiges davon ist wohl inzwischen überholt, anderes sollten sich neue Pferdehalter mal verinnerlichen (ich kenne das Buch).
Auch ich lerne immer noch gerne dazu, auch nach ein paar Jahren Pferde- und Ziegenhaltung. Meine Pferde (und Ziegen) bekommen 2x tägl. temperiertes Wasser, sie trinken, solange der Eimer Wasser in angenehmer Temperatur bietet, und danach nicht mehr- auch wenn noch keine Eisschicht auf den Eimern ist. Und ich hatte noch nie eine "Winterkolik" bei den Pferden, warum auch immer....
Ich sende gerne Links zum Thema, falls erwünscht.


Liebe Grüße,
Katja
------------------------------------------------------
Ich bin wie ich bin.
Die einen kennen mich, die anderen können mich!
(Konrad Adenauer)
Claudi

Re: Zwergziegen bei -20 Grad

Beitrag von Claudi »

guten morgen,

@helga

ich glaube es kam nicht deutlich herüber das ich zwischen "eimer tränken" und "selbsttränken" differenziere, was die gesundheitlichen probleme betrifft.
bei heizbaren tränken, welche das wasser mehr als nötig erhitzen (also über den gerfrierpunkt) sehe ich mehr den überflüssigen stromverbrauch und damit wirtschaftlichen verlust.
komm vorbei wenn du hier bist. kaffee und kuchen gibt es in unserem bau-chaos immer :-)


@annabella

-ich habe das buch nie gelesen, bezog mich auch mehr auf das was mir von den alten hasen direkt beiggebracht wurde.
- was viele leute predigen muss noch lange nicht richtig sein, da funktioniert unter umständen nur die mundpropaganda gut.
-pferde und zeigen und alles andere viehzeugs muss in gesundem zustand nicht zum trinken animiert werden. es sei denn sie sind dement und vergessen es ;-)
-kräuterrtee für pferde kommt aus der gleichen ecke wie die pferdedecken und son zeugs. ich bin froh das ziegen als marktopfer noch unentdeckt sind. sonst käme bestimmt bald jemand daher der behaupte das die hornansätze schön warm gehalten werden müssen, damit die augen glänzen und sie mehr milch geben und verkauft strickmützchen für ziegen.


Helga14

Re: Zwergziegen bei -20 Grad

Beitrag von Helga14 »

hallo annabella

dem habe ich nichts mehr hinzuzufügen #daumen_hoch*


Helga14

Re: Zwergziegen bei -20 Grad

Beitrag von Helga14 »

hallo Peanuts

danke, gerne.
melde mich gegebenfalls mal. :D


sanhestar
Beiträge: 8258
Registriert: 17.03.2003, 11:56

Re: Zwergziegen bei -20 Grad

Beitrag von sanhestar »

Peanuts hat geschrieben:
-pferde und zeigen und alles andere viehzeugs muss in gesundem zustand nicht zum trinken animiert werden. es sei denn sie sind dement und vergessen es ;-)
Falsch!

Wassertemperatur und -qualität beeinflussen eindeutig das Trinkverhalten, auch zum Nachteil des Tieres, das dann ggfs. wirklich nur die absolut lebensnotwendige Menge aufnimmt. Gerade bei Ziegen, die als Halbwüstenbewohner sehr (!) schnell auf Wassersparmodus umschalten können (mit entsprechenden Beeinträchtigungen des Gesamtkreislaufes) ist das kritisch zu sehen und nicht als erstrebenswert zu propagieren.

Zu Deinem Hinweis mit der Warmwassertränkung/Kolikgefahr:

Du betrachtest nur einen Aspekt unter vielen.

Warmes Wasser, in Kombination mit Eimertränkung nach langen Durstphasen (so von mir angenommen, wurde es von Dir gemeint) - das ist doch ein eindeutiges Managementproblem. Gerade bei Eimertränkung kann ich doch die aufgenommene Menge regulieren, den Eimer wegnehmen, einige Minuten später wieder anbieten, usw.

Auch nicht berücksichtigt bei der Aussage ist: was haben die Pferd gefressen, BEVOR das warme Wasser gereicht wurde?

Schnellverdauliche Kohlenhydrate wie Getreide, Kleie, diese evtl. sogar schlecht eingespeichelt, weil zu wenig Wasser aufgenommen wurde?

Heu, Stroh?

Und, wie Annabella schon anmerkte: hatten die Tiere evtl. hochgradig Durst, weil aufgrund der Aussentemperaturen, "Faulheit" der Betreuer oder auch nur schlichtweg zugefrorener Wasserzufuhr über den Tag/die Tage zuvor das Tränken vernachlässigt wurde?


Sabine M.H.
http://www.working-goats.de Pack- und Fahrziegen
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