Ziegenfütterung
Re: Ziegenfütterung
was mir mal wieder auffällt:
Auch Annabella vergleicht Pferde mit Ziegen, bzw. es werden beide hier zum Thema Ziegenfütterung mit Kraftfutter in einem Aufwasch diskutiert. Wie ja Annabella und hoffentlich die anderen alle auch wissen, gibt es einen sehr entscheidenden Unterschied:
Ziegen sind Wiederkäuer und Pferde nicht. D.h. die Verdauung einer Ziege reagiert völlig anders als die eines Pferdes. Die Ziege kann von Pansenacidose (Übersäuerung des Pansenmilieus durch zuviel Kraftfutter auf einmal) bis zur schaumigen Gärung (zuviel Eiweiß, z.b. durch jungen Klee auf der Weide) allerlei Probleme bekommen, die ein Pferd so nicht kennt. Eine Ziege wiederum wird nur äußerst selten an einer akuten Darmkolik sterben, wie es bei überfütterten Pferden der Fall ist.
Zur Pferdefütterung kann ich nur sagen, ich habe in der Schweiz einen kompletten Betrieb zu 95% mit Pferden bearbeitet (heuen, Mist ausbringen, hacken, saen), schweres Kaltblut und Freiberger, die mussten wirklich was leisten und haben kein Kraftfutter bekommen und sahen sehr proper aus. Das Problem waren eher die Rinderbremsen, die für die Pferde beim Heu machen eine echte Tierquälerei waren.
@Sven: du hast aber am Anfang auch noch allerlei falsches Zeugs behauptet! Und die Frage bleibt, wer entscheidet, welche Ziege Kraftfutter braucht. Wenn es um den Hobbyhalter geht, wird er zu oft aus falscher Liebe zu seiner Geiss zuviel geben, daher hier im Forum meine Ansicht: besser gar kein Kraftfutter, als unkontrolliert. Klar ist auch, daß Ziegenhalter die Herdbuchzucht im Verband betreiben, ihre Ziegen schön proper füttern, schließlich sollen deren Tiere ja gut aussehen. Ob das für die Ziege immer optimal ist, wage ich sehr zu bezweifeln...
Ich habe hier im Forum noch von keiner einzigen Ziege gelesen, die verhungert wäre...., aber von vielen die an Überfütterung verendet sind
daher gilt meiner Meinung nach die allgemeingültige Formel:
Ziegen eines Hobbyhalters brauchen in der Regel kein Kraftfutter und sollten keine Silage bekommen. gemolkene Milchziegen mit deutlich mehr als 2 Liter Tagesleistung und Mütter von Drillingen sollten leistungsgemäß mit Kraftfutter versorgt werden.
lg
A.
Auch Annabella vergleicht Pferde mit Ziegen, bzw. es werden beide hier zum Thema Ziegenfütterung mit Kraftfutter in einem Aufwasch diskutiert. Wie ja Annabella und hoffentlich die anderen alle auch wissen, gibt es einen sehr entscheidenden Unterschied:
Ziegen sind Wiederkäuer und Pferde nicht. D.h. die Verdauung einer Ziege reagiert völlig anders als die eines Pferdes. Die Ziege kann von Pansenacidose (Übersäuerung des Pansenmilieus durch zuviel Kraftfutter auf einmal) bis zur schaumigen Gärung (zuviel Eiweiß, z.b. durch jungen Klee auf der Weide) allerlei Probleme bekommen, die ein Pferd so nicht kennt. Eine Ziege wiederum wird nur äußerst selten an einer akuten Darmkolik sterben, wie es bei überfütterten Pferden der Fall ist.
Zur Pferdefütterung kann ich nur sagen, ich habe in der Schweiz einen kompletten Betrieb zu 95% mit Pferden bearbeitet (heuen, Mist ausbringen, hacken, saen), schweres Kaltblut und Freiberger, die mussten wirklich was leisten und haben kein Kraftfutter bekommen und sahen sehr proper aus. Das Problem waren eher die Rinderbremsen, die für die Pferde beim Heu machen eine echte Tierquälerei waren.
@Sven: du hast aber am Anfang auch noch allerlei falsches Zeugs behauptet! Und die Frage bleibt, wer entscheidet, welche Ziege Kraftfutter braucht. Wenn es um den Hobbyhalter geht, wird er zu oft aus falscher Liebe zu seiner Geiss zuviel geben, daher hier im Forum meine Ansicht: besser gar kein Kraftfutter, als unkontrolliert. Klar ist auch, daß Ziegenhalter die Herdbuchzucht im Verband betreiben, ihre Ziegen schön proper füttern, schließlich sollen deren Tiere ja gut aussehen. Ob das für die Ziege immer optimal ist, wage ich sehr zu bezweifeln...
Ich habe hier im Forum noch von keiner einzigen Ziege gelesen, die verhungert wäre...., aber von vielen die an Überfütterung verendet sind
daher gilt meiner Meinung nach die allgemeingültige Formel:
Ziegen eines Hobbyhalters brauchen in der Regel kein Kraftfutter und sollten keine Silage bekommen. gemolkene Milchziegen mit deutlich mehr als 2 Liter Tagesleistung und Mütter von Drillingen sollten leistungsgemäß mit Kraftfutter versorgt werden.
lg
A.
Re: Ziegenfütterung
Ich halte Dir die Ardenner eines Holzrückebetriebes im Harz dagegen. 6 kg Hafer am Tag + Heu + Stroh. Die Pferde waren Schwerathleten. Kein Fett. Nur pure Muckis unter der Haut. Auch Pferde müssen bedarfsgerecht gefüttert werden, und zwar rasseunabhängig.Therapiehof hat geschrieben: Zur Pferdefütterung kann ich nur sagen, ich habe in der Schweiz einen kompletten Betrieb zu 95% mit Pferden bearbeitet (heuen, Mist ausbringen, hacken, saen), schweres Kaltblut und Freiberger, die mussten wirklich was leisten und haben kein Kraftfutter bekommen und sahen sehr proper aus. Das Problem waren eher die Rinderbremsen, die für die Pferde beim Heu machen eine echte Tierquälerei waren.
Da sind wir wieder an unserem ureigensten Forenproblem. Was ist Hobbyhaltung? Wer ist Hobbyhalter? Wo ziehst Du die Grenze?Therapiehof hat geschrieben: ...daher gilt meiner Meinung nach die allgemeingültige Formel:
Ziegen eines Hobbyhalters brauchen in der Regel kein Kraftfutter und sollten keine Silage bekommen. gemolkene Milchziegen mit deutlich mehr als 2 Liter Tagesleistung und Mütter von Drillingen sollten leistungsgemäß mit Kraftfutter versorgt werden.
Ich plädiere für bedarfsgerechte Fütterung - ohne Pauschalansätze, denn keine Regel ohne Ausnahme.
Grüßle
Lafayette
Sowas habe ich noch nie gesehen - zumindest nicht als Ziege. (M. H., Ostermontag 2009)
-
- Beiträge: 629
- Registriert: 24.05.2005, 15:20
Re: Ziegenfütterung
Mensch AndreasTherapiehof hat geschrieben: Klar ist auch, daß Ziegenhalter die Herdbuchzucht im Verband betreiben, ihre Ziegen schön proper füttern, schließlich sollen deren Tiere ja gut aussehen.
A.
ich sagte es Dir glaube ich schon einmal,......lass doch mal diese unwahren Behauptungen!!!!!!!
Herdbuch heißt erstmal nur aufschreiben,...registrieren.
Die wenigsten Herdbuchziegenzüchter führen ihre Ziegen bei Schauen vor und auch da solltest Du nicht alle über einen Kamm scheren.
Deine Vorurteile werden nicht wahrer nur weil Du sie ständig wieder verbreitest.
Gruß
Helmut
Re: Ziegenfütterung
Hallo,
ich kopier's nochmal aus dem anderen Beitrag rein:
Entscheidungshilfe ob Kraftfutter nötig oder nicht:
- man bestimmt als erstes den Futterzustand, das Gewicht (Viehwaage oder Maßband) und das Maß an täglicher Aktivität
Futterzustandsbestimmung:
1 Sehr dünn
Alle Rippen sichtbar, Dornfortsätze stehen hervor und sind sehr scharf.
Keine Fettpolster fühlbar, Muskelschwund
2 Etwas zu dünn
Die meisten Rippen sichtbar. Dornfortsätze scharf, die einzelnen Fortsätze können ohne Problem ertastet werden.
Minimales Fettpolster über dem Rückenmuskel kann ertastet werden.
3 Angemessen
Dornfortsätze können gefühlt werden, sind jedoch glatt. Etwas Fettpolster über dem Rückenmuskel
4 Gut
„Glattes“, aufgefülltes Aussehen, ohne sichtbare Rippen. Dornfortsätze glatt und rund.
Einzelne Fortsätze sehr glatt, können mit etwas Druck gefühlt werden. Deutliches Fettpolster über dem Rückenmuskel.
5 Dick
Rippen nicht sichtbar, Dornfortsätze nur mit festem Druck fühlbar. Sehr deutliches Fettpolster über dem Rückenmuskel
Je nach Futterzustand legt man nun einen Multiplikator zugrunde:
Futterzustand Multiplikator
1 oder 2 / 3
3 / 2
4 oder 5 / 1
Nun zum Aktivitätslevel:
Aktivität Multiplikator
jünge als 2 Jahre / 3
Erwachsen, / 2
Erhaltungsbedarf,
keine Leistung
Erwachsen, Leistung / 3
ACHTUNG! Dies bezieht sich NICHT auf Milchziegen, sondern auf Hobbyziegen
Die Multiplikatoren für Ernährungszustand und Aktivitätslevel werden nun addiert und ergeben in % des Körpergewichts der Ziege die täglich benötigte Futtermenge. Davon müssen MINDESTENS 3/4 Rauhfaser sein (es können auch 100% sein) und max. 1/4 Getreide oder Kraftfutter (wenn benötigt z.B. in Phasen höheren Proteinbedarfes).
Zur Beurteilung, ob Kraftfutter nötig ist oder nicht, kann man wiederum die o.g. Multiplikatoren und Altersangaben heranziehen:
Alter der Ziege:
bis 3 Jahre +2
über 3 Jahre +1
Futterzustand:
2,5 oder weniger +2
3 oder mehr +1
Aktivität/Arbeit
Arbeit +2
keine Arbeit +1
Nun addiert man wieder die passenden Parameter. Ein Ergebnis kleiner/gleich 3 = kein Kraftfutter; Ergebnis grösser/gleich 4 = Kraftfutter möglich.
Beispiel:
Ziege, 2 Jahre alt, Futterzustand 3, keine Arbeit/Leistung: 2+1+1 = 4 = Kraftfutter möglich (in meinen Augen aber noch nicht unbedingt nötig)
Ziege, 8 Jahre alt, Futterzustand 2,5, Arbeit/Leistung: 1+2+2 = 5 = Kraftfutter möglich (und ggfs. auch nötig, wenn alle anderen Ursachen ausgeschlossen: Würmer, genereller Futtermangel)
Ziege, 6 Jahre alt, Futterzustand 3, keine Arbeit/Leistung: 1+1+1 = 3 = kein Kraftfutter nötig
ich kopier's nochmal aus dem anderen Beitrag rein:
Entscheidungshilfe ob Kraftfutter nötig oder nicht:
- man bestimmt als erstes den Futterzustand, das Gewicht (Viehwaage oder Maßband) und das Maß an täglicher Aktivität
Futterzustandsbestimmung:
1 Sehr dünn
Alle Rippen sichtbar, Dornfortsätze stehen hervor und sind sehr scharf.
Keine Fettpolster fühlbar, Muskelschwund
2 Etwas zu dünn
Die meisten Rippen sichtbar. Dornfortsätze scharf, die einzelnen Fortsätze können ohne Problem ertastet werden.
Minimales Fettpolster über dem Rückenmuskel kann ertastet werden.
3 Angemessen
Dornfortsätze können gefühlt werden, sind jedoch glatt. Etwas Fettpolster über dem Rückenmuskel
4 Gut
„Glattes“, aufgefülltes Aussehen, ohne sichtbare Rippen. Dornfortsätze glatt und rund.
Einzelne Fortsätze sehr glatt, können mit etwas Druck gefühlt werden. Deutliches Fettpolster über dem Rückenmuskel.
5 Dick
Rippen nicht sichtbar, Dornfortsätze nur mit festem Druck fühlbar. Sehr deutliches Fettpolster über dem Rückenmuskel
Je nach Futterzustand legt man nun einen Multiplikator zugrunde:
Futterzustand Multiplikator
1 oder 2 / 3
3 / 2
4 oder 5 / 1
Nun zum Aktivitätslevel:
Aktivität Multiplikator
jünge als 2 Jahre / 3
Erwachsen, / 2
Erhaltungsbedarf,
keine Leistung
Erwachsen, Leistung / 3
ACHTUNG! Dies bezieht sich NICHT auf Milchziegen, sondern auf Hobbyziegen
Die Multiplikatoren für Ernährungszustand und Aktivitätslevel werden nun addiert und ergeben in % des Körpergewichts der Ziege die täglich benötigte Futtermenge. Davon müssen MINDESTENS 3/4 Rauhfaser sein (es können auch 100% sein) und max. 1/4 Getreide oder Kraftfutter (wenn benötigt z.B. in Phasen höheren Proteinbedarfes).
Zur Beurteilung, ob Kraftfutter nötig ist oder nicht, kann man wiederum die o.g. Multiplikatoren und Altersangaben heranziehen:
Alter der Ziege:
bis 3 Jahre +2
über 3 Jahre +1
Futterzustand:
2,5 oder weniger +2
3 oder mehr +1
Aktivität/Arbeit
Arbeit +2
keine Arbeit +1
Nun addiert man wieder die passenden Parameter. Ein Ergebnis kleiner/gleich 3 = kein Kraftfutter; Ergebnis grösser/gleich 4 = Kraftfutter möglich.
Beispiel:
Ziege, 2 Jahre alt, Futterzustand 3, keine Arbeit/Leistung: 2+1+1 = 4 = Kraftfutter möglich (in meinen Augen aber noch nicht unbedingt nötig)
Ziege, 8 Jahre alt, Futterzustand 2,5, Arbeit/Leistung: 1+2+2 = 5 = Kraftfutter möglich (und ggfs. auch nötig, wenn alle anderen Ursachen ausgeschlossen: Würmer, genereller Futtermangel)
Ziege, 6 Jahre alt, Futterzustand 3, keine Arbeit/Leistung: 1+1+1 = 3 = kein Kraftfutter nötig
Sabine M.H.
http://www.working-goats.de Pack- und Fahrziegen
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Re: Ziegenfütterung
sehr interessant.
wenn ich da mal durchrechne, dann würde ausschließlich meine älteste geiß, deren futterzustand zwischen angemessen und etwas zu dünn liegt, kraftfutter bekommen. aber das war mir auch so klar.
sanhestar, wie sieht das aus mit öhmd (2. schnitt), kann man das den ganzen winter den laktierenden geißen geben oder fehlt dann der rauhfaseranteil?
hast du zur kraftfuttergabe auch einen richtwert zur menge? eine hand voll am tag?
wenn ich da mal durchrechne, dann würde ausschließlich meine älteste geiß, deren futterzustand zwischen angemessen und etwas zu dünn liegt, kraftfutter bekommen. aber das war mir auch so klar.
sanhestar, wie sieht das aus mit öhmd (2. schnitt), kann man das den ganzen winter den laktierenden geißen geben oder fehlt dann der rauhfaseranteil?
hast du zur kraftfuttergabe auch einen richtwert zur menge? eine hand voll am tag?
Re: Ziegenfütterung
@Lafayette: Ein Hobbyhalter ist :
Definitionsversuch 1: jemand, der seinen Ziegen keine Höchstleistung abfordert und, da er nicht von Ziegen leben muß, bei den Leistungen Einschränkungen in Kauf nehmen kann..
Definitionsversuch 2: jemand, der sich nicht unbedingt auf Hochschulniveau mit Ziegenfütterung beschäftigen will und eher keine Ration rechnen kann und dem selbst Sabine´s Futterzustandbestimmung zu komplex ist
Wie aus Finn´s Frage nach Öhmd schon klar wird, ist selbst Sabine´s Fütterungsschlüssel nicht aussagekräftig genug, weil ja nichts über die Inhaltsstoffe gesagt wird.
Daher habe ich versucht, es allgemeingültig zu formulieren. Als Pauschale, weil eben nicht jeder Ziegenhalter den Bedarf seiner Ziege ermitteln kann.
Für die weiter Interessierten habe ich mal aus dem Schafe-Ziegen-Script von Rahmann, nur den Fütterungsteil rauskopiert und hier reingestellt. Wer sich für Fütterung wirklich interessiert, soll doch die 37 Seiten mal ausdrucken und studieren.
In der Studie ist auch der Online Rationsrechner für Schafe aufgeführt, Schwachpunkt hier, es ist nur das Kraftfutter eines Herstellers aufgeführt...
noch Fragen?
lg
A.
Definitionsversuch 1: jemand, der seinen Ziegen keine Höchstleistung abfordert und, da er nicht von Ziegen leben muß, bei den Leistungen Einschränkungen in Kauf nehmen kann..
Definitionsversuch 2: jemand, der sich nicht unbedingt auf Hochschulniveau mit Ziegenfütterung beschäftigen will und eher keine Ration rechnen kann und dem selbst Sabine´s Futterzustandbestimmung zu komplex ist
Wie aus Finn´s Frage nach Öhmd schon klar wird, ist selbst Sabine´s Fütterungsschlüssel nicht aussagekräftig genug, weil ja nichts über die Inhaltsstoffe gesagt wird.
Daher habe ich versucht, es allgemeingültig zu formulieren. Als Pauschale, weil eben nicht jeder Ziegenhalter den Bedarf seiner Ziege ermitteln kann.
Für die weiter Interessierten habe ich mal aus dem Schafe-Ziegen-Script von Rahmann, nur den Fütterungsteil rauskopiert und hier reingestellt. Wer sich für Fütterung wirklich interessiert, soll doch die 37 Seiten mal ausdrucken und studieren.
In der Studie ist auch der Online Rationsrechner für Schafe aufgeführt, Schwachpunkt hier, es ist nur das Kraftfutter eines Herstellers aufgeführt...
noch Fragen?
lg
A.
Re: Ziegenfütterung
Hallo,
ok, dann noch ein paar mehr Faustregeln.
Der Ernährungsfaktor (Futterzustand + Aktivitätslevel) s. oben beschreibt die nötige Futtermenge in Prozent des Körpergewichtes.
Beispiel: Ernährungsfaktor 3 = 3% des aktuellen Körpergewichtes als Gesamtfuttermenge.
Gewichtsbestimmung wie bereits beschrieben.
Von der Gesamtfuttermenge können 75 - 100 % Rauhfutter sein (nicht weniger als 75%) und 0 - 25% Kraftfutter (nicht mehr als 25%).
Beispiel:
Ob Kraftfutter nötig ist, hängt dann wiederum von der Zusammensetzung des Rauhfutters und des Aktivitätslevels ab. Über den Daumen gepeilt, kann man es am Eiweißbedarf festmachen (ich weiß, sehr vereinfacht, aber viele Halter schrecken vor aufwendiger Rechnerei zurück):
Wachsende Ziegen = 12-16% Eiweiß (der Gesamtration)
Arbeitende Ziegen/Ziegen mit Leistung = 12% Eiweiß
Ziegen ohne Arbeit/Leistung = 9% Eiweiß
Heu liegt oft bei zwischen 6-9% Eiweiß - ACHTUNG! abhängig von Schnittzeitpunkt, Düngung und Zusammensetzung - Getreide meist bei um die 10 - 12%.
Hier sind Futtermitteltabellen hilfreich oder man investiert das Geld in eine Analyse des verfütterten Heus (ca. 30,- EUR, wenn ich's richtig im Kopf habe).
Beispiel A: Ziege, 50 kg, Ernährungsfaktor 3 - Gesamtfuttermenge 3% von 50 kg = 1,5 kg. Davon max. 375 gr. Kraftfutter, wobei sie mit Faktor 3 normalerweise kein Kraftfutter braucht. Ziege A hat jedoch nur Heu in minderer Qualität mit max. 7% Eiweiß zur Verfügung, es fehlen ihr also 2% Eiweiß für ihr Leistungslevel. In DIESEM Fall würde ich jedoch NICHT zu Kraftfutter, sondern zu einem hochwertigeren Heu greifen (oder das minderwertige Heu aufwerten).
Beispiel B: Ziege, 45 kg, Ernährungsfaktor 5 - Gesamtfuttermenge 5% von 45 kg = 2,25 kg. Davon max. 562 gr. Kraftfutter.
Ziege B hat Heu mit 9% Eiweiß zur Verfügung, es fehlen ihr 3% Eiweiß für ihr Leistungslevel. Da sie hochwertiges Heu zur Verfügung hat, muss ich den möglichen Kraftfutteranteil nicht bis zur Gänze ausschöpfen.
@Finn: ich würde das abhängig machen von der Qualität des Öhmd - regionale Unterschiede - und was sonst noch an Rauhfutter zur Verfügung steht (Zweige, Stroh, o.ä.). Ich hab schon Öhmd hier gehabt, das fiel durch die Gabel durch und Öhmd, das fast 1. Schnittcharakter hatte.
Gruss
ok, dann noch ein paar mehr Faustregeln.
Der Ernährungsfaktor (Futterzustand + Aktivitätslevel) s. oben beschreibt die nötige Futtermenge in Prozent des Körpergewichtes.
Beispiel: Ernährungsfaktor 3 = 3% des aktuellen Körpergewichtes als Gesamtfuttermenge.
Gewichtsbestimmung wie bereits beschrieben.
Von der Gesamtfuttermenge können 75 - 100 % Rauhfutter sein (nicht weniger als 75%) und 0 - 25% Kraftfutter (nicht mehr als 25%).
Beispiel:
Ob Kraftfutter nötig ist, hängt dann wiederum von der Zusammensetzung des Rauhfutters und des Aktivitätslevels ab. Über den Daumen gepeilt, kann man es am Eiweißbedarf festmachen (ich weiß, sehr vereinfacht, aber viele Halter schrecken vor aufwendiger Rechnerei zurück):
Wachsende Ziegen = 12-16% Eiweiß (der Gesamtration)
Arbeitende Ziegen/Ziegen mit Leistung = 12% Eiweiß
Ziegen ohne Arbeit/Leistung = 9% Eiweiß
Heu liegt oft bei zwischen 6-9% Eiweiß - ACHTUNG! abhängig von Schnittzeitpunkt, Düngung und Zusammensetzung - Getreide meist bei um die 10 - 12%.
Hier sind Futtermitteltabellen hilfreich oder man investiert das Geld in eine Analyse des verfütterten Heus (ca. 30,- EUR, wenn ich's richtig im Kopf habe).
Beispiel A: Ziege, 50 kg, Ernährungsfaktor 3 - Gesamtfuttermenge 3% von 50 kg = 1,5 kg. Davon max. 375 gr. Kraftfutter, wobei sie mit Faktor 3 normalerweise kein Kraftfutter braucht. Ziege A hat jedoch nur Heu in minderer Qualität mit max. 7% Eiweiß zur Verfügung, es fehlen ihr also 2% Eiweiß für ihr Leistungslevel. In DIESEM Fall würde ich jedoch NICHT zu Kraftfutter, sondern zu einem hochwertigeren Heu greifen (oder das minderwertige Heu aufwerten).
Beispiel B: Ziege, 45 kg, Ernährungsfaktor 5 - Gesamtfuttermenge 5% von 45 kg = 2,25 kg. Davon max. 562 gr. Kraftfutter.
Ziege B hat Heu mit 9% Eiweiß zur Verfügung, es fehlen ihr 3% Eiweiß für ihr Leistungslevel. Da sie hochwertiges Heu zur Verfügung hat, muss ich den möglichen Kraftfutteranteil nicht bis zur Gänze ausschöpfen.
@Finn: ich würde das abhängig machen von der Qualität des Öhmd - regionale Unterschiede - und was sonst noch an Rauhfutter zur Verfügung steht (Zweige, Stroh, o.ä.). Ich hab schon Öhmd hier gehabt, das fiel durch die Gabel durch und Öhmd, das fast 1. Schnittcharakter hatte.
Gruss
Sabine M.H.
http://www.working-goats.de Pack- und Fahrziegen
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Re: Ziegenfütterung
Ich lese bei diesem Thema sehr interessiert mit und Sanhestar hat es auch mit ihrem letzen Beitrag auf dem Punkt ge bracht.
Und sicher sind Ziegen Wiederkäuer und Pferde nicht. Aber da ich mit Pferden auch schon jahrelange Erfahrung habe, möchte ich dazu noch was sagen.
Man muss sehr wohl auch auf die Rasse des Pferdes eingehen, ebenso auf den Allgemeinzustand. Man kann z.B. nicht einfach pauschal sagen, ein Hafi ist eine Robustrasse und leichtfuttrig, also absolut kein Kraftfutter. Da kommt es auch wieder drauf an.
Ich habe seit Juni hier eine Hafistute, die war klapperdürr, hatte vorher ein halbes Jahr äußerst wenig Bewegung(Box und kleiner Paddock, mehr nicht), bekam minimal Futter(wenigstens Heu einigermaßen zum Erhalt) aus Angst wegen Rehegefahr.
Bei mir hat sie sich sozusagen sel ber angegrast, weil sie anfangs Verhaltensstörungen durch ihre Isolation zeigte. Das gab sich innerhalb 5 Tage und ich habe sie mit den anderen auch immer dosiert(wohlgemerkt) auf die Graskoppel gelassen. Außerdem habe ich ihr Hafer mit einer eiweißarmen Müslimischung(ohne Pellets auf den Hafer a bgestimmt) und Fermentgetreide(wegen Aufbau des Hufhorns) zugefüttert und zwar in einer Menge, die deutlich mehr war als meine andere Hafistute bekommt. Das Pferd muss ja auch wieder Muskeln aufbauen und Vitamine Mineralstoffe zugeführt bekommen. Und dazu jede menge gutes spätes(also Eiweißarmes)Heu. Jetzt nach gut 3 Monaten hat sich das Pferdchen ganz gut gemacht, hat wieder zugelegt, baut langsam Muskeln auf, das Fell sieht wieder schön aus, also es wird.
Die Menge , die sie an Hafer(beläuft sich auf nicht einmal 1 kg am Tag)und Müsli bekommt könnte ich niemals meiner anderen Hafistute fütter, die würde schier platzen.
Also hab ich die Fütterung an dem Allgemeinzustand, der Aktivität, auch an der Rasse und am Nahrungsangebot angepasst. Und fahre ganz gut damit.
Das nächste Beispiel ist ein Halbblüter(Bay. Warmblut, väterlicherseits reines Vollblut). In dem muss man reinstopfen was geht. Sicher auch mit Hirn und Kopf, aber er ist ein absolut schlechter Futterverwerter und man hatte echt zu tun, als er vor einem Jahr kam, auch dürr, stumpfes Fell, lustlos, ihn zu einem schönen , lauffreudigen Freizeitpferd umzuwandeln. Da musste ich mich ehrlich gesagt mit der Kraftfuttergabe erst mal dran gewöhnen, das der um einiges mehr bekommen mußte als meine anderen Pferde. Aber das wichtigste, viel viel Rauhfutter, bei mir in gutem Heu(mein Tinker ist auf Stroh allergisch) , möglichst mit wenig Futterpausen und ich bin bis jetzt ganz gut damit gefahren.
Möchte dazu noch bemerken, das ich meine Pferde unter der Rubrik Freizeitpferde laufen lasse, die aber sehr wohl so gut es geht, auch im Gelände gymnastiziert werden und auch am Reitplatz bißchen was arbeiten müssen, also nicht nur vorhandlastig durchs Gelände latschen.
Ich denke, das trifft auch etwas auf die Ziegen zu, je nach Rasse, Aktivität, Sinn und Zweck der Ziege bei uns(Milch,Fleisch,einfach zur Freude), Nahrungsangebot muss ich die Fütterung auslegen und ich denke, auch ich, die also bis jetzt noch keinerlei Erfahrung mit Ziegen hatte, kann ganz gut mit dieser angepassten Fütterung umgehen.
Meine beiden bekommen Heu zur freien Verfügung, gehen auf die Wiese grasen dort und da, zupfen Blätter , essen mal einen Apfel(hören von selber aber auf, passe natürlich schon auf, in welchen Mengen diese gefressen werden), kriegen, wenn meine Pferde Kraftfutter bekommen auch ein paar Körnchen(ich betone ein paar Körnchen) ab, ab und zu eine Karotte und ja, ich zähle mich auch zur Ziegenpeterfraktion, selbstgeschnittene Zweige, die ich halt beim Hundegassigehen natürlich auch dosiert den Bäumen abzwacke. die Ziegen haben tolles Fell, sind spiel- und lauffreudig , ich würde sagen, Allgemeinzustand sehr gut.
Und da bin ich mit therapiehofs Definition 2 nicht ganz zufrieden, ich habe auch Hochschulreife, bin aber, geb ich zu kein begnadeter Rechner, aber ich habe Augen im Kopf, einen gesunden Verstand, sehr viel Wissen um das Tier und deren Bedürfnisse(okay über Ziegen lerne ich grad noch) und ich beobachte meine Tiere sehr genau. Ich finde halt diese Definiton etwas erniedrigend und nicht sehr nett. meine Meinung.
Und sicher sind Ziegen Wiederkäuer und Pferde nicht. Aber da ich mit Pferden auch schon jahrelange Erfahrung habe, möchte ich dazu noch was sagen.
Man muss sehr wohl auch auf die Rasse des Pferdes eingehen, ebenso auf den Allgemeinzustand. Man kann z.B. nicht einfach pauschal sagen, ein Hafi ist eine Robustrasse und leichtfuttrig, also absolut kein Kraftfutter. Da kommt es auch wieder drauf an.
Ich habe seit Juni hier eine Hafistute, die war klapperdürr, hatte vorher ein halbes Jahr äußerst wenig Bewegung(Box und kleiner Paddock, mehr nicht), bekam minimal Futter(wenigstens Heu einigermaßen zum Erhalt) aus Angst wegen Rehegefahr.
Bei mir hat sie sich sozusagen sel ber angegrast, weil sie anfangs Verhaltensstörungen durch ihre Isolation zeigte. Das gab sich innerhalb 5 Tage und ich habe sie mit den anderen auch immer dosiert(wohlgemerkt) auf die Graskoppel gelassen. Außerdem habe ich ihr Hafer mit einer eiweißarmen Müslimischung(ohne Pellets auf den Hafer a bgestimmt) und Fermentgetreide(wegen Aufbau des Hufhorns) zugefüttert und zwar in einer Menge, die deutlich mehr war als meine andere Hafistute bekommt. Das Pferd muss ja auch wieder Muskeln aufbauen und Vitamine Mineralstoffe zugeführt bekommen. Und dazu jede menge gutes spätes(also Eiweißarmes)Heu. Jetzt nach gut 3 Monaten hat sich das Pferdchen ganz gut gemacht, hat wieder zugelegt, baut langsam Muskeln auf, das Fell sieht wieder schön aus, also es wird.
Die Menge , die sie an Hafer(beläuft sich auf nicht einmal 1 kg am Tag)und Müsli bekommt könnte ich niemals meiner anderen Hafistute fütter, die würde schier platzen.
Also hab ich die Fütterung an dem Allgemeinzustand, der Aktivität, auch an der Rasse und am Nahrungsangebot angepasst. Und fahre ganz gut damit.
Das nächste Beispiel ist ein Halbblüter(Bay. Warmblut, väterlicherseits reines Vollblut). In dem muss man reinstopfen was geht. Sicher auch mit Hirn und Kopf, aber er ist ein absolut schlechter Futterverwerter und man hatte echt zu tun, als er vor einem Jahr kam, auch dürr, stumpfes Fell, lustlos, ihn zu einem schönen , lauffreudigen Freizeitpferd umzuwandeln. Da musste ich mich ehrlich gesagt mit der Kraftfuttergabe erst mal dran gewöhnen, das der um einiges mehr bekommen mußte als meine anderen Pferde. Aber das wichtigste, viel viel Rauhfutter, bei mir in gutem Heu(mein Tinker ist auf Stroh allergisch) , möglichst mit wenig Futterpausen und ich bin bis jetzt ganz gut damit gefahren.
Möchte dazu noch bemerken, das ich meine Pferde unter der Rubrik Freizeitpferde laufen lasse, die aber sehr wohl so gut es geht, auch im Gelände gymnastiziert werden und auch am Reitplatz bißchen was arbeiten müssen, also nicht nur vorhandlastig durchs Gelände latschen.
Ich denke, das trifft auch etwas auf die Ziegen zu, je nach Rasse, Aktivität, Sinn und Zweck der Ziege bei uns(Milch,Fleisch,einfach zur Freude), Nahrungsangebot muss ich die Fütterung auslegen und ich denke, auch ich, die also bis jetzt noch keinerlei Erfahrung mit Ziegen hatte, kann ganz gut mit dieser angepassten Fütterung umgehen.
Meine beiden bekommen Heu zur freien Verfügung, gehen auf die Wiese grasen dort und da, zupfen Blätter , essen mal einen Apfel(hören von selber aber auf, passe natürlich schon auf, in welchen Mengen diese gefressen werden), kriegen, wenn meine Pferde Kraftfutter bekommen auch ein paar Körnchen(ich betone ein paar Körnchen) ab, ab und zu eine Karotte und ja, ich zähle mich auch zur Ziegenpeterfraktion, selbstgeschnittene Zweige, die ich halt beim Hundegassigehen natürlich auch dosiert den Bäumen abzwacke. die Ziegen haben tolles Fell, sind spiel- und lauffreudig , ich würde sagen, Allgemeinzustand sehr gut.
Und da bin ich mit therapiehofs Definition 2 nicht ganz zufrieden, ich habe auch Hochschulreife, bin aber, geb ich zu kein begnadeter Rechner, aber ich habe Augen im Kopf, einen gesunden Verstand, sehr viel Wissen um das Tier und deren Bedürfnisse(okay über Ziegen lerne ich grad noch) und ich beobachte meine Tiere sehr genau. Ich finde halt diese Definiton etwas erniedrigend und nicht sehr nett. meine Meinung.
Re: Ziegenfütterung
Danke Nelly, darauf wolle ich mit meinem gestrigen Beitrag raus. Egal wie man Hobbyhalter definiert, irgendwie stellt sich jeder was anderes unter dem Begriff vor. Ganz ehrlich, wenn es nach mir ginge, dann würde genau dieser Begriff zum Unwort dieses Forums!
Mir gefällt die Einteilung eines jeden Tieres in Leistungsklassen, so wie Sanhestar das z. B. hier präsentiert hat, viel besser für die Tiere. Um die soll es ja auch gehen, und nicht um die Halter ;-)
Grüßle
Lafayette
Mir gefällt die Einteilung eines jeden Tieres in Leistungsklassen, so wie Sanhestar das z. B. hier präsentiert hat, viel besser für die Tiere. Um die soll es ja auch gehen, und nicht um die Halter ;-)
Grüßle
Lafayette
Sowas habe ich noch nie gesehen - zumindest nicht als Ziege. (M. H., Ostermontag 2009)
-
- Beiträge: 629
- Registriert: 24.05.2005, 15:20
Re: Ziegenfütterung
Hi Lafayette,Lafayette hat geschrieben: Egal wie man Hobbyhalter definiert, irgendwie stellt sich jeder was anderes unter dem Begriff vor. Ganz ehrlich, wenn es nach mir ginge, dann würde genau dieser Begriff zum Unwort dieses Forums!
Grüßle
Lafayette
#daumen_hoch* !!!!!!!!!
Der Bockhalter,....ein "Hobby" - HerdbuchziegenzüchterKäsemacher mit allen "Profi" - AuflagenGesetzeVerordnungsKosten