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Kastration Bock - Was muss ich beachten?
Verfasst: 25.04.2008, 15:11
von Juleila-RO
Hallo Ihr Lieben,
in ca. 2 Stunden ist es soweit, mein kleiner ZZ Bock (4 Monate) wird kastriert :-( :-(
Da ich noch Ziegen-Neuling bin, würde ich gerne wissen was ich beachten muss.... vor und nach dem Eingriff??? Bekommt er eine Vollnakose? Blutet die Wunde? Darf er gleich danach wieder auf die Weide????
Julia
Verfasst: 25.04.2008, 15:23
von Moritz
Eine interessante Frage kurz vor der "Maßnahme"!
Da wir nicht wissen, auf welche Art, mit wieviel Kompetenz kastriert wird, können wir nicht viel dazu sagen.
Auf jeden Fall muß er erst richtig wieder wach sein, aber richtig! damit er sich nicht verschluckt usw. Das kann Stunden dauern, viele Stunden. Trinken also auch nicht.
Wenn Vollnarkose, anschließend so lagern, daß er seitlich aufgerichtet liegt gegen ein Stroh- oder Heupolster. DeN Kopf auch immer etwas hochstützen, damit kein Speisebrei aus dem Pansen läuft.
Da der Tierarzt offensichtlich keine Regeln vorher genannt hat, müssen wir wohl davon ausgehen, daß das Tier bis zum Schluß frißt.
Die Pansenseite (linke S.) sollte freiliegen, also sollte er mit dem Kopf nach links vom Heupolster liegen.
Altsteirer über mir geht von chirurgischem Eingriff aus, das wäre auch zu wünschen; ich fürchte, er nimmt die Zange.
Egal wie: es sollte Tetanus-Spritze gegeben werden. Serum wirkt sofort und gibt Schutz für 14 Tage. Wir haben hier einen Fall nach Zangenquetschung gehabt, in dem ohne Tetanuschutz Infektion und Tod erfolgte. Ferner Antibiotikum mit Depotwirkung, ferner Schmerzmittel, das öfter gespritzt werden muß.
Gruß Moritz
Verfasst: 28.04.2008, 06:39
von Bunz
Hallo Moritz,
vielen Dank für Deine Zuschrift.
Tetanusspritze haben wir noch nie verabreichen lassen, aber es leuchtet ein, daß dieses nötig ist.
Das werde ich künftig beherzigen.
Leider ist es so, daß man den Tierarzt auf manches hinweisen muß.
Bei meiner TÄ muß ich ausdrücklich verlangen, daß sie ein länger wirkendes Schmerzmittel gibt.
Offenbar scheint das nicht die Regel zu sein, und deswegen stelle ich es hier ein.
Nicht, daß einer wegen 3 Euro sein Tier leiden läßt.
Ist natürlich schlecht für die Anfänger. Denen bleibt natürlich nichts anderes übrig, als sich auf das Tun des TA zu verlassen.
Hm.
Naja.
Bunz
Verfasst: 28.04.2008, 08:43
von ElliBesch
Ich danke auch für das Hereinstellen dieses Beitrages in das Forum!Gerade für Ziegenanfänger,zu denen ich mich eigentlich auch zähle(da Kastration bei Haltung von "Nur"-ZZ-Mädels natürlich kein Thema ist...bin ich doch ganz schön verstört über das Verhalten so mancher TA,die dann wohl wissentlich dem Tier unnötige Schmerzen antun...wenn man sogar darum bitten muß,dem Tier mehr schmerzsenkende Mittel nach einem solchen Eingriff zu verabreichen. #shock# Überhaupt habe ich bisher den Eindruck gehabt,dass Kastration garnicht als eine wirkliche OP angesehen wird. #daumen_runter# Wo bleibt da der Tierschutzgedanke,bzw.das,was doch im Grundgesetz steht? #shock#
Nochmals danke für die Aufklärung...und sollten wir irgendwann einmal Böckchen haben,werde ich mit Argusaugen die OP vor,dabei und nachher bewachen!!!
Liebe Grüße von Elli&Co
Verfasst: 28.04.2008, 10:04
von Moritz
Zu Eurer Hellwachigkeit kann ich Euch nur beglückwünschen.
Vor vielen Monaten - und dann immer wieder - habe ich viel dazu geschrieben.
Es gab hier Fälle im Forum (Themen: "Geplatzter Hodensack", "Tetanus nach Kastration"), die mich bewogen hatten, ausführlicher zu allen Aspekten der chirurgischen Kastration einschließlich der Vorbereitung durch Nüchternhalten der Tiere während ca 12 Std. vor dem Eingriff, Dosierung des Anästhetikums nach Gewicht, Lagerung der Tiere nach Eingriff, Plädoyer gegen Zangenkastration usw. usw. zu schreiben.
Es meldeten sich etliche Tierhalter, deren Böcke während der Op oder danach wegen der Fehler (Nichtaufkärung durch TA) verstorben waren.
Es lohnt sich, die Suchfunktion zu benutzen, u. a. ist auch öfter von Sedierung die Rede. Auch dazu wurde geschrieben ( Stichwort Raimund Harmstorff im Film "Der "Kurier des Zaren").
Gruß Moritz
Verfasst: 28.04.2008, 11:04
von Bunz
Hallo Elli,
nein, da muß ich was klarstellen!
Ja, es gibt auf jedem Gebiet Könner und solche, die halt so mitschwimmen.
Warum soll dann ausgerechnet ein Tiermediziner die Ausnahme machen?
Aber, worauf ich hinaus will ist Folgendes.
Die Tierärzte, die mit "Nutztieren" zu tun haben, treffen da auf eine Kundschaft, die in der Regel finanziell ziemlich klamm ist.
Und da wird dann halt nur das nötigste gemacht. Und das schleift sich dann so ein. Im Prinzip können die Tierärzte nichts dafür. Sie handeln halt so, wie sie es gewohnt sind.
Und deshalb ist es eben wichtig, daß man zum Ausdruck bringt, was man bereit ist, für das Tier aufzuwenden.
Alles klar?
lg
BUnz
Verfasst: 01.05.2008, 08:50
von ElliBesch
Hallo Bunz,
danke für die Klarstellung...aber eigentlich denke ich nicht,ich hätte da was mißverstanden.Ich habe ,so meine ich nicht den gesamten Berufsstand der verehrten Tierärzteschaft verunglimpfen wollen,..sondern wollte nur zum Ausdruck bringen,dass die Hellwachigkeit,so wie es Moritz schreibt,doch durchaus angebracht ist. #shock# Habe übrigens dann die Suchfunktion aktiviert und fühle mich eher bestätigt...
Danke Moritz! #daumen_hoch*
Mit der Haltung von sogenannten "Nutztieren" habe ich nichts zu tun(für mich wäre das auch nichts),aus dem Bekanntenkreis hörte ich jedoch erst gestern eine ätzende Geschichte über die Kastration eines Ziegenbockes aus privater Haltung....Dort hatte der TA den unerfahrenen Halter dazu überredet,KEINE Betäubung zu machen,Zit.":...das Geld können Sie sich sparen!"....
Übrigens empfehle ich auch in der Humanmedizin Hellwachigkeit...
Herzlichst Elli&Co
Verfasst: 07.05.2008, 13:40
von Bunz
Siehst Du, Elli, darauf will ich hinaus, daß man immer deutlich macht: Das ist mein Tier, und dafür ist das Beste gerade gut genug.
lg
Bunz
Verfasst: 07.05.2008, 14:18
von ElliBesch
#daumen_hoch*
Danke Bunz! #daumen_hoch* #freunde#
Liebe Grüsse Elli&Co