Hilfestellung bei Ziegenaufzucht

Nellyhexe
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Hilfestellung bei Ziegenaufzucht

Beitrag von Nellyhexe »

Hallo liebes Ziegentreff Forum,
ich bin ein absoluter Neuling, habe hier aber einen Notfall. Bei meiner Freundin in der Nachbarschaft hat ein Bauer Ziegen(Haltung läßt zu wünschen übrig). Da hat eine ältere Ziege Zwillinge bekommen, das eine ist fidel und das andere halb so groß, wird immer vertrieben, darf auch nicht mehr trinken bei mama. Die Kleinen sind eventl. so um die 2 Monate alt.
Meine Freundin meint, das das Kleine nicht lange überle bt, der Bauer will aber auch nichts machen, ist ja wurscht , wenn eines nicht durchkommt.
Meine Freundin würde die Kleinen nehmen, hätte auch Platz, darf aber von ihrem Pa aus nicht. So, jetzt kommen die Würmer(ich hoffe, sie bekommt das andere Kleine dazu) zu mir.
Hab jetzt schon gelesen, die brauchen Milchaustauscher für Kälber. Was brauchen die Kleinen noch alles, die fressen schon Heu oder sind die noch zu klein ich meine zu jung(sind anscheinend Zwergziegen) Was muß ich noch beachten, muß ich die irgendwo anmelden? Entwurmen kann ic hsie ja mit Pferdewurmpaste oder ? Ich hatte mal die Pferde wo eingestellt, da war auch eine Ziege( die wollte partout keine Artgenossen), die bekam immer diese Entwurmung.
Geht das gut mit zwei so kleinen? Die hat schon noch eine ältere Ziege, aber die büchst anscheinend immer aus, das kann ich nicht brauchen. Sicher kann ich die Kleinen jetzt noch nicht zu den Pferden tun, aber wen nsie erwachsen sind(wann sind die das) schon oder? Wie oft muß ich der noch Milch geben? Gibt es auch was aufbauendes für die Kleine, damit sie wieder zu Kräften kommt? Sie ist übrigens weiß mit braunen Augenringen.
Meine Freundin nimmt sie jetzt mal bis Sonntag, denn ich bekomm heut Besuch bis Sonntag und da hab ich schon genug um die Ohren, mit meinem Stall fertig zu werden, ab Sonntag sind die Würmer dann bei mir. Ich habe übrigens Pferde, Katzen,Meeris und einen Hund.
Das war jetzt viel, wäre aber super dankbar über Tips.
Ganz lieben Gruß Alice aus Mittelfranken


Fridolin
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Re: Hilfestellung bei Ziegenaufzucht

Beitrag von Fridolin »

Servus

Es ist sehr anständig von Dir, dass Du Dich der Kleinen annehmen willst - ich möchte Dich aber davor warnen, die Ziegen als pferdeähnliche Lebewesen anzusehen. Das sind sie nämlich ganz und gar nicht. Ziegen sind Wiederkäuer, Pferde nicht. Daher passt auch das Wurmmittel für Pferde sicherlich nicht. Es gibt spezielle Präparate für Schafe und Ziegen. Auch der Milchaustauscher müsste einer für Schafe sein und nicht für Kühe. Dabei musst Du unbedingt auf die Gebrauchsanweisung achten und Dich bei der Dosierung und der Milchmenge genau an die Angaben halten. Sonst kann Dir passieren, dass die Kleinen an Durchfall eingehen. Ideal wäre es freilich, anfangs vom Muttertier immer wieder Milch abzumelken und besonders dem zurückgebliebenen Sorgenkind davon zu geben - sofern das irgendwie möglich ist.

Versuche bitte auch nicht, die Ziegen mit etwaigem Kraftfutter für Pferde hochpäppeln zu wollen. Das kann - im wahrsten Sinne des Wortes - ebenfalls nach hinten losgehen. Zwergziegen brauchen an und für sich überhaupt kein Kraftfutter, brauchen aber einen kupferfreien Mineralleckstein für Schafe.

Auch möchte ich darauf hinweisen, dass sich Zwergziegen von einer pferdegerechten Umzäunung nicht abhalten lassen werden und hundert und zwei Gelegenheiten zum Ausbüchsen finden werden. Daher müsstest Du dafür sorgen, dass nicht nur der Stall, sondern auch der Auslauf und die Weide ziegengerecht sein muss. Auch weiden Ziegen dort nicht mehr, wo sie oder die Pferde schon einmal drübergelaufen sind. Ein gemeinsames Weiden mit den Pferden ist also so gut wie aussichtslos, es sei denn es handelt sich um ein riesengroßes Gelände.

Mein gut gemeinter Rat daher, überlege Dir noch einmal genau ob Du Dir das antun willst. Denn Du tust den beiden Ziegen letztendlich nichts Gutes, wenn Du sie in ihrer Box einsperren müsstest, weil sonst keine andere Möglichkeit besteht.


Nellyhexe
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Re: Hilfestellung bei Ziegenaufzucht

Beitrag von Nellyhexe »

Aber irgendwo(bei Zucht und Aufzucht) denk ich stand, das man Milchaustauscher nehmen soll für Kälber, weil diese Milch die Ziegen am besten vertragen.
Und du brauchst keine Angst haben, das ich Ziegen mit den Pferden gleich stelle, das weiß ich schon, das Ziegen einen Pansen haben, also Wiederkäufer sind und Pferde nicht. Hab Jahrzehntelange Erfahrung mit Pferden, bin ja auch schon 45(schon so alt, ja) und kenn mich auch mit vielen anderen Tieren sehr gut aus, nur mit Ziegen hab ich halt noch keine so tiefschürfende Erfahrung.
also diese eine Ziege, die schon jahrelang mit den Pferden zusammenlebt, ist schon ziemlich alt, obwohl sie immer mit dem diesem Wurmmittel entwurmt wurde, sie war nie krank und ihr geht es gut. Und diese Ziege weidet schon jahrelang mit den Pferden auf den gleichen Koppeln. Meine Koppeln werden übrigens a bgemistet und ausgemäht.
Auch werde ich auf keinen Fall das Kraftfutter für die Ziegen geben, das hab ic hschon gelesen, das die das nicht brauchen.
So einen Mineralleckstein muß ich halt dann besorgen(brauchen die Kleinen den auch schon).
Und ic hbin schon so vernünftig, wenn es nicht so gut geht, dann werd ich die Kleinen aufpäppeln und dann in Ziegengesellschaft vermitteln. Wenn es halt absolut nicht hinhauen würde.
Danke für deine Tips


Fridolin
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Re: Hilfestellung bei Ziegenaufzucht

Beitrag von Fridolin »

Servus

Der Milchaustauscher für Kälber ist nur suboptimal und wurde hier vielleicht einmal erwähnt, weil sonst nichts anderes zur Verfügung gestanden ist. Man kann ja auch Kuhmilch zur Aufzucht von Ziegenlämmern verwenden, da diese von der Struktur her aber anders aufgebaut ist als Ziegenmilch, ist diese daher nur eine absolute Notlösung. Wenn Du Dir also ohnehin einen Milchaustauscher besorgen musst, kauf gleich jenen für Schafe, dann bist Du auf der richtigen Seite. Über die Wurmpaste kann ich nichts sagen, da gibt es hier im Forum sicherlich kompetentere Personen und ich bin mir sicher, dass sich die auch melden werden. Gib am besten den Namen des Präparates hier an, dann kann man sich gleich orientieren.

Wünsche Dir jedenfalls für Dein neues Projekt viel Erfolg und auch viel Freude.


Hitzewelle
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Re: Hilfestellung bei Ziegenaufzucht

Beitrag von Hitzewelle »

Hallo Alice,

woher aus Mittelfranken kommst du denn?

Bedenke vor allem, egal welche Milch dass du nimmst, dass du mit sehr kleinen Mengen anfangen solltest, da es dann passieren kann, dass die Kleinen Durchfall kriegen. Vor allem der Kleine, von dem du ja gesagt hast, dass der jetzt gar nicht mehr bei der Mama trinken darf, wird da sehr empfindlich sein. Werden sie denn bei deiner Freundin Milch bekommen?? Ich würde es mir auch stark überlegen, wenn sie jetzt schon einige Tage keine Milch bekommen haben, ihnen noch welche zu geben.

An deiner Stelle würde ich eher schauen, dass die Kleinen sehr gutes Heu bekommen, dazu noch allerlei Zweige und evtl. auch Gras, am Besten Weidegang. Aber sie werden keinen "englischen Rasen" abfressen, am liebsten hätten sie ein kleines verwildertes Stück Wiese allerlei Büschen. Allerdings kann es dir passieren, dass die diese Büsche und Bäume total niedermachen (schälen).

Entwurmt sollten sie trotzdem mit einem speziellen Wurmmittel für Schafe und Ziegen werden. Allerdings muss die Dosierung dabei höher sein, als die bei den Schafen, aber dazu solltest du deinen Tierarzt fragen.

Anmelden musst du die Ziegen bei der Tierseuchenkasse und sie brauchen auch Ohrmarken. Dazu musst du dir eine landwirtschaftliche Betriebsnummer zulegen und die Ohrmarken beim Verband bayerischer Schafzüchter bestellen. Frag dazu mal beim Landwirtschaftsamt nach.


Viele Grüße
Christine
Nellyhexe
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Re: Hilfestellung bei Ziegenaufzucht

Beitrag von Nellyhexe »

danke schon mal für die tollen Tips,
also meine Freundin hat die Kleinen jetzt bei sich, am Sonntag kommen sie dann zu mir, bin schon so gespannt. Die Kleine ist weiß mit braunen Augenringe, bei der anderen weiß ich nicht wie sie aussieht.
Die beiden sind 8 Wochen alt. Meine freundin hat zwar Milch gekauft, findet aber, das sie die Milch nicht mehr brauchen. Hab ihr auch gesagt, das das wohl dann besser wäre ohne Milch wegen Durchfall.
Bin echt schon gespannt, wie das wird mit den beiden. Ich hoffe, das klappt alles.
Ist es gut, wenn es zwei junge Ziegen sind?


sanhestar
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Re: Hilfestellung bei Ziegenaufzucht

Beitrag von sanhestar »

Nellyhexe hat geschrieben: Ist es gut, wenn es zwei junge Ziegen sind?
Hallo,

es ist sogar das absolute Minimum. Ziegen sind Herdentiere, wie Pferde.

Gruss


Sabine M.H.
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Nellyhexe
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Re: Hilfestellung bei Ziegenaufzucht

Beitrag von Nellyhexe »

@Hitzewelle, ich bin im Landkreis Fürth Nähe Langenzenn

Mein Verpächter hat ja die Landwirtschaft, somit hat er ja die Betriebsnummer, sehe ich das richtig, dann könnte ich über ihn quasi diese Ohrmarken beantragen oder?
Werde am Montag mal mit der TÄ sprechen, ob sie Entwurmungsmittel hat für Ziegen, müssen die in Bayern auch gegen die Blauzungenkrankheit geimpft werden und wenn ja, in welchem Alter?
Ach ich freu mich morgen schon auf die beiden.
Noch eine Frage zum Stall. Gehen da jetzt Paletten bei diesen kleinen Mäusen, zumindest mal vorübergehend. Denn hier wäre noch ein großer leerstehender Hundezwinger, der allerdings dem Onkel vom Verpächter gehört(kommt sehr selten)dort wäre auch eine wilde Wiese und Platz für die Kleinen. Aber das muß ich erst abchecken. Und deshalb vorübergehend das Gehege mit Paletten. War halt jetzt erst mal meine Idee.
Was muß man denn bei Zwergziegen noch so alles beachten. Könnt ihr mir ein Buch empfehlen?
Danke für eure Hilfe #daumen_hoch*


sanhestar
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Re: Hilfestellung bei Ziegenaufzucht

Beitrag von sanhestar »

Hallo,

Dein Verpächter könnte die Ohrmarken beantragen, aber da er nicht Besitzer der Ziegen ist, könnte es irgendwann zu rechtlichen Problemen kommen. Eine Betriebsnummer ist schnell beantragt - fragen.

Paletten: wenn sie eine komplett geschlossene "Standfläche" haben - VIELLEICHT. ZIEGEN KLETTERN!, vor allem und mit Begeisterung die Lämmer!

Und was sind es nun? Zwergziegen? Grosse Ziegen, die klein geblieben sind? Der Unterschied ist wichtig im Hinblick auf die Grundbedarfsberechnung und MIneralstoffversorgung (Kupferempfindlichkeit).

Impfung gegen Blauzungenkrankheit ab der 12. Woche und auch nur möglich, wenn die Tiere bei der Tierseuchenkasse gemeldet und gekennzeichnet sind. Es dürfen nur GESUNDE und ENTWURMTE Tiere geimpft werden (Thread zu den Nebenwirkungen der BT-Impfung mal durchlesen).

Gruss


Sabine M.H.
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Nellyhexe
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Re: Hilfestellung bei Ziegenaufzucht

Beitrag von Nellyhexe »

also die Mama ist eine Zwergziege, Papa weiß ich nicht. Ich hab die Zwillinge, sind Mädchen, beide Schneeweiß mit braun um die Augen, die Kleinere(ihre Schwester ist doppelt so groß).
Sie sind am 31. Mai geboren. Habe ihnen jetzt erst mal einen provisorischen, aber wie ich finde(mal sehen ,ob sie morgen noch drin sind :D ) Bereich gebaut. Hab ihnen etwas Gras gegeben und natürlich Heu, dann noch von einem abgebrochenen Apfelbaumast die Blätter. Darf man Ziegen Gelbe Rüben füttern?
Muß ich den Mineralleckstein kaufen, oder gibt es da auch Mineralfutter?
Was dürfen Ziegen alles fressen, auch mal ein Stück hartes Brot?
Ich möchte halt nichts falsch machen, die sind sowas von nett, die beiden, herzallerliebst.
Die kann ich doch jetzt schon entwurmen,oder?


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