RE: CAE

Anonymous

CAE

Beitrag von Anonymous »

Hallo ihr Lieben

Wie sieht das eigentlich bei euch mit CAE aus lasst ihr eure Ziegen Untersuchen ??
Mach mir schon voll sorgen und hab voll Angst davor, das das meine Ziegen haben oder meint ihr bei der Hobbyzucht ist das nicht so Wichtig ??

Vielen Dank euer Patrick


Angoraziege
Beiträge: 550
Registriert: 20.08.2003, 21:37

RE: CAE

Beitrag von Angoraziege »

Hallo Patrick!

Wenn Du nur eine Hobbyhaltung betreibst brauchst Du nicht untersuchen lassen. Wenn Du allerdings Zucht betreiben und auf Ausstellung gehen willst solltest Du untersuchen lassen und Deinen Bestand sanieren.
Pflicht ist es nicht!
Aber es gibt kaum noch Ausstellungen für nicht sanierte Bestände.

Ich hoffe Dir damit ein wenig geholfen zu haben.

Viele Grüße
Damaris<br><br>______________<br><br>Träume nicht dein Leben, lebe deinen Traum


Eifelhexe
Beiträge: 2059
Registriert: 26.05.2002, 00:00

RE: CAE

Beitrag von Eifelhexe »

Hallo Patrik
ich sehe das ein wenig anders.
Ich habe 10 Ziegen davon die meisten Mixe.
Also eine ganz kleine Hobbyzucht.
Ich bin dabei zu sanieren einfach weil ich nur Gesunde Tiere haben will.
CAE ist eine Seuche deren Ausmasse bisher niemand wirklich kennt und als solche denke ich sollte man sie ausrotten wenn es denn geht.
Aber das ist meine persönliche Meinung!!<br><br>______________<br><br>Alles Liebe aus der Eifel,
Uli


SonjaB
Beiträge: 75
Registriert: 26.09.2003, 00:40

RE: CAE

Beitrag von SonjaB »

hallo! <img src="images/smiles/c05e6616.gif" alt=smily>
möchte mir jemand kurz erklären, was CAE ist? hab das nie gehört/gelesen!
vielen dank,sonja


Willi
Beiträge: 1193
Registriert: 16.06.2002, 00:00

RE: CAE

Beitrag von Willi »

hallo zusammen
@sonja, geh mit cae mal auf suchen in diesem forum...
@alle
wenn denn cae eine seuche ist, wie werden denn seuchen bekämpft...ich übertrag das mal auf den menschen....
1. auf natürliche weise:
die seuche zb. pest wütet durch bis nur noch resistente übrig sind.
2. holzhammer:
zb. aids, man nehme ein paar wasserstoff oder atombomben und schmeisse sie auf den afrikanischen kontinent, übertragen gesehen man rotte alles was krank ist oder verdächtig aus (das ist die momentane cae praxis)
3. schweizer methode:
man blockiere die grenze und lasse nix mehr rein, nachdem man im inneren bereich eine gewisse anzahl ziegenrassen ausgerottet hat.
4. die übliche (beim menschen angewandte)
zb. bei pocken man warte auf die resistenten, entnehme diesen einen impfstoff und aufeinmal hat sich dadurch das problem gelöst.

bleibt zu diskutieren was die humanste methode war, im fall von cae die caprivornste oder so.

übrigens, rein hypothetisch, es werden alle cae positiven tiere ob sie krank werden oder nicht ausgemerzt und in vieleicht zehn jahren taucht ein virus auf, das gerade diese resistenten cae ziegen imunisiert hätten..... schade bei aller cae politik um die genetische vielfalt.
msg
willi


<br><br>______________<br><br><img src="http://www.das-beste-forum-der-welt.de/ ... 000799.gif" alt="Bild"> <a href="http://www.forendienst.de/unref.php?url ... llZ2VuLmRl" target="_new">http://www.graue-bergziegen.de</a> <img src="http://www.das-beste-forum-der-welt.de/ ... 000799.gif" alt="Bild">


Angoraziege
Beiträge: 550
Registriert: 20.08.2003, 21:37

RE: CAE

Beitrag von Angoraziege »

Hallo Willi!

Ich muß Dir vollkommen zustimmen bei Deiner Meinung über CAE.
Wir haben unsere Ziegen auch untersuchen lassen, und nehmen am Sanierungsprogramm teil.
Die Angoraziegen sind aus einem sanierten Betrieb.
Eine unserer Kreuzungsziegen war positiv, aber nicht krank. Ich habe sie und ihren Bruder aus der Herde genommen und versucht ein neues Zuhause zu finden aber keiner wollte sie haben. Heute haben wir sie zu Wurst verarbeitet.
Wenn ich nicht mit den Angoraziegen auf Schau gehen wollte wäre es mir egal gewesen, dann wären die beiden noch da.
Es gibt aber auch noch genügend Züchter die nicht sanieren und das ist auch gut so, denn gerade bei Rassen mit wenig Tieren besteht die Gefahr das man die Rasse durch die radikale Krankheitsbekämpfung ausrottet. Ich hoffe das Betty und Benny die einziegen waren die unserer Sanierung zum Opfer gefallen sind. War schlimm genug.

An alle die es nicht wissen

CAE ist eine Viruserkrankung die nahe mit dem Maedi - Virus der Schafe verwand ist und sich in verschiedenen Krankheitsbildern äußern kann. Bei Ausbruch der Krankheit verläuft sie meißt tödlich.

Viele Grüße
Damaris<br><br>______________<br><br>Träume nicht dein Leben, lebe deinen Traum


Sven
Beiträge: 8291
Registriert: 06.03.2001, 00:00

RE: CAE

Beitrag von Sven »

Hallo Sonja,

Sandra hat im alten Forum einmal eine tolle Abhandlung über CAE zum Besten gegeben, die ich - hoffentlich mit Ihrem Einverständnis (ansonsten melden) - hier rein kopiere:

<!--quote start--><br><table border="0" width="80%" class="quote"><tr><td>
Hallo zusammen,

CAE - Caprine-Arthritis-Encephalitis ist eine durch Viren verursachte (Infektionskrankheit) Seuche bei Ziegen und in der Schweiz anzeigepflichtig (vergleichbar mit BSE bei Rindern oder AIDS beim Menschen). Leider wollen es viele Regierungen in anderen Ländern nicht wahrhaben weil dort die Ziege teilweise als Nutztier auf weniger Interesse stösst als andere Tiere.

Sie hat eine lange Ansteckungszeit und einen vorwiegend chronischen, langsam fortschreitenden Krankheitsverlauf. CAE ist weltweit verbreitet und kann weder therapeutisch noch durch Immunprophylaxe (Impfung) bekämpft werden.

Der Erreger der CAE-Krankheit wird zur Gruppe „Langsamen Viren“ (Lentiviren) gezählt. Diese Virengruppe zeichnet sich durch einen schleichenden Krankheitsverlauf, lange Ansteckungszeiten (mehrere Jahre), festsitzende Infektionen und eine stete Zunahme von Defekten in verschiedenen Organen aus. Das Maedi-Visna (ähnliche Krankheit beim Schaf) und das CAE-Virus sind nahe verwandt und konnten lange nicht voneinander unterschieden werden.

Das CAE äussert sich in verschiedenen Krankheitsbildern, wobei diese entweder einzeln oder mehrere in Kombination beim gleichen Tier auftreten können. Die fünf Hauptkrankheitsbilder sind: Gelenk-, Hirnhaut-, Euter-, Lungenentzündung und chronische Abmagerung. Sekundäre Krankheitsbilder sind: Fuchtbarkeitsprobleme, Gebärschwierigkeiten, Verminderte Tageszunahme/Kümmerer und akute Euter- und Lungenentzündung.

Gelenkentzündung (Arthritisform) ist das häufigste Krankheitsbild. Alle Gelenke können erkranken. Meistens jedoch sind die Vorderkniegelenke, dann die Sprunggelenke befallen. Meistens bei Ziegen die älter als 1 Jahr (nach dem ersten Abgitzeln) sind, vorwiegend aber bei Ziegen in der dritten bis fünften Laktation. Die Verdickung der Gelenke ist häufig von weitem sichtbar. Stark erkrankte Tiere magern trotz erhaltener Fresslust ab, bekommen ein struppiges Haarkleid und leiden zum Teil unter starken Schmerzen. Die Milchleistung sinkt. Diese Tiere müssen geschlachtet werden. Nach grösseren Stresssituationen (Hochträchtigkeit, lange Transporte) kann die Arthritisform auch akut auftreten und bis zum Festliegen erkrankter Ziegen führen.

Gehirnentzündung (Enzephalitisform) kann bei Ziegen in jedem Alter auftreten. Meistens erkranken jedoch Gitzi im Alter von 2-4 Monaten. Die Tiere zeigen zu Beginn Schwäche und einen unsicheren Gang, später Lähmung der Hintergliedmassen dann der Vorderhand und es kommt schlussendlich zum Festliegen. Im Endstadium Verdrehen des Kopfes, Festliegen in Seitenlage und Ruderbewegungen mit den Gliedmassen. Eine Heilung ist nicht möglich. Werden die erkrankten Tiere nicht geschlachtet, so verenden sie jämmerlich.

Weitere Formen der CAE-Krankheit sind:
Euterentzündung – häufig bei Ziegen in der dritten bis fünften Laktation. Milch bleibt meist unverändert, jedoch meist mangelnde Labgerinnung bei der Verarbeitung. Bei der diffusen Euterentzündung ist das Euter beim Abgitzeln meist gross und fest, aber nicht oder wenig schmerzhaft. Liefert kaum Milch und ist beim Ausmelken nicht leer. Beim Abtasten ist das Euter hart wie eine Schale. Bei der knotigen Euterentzündung ist das Euter weder warm noch schmerzhaft – kein Fieber. Milch ist unverändert, lediglich einzelne verschieden grosse Verhärtungen (Knoten) im drüsigen Eutergewebe. Knoten werden von Laktation zu Laktation immer grösser bis Teile der Euterhälften verhärtet sind. Milchleistung wird meist immer schlechter. Eine Behandlung der Krankheiten bringt kein Erfolg.
Chronische Lungenentzündung – vor allem bei Ziegen und Böcken die älter als 1 Jahr sind. Krankheit äussert sich meist durch eine Leistungsdepression, zunehmende Abmagerung und struppiges Fell, seltener treten Atemnot oder Husten auf. Zu Fieber kommt es nur bei einem sekundären Befall mit Bakterien.

Alle oben erwähnten Krankheitsbilder können in Kombination mit einer chronischen Abmagerung einhergehen. Manchmal ist aber bei einzelnen Tieren einzig eine Abmagerung als Krankheitszeichen festzustellen. Meist bei Ziegen in der dritten bis fünften Laktation. Bei stark befallenen CAE kranken Tieren ist eine höhere Anfälligkeit gegenüber anderer Krankheiten feststellbar.

Die CAE-Krankheit ist sehr ansteckend bei Ziegen (Vorkommen bei reinrassigen Zwerg-Ziegen nie oder nur sehr selten). Es gibt zwei Übertragungswege, der Direkte und Indirekte. Jeder Kontakt zwischen einem kranken und einem gesunden Tier kann zur Übertragung des Virus führen! Der wichtigste Ansteckungsweg ist die Milch. Bei einer üblichen Verfütterung von Milch aus dem Bestand an die Nachzucht kann eine einzelne virusausscheidende Ziege alle Gitzi des Bestandes anstecken. Eine Übertragung vom Muttertier auf Foetus kommt extrem selten vor und wenn, dann vor allem bei Mehrlingsträchtigkeit. Der CAE-Virus wird nebst der Milch auch in sämtlichen anderen Körperflüssigkeiten und Sekreten ausgeschieden, deshalb kann jeder Kontakt zu einer Ansteckung führen!

Eine Virusübertragung kann auch indirekt erfolgen. Besonders Geräte, die in Kontakt mit Blut von infizierten Tieren gekommen sind und ohne Desinfektion weitergebraucht werden. Auch Injektionsnadeln, chirurgische Instrumente (Kastrationsgeräte), Markierungszangen, Melkmaschinen etc...
Auch der Mensch ist ein indirekter Überträger. Vor allem dann, wenn eine Person ohne entsprechende Hygienemassnahmen von einer infizierten Herde in eine gesunde Herde geht (gleiche Kleidung, Schuhe, kein Händewaschen etc..). Auch ein schlechtes Stallklima mit hoher Luftfeuchtigkeit und Temperatur, hohe Schadgaskonzentration (Ammoniak etc..) und geringe Luftzirkulation, sowie hohe Fliegenbelastung fördern die Krankheitsübertragung. Auch in Schmutzresten kann er einige Tage infektiös bleiben.

Die CAE-Erkrankung kann bei schwer erkrankten Ziegen relativ einfach anhand der typischen Anzeichen festgestellt werden. Ein CAE-Befall in Herden und bei einzelnen Tieren wird heutzutage indirekt mittels einer Blutprobe im Labor gemacht. Dabei werden die Abwehrstoffe (Antikörper) gegen das Virus im Blut gemessen. Eine Untersuchung vermittelt nur immer ein momentanes Bild über die aktuelle Menge der Abwehrstoffe gegen das CAE-Virus. Daher muss einiges beachtet werden:

- Untersuchungen von einzelnen Tieren (nicht allen) eines Bestandes vorsichtig beurteilen.
- Untersuchungen von jungen Tieren (bis ca. 1 ½ jährig) sind kaum aussagekräftig.
- Eine einzelne Untersuchung (zeitlich gesehen) lässt keine Aussage über den wirklichen Infektionszustand zu.
- Die Blutentnahme muss entweder in der Hochträchtigkeit, resp. In den zwei ersten Monaten nach dem Abgitzeln oder im Herbst zu Beginn der Deckzeit erfolgt sein.

Für die Interpretation der Resultate muss das Alter der untersuchten Tiere berücksichtigt werden. Bei erwachsenen Tieren bedeutet:
Positiv - das Tier ist Virusträger
Verdächtig oder nicht beurteilbar - dass der Test weder eindeutig positiv noch negativ ausgefallen ist. Gründe dafür sind die Bildung sehr geringer Mengen Antikörper gegen das Virus, Beeinflussung anderer Körpersubstanzen oder Medikamente auf den Test oder Krankheit des Tieres zum Zeitpunkt der Entnahme.
Negativ - heisst im Normalfall, dass Tier ist virusfrei. Es ist aber möglich, dass das Virus sich im Tier „versteckt“ hat und deshalb nicht nachweisbar ist, das Tier unter Leistungsstress steht (ausserhalb der Entnahme-Zeiten), das Tier unter 1 ½ Jahre ist (zu jung), oder die Ziege sich in einer Ansteckungsphase befindet (bis zu 2 Jahren).

Die einzige erfolgversprechende Bekämpfungsmöglichkeit ist die Unterbrechung der Übertragungswege!! d.h. zu verhindern, dass das CAE-Virus von einem angesteckten Tier auf ein virusfreies Tier übertragen wird = Sanierung.

Bei einer Sanierung müssen sämtliche Tiere zu vorgegebenen Zeitpunkten untersucht werden. Anfangs der Sanierung (ersten drei Jahre) ist es erforderlich, dass diese Untersuchungszeitpunkte genau eingehalten werden.
Im 1. und 2. Sanierungsjahr werden je 2 Blutuntersuchungen vorgenommen, die erste zwischen Februar und April, die zweite zwischen August und September.
Im 3. Jahr wird die fünfte und (letzte) Kontrolle zwischen Februar und April vorgenommen.
Nur wer alle fünf Untersuchungen genau durchführt und immer negativ hat, gilt als CAE-Frei Betrieb. Während der Sanierung muss jeder Kontakt zu nicht kontrollierten oder CAE-infizierten Tieren ausgeschlossen werden.
Ein CAE-Frei Betrieb muss nur noch jedes Jahr zur etwa gleichen Zeit eine Kontroll-Blutuntersuchung machen. In der Schweiz ist dies so geregelt:

1. Jahr, à zwei Blutuntersuchungen negativ = WN 1 oder Status 1
2. Jahr, à zwei Blutuntersuchungen negativ = WN 2 oder Status 2
3. Jahr, eine Blutuntersuchung negativ = N-Betrieb oder CAE-Frei

Die Untersuchungs- oder Laborkosten werden in der Schweiz und in den meisten Ländern in Deutschland vom Staat übernommen. Die Tierarztkosten (Anfahrtsweg) wird je nach Land unterschiedlich geregelt, aber meistens auch übernommen.

CAE ist eine Seuche!!! Es ist wünschenswert, dass sich auch in Deutschland und angrenzenden Ländern die Leute vermehrt gegen diese Seuche einsetzen und ihre Betriebe sanieren lassen!!! </td></tr></table><!--quote end--></td>
</tr>
<!---->
<tr>
<td height="4"><hr width="100%" size="1" noshade>


Sandra
Beiträge: 389
Registriert: 15.01.2002, 00:00

RE: CAE

Beitrag von Sandra »

Hallo Sven

War jetzt ein paar Tage weg und habe die Beiträge erst jetzt "nachgelesen" :-) .

Vielen Dank für das Einsetzen meines alten Betrags, denn so muss ich nicht wieder alles hinschreiben <img src="images/smiles/7bf34156.gif" alt=smily> .

Habe die letzten paar Tage noch einiges aufgeholt und mich ein bisschen "schlau" gemacht über das CAE-Problem in Deutschland. Tja, das ist noch ein langer Weg, da ja die Behörden leider nicht so mitspielen, wie es diese hier tun.
Versuche aber in nächster Zeit mein möglichstes, einige Ziegenorganisationen nochmals auf das Problem aufmerksam zu machen, und versuche diese dazu zu bewegen, dass mal endlich was für die Untersuchungen bezahlt wird, damit sich das jeder finanzieren kann, auch wenn er weit abgelegen wohnt oder viele Tiere hat.

Denke aber, dass dies nicht einfach so von heute auf morgen gehen wird <img src="images/smiles/smashed.gif" alt=smily> , leider.
Liebe Grüsse
Sandra


Anonymous

RE: CAE

Beitrag von Anonymous »

Vielen Dank für eure ganzen Beiträge

Also ich sehe das jetzt so das man sich dagegen nicht richtig schützen kann und da ich sehr viele Ziegen aus großen Beständen habe (über 200 Ziegen) und auserdem aus sehr schlechter Haltung denke ich mal ich lasse alles so wie es ist .

Vielen Dank euer Patrick


SonjaB
Beiträge: 75
Registriert: 26.09.2003, 00:40

RE: CAE

Beitrag von SonjaB »

schönen dank für die infos an sven und sandra! klingt ja schrecklich.
sonja


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