Dominanter Bock bei Pferd

Kleenes09
Beiträge: 5
Registriert: 29.06.2009, 22:14

Dominanter Bock bei Pferd

Beitrag von Kleenes09 »

Hallo zusammen,

eine Freundin von mir hat die Pflege eines Pferde übernommen dass das gesamte Jahr im Wald auf einer Weide mit einem Holzunterstand steht, es ist 14 Jahr und nicht eingeritten, und eingentlich auch sonst nicht viel trainiert. Daher hat sie sich angeboten sich um das Pferd zu kümmern und ich will ihr gerne dabei helfen.

Nun zum eigentlcihen Thema, seit ca einem Jahr (ich weiß es nciht genau) steht bei diesem Pferd ein Ziegenbock wohl als Beistelltier mit auf der Weide, der Bock ist nicht kastriert und das merkt man auch total. Als wir an der Weide ankamen wirbelte der Bock die ganze Zeit an den Hinterbeinen /Schweif des Pferdes rum und machte dabei eher grunzlaute die sich teilweise schon wie von nem Hund anhörten, er hatte die Zunge raushängen und auch sein Geschlechtsteil ( *oops* ) war die ganze Zeit "ausgefahren". Er rubbelte sich auch die ganze Zeit an den Hinterbeinen des Pferdes und bestieg ihn förmlich auch markierte er ihn, oder was es sonst war #shock# das ging die ganze Zeit so, der Bock dominiert das Pferd auch total, er kommt an stößt ihn mit den hörnern zur Seite und das Pferd geht einfach brav dahin, das ist schrecklich wenn man dem Pferd beibringen will am Strick neben einem zu laufen weil der Bock die ganze Zeit von der anderen Seite gegen drängt.

Der Besitzer sieht das Problem wohl nicht so eng und meinte "gibts ihm eins mit der gerte, dann is gut" aber dem war nicht so, haben paar mal versucht den mit "huuu" und "haaa" wegzuscheuchen, aber der war ganz schnell wieder da, hat sich auch richtig aufgebäumt teilweise und gedroht.

Hat hier evtl jemand nen Tipp was man tun kann, ich weiß auch leider nciht wie alt der Bock wohl ist, habe lediglich ein Foto hier zuhause das ich heute gemacht habe.

Ich danke allen die meinen Text gelesen haben und ernsthafte Antworten zu dem Thema beitragen wollen :)

Liebe Grüße
Jessy


Amelie
Beiträge: 1991
Registriert: 14.03.2007, 08:02

Re: Dominanter Bock bei Pferd

Beitrag von Amelie »

Hallo Jessy,
das Einzige das mir dazu spontan einfällt, ist dem Besitzer klar zu machen das Ziegen zu Ziegen und Pferde zu Pferde gehören.Beides sind Herdentiere die Tiere der gleichen Art benötigen,mit denen sie komunizieren können.
Der Bock braucht dringend eine ordentliche Ziegenherde um sich rum,damit er seinen natürlichen Trieben,die er ja jetzt schon am Pferd auslebt,nachgehen kann.
Tierhaltung dieser Art ist eindeutig Tierquälerei,die zu Verhaltensstörungen führt.Wenn der frustrierte Bock das Pferd erst verletzt hat,oder jemanden anders,ist das Geschrei dann groß und der Bock ist der Schuldige.
Ich weiß,du kannst nichts dafür,aber wenn ich von solcher Haltung lese könnte ich die Wände hochgehen.
Bemüh dich darum dem Besitzer klar zu machen den Bock in eine Ziegenherde zu verkaufen.


Liebe Grüße

Christine


Der Optimist sieht die Rose,der Pessimist nur die Dornen.
Silke
Beiträge: 309
Registriert: 08.03.2005, 19:33

Re: Dominanter Bock bei Pferd

Beitrag von Silke »

Wie Christine schon sagt gibt es genau EINE tiergerechte Möglichkeit, dieses Problem zu lösen: und zwar den Bock so schnell wie irgend möglich aus dieser Haltung zu entfernen! Die andere Möglichkeit ist, ihn bis ans Ende seines Lebens an eine 1m lange Kette zu legen - und darüber wollen wir hier kein Wort weiter verlieren!!

Als Gegenargumente werden Dich erwarten: "Das ist ein Beistelltier, Pferde sollen ja nicht alleine stehen, und eine Ziege frisst die Gailstellen weg, die die Pferde stehen lassen, dann muss ich nicht mehr mähen."
Bravo, 1 Problem gelöst (und zwar NICHT das mit dem Beistelltier!!) und 5 neue dadurch geschaffen (als Gruß an den Halter...).
Im Moment hat er nur ein psychisch tyrannisiertes Pferd. In zwei Wochen wird er ein verletztes Pferd haben, welches noch dazu seinen Schweif eingebüst hat (den fressen Ziegen schon mal sehr gerne an oder auch ab).

...ach ja, und einen Ziegenbock, der ausgebüchst ist und im Nachbarort für Ärger sorgt.

LG, Silke


"Wahre Worte sind nicht angenehm, angenehme Worte sind nicht wahr."

Laotse; Dao-de-dsching - Kapitel 81
Kleenes09
Beiträge: 5
Registriert: 29.06.2009, 22:14

Re: Dominanter Bock bei Pferd

Beitrag von Kleenes09 »

Hallo,

ich danke euch für eure Antworten, da werden wir noch ein hartes Stück arbeit vor uns haben, weil wie schon erwähnt der Besitzer weiß wie der Bock mit dem Pferd umspringt und meint, das wäre so normal, und wenns eins mit der Gerte drüber gibt wäre Ruhe, der Bock und das Pferd stehen soweit ich das richtig verstanden habe jetzt ca 1 Jahr lang abseits von gut und böse auf der Wiese, ausbüchsen könnte der Bock, die Weide ist so schlecht gesichert, er geht von der Weide runter schaut was es da so gibt, und geht dann wieder drauf, das tat er auch ein paar mal als wir dort waren.

Eine Kastration würde bestimmt auch nicht helfen oder?
Na dann müssen wir mal sehen, wir haben die Pflege des Pferdes vor 3 Tagen übernommen, vorher hat sich niemand so richtig um das Pferd bzw. die beiden Tiere gekümmert, Futter und Wasser schon, aber sonst nicht viel, kamen dem Besitzer quasi direkt am ersten Tag schon mit dem Hufschmied an, besonders begeistert war er nicht, weil das kostet ja Geld, Tierarzt wäre evtl auch mal von Nöten, aber da trauen wir uns auch noch nicht zu fragen.

Ich danke euch trotzdem sehr für eure Hilfe, so kann ich mich bei einem Gespräch sicherlich auch auf euer Forum beziehen, oder?! (Obwohl, der Besitzer ist schon weit über die 70, da weiß er vielleicht nicht mal was ein Forum ist #ka# )

Liebe Grüße
Jessy


Silke
Beiträge: 309
Registriert: 08.03.2005, 19:33

Re: Dominanter Bock bei Pferd

Beitrag von Silke »

Obwohl, der Besitzer ist schon weit über die 70, da weiß er vielleicht nicht mal was ein Forum ist
Oh je oh je, bei sowas reagiere ich inzwischen ziemlich gereizt. Sowas haben wir auch hier und es gibt dann immer genau EINE Antwort mit der sämtliche Argumente bedient werden: "Das haben wir schon immer so gemacht und früher hat's auch funktioniert!" :evil: #daumen_runter#
Jap.
Früher hat ja auch funktioniert, das Pferd verhungern und die Ziege im Keller bei Küchenabfällen eingepfercht zu lassen, weil man Heu nicht hatte und der böse Nachbar nicht wissen durfte, dass man Zugang zu einem "Grundnahrungsmittellieferanten" hatte (Milch und Fleisch, Felle).
Ging alles.....irgendwie....für eine gewisse sehr endliche Zeit..... (genauso wie gewisse Kinder-nicht-Erziehungsmethoden, die dann halt in Schulmassakern oder mit Benzin übergossenen Freunden enden oder darin, dass der 7-jährige Sproß den einen Teil eines Tierparks (Terrarientiere) an den anderen Teil (Krokodile) einfach verfüttert.

Gehen tut alles.

LG, Silke


"Wahre Worte sind nicht angenehm, angenehme Worte sind nicht wahr."

Laotse; Dao-de-dsching - Kapitel 81
Amelie
Beiträge: 1991
Registriert: 14.03.2007, 08:02

Re: Dominanter Bock bei Pferd

Beitrag von Amelie »

Tja,ich fürchte auch das die Chancen einen 70jährigen davon zu überzeugen das seine Tierhaltung Tierquälerei gleicht,gleich Null sind.
Wofür hält er sich eigentlich das Pferd?Kann man ihm nicht nahelegen beide Tiere zu verkaufen? Dann entstehen auch keine Ta Kosten mehr,die ja nunmal zwangsläufig irgendwann anfallen.

Viel Glück wünsche ich euch....und vor allem den Tieren.


Liebe Grüße

Christine


Der Optimist sieht die Rose,der Pessimist nur die Dornen.
Soluna
Beiträge: 1148
Registriert: 15.02.2009, 13:27

Re: Dominanter Bock bei Pferd

Beitrag von Soluna »

Hallo alle miteinander,

jetzt seid ihr ein wenig vom Thema abgekommen, es bringt gar nichts über den 70järigen Halter zu lästern er weis es einfach nicht besser weil es einfach "früher normal war". Woher soll er es denn wissen???
Wir sollten uns aber weiterhin um das Wohl der Tiere kümmern, wo ich glaube das beide sicherlich schon verhaltensgestört sind!!!! Ob ihr mich nun auslacht oder nicht, ich wäre dafür erst mal mit einem guten Tierflüsterer zu sprechen und zu schauen was für Bedürfnisse die beiden haben. Denn ich bin mir noch nicht so ganz sicher ob das gut gehen würden so einen dominanten Bock in eine Ziegenherde zu geben wo er auf gedei und verderb seinen Hormonen freien lauf lassen kann. Vielleicht wäre es wirklich ratsam den Bock erst einmal zu kastrieren damit ihm diese grosse Last genommen wird.
Das Pferd sollte man mit ganz viel Geduld und noch mehr Liebe erst mal wieder aufbauen, so wie es sich anhört hat es überhaupt kein Selbstvertrauen.
Das mit der Gerte ist ein weiteres grosses Problem, was heist das bei beiden Tieren erst mal das Vertrauen zum Menschen wieder aufgebaut werden muss, man muss ihnen zeigen das vom Menschen gutes kommt, Futter, Streicheleinheiten und ganz wichtig, das man dem Menschen vertrauen kann.
Man sollte ganz langsam an die Sache ran gehen, soweit sie körperlich gesund sind und man noch nicht sofort handeln muss, ich denke nach so einer langen Zeit haben sie sich an diese (wenn auch schreckliche) Zeit "gewöhnt" und es wäre vielleicht nicht so gut wenn von heute auf morgen alles "besser" wird. Wie gesagt denke ich auch an die Psyche der Tiere, und Tiere sind oft viel sensibler als der Mensch.
Ich hoffe auf jeden Fall das für beide sich bald alles zum besseren wendet, und ich freue mich über Menschen die nicht wegschauen sondern helfen!!!

lg Gabi


Macht hat nur der über Dich dem Du diese Macht auch gibst....
Mountain Meadows
Beiträge: 405
Registriert: 12.02.2007, 16:50

Re: Dominanter Bock bei Pferd

Beitrag von Mountain Meadows »

Ich denke auch, dass es problematisch werden könnte, die beiden Tiere einfach so wieder zu Artgenossen zu stellen... Ja, keine Frage, es ist das beste und natürlichste, aber ich habe festgestellt, das Tiere nach so einer "Zwangspartnerschaft" oft verlernt haben mit Artgenossen zu kommunizieren. So hatten wir hier auch schon mal ein Pferd stehen, dass lange ohne Artgenossen und später mit einer Ziege zusammen gehalten worden ist (warum hat man früher immer Ziegen zu Pferde gestellt???). Dieses Pferd hat sich nie in die Gruppe integriert und hatte regelrecht Stress, wenn Gruppenmitglieder mit ihm Kontakt aufnehmen wollten... Bei dem Bock denke ich auch, dass es vielleicht für andere Ziegen gefährlich werden könnte, wenn er auf Artgenossen "losgelassen" werden würde...
Er würde vielleicht wirklich besser erst kastriert werden...
Aber ich denke, dass der Mann sich nicht darauf einlassen würde. Er würde warscheinlich eher sagen, ihm dass mit dem Stress um die Tiere zu viel ist und es ja vorher auch geklappt hat und dass er nicht mehr möchte, dass sich eine Fremdperson um die Tiere kümmert...
Vielleicht würde er die Tiere ja verkaufen, aber alles andere wäre ja Aufwand für ihn, den er warscheinlich nicht will...


Gun robh dion air t-ionmhag
(Möge das, was Du schätzest, sicher sein)

Tine
Moritz

Re: Dominanter Bock bei Pferd

Beitrag von Moritz »

Soluna hat geschrieben:Hallo alle miteinander,

Wir sollten uns aber weiterhin um das Wohl der Tiere kümmern, wo ich glaube das beide sicherlich schon verhaltensgestört sind!!!! Ob ihr mich nun auslacht oder nicht, ich wäre dafür erst mal mit einem guten Tierflüsterer zu sprechen und zu schauen was für Bedürfnisse die beiden haben. er auf gedei und verderb seinen Hormonen freien lauf lassen kann.

"GEWEIH UND GEWERB?" Hormone laufen nicht frei, sondern sind stringent in ein komplexes System eingewunden.

Vielleicht wäre es wirklich ratsam den Bock erst einmal zu kastrieren damit ihm diese grosse Last genommen wird.

Die Lösung: wir entscheiden, was für Tiere "eine große Last" ist.
oft verlernt haben mit Artgenossen zu kommunizieren.
Dafür aber immer besser mit Menschen, von denen sie sich kastrieren lassen sollen.
Tine80 hat geschrieben: ich habe festgestellt, das Tiere nach so einer "Zwangspartnerschaft" oft verlernt haben mit Artgenossen zu kommunizieren.

Bitte, wie stellt man das tiergerecht fest?
Dieses Pferd hat sich nie in die Gruppe integriert und hatte regelrecht Stress, wenn Gruppenmitglieder mit ihm Kontakt aufnehmen wollten... Bei dem Bock denke ich auch, dass es vielleicht für andere Ziegen gefährlich werden könnte, wenn er auf Artgenossen "losgelassen" werden würde...
Er würde vielleicht wirklich besser erst kastriert werden...

Wer weiß?

Jetzt werde ich als Menschenflüsterer mal was sagen. Vielleicht ist es besser festzustellen, ob es das Pferd, der Pferd oder die Pferd ist, denn bei einer rossigen Stute wäre das Verhalten des Böckchens- vor allem wenn sie dauerrossig ist - durchaus als normale "Kommunikation" zu deuten.
Ich schreib das hier, weil es der neunte Beitrag zu diesem unsäglichen Thema wird und NEUN eine heilige Zahl ist. MO


Mountain Meadows
Beiträge: 405
Registriert: 12.02.2007, 16:50

Re: Dominanter Bock bei Pferd

Beitrag von Mountain Meadows »

Hallo Moritz, jetzt sei mir bitte nicht bös, aber ehrlich gesagt versteh ich nicht, was Du uns mit Deinem Beitrag mitteilen willst, ausser, dass Du gegen eine Kastration des Bockes wärest...

Von Ziegen habe ich leider nicht so viel Ahnung, was die Psyche angeht, aber von Pferden schon und ich sehe, wenn ein Pferd Stress hat oder mit einer Situation nicht klar kommt. Das war jetzt halt auch auf mein Beispiel bezogen. Ich meinte damit nur, das man dass Pferd nicht von seiner Waldwiese und seinem Ziegenbock wegzerren sollte und es dann in eine Herde mit anderen Pferden reinschmeissen sollte. Es wird warscheinlich erst einmal langsam sozialisiert werden müssen. Aber ich kenne dieses Pferd nicht und es könnte auch durchaus sein, dass es in einer riesen Gruppe sofort Anhang findet und alles ist super (Chance ist aber warscheinlich kleiner als 1 zu 100)...


Gun robh dion air t-ionmhag
(Möge das, was Du schätzest, sicher sein)

Tine
Antworten