Seite 1 von 4

Kastration von jungen Böcken

Verfasst: 09.02.2012, 09:18
von Eule
Hallo, Ihr
Ich möchte meine drei Böckchen (zwei und eine Woche(n) alt) kastrieren lassen.
Wer hat Erfahrungen mit "abklemmen" der Hoden, Ringe, damit die Hoden langsam abstreben mangels Durchblutung und blutige Kastration unter Vollnarkose?
Klingt alles ziemlich mies, muss aber sein!
Eule aus der Pfalz

Re: Kastration von jungen Böcken

Verfasst: 09.02.2012, 09:22
von Ulli
Hallo!

Gummiringe sind verboten!

Burdizzio bitte nur in Vollnarkose+ örtliche Betäubung!

Ich persönlich bevorzuge, die Tiere vor Geschlechtsreife zu schlachten..

Wenn Dein Gedanke NICHT der Fleischgeschmack sondern Inzestvermeidung ist bitte nicht so früh kastrieren!

Das hat lebenslang negative Auswirkung auf die Gesundheit!

LG Ulli

Re: Kastration von jungen Böcken

Verfasst: 09.02.2012, 09:35
von ElliBesch
Hallo Eule,
lies bitte mal hier:

<!-- l --><a class="postlink-local" href="http://www.ziegen-treff.de/forum/viewto ... 26</a><!-- l -->

LG
Elli&Co

Re: Kastration von jungen Böcken

Verfasst: 09.02.2012, 11:14
von Holzwurm
Lese ich das richtig, die Böckchen sind 1Woche,bzw 2 Wochen alt ?
Da willst du schon kastrieren? #ka#

Re: Kastration von jungen Böcken

Verfasst: 09.02.2012, 14:36
von Ulli
Weils da noch mit Gummiring ohne Betäubung möglich ist- aber zum Glück nicht mehr erlaubt!

Kastra ist schon mit Betäubung schmerzhaft genug- aber halt teurer...

Falls Falsche Informationsgrundlagen und nicht materielle Gründe hier ausschlaggebend sind entschuldige ich mich natürlich für die Unterstellung!

LG Ulli

Re: Kastration von jungen Böcken

Verfasst: 09.02.2012, 17:41
von Schneeflo
Also ich muss euch widersprechen - ich hab mal zwei Böcke im Alter von ca. 3 Monate kastrieren lassen - und zwar vom Ziegenhalter im Ort - ohne Narkose oder was ... Sie wurden an den Hinterbeinen gehalten, er hat die in je 2 Min kastriert gehabt, Blauspray drauf und fertig ... schon 3 h später sind die Böcke wie immer im Spiel auf die 2 Meter Misthaufenmauer rauf gelaufen und dort runtergesprungen ... schmerzhaft sah das nicht aus!

Natürlich ist das heute verboten, da setz ich das Tier lieber dem Narkoserisiko aus ...

lg
schneeflo

Re: Kastration von jungen Böcken

Verfasst: 09.02.2012, 17:58
von ElliBesch
..und was haben sie in den 3 Stunden vor dem Misthaufensprung gemacht? #ka#

LG
Elli&Co

Re: Kastration von jungen Böcken

Verfasst: 09.02.2012, 19:46
von Schneeflo
Weiss ich nicht - dazwischen musste ich nämlich im Lokal meiner Eltern arbeiten - aber sie haben net geschrien beim Kastrieren (während meine jetztigen Ziegen schon beim Impfen total entsetzt aufschreien), sind runter am Boden und zur Mama trinken gegangen ... Ich war damals seeeeeeehr zart beseitet und hab das damals schon net als schlimm empfunden ... (schlimm empfind ich es, dass es heut so nimma gemacht werden darf).

Wie gesagt, der der das gemacht hat, war ein Profi, der hat das mit minimalem Schnitt, der nicht genäht werden muss, hingkriegt und das in Rekordzeit ...

Re: Kastration von jungen Böcken

Verfasst: 09.02.2012, 19:50
von Casimir
Schneeflo hat geschrieben:Also ich muss euch widersprechen - ich hab mal zwei Böcke im Alter von ca. 3 Monate kastrieren lassen - und zwar vom Ziegenhalter im Ort - ohne Narkose oder was ... Sie wurden an den Hinterbeinen gehalten, er hat die in je 2 Min kastriert gehabt, Blauspray drauf und fertig ... schon 3 h später sind die Böcke wie immer im Spiel auf die 2 Meter Misthaufenmauer rauf gelaufen und dort runtergesprungen ... schmerzhaft sah das nicht aus!

Natürlich ist das heute verboten, da setz ich das Tier lieber dem Narkoserisiko aus ...

lg
schneeflo
Ich schreibe hier ja nicht viel, aber das kann ich mir jetzt nicht verkneifen. Bitte nicht böse sein.
Aber das finde ich krass - ohne Narkose. Die armen Böcke.
Klar ist das Narkoserisiko gegeben, gerade bei Ziegen. Aber mit einem vernünftigen TA sollte sich das Risiko doch deutlich minimieren lassen.

LG Micha

Re: Kastration von jungen Böcken

Verfasst: 09.02.2012, 20:40
von Zitronenbaum
Hallo

Ist ja die auch immer die Frage, warum kastriert wird.

Ich hatte die Tage ein Gespräch im Schäferkreis, wo es um Sinn/Nutzen und Durchführung von Kastration von Lammböcken der gerade geborenen Lämmer dieser Saison und umd evtl. spätere Kastration der Jungböcke ging, die noch in 2012 geschlachtet werden sollen und nur dafür zunächst weiter aufgezogen werden. Es ging neben den frühen Lämmern aus diesem Winter für den Ostermarkt auch um die Jungtiere, die bis zum Jahresende geschlachtet werden und nicht in/über den Winter sollen (Landschaf und Mixe eher leichte Tiere keine Fleischrassen).
Tenor war, dass die Entwicklung, Muskelzunahme und Fleischentwicklung nach Angaben der Schäfer bei Hammeln merklich schlechter sei als bei potenten Jungtieren und für die Fleischproduktion durch sie nicht mehr kastriert würde, weil sich dies eher negativ als positiv auswirke ...
Demnach ist es nicht das Fleisch und dessen Geschmack, was den Verbraucher abschreckt sondern der Begriff "Bockfleisch" oder "Hammelfleisch" bei Lämmerfleisch fragt erstaunlicherweise anscheinend keiner, ob es ein Bock oder ein Mutterlamm war, was anscheinend dazu führt, dass Kastrationen anscheinend nachgelassen haben.
Ältere Böcke werden dort entweder potent an Weitermäster/Schlächter verkauft bzw. teilweise wurde geklemmt

@ betäubungslose Kastration
ist meines Wissens zwar "noch" unter best. Vorraussetzungen (normalere anatom. Beschaffenheit & Lebensalter des Tieres < 4 Wochen) erlaubt, allerdings gibt es einige wissenschaftliche Ausführungen zu dem Thema, die klar hervorheben, dass es ihrer Meinung nach eigentlich verboten sein müsste und die Erlaubnis aus rein wirtschaftlichen Aspekten derzeit erhalten ist ...
Auch wenn etwas schnell geht, kann es ordentlich Schmerzen verursachen und mal ehrlich, man muß ja nicht alles ausnutzen, was irgendwo erlaubt ist ...
Es muß nicht gleich die Vollnarkose mit höherem Risiko und auch höheren Kosten sein. Es gibt auch lokale Betäubungen, die risikoärmer sind und wodurch in den ersten Stunden auch weniger Schmerzen vorhanden sind.

Ich gehöre zu denen, die jedesmal beim Zahnarzt eine Spritze bekommen. Ich oute mich da hier jetzt mal als Weichei, auch wenn ein kurzer Schmerz beim Bohren sofort aufhört, auch wenn mein Zahnarzt bei geringsten Zucken meinerseits stoppt, will ich das einfach für mich selbst nicht und auch wenn diese Böcke nach 3 Stunden wieder aussahen, als wären sie schmerzfrei geht das für mich in dem Alter nicht ...

LG Zitronenbaum